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„Bares für Rares“ (ZDF): 120 Jahre alte Apparatur mühsam restauriert - Händler will Mini-TV daraus bauen

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Großes Rätselraten und am Ende auch teilweise Entsetzen bei „Bares für Rares“ im ZDF: Eine über 120 Jahre alte Apparatur wurde fachmännisch mühsam restauriert. Keiner der Händler weiß, um was es sich handelt, aber Walter Lehnertz will die Antiquität umbauen.

Köln - In der „Bares für Rares*“-Trödelshow im ZDF* vom 14. Februar 2022 hatte Andreas Rüdrich aus Kusterdingen bei Tübingen in Baden-Württemberg ein Stück mitgebracht, das alle Händler im Walzwerk in Pulheim vor große Ratlosigkeit stellte. Niemand wusste, um was es sich handelte.

Im Händlerraum entstand großes Rätselraten um den kleinen Holzkasten mit Ziffernblatt. „Ist das was aus der Nautik?“, fragte Schmuckhändlerin Susanne Steiger, die zuletzt ihre männlichen Kollegen mit einem „Cojones“-Spruch gelockt hatte*. „Ein Kompass?!“ Auch der Tipp Taubenuhr fiel. Diese hält die Ankunftszeiten der von einem Wettflug heimkehrenden Tauben manipulationssicher fest.

Bares für Rares (ZDF): Händler will 120 Jahre alte Apparatur einfach umbauen

Doch damit lag keiner der Händler richtig. Auch Wolfgang Pauritsch wusste nicht, was es für ein Gerät war. Er hatte auf einen „Geigerzähler“ getippt, der Strahlung misst. Bereits vor der Expertise war auch schon Moderator Horst Lichter* bei dem Stück ins Rätseln gekommen. „Was haben wir denn jetzt für eine jecke Apparatur?“, rief er aus.

Aufklärung brachte dann Verkäufer Andreas Rüdrich, der von Lichter aber zunächst für seine Kleidung gelobt wurde. „Wat ne geile Lederhose!“ Der Schreiner und Antiquitätenrestaurator berichtete anschließend, dass er die Apparatur aus Mahagoni-Holz vor etwa 40 Jahren in Einzelteilen im Müll gefunden hatte und dann in mühsamer Arbeit fachmännisch restauriert hatte.

Als gelernter Werkzeugmacher wusste Experte Detlev Kümmel schließlich aber genau Bescheid, um was es sich bei dem Gerät handelt. Das mitgebrachte Stück ist ein Ohmmeter - oder auch Widerstandsmesser genannt. Die Eichung des Geräts trägt den Eintrag 1. November 1898, sodass die funktionstüchtige Apparat über 120 Jahre alt ist.

Nach der Aufklärung durch Andreas Rüdrich im Händlerraum zeigten Walter „Waldi“ Lehnertz, Wolfgang Pauritsch und Friedrich Häusser starkes Interesse an dem historischen Gerät. „Ich überlege, was ich daraus bauen kann“, meinte dann aber „Waldi“ auf einmal, als der Bieterdreikampf um die Antiquität noch nicht entschieden war.

Schon zuletzt hatte die Idee eines Händlers bei „Bares für Rares“ (ZDF) für Fassungslosigkeit in der Trödelshow gesorgt.* Fabian Kahl wollte ein wertvolles, über 130 Jahre Ölgemälde von Jacobus Johannes van Poorten (1841-1914) zerschneiden. In der Folge hatte Julian Schmitz-Avila nicht verhindern können, dass Fabian Kahl das Bild ersteigerte.

„Bares für Rares“ (ZDF): Walter Lehnertz will aus Antiquität Mini-Fernseher bauen

Nun war also erneut sowohl beim Verkäufer als auch bei den anderen Händlern das Entsetzen in den Gesichtern ablesbar, als Walter Lehnertz den Zuschlag erhielt. „Das musst du so lassen“, riet ihm sein „Bares für Rares“-Händlerkollege Wolfgang Pauritsch nachdrücklich. Doch „Waldi“ war im Händlerraum, in dem Elisabeth Nüdling* aus Fulda* dieses Mal nicht vertreten war, nicht umzustimmen.

„Ich schreibe die Geschichte neu“, meinte er trocken und fügte an: „Vielleicht baue ich daraus einen Mini-Fernseher.“ Verkäufer Andreas Rüdrich war von diesen Ideen nicht so angetan. „Ich habe das aufwändig restauriert. Hoffentlich macht „Waldi“ das nicht kaputt. Aber passt. Alles gut. Das war mir das Abenteuer wert.“ *fuldaerzeitung.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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