66. Berlinale: Anke Engelke mit bösem Nazi-Vergleich
Berlin - Viel Lob gab es für Anke Engelkes Moderation der Gala zur Eröffnung der 66. Berlinale. Bei einem Witz jedoch fand mancher, sie sei übers Ziel hinausgeschossen.















































Mit Hollywoodrummel hat die 66. Ausgabe der Berlinale ihre Eröffnung gefeiert. Für Jurypräsidentin Meryl Streep gab es am Donnerstagabend im Festivalpalast Standing Ovations. George Clooney war mit seiner Ehefrau Amal angereist. Clooney nahm sich viel Zeit, um Autogramme zu schreiben und in Handy-Kameras zu lächeln.
Engelkes böser Scherz über "Nazideutschland in Leipzig"
Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) warb für Solidarität mit Flüchtlingen. Diese kämen, weil sie in ihrer Heimat in bitterer Not lebten, so Müller. Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) unterstrich den politischen Charakter des Festivals. „Kultur öffnet Welten - und besonders tut das der Film“, sagte Grütters.
Moderatorin der Eröffnungsgala war Comedystar Anke Engelke. Sie riss Gags über das pannengeplagte Berlin und die Flüchtlings-Debatte. So witzelte sie in Richtung der dreifachen Oscar-Gewinnerin Meryl Streep, die in diesem Jahr der Jury vorsitzt: "Keine Auszeichnungen mehr für Sie. Im Deutschen haben wir ein Wort: Obergrenze." Sie betonte, wie wichtig es sei, weltoffen zu sein, "in einer Zeit, in der Menschen ernsthaft daran denken, die Grenzen zu schließen". Begeisterung auf Twitter:
Etwas zu weit ging Engelke manchem Zuschauer jedoch, als sie in Anspielung an den an teils Originalschauplätzen gedrehten Naziraub-Film "The Monuments Men" witzelte: "Da hat George Clooney viele Millionen investiert, um Deutschland in Nazideutschland zu verwandeln. Dabei hätte er es billiger haben können – 180 Kilometer südlich in Leipzig“.
Clooney spricht mit Merkel über Flüchtlinge
Am Freitag hat George Clooney eine politische Mission: Er will Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) treffen und mit ihr über Flüchtlinge sprechen. „Wir wollen sie fragen, was wir tun können“, sagte Clooney. Die USA müssten sich mehr engagieren, forderte er. Der Hollywoodstar lobte Merkel für ihre Flüchtlingspolitik. „Ich bin absolut einverstanden damit.“
Der 54-Jährige gehört zu den Hauptdarstellern des Berlinale-Eröffnungsfilms „Hail, Caesar!“ der US-Regisseure Joel und Ethan Coen. Die Brüder brachten auch die Darsteller Tilda Swinton, Channing Tatum und Josh Brolin mit. Bei der Vorstellung gab es mehrfach Szenenapplaus. Die Komödie spielt Anfang der 50er Jahre und erzählt von den Skandalen hinter den Kulissen eines großen Hollywoodstudios.
Star-Auflauf in Berlin
Unter den Gästen waren zahlreiche Film- und Fernsehstars, darunter Elyas M'Barek, Iris Berben, Senta Berger, Sebastian Koch, Jasmin Tabatabai, Jessica Schwarz, Florian David Fitz und Volker Schlöndorff. Auch der chinesische Künster Ai Weiwei schaute vorbei. Der Kameramann und Lebenswerk-Preisträger Michael Ballhaus fehlte bei der Gala.
Nach der Eröffnung gab es eine große Party. Bis zum 21. Februar zeigt die Berlinale, eines der wichtigsten Festivals der Welt, in verschiedenen Reihen mehr als 400 Filme. Ins Bären-Rennen gehen 18 Regiearbeiten, darunter ein Film aus Deutschland („24 Wochen“).
Berlinale-Start: Stars, Fans und George Clooney
dpa