"Die Baumhauskönige": Viel Ärger um die hübsche Elena
Ein letztes Sommerlager vor dem Schulwechsel: „Die Baumhauskönige“ erzählt von den Gemeinheiten der Pubertät. Unsere Filmkritik:
Zwei beste Freunde, ein Mädchen und ein Sommer, der alles verändert – das ist der Stoff, aus dem erfolgreiche Filme für pubertätsgebeutelte Jugendliche gemacht sind. Und so dürfte auch „Die Baumhauskönige“ der Niederländerin Margien Rogaar bei der Zielgruppe gut ankommen – obwohl die Handlung kein Kracher ist: Ziggy und Bas sind dickste Spezln, doch sie stehen vor einem neuen Lebensabschnitt. Nach den Sommerferien werden sie auf unterschiedliche Schulen gehen. Vorher aber verbringen sie noch einmal einen Urlaub im Abenteuercamp. Es gilt, den höchsten Turm aus Paletten und Holz zu bauen – was übrigens nichts mit üblichen Baumhäusern zu tun hat, anders als der Titel suggeriert.
Kaum geht das Camp los, verändert sich jedoch alles zwischen Ziggy und Bas, und das hat viel mit der hübschen Elena und den prolligen Burschen der „Cola-Gang“ zu tun, aber auch mit den hippen Eltern, die sich sehr für Dinge wie Fenchelsalami interessieren („Die hab’ ich von dieser Website“), und für ihren Nachwuchs eher nachsichtige Haarwuschler übrig haben. Am meisten liegt es aber wohl an diesem merkwürdigen Alter, in dem sowieso alles gleichzeitig aufregend, angsteinflößend und auf jeden Fall unglaublich kompliziert zu sein scheint.
Gut, dass es da noch die Stimme der Vernunft gibt, Ziggys kleinen Bruder Flin. Als etwa die neuerdings verfeindeten Freunde eine Kinovorstellung verlassen, um sich zu prügeln, und einer seufzt: „Es ist alles zu spät!“, hält Flin dagegen: „Überhaupt nicht! Schaut euch einfach den Film an!“ Unnötig zu sagen, dass niemand auf ihn hört. Als Empfehlung der „Baumhauskönige“ für Jugendliche zwischen neun und 14 Jahren taugt der Satz dennoch.
Johanna Popp