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Komiker startet Petition gegen Petitionen

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Komiker Dieter Nuhr reagierte mit einer Petition auf die Petition gegen Markus Lanz. © dpa

Berlin - Kabarettist Dieter Nuhr hat mit Humor auf den Online-Protest gegen Markus Lanz reagiert: Er startete eine Petition gegen Petitionen. Doch damit kam er nicht weit.

Nach einer Online-Petition gegen Moderator Markus Lanz (44) will der Kabarettist Dieter Nuhr (53) eine eigene digitale Unterschriftensammlung starten. Er will damit nach eigenen Angaben gegen eine Petitionsflut im Internet aufmerksam machen. Der Aufruf unter dem Motto „Gegen digitales Mobbing, binäre Erregung und Onlinepetitionswahn“, die Nuhr am Sonntag startete, wurde allerdings wenige Stunden später von der Plattform „openPetition“ gelöscht. Sie habe die Nutzungsbedingungen missachtet, erklärte das Portal.

„Meine so schön formulierte Onlinepetition wurde aus Gründen freier Meinungsäußerung gesperrt“, schrieb Nuhr auf seiner Facebook-Seite. Mittlerweile hat ein Nutzer eine weitere Petition eröffnet: „Für den Erhalt von Dieter Nuhrs Petition“.

Inzwischen gibt es eine Unterstützer-Petition pro Lanz

Nach der Online-Petition gegen seine ZDF-Talkshow haben sich jetzt auch Unterstützer von Markus Lanz (44) im Internet zusammengefunden. Der Berliner Piratenpolitiker Christopher Lauer (29) startete am Samstag im Netz eine Gegen-Petition mit dem Titel „Markus Lanz soll mal bitte seine Show so machen wie er will, immerhin ist er ja erwachsen“, die bis zum späten Montagvormittag rund 280 Personen unterzeichneten.

„Die Lanz-Debatte der vergangenen Tage ist doch etwas grotesk“, begründete Lauer seine Initiative. „Klar muss man Lanz nicht gut finden, aber bitte, Leute, für sowas wurden weder Internet-Petitionen erfunden noch ist es sinnvoll so viel Zeit für so einen Quark draufgehenzulassen.“ Die seit zehn Tagen dauernde Petition gegen den Lanz-Talk, zu der die Leipzigerin Maren Müller (54) aufgerufen hatte, zählte am Montag rund 220 000 Befürworter.

ZDF hält an Lanz fest

Eine Krisensitzung wegen Lanz und „Wetten, dass..?“ werde es nicht geben, weder die Sendung noch der Moderator stünden zur Diskussion, beteuerte der Sender am Montag. Im übrigen gelten laut ZDF die Worte von Programmdirektor Norbert Himmler, der in einem „Spiegel Online“-Interview am Freitag auf die Frage, ob er an Lanz bei „Wetten, dass..?“ festhalte, antwortete: „Ja.“

Die Plattform openPetition kündigte am Montag an, keine Unterschriften-Begehren mehr gegen einzelne Personen zuzulassen. „Petitionen gegen Personen sind auf openPetition künftig nicht mehr zulässig“, erklärte der Betreiber. Ausgangspunkt sei der Fall Lanz. Die Initiative werde dennoch nicht gelöscht. Denn: „Die Petition von Frau Maren Müller ist in erster Linie eine Forderung an ZDF nach journalistischen Qualitätsstandards.“

dpa

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