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„Bares für Rares“ (ZDF): Riesen-Fund in Grabbelkiste – Schmuckstück erzielt 500-fachen Preis

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Niki de Saint Phalle schuf ganz verschiedene Objekte, wie in einer Schau in Jena zu sehen war (Foto). Jetzt fand eine Frau eine Brosche der Künstlerin in einer Grabbelkiste und ging mit dem Stück zu „Bares für Rares“ (ZDF) mit Horst Lichter.
Niki de Saint Phalle schuf ganz verschiedene Objekte, wie in einer Schau in Jena zu sehen war (Foto). Jetzt fand eine Frau eine Brosche der Künstlerin in einer Grabbelkiste und ging mit dem Stück zu „Bares für Rares“ (ZDF) mit Horst Lichter. © Martin Schutt/dpa

Sensation bei „Bares für Rares“ (ZDF): Eine Frau fand eine Brosche von Niki de Saint Phalle in einer Grabbelkiste in einem Second-Hand-Laden. Ein Händler in der Trödel-Sendung mit Horst Lichter zahlt dann den 500-fachen Preis.

Köln - In der „Bares für Rares*“-Trödelshow im ZDF* vom 8. März 2022 kam es zu einer absolute Sensation. Esther König und Werner Schmadel aus Löhne in Nordrhein-Westfalen hatten eine Brosche mitgebracht. „Das nenne ich mal bunt“, war der erste Kommentar von Moderator Horst Lichter, der sich zuletzt von einer Skandal-Lithografie von John Lennon fasziniert gezeigt hatte.

„Die sollte man mit einer weißen Bluse tragen.“ Verkäuferin Esther König erzählte im Walzwerk in Pulheim bei Köln, dass sie die Brosche beim Shoppen mit ihrer Tochter in einer Kramkiste in einem Second-Hand-Laden gefunden hatte. „Ich habe gefragt, ob die Brosche verkäuflich ist.“ Darauf habe die Verkäuferin geantwortet, dass es die Teile in der Kiste eigentlich als Geschenk bei einem Kauf gebe.

Bares für Rares (ZDF): Sensation! Brosche von Niki de Saint Phalle steckt in Grabbelkiste

Letztlich durfte Esther König die Brosche aber doch kaufen. Sie erstand sie für unter 5 Euro, wie sie erzählte. Ihr Lebensgefährte war davon nicht so begeistert. „Sie hat mir nicht so besonders gefallen“, sagte Werner Schmadel. Das änderte sich allerdings schlagartig, als das Paar merkte, dass die Brosche von Niki de Saint Phalle stammt. Sie war echt, anders als die Gemälde, auf die Kunsthändler Thorsden Schlößner zuletzt reingefallen war und mehrere 10.000 Euro verloren hatte*.

„So ein Stück in einer Kramkiste!?“ zeigte sich Expertin Dr. Heide Rezepa-Zabel aus Berlin fast fassungslos. „Niki de Saint Phalle ist eine international bekannte Künstlerin. Vor allem ist sie durch ihre kunterbunten Figuren bekannt, die eigentlich in allen großen Städten rund um die Welt stehen. Am bekanntesten sind ihre sogenannten Nanas.“

„Die kenne ich!“, rief Moderator Horst Lichter* dazwischen. Die bei Paris geborene und dann in den USA aufgewachsene Niki de Saint Phalle (1930-2002) war eine französisch-schweizerische Malerin und international bekannte Bildhauerin der Moderne. Verheiratet war sie in zweiter Ehe mit dem Schweizer Jean Tinguely (1925-1991). 1965 entstanden ihre ersten „Nanas“ – Frauenfiguren mit betont üppigen und runden Formen.

Der Entwurf für die Brosche stammt von Niki de Saint Phalle, berichtete Heide Rezepa-Zabel. Das vergoldete Schmuckstück aus einer Kunstharzmischung sei aber ein in einer Auflage entstandener Autorenschmuck, also kein Unikat der Künstlerin. Die bei „Bares für Rares“ gezeigte Brosche war die Nummer 474 von 500 hergestellten dieses Motives, hergestellt von der Firma Noah Art Inc.

Wahnsinnspreis für Brosche - Doch die „Bares für Rares“-Händler sind nicht überzeugt

„Sehr schöne Farben - so lebensbejahend und fröhlich. Ein wunderbares Motiv“, befand die Expertin. Das Broschen-Motiv sei angelehnt an das 1835 erschienenes Kunstmärchen von Hans Christian Andersen „Der Reisekamerad“ geschaffen worden. Die Brosche hat die Form eines Nashorns. „Der Zustand ist hervorragend.“

„300 bis 400 Euro wären ein Traum“, äußerte sich Esther König zu ihrem Wunschpreis. Das wäre das 80-Fache des Preises, für den sie in den Besitz der Brosche gekommen war. Der Expertisen-Preis von Heide Rezepa-Zabel schlug dann aber dem Fass den Boden aus. „Der durchschnittliche Zuschlagspreis liegt bei 2000 bis 2200 Euro“, sagte sie.

„Und das aus der Grabbelkiste“, rief Horst Lichter, während die Verkäuferin die Hände vor dem Gesicht zusammenschlug. „Ich bin total geflasht“, meinte sie. „Der Preis ist der Knaller. Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet.“ Im „Bares für Rares“-Händlerraum, in dem Elisabeth Nüdling* aus Fulda* dieses Mal nicht vertreten war, dann aber zunächst Ernüchterung. Die Händler erkannten offenbar den Wert der Brosche nicht.

Video: Horst Lichter wegen Privat-Kunstwerk von den Grimms aus dem Häuschen

Zwar zeigten sich alle Händler interessiert. Bis alle im Boot mit Geboten waren, hatte sich der Preis allerdings vom Einstiegsgebot von Julian Schmitz-Avila (100 Euro) nur auf den Vorschlag von 180 Euro von Steve Mandel erhöht. Das Verkäufer-Paar intervenierte mit Verweis auf die Expertise: „Das ist eine ganz andere Hausnummer.“

Und die Nennung der Expertise zeigte prompt Wirkung. Nach schnellem Nachschauen in seinem Tablet sprang Julian Schmitz-Avila fix auf ein Gebot von 1000 Euro. Auch Elke Velten, Markus Wildhagen und David Suppes boten mit. Letztlich bekam Julian Schmitz-Avila den Zuschlag für die Brosche von Niki de Saint Phalle. Für 2400 Euro. „Unglaublich!“, fasste die Verkäuferin zusammen. *fuldaerzeitung.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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