"Nicht mein Tag": Derbe Gaunerkomödie

Berlin - In "Nicht mein Tag" verfilmt Peter Thorwarth den gleichnamigen Roman von „Stromberg“-Autor Ralf Husmann und variiert geschickt Gaunerkomödie und Actionfilm.
Die Filme von Peter Thorwarth bestachen noch nie durch intellektuelles Potenzial: Seine Helden in „Bang Boom Bang“ oder „Was nicht passt, wird passend gemacht“ trinken zu viel, fahren aufgemotzte Autos, sind chronisch pleite, glotzen Damen in den Ausschnitt, träumen vom schnellen Geld. Doch die Drehbücher sind sorgfältig gearbeitet, die an der Grenze zur Geschmacklosigkeit balancierenden Dialoge frech. Das Tempo ist meist so hoch, dass gelegentliche Plattitüden kaum auffallen.
In „Nicht mein Tag“, der Adaption des Romans von Ralf Husmann, setzt Thorwarth auf diese bewährte Mischung. Ein verschlankter Axel Stein beweist überraschend großes darstellerisches Talent als frustrierter Bankangestellter und überforderter Vater. Bei einem Überfall in seiner Bank nimmt der Kleinkriminelle Nappo (Moritz Bleibtreu) den Biedermann als Geisel. Da lässt die Regie Gegensätze aufeinander prallen, doch natürlich entdecken die beiden Männer immer mehr Gemeinsamkeiten. Dabei wird aus der comicartigen Gangsterkomödie ein harter Actionfilm. Clever variiert Thorwarth beide Genres und formt daraus seine eigene Gaunergeschichte: lebensnah und voll trockener Pointen.
Von Ulrike Frick
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