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Statt „Zimmer Frei!“: Zocken mit Marco Schreyl

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Köln - Der späte Sonntag war beim WDR jahrelang fest in der Hand von „Zimmer Frei!“. 2017 tritt eine Quiz-Show das Erbe an - mit einem Moderator, der selbst eine Weile weg vom Fernsehen war.

Marco Schreyl kann die Antwort auf eine Frage sehr kunstvoll in die Länge ziehen. In seiner Zeit als Moderator des RTL-Castings „Deutschland sucht den Superstar“ ließ er Kandidaten oft eine gefühlte Ewigkeit zappeln, bevor er ihnen die eine Frage beantwortete, ob sie rausfliegen oder nicht. Beim WDR sind seine Fertigkeiten im Frage-Antwort-Spiel nun wieder gefragt. Der Sender macht Schreyl zum Moderator seiner neuen Quiz-Show „Zwei für Einen - Das Quiz für den Westen“. Zwar nicht am Samstagabend zur Primetime - dafür aber auf dem altehrwürdigen Sendeplatz am späten Sonntag. Das war einst das Revier des Show-Klassikers „Zimmer Frei!“, der im Herbst 2016 eingestellt wurde.

Darum geht‘s in „Zwei für Einen“

In Schreyls Show, die sich als regionales Quiz versteht, bilden Kandidaten Teams mit Promis. Die Kandidaten müssen dann entscheiden, ob sie eine Frage selbst beantworten wollen oder ob sie das lieber ihren bekannten Unterstützern überlassen. Im Finale tritt der Kandidat allerdings alleine an. Als Promis dabei sind unter anderem Komiker Guido Cantz, Moderator Sven Lorig und Thorsten Schorn, den man einst auch schon als Reporter bei „Zimmer Frei!“ sah. „Zwei für Einen“ ist am Mittwoch (4. Januar) und Freitag (6. Januar) mit Spezialfolgen jeweils um 20.15 Uhr im WDR zu sehen. Danach wandert die Show ab dem 8. Januar auf den Sonntagabend (22.45 Uhr).

Ein Promiquiz klingt auf dem Papier nicht unbedingt nach einer wagemutigen Show-Idee - mittlerweile quizzen sich im deutschen Fernsehen etliche mehr oder minder bekannten Menschen durch Fragerunden. Wegen der „Zimmer Frei!“-Vorgeschichte am Sonntagabend bekommt die Show aber automatisch eine gewisse Flughöhe. Hinzu kommt die Entscheidung für Schreyl als Moderator, der damit immer mehr zu einem WDR-Gesicht wird.

Schreyl zwischen Radio und TV

Bekannt dürfte der 43-Jährige vielen noch wegen seiner Einsätze bei RTL sein, wo er jahrelang die Blockbuster „Das Supertalent“ und „Deutschland sucht den Superstar“ moderierte. 2012 baute der Sender die Shows um - ohne Schreyl, der damit die ganz große Fernsehbühne verlassen musste. Seine Stimme konnte man allerdings noch vernehmen. „Ich habe in den letzten zwei, drei Jahren hauptsächlich Radio gemacht“, sagt er im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Allerdings sei er ja schon immer beim Hörfunk gewesen. „Dass sich der Schwerpunkt vom Fernsehen weg bewegt hat: Das ist manchmal so.“ Aktuell moderiert er im Radio für die Sender hr1 und WDR2.

Welches Erbe er am Sonntagabend antritt, weiß Schreyl. „Uns ist natürlich bewusst, dass das ein sehr prominenter Sendeplatz ist“, sagt er. Ihn mit Götz Alsmann oder Christine Westermann zu vergleichen halte er allerdings für abwegig. „Die beiden haben die Zuschauer und auch mich wunderbar unterhalten. Ich versuche das Gleiche“, sagt er. „Es ist aber einfach eine andere Sendung.“ Er wolle sich gar nicht an „Zimmer Frei!“ messen.

Der WDR hat bereits mehrere Folgen von „Zwei für Einen“ aufgezeichnet. Zusammen mit dem Sender schaue er auch noch auf andere Unterhaltungsprojekte, sagt Schreyl. „Ich sage es mal so: Ich habe immer ein paar „Shiny Shoes“ im Schrank.“ Das sind die glänzenden Treter für die großen Show-Bühnen.

dpa

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