Stubbe löst am Samstag seinen letzten Fall

Berlin - Am Samstag (20.15 Uhr) geht Schauspieler Wolfgang Stumph mit dem Fall „Mordfall Maria“ mit seiner Krimireihe „Stubbe - Von Fall zu Fall“ in Rente. Sein Abschiedsfestival hat schon vor ein paar Wochen begonnen.
Mehr als 7,15 Millionen Zuschauer am 21. Dezember, 7,92 Millionen am 4. Januar. Es müsste mit dem Teufel zugehen, wenn Kommissar Wilfried Stubbe mit seinem 50. und letzten Fall nach fast 20 Jahren im ZDF an diesem Wochenende nicht die Acht-Millionen-Marke knackt. Spitzenreiter war bisher sein Film „In dieser Nacht“ vor zwei Jahren mit 8,91 Millionen Zuschauern. Hinter dem „Tatort“ muss sich Stubbe nicht verstecken.
Am Samstag (20.15 Uhr) geht Schauspieler Wolfgang Stumph, der am 31. Januar 68 Jahre alt wird, mit dem Fall „Mordfall Maria“ mit seiner Krimireihe „Stubbe - Von Fall zu Fall“ in Rente. Sein Abschiedsfestival hat schon vor ein paar Wochen begonnen: Das ZDF chauffierte seinen Quotengaranten quer durch Deutschland und schickte ihn zu Abschiedsfesten nach Hamburg, Berlin und Dresden - ein Interview nach dem anderen gab der Bildschirm-Haudegen.
Abschiedsparty mit Familie
„Man soll das Pferd auch nicht totreiten“, sagte Stumph beim vom ZDF für ihn arrangierten Fest in der Hamburger Hafencity. Stumphs Tochter Stephanie, die auch als „Stubbes“ Filmtochter erwachsen wurde, war dabei - ebenso wie seine Ehefrau Christine. Wie ein „altes Ehepaar“ habe er sich auch mit seinem Kollegen Lutz Mackensy gefühlt. „Manche Ehe hält nicht so lange, wie wir zwei durch die Reihe gegangen sind“, sagte Stumph zu ihm. „Weil wir uns nie gestritten haben“, erwiderte Mackensy. „Zwischen uns gab es nie ein böses Wort.“
Und Stumph nutzte die Abschiedstour auch zu allgemeinen Betrachtungen über die Branche. „Alle Sender sind zu ängstlich“, resümierte der ostdeutsche Komödiant in einem Interview mit der Illustrierten „Auf einen Blick“. „Was erfolgreich ist, wird sofort nachgemacht. Und entweder setzt man auf Action oder macht Schlüsselloch-TV, wo sich Menschen blamieren. Außerdem störe ihn, „dass Geschichten über das Leben nur noch in Form von Krimis erzählt werden. Nur weil Krimis immer Quote versprechen.“
Stumph plant neue Projekte
Stumph selbst, für das ZDF bereits als Kabarettist in Reihen wie „Salto postale“ am Start, hat allerdings genau in diesem Konzert mitgespielt: Geschichten übers Leben in eine Krimi-Form gegossen. Als „Stubbe“ fiel für Stumph die letzte Klappe bereits im Sommer, als Schauspieler soll das noch lange nicht der Fall sein. „Es geht ja nur Stubbe in den Ruhestand, Stumph aber nicht“, sagt er. „Ich kann's nicht lassen. Wir werden uns wiedersehen und wiederhören.“
Der letzte Teil fängt mit dem Möbelwagen an, der von Stubbes Haus abfährt. Der Kommissar schaut gedankenverloren seiner Tochter Christiane nach und stellt fest, dass sich sein Leben verändern wird. Seine Pensionierung steht unmittelbar bevor, Christiane bezieht mit ihrem Freund eine eigene Wohnung, und Stubbes Lebensgefährtin Marlene (Heike Trinker) wird bald zu ihrem neuen Arbeitsplatz nach Dresden aufbrechen. Stubbe will aber in seiner Wahlheimat Hamburg bleiben - Hier gibt's noch Arbeit für ihn: Der Mord an einer Rollstuhlbasketballspielerin.
dpa