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Kesha zu Tränen gerührt - aber für Moment des Abends sorgt Hillary Clinton

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Grammy Awards 2018 Kesha
Hochemotionaler Auftritt: Kesha sing „Praying“, zusammen mit anderen Stars - alle weißgekleidet. © AFP

Die Grammy Awards 2018 waren voller politischer Botschaften. Auch die „Me too“-Debatte war sehr präsent - Kesha kam dabei eine Sonderrolle zu. Für den Moment des Abends sorgte dann aber Hillary Clinton.

New York - Die Show im Madison Square Garden war mit politischen Botschaften gespickt. Gleich zu Beginn lieferte Lamar eine spektakuläre Performance vor einer großen US-Fahne und mit Tänzern in Militäruniformen und verdeckten Gesichtern ab. Dann waren Schussgeräusche zu hören, und seine inzwischen in Kapuzenpullover gekleideten Tänzer fielen zu Boden - eine Anspielung auf den gewaltsamen Tod vieler junger Afroamerikaner. 

Der achtfach nominierte Rap-Mogul Jay Z ging bei der Grammy-Verleihung 2018 leer aus - obwohl er vorab als einer der Favoriten gehandelt wurde. Dafür ehrte ihn Kendrick Lamar: Der gewann seine fünf Preise in der Rap-Sparte sowie für das beste Musikvideo. Er dankte anderen Rappern, die ihn inspiriert hätten, darunter Jay-Z. 

„Jay Z for president!“

Seine Dankesrede schloss er mit dem Ausruf "Jay als Präsident!" Jay-Z hatte sich kurz vor der Show ein Wortduell mit Präsident Donald Trump geliefert, dem er eine herablassende Haltung zu Afroamerikanern vorwirft. Wie

berichtet, habe Jay Z, der als Freund der Obamas gelte, im Sender „CNN“ Trumps Äußerungen gegenüber Minderheiten kritisiert. Diese würden die Arbeitsmarktstatistik überschatten. Es gehe darum, die Leute als Menschen zu behandeln - seit Trump Präsident sei, werde der „fortdauernde Rassismus“ in den USA sichtbar, zitiert das Nachrichtenportal den Rapper. Das ließ der Präsident der USA nicht auf sich sitzen und wies Jay Z über Twitter daraufhin, dass die Arbeitslosigkeit von Minderheiten noch nie niedriger gewesen sei als derzeit.

Weiße Rosen gegen sexuelle Übergriffe - Kesha kämpft mit den Tränen

Viele Künstler solidarisierten sich zudem mit der Bewegung gegen sexuelle Übergriffe sowie für die berufliche Gleichbehandlung von Frauen. Zum Ausdruck brachten sie dies, indem sie weiße Rosen trugen. Eine weiße Rose lag auch auf dem Klavier von Elton John, als er zusammen mit Miley Cyrus den Song "Tiny Dancer" vortrug.

Die Sängerin Kesha lieferte eine hochemotionale Interpretation ihrer Ballade "Praying", die sie zusammen mit anderen Stars sang - alle waren weißgekleidet. Zum Ende war Kesha in Tränen aufgelöst. Der autobiographische Song richtet sich offensichtlich gegen ihren früheren Produzenten Dr. Luke, dem sie vorwirft, sie vergewaltigt und psychisch gequält zu haben - der Produzent weist die Vorwürfe zurück.

Die Soul- und Funksängerin Janelle Monae hielt eine flammende Rede, in der sie ungleiche Bezahlung, Diskriminierung und Belästigung von Frauen anprangerte. Solcher "Machtmissbrauch" sei auch in der Musikbranche verbreitet, sagte sie.

Hillary Clinton sorgt für Moment des Abends - und liest aus „Fire and Fury“

Der britische Moderator James Corden setzte auf politische Satire. In einem Videoclip ließ er Stars wie John Legend, Cher und Snoop Dogg aus dem Enthüllungsbuch "Fire and Fury" über die Trump-Präsidentschaft vorlesen - und als letzte las dann ausgerechnet Hillary Clinton daraus vor. Sie habe den Grammy für den besten Hörbuchvortrag in der Tasche, witzelte daraufhin Corden mit der früheren Präsidentschaftskandidatin.

Lesen Sie alle wichtigen Momente des Abends in unserem Live-Ticker zu den Grammy Awards 2018 nach.

AFP/lr/Video: Glomex

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