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„Freedom Day“ in Deutschland? „Ganz im Gegenteil“, meint Lauterbach - RKI kündigt Quarantäne-Änderung an

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Von: Christina Denk, Martina Lippl

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und RKI-Chef Lothar Wieler informierten an diesem Freitag über die aktuelle Corona-Lage in Deutschland. Der Live-Ticker zur Pressekonferenz.

Update vom 25. März, 11.25 Uhr: Die Pressekonferenz zur Corona-Lage in Deutschland mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und RKI-Chef Lothar Wieler ist beendet. Die wichtigsten Punkte:

Update vom 25. März, 11.22 Uhr: Lauterbach würde eine Maskenpflicht in Supermärkten angesichts der hohen Infektionslage begrüßen. Seine Antwort auf die Frage eines Journalisten, ob Lebensmittelketten von ihrem Hausrecht Gebrauch machen sollten.

Update vom 25. März, 11.11 Uhr: „Die Impfung schützt nicht so gut vor einer Infektion, doch vor einem schweren Verlauf“, sagt RKI-Chef Wieler. Gerade nach einer Auffrischungsimpfung sei die Impfeffektivität bei den über 60-Jährigen mit 87 Prozent am höchsten.

Update vom 25. März, 10.57 Uhr: Auf die Frage einer Journalistin, wie hoch die Impfquote denn jetzt tatsächlich sein müsste, gibt es nach Lauterbach keinen klaren Grenzwert oder Schwellenwert. „Je höher, desto besser“, sagt Lauterbach. Es käme auch auf die verschiedenen Faktoren an: Wie viele sind geimpft, wie hoch ist der R-Wert und wie gut würde die Impfstoffe wirken. Dazu käme es auf die zirkulierende Variante an. „Bei der jetzigen Impfquote für alle Varianten im Herbst werden wieder Maßnahmen notwendig.“ Und dann wären es aber keine kleinen Maßnahmen.

RKI stellt neue Quarantäne-Regeln in Aussicht

Update vom 25. März, 10.53 Uhr: RKI-Chef Lothar Wieler kündigt eine Anpassung der Quarantäne-Regel und der Isolation an. Die Empfehlungen würden auf der Webseite veröffentlicht. Angesichts der hohen Infektionszahlen sei eine „weichere Regel“ nötig.

Update vom 25. März, 10.49 Uhr: Eine Frage will Karl Lauterbach bei der Konferenz der Gesundheitsminister besprechen: Wann ist das Gesundheitssystem überlastet? Woran könne das festgemacht werden? Schleswig-Holstein sei bisher das einzige Land, das zunächst noch nicht die Übergangsregel des Infektionsschutzgesetzes bis zum 2. April genutzt habe.

Update vom 25. März, 10.36 Uhr: Omikron verläuft nicht immer mild. „Es ist keine leichte Erkrankung“, betont Karl Lauterbach. 25.000 Patienten mit einer Corona-Infektion liegen derzeit in einem Krankenhaus, mehr als 2.200 Covid-Patienten müssen intensivmedizinisch behandelt werden, davon werden momentan etwa 800 künstlich beatmet. Long Covid sei auch nicht harmlos. Viele wüssten gar nicht, dass sie an einer Immunschwäche leiden.

„Ärzte sind seit zwei Jahren in einem Belastungsmarathon“

Susanne Johna, Vorsitzende des Marburger Bundes

Update vom 25. März, 10.26 Uhr: Ärztevertreterin Susanne Johna schildert die Lage im Krankenhaus. Es wäre derzeit eine enorme Belastung. Der Anteil der Covid-Patienten sei 20 Prozent höher als vor einem Jahr. „Stellen Sie sich vor, Sie tragen seit zwei Jahren täglich in der Arbeit eine FFP2-Maske“, so Johna. „Ärzte sind seit zwei Jahren in einem Belastungsmarathon und seien zunehmend frustriert.“ Viel zu wenig Menschen seien in Deutschland geimpft. Mit Blick auf den Herbst sei das viel zu wenig, betont Johna. Die Information zur zweiten Booster-Impfung habe offenbar noch zu wenige erreicht. Auch würden viele Omikron für einen leichten Schnupfen halten. „Omikron verläuft bei manchen Menschen sehr leicht, aber bei dieser Masse von Infektionen sind eben auch schwere Fälle dabei.

RKI-Chef Wieler spricht sich für Masken in Innenräumen aus

Update vom 25. März, 10.19 Uhr: „Die Corona-Pandemie ist noch nicht vorbei“, sagt RKI-Chef Lothar Wieler. „Jede Woche sterben 1.000 Menschen an einer Omikron-Infektion.“ Menschen über 60 Jahre hätten ein besonders hohes Risiko, schwer an Omikron zu erkranken und zu sterben. In den meisten Fällen würde eine Impfung vor einer schweren Erkrankung und einem tödlichen Verlauf schützen. Es gibt auch Menschen, die trotz einer Impfung sterben, räumt Wieler ein. Auch vor Long Covid würde eine Impfung schützen. Die zweite Auffrischungsimpfung hätten noch viel zu wenige erhalten.

Bei Symptomen einer Atemwegsinfektion sollte jeder fünf Tage zu Hause bleiben, empfiehlt Wieler. In Innenräumen sei es wichtig, FFP2-Masken zu tragen, um andere zu schützen. „Jeder einzelne kann etwas dazu beitragen, andere Menschen zu schützen“, so der RKI-Chef. Zudem legt Wieler die Basis-Corona-Regeln jedem ans Herz, besonders um Risikopatienten zu schützen.

Update vom 25. März, 10.18 Uhr: Lauterbach bedankt sich ausdrücklich bei den Pflegekräften, die sich haben impfen lassen.

Update vom 25. März, 10.03 Uhr: „Von einem Freedom Day ist keine Rede“, so Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. Die Corona-Infektionszahlen steigen, die Todeszahlen sind hoch, in den Krankenhäusern ist die Lage ernst.

„Wir müssen jetzt handeln“, fordert Lauterbach. Er appelliert an die Bundesländer die Hotspot-Regeln durchzusetzen. Der Gesundheitsminister verweist auf Mecklenburg-Vorpommern. Es gehe darum, eine drohende Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern. Ein gesamtes Bundesland könne ein Hotspot werden. In der Gesundheitsministerkonferenz am kommenden Montag soll das nochmals genauer besprochen werden.

„Wir können es so nicht laufen lassen“

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zur aktuellen Corona-Lage in Deutschland

„Wir können es so nicht laufen lassen“, unterstreicht Lauterbach. In einigen Regionen müsse jetzt schon verschärft werden.  Angesichts sehr hoher Infektionszahlen sei eine Situation entstanden, in der man nicht einfach abwarten könne, bis besseres Wetter die Lage entspanne. Ungeimpfte werden sich in den nächsten Tagen bei diesen Infektionszahlen infizieren, warnt Lauterbach. Schon eine Impfung senke das Risiko einer schweren Erkrankung. „Holen Sie sich wenigstens eine Impfung ab“, so Lauterbach. Es mache keinen Sinn, jetzt schwer zu erkranken. „Ich habe mich zwei Jahre nicht infiziert“ sei kein Grund. Die Wahrscheinlichkeit sich jetzt zu infizieren sei höher als jemals zuvor.

Update vom Booster: Lauterbach wirbt eindringlich für vierte Corona-Impfung

Bei der vierten Impfung müssten wir mehr tun. Besonders in der Altersgruppe der 60- bis 70-Jährigen gebe es viele, die zur Risikogruppe gehören und von der derzeitigen Stiko-Empfehlung noch nicht abgedeckt sind. Das soll sich ändern. Zweite Booster-Impfung mit Moderna und Biontech: Das empfiehlt die Stiko für die vierte Corona-Impfung

Update vom 25. März, 10 Uhr: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und RKI-Chef Lothar Wieler informieren an diesem Freitag über die aktuelle Corona-Lage in Deutschland.

Update vom 25. März, 9.33 Uhr: Omikron BA.2 gilt nach dem aktuellen RKI-Wochenbericht als ein Treiber der Corona-Pandemie in Deutschland. Die Coronavirus-Variante schätzt das Berliner Institut als noch leichter übertragbar ein. Das würde sich aktuell am dynamischen Infektionsgeschehen zeigen. Auch die Rücknahme der Kontaktbeschränkungen wirke sich auf die Infektionszahlen aus.

Die Inzidenz gibt das RKI an diesem Freitag mit 1756,4 an – ein neuer Höchstwert. Binnen eines Tages wurden 296.498 Corona-Neuinfektionen und 288 Todesfälle verzeichnet. Vor diesem Hintergrund findet heute eine Pressekonferenz von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) gemeinsam mit RKI-Chef Lothar Wieler statt. Mit dabei ist Susanne Johna, Vorsitzende des Ärzteverbands Marburger Bund. „Die Impfquote ist einfach nicht hoch genug, gerade auch bei den über 60-Jährigen“, sagte Johna im Handelsblatt. Mit Blick auf den Herbst forderte die Ärztevertreterin, eine Impfnachweispflicht einzuführen. Schon jetzt seien Normalstationen und Arztpraxen in Deutschland wegen der vergleichsweise milden Omikron-Variante des Coronavirus enorm belastet.

Traurige Corona-Rekord-Woche, angespannte Krankenhaus-Lage

Erstmeldung vom 25. März 2022

Berlin - Die Coronavirus*-Kurve hat in Deutschland einen neuen Peak erreicht. Am Donnerstag (24. März) meldete das RKI zum ersten Mal einen Höchstwert von über 300.000 Neuinfektionen an einem Tag. Auch im Wochenvergleich erreichten die Zahlen nach dem ersten Positivtrend Mitte Februar einen neuen Rekord. 1,5 Millionen Fälle verzeichnete das Institut innerhalb einer Woche.

Um die aktuelle Corona-Lage soll sich auch die Pressekonferenz des Bundestages am Freitag (25. März) drehen. Neben Gesundheitsminister Karl Lauterbach* wird auch Dr. Susanne Johna sprechen. Sie ist erste Vorsitzende des Marburger Bundes, eine Gewerkschaft für Ärzte in Deutschland. Mit Lothar Wieler, dem Präsidenten des Robert-Koch-Instituts*, wird ein weiteres bekanntes Gesicht am Pressetisch sitzen.

Corona in Deutschland: Aktuelle Debatte über Impfpflicht im Bundestag

Neben den erneut steigenden Infektionszahlen, ist auch die Impfpflicht aktuell immer wieder Diskussionsgrundlage. Es liegen vier verschiedene Anträge zur Impfpflicht vor. Der Bundestag soll nach derzeitigem Stand Anfang April über die allgemeine Impfpflicht abstimmen. 

„Der einzige zuverlässige Weg aus der Pandemie heraus ist die allgemeine Impfpflicht“, hatte Lauterbach zuletzt im Bundestag über die Impfpflicht* gesagt. „Ohne Impfpflicht ab Sommer reden wir ab Oktober wieder über Masken, Homeoffice-Pflicht, 2G, 3G.“

Die Krankenhäuser stehen in der Corona-Pandemie weiter unter Druck.
Die Krankenhäuser stehen in der Corona-Pandemie weiter unter Druck. Am Freitag informieren RKI und Gesundheitsministerium über die Pandemie-Lage. © Marijan Murat/dpa

Corona in Deutschland: Maßnahmen sollen fallen - doch Situation in Krankenhäusern angespannt

Die Maßnahmen jedoch sollen vielerorts zum zweiten April fallen. Dann endet die Übergangsfrist für die Bundesländer, um die neuen, gelockerten Maßnahmen umzusetzen. Eine Hotspot-Regelung*, wie sie Mecklenburg-Vorpommern nun für das gesamte Bundesland verhängt hat, kann die Geltungsdauer der Maßnahmen noch erweitern. Damit bleiben etwa die Maskenpflicht in Innenbereichen und die Testpflicht für Ungeimpfte bei Restaurantbesuchen bis zum 27. April wirksam. Alle aktuellen Regelungen zum Freedom Day und ab wann sie wo gelten, lesen Sie hier. Mit Dr. Susanne Johna als Teil der PK am Freitag ist es auch wahrscheinlich, dass die Lage in den Krankenhäusern zur Sprache kommt. Der Druck unter anderem auf den Intensivstationen ist derzeit weiter hoch. (chd) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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