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49-Euro-Ticket, Atomausstieg, Lohnerhöhungen: Das ändert sich im April 2023

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Von: Teresa Toth

Der April 2023 bringt viele Veränderungen für Verbraucher mit sich. Dazu gehören etwa das 49-Euro-Ticket, höhere Nettolöhne und der Ausstieg der Atomkraftwerke.

München – Der April 2023 könnte für viele Menschen zum Glücksmonat werden. Schließlich gibt es aus Verbraucher-Sicht einige positive Änderungen. Neben Lohnerhöhungen soll nach langem Warten der Nachfolger des 9-Euro-Tickets, das 49-Euro-Ticket, erhältlich sein. Zudem laufen die Corona-Schutzmaßnahmen im April endgültig aus.

Änderungen im April 2023: Vorverkauf des 49-Euro-Tickets startet

Alle Änderungen im April 2023 in Deutschland im großen Überblick.

Gute Nachrichten für Pendler: Nachdem das 9-Euro-Ticket im vergangenen Jahr bei Verbrauchern gut angekommen war, folgt jetzt das 49-Euro-Ticket, auch Deutschland-Ticket genannt. Ab dem 3. April 2023 können Reisende dieses online und in allen üblichen Verkaufsstellen erwerben.

Gültig ist das Ticket immer für einen Monat und nur für den Nah- und Regionalverkehr, berichtet Merkur.de. Der Fernverkehr ist von dem Angebot – wie es auch beim 9-Euro-Ticket der Fall war – ausgeschlossen. Tickets für Schnellzüge wie dem IC, ICE oder EC müssen folglich separat gekauft werden. Obwohl das Ticket bereits im April zum Kauf zur Verfügung steht, kann es erst ab dem 1. Mai 2023 genutzt werden, wie die Deutsche Bahn (DB) mitteilt.

Abschalten der letzten drei Atomkraftwerke gehört zu wichtigen Änderungen im April 2023

Drei Atomkraftwerke sind in Deutschland noch aktiv – das soll sich im April 2023 ändern. Die Kraftwerke Emsland, Isar 2 und Neckarwestheim 2 sollen zum 15. April geschlossen werden. Zuvor hatte die Bundesregierung im November 2022 entschieden, die Laufzeit der Kraftwerke zu verlängern, um eine ausreichende Stromversorgung über den Winter zu gewährleisten.

Die neue Frist setzte die Regierung auf den 15. April fest. Dass es bei dieser bleibt, machte Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) deutlich: „Es bleibt beim Ausstieg, Punkt“, zitiert sie der Bundestag auf seiner Internetseite.

Mehr Netto vom Brutto: Änderungen sorgen für höhere Lohne im April 2023

Besonders erfreulich ist eine Neuerung im April für alle Angestellten und Beamten. Nachdem durch das Jahressteuergesetz für das Jahr 2023 eine Erhöhung des steuerlichen Grundfreibetrags beschlossen wurde, können einige Verbraucher höhere Nettolöhne bei gleichem Bruttogehalt erwarten. Wie es vom Bundesfinanzministerium heißt, hat sich der Freibetrag um 561 Euro erhöht.

Zwar wurde diese Änderung bereits für das neue Jahr beschlossen. Da ab April 2023 jedoch geänderte Programmabläufe für den Lohnsteuerabzug gelten, werden Angestellte und Beamte erst im kommenden Monat von dem höheren Nettolohn profitieren, berichtet die Deutsche Handwerks Zeitung.

Montage: Schild für Maskenpflicht, AKW Neckarwestheim 2, Seite eines vorbeifahrenden Regionalzugs.
Corona-Regelungen, AKWs, 49-Euro-Ticket: Einiges ändert sich im April in Deutschland. © picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild/Hendrik Schmidt/Sebastian Gollnow/Armin Weigel/Montage: HEADLINE24

Maler und Lackierer erhalten ab April 2023 einen höheren Stundenlohn. Wie die IG Bauen-Agrar-Umwelt bekannt gab, konnte sich in letzter Minute auf eine Erhöhung auf 14,50 Euro pro Stunde für Gesellen geeinigt werden. Für Helfer gilt es ab April eine Lohnuntergrenze von 12,50 Euro.

Die IG Metall hat darüber hinaus Neuigkeiten für alle Leiharbeiter: Der tarifliche Mindestlohn steigt auf 13 Euro. Die Erhöhung handelte die Tarifgemeinschaft bereits im Juni 2022 aus. Dabei wurde auch entschieden, dass die Lohnerhöhung in zwei Stufen stattfindet – für Januar 2024 ist eine weitere Erhöhung des Mindestlohns in der Leiharbeit geplant.

Änderungen im April 2023 betreffen auch die bundesweiten Corona-Schutzmaßnahmen

Bereits im Herbst 2022 erklärten Experten die Corona-Pandemie für beendet. Seitdem wurden die Corona-Regelungen Schritt für Schritt fallen gelassen – zuletzt endete etwa die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen. In medizinischen Einrichtungen wie Arztpraxen galt diese bislang jedoch noch immer. Das könnte sich ab dem 7. April 2023 ändern, wenn die bundesweiten Corona-Schutzmaßnahmen auslaufen.

Noch ist unklar, ob die Bundesregierung bis dahin noch neue Änderungen beschließt. Zudem können auch nach dem Ende der bundesweiten Schutzmaßnahmen spezifische Regelungen vonseiten der Länder beschlossen werden, mit dem Ziel, vulnerable Personengruppen weiterhin angemessen vor dem Coronavirus zu schützen.

Diskriminierung bei der Blutspende soll mit einer Änderung im April 2023 enden

Homo- und bisexuelle Männer dürfen bei der Blutspende ab April 2023 nicht länger diskriminiert werden. Sie galten bislang als Menschen mit erhöhtem Übertragungsrisiko für durch Blut übertragbare schwere Infektionskrankheiten wie HIV. Zwar war es homo- und bisexuellen Männern theoretisch trotzdem möglich, Blut zu spenden, jedoch nur unter Berücksichtigung bestimmter Kriterien.

Statt das Risiko anhand der sexuellen Orientierung pauschal zu bewerten, soll künftig „das individuelle Sexualverhalten der Menschen, die Blut spenden wollen, betrachtet werden“, betont die Bundesregierung in einer Erklärung vom März 2023. So gelten weiterhin Menschen mit häufig wechselnden Geschlechtspartnern als erhöhte Risikogruppe für übertragbare Krankheiten.

Bittere Änderung für Microsoft-Verbraucher: Kosten für Programme steigen im April 2023 erheblich an

Für Microsoft-Nutzer gibt es im April 2023 weniger positive Änderungen: Das Unternehmen hat eine Preissteigerung ihrer Cloud-Produkte um rund elf Prozent ab April beschlossen. Grund dafür sei eine weltweite Angleichung der Preisgestaltung.

Betroffen sind etwa die Programme Microsoft 365, Office 365 und Dynamics 365 sowie Microsoft Defender und Teams. Verbraucher müssen zudem damit rechnen, dass sich die Kosten nun alle sechs Monate erhöhen. (tt)

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