Bares für Rares (ZDF): Schock für Sammler - Porzellanfiguren nicht von Meissen

Günther Stephan (67) hat über Jahre insgesamt 19 Porzellanfiguren der „Affenkapelle“ von Meissen gesammelt. Bei „Bares für Rares“ (ZDF) dann der Schock: Expertin Heide Rezepa-Zabel entlarvt fünf Imitationen.
Pulheim - 19 kostümierte Affen mit Instrumenten stehen in der „Bares für Rares“-Folge vom 6. Dezember 2022 auf dem Tisch von Heide Rezepa-Zabel. Die Expertin der ZDF-Trödelshow nimmt die Porzellanfiguren der Meissner „Affenkapelle“ genau unter die Lupe. „Porzellan ist ja das weiße Gold gewesen“, merkt Moderator Horst Lichter an und begrüßt Günther Stephan (67) aus Wülfrath, der die Figuren über drei Jahre gesammelt hat: „Das ist ja schon ein Affenorchester, keine Kapelle mehr!“
Bares für Rares (ZDF): Affenkapelle von Meissen kein Original
Die „Affenkapelle“ wurde von Johann Joachim Kändler im Jahr 1753 entworfen und von dessen Mitarbeiter Peter Reinicke im Jahr 1763 um einige Figuren ergänzt, wie Heide Rezepa-Zabel erklärt. Die in ihren Augen „schönste Serie des Meissner Barocks“ sei als Tischfiguren für eine festliche Tafel gedacht gewesen und bestehe ursprünglich aus 21 Figuren und einem Notenständer. Doch die Expertin hat schlechte Nachrichten für Sammler Günther Stephan: Nicht alle Porzellanäffchen sind von Meissen.
Damit hat der Weinhändler aus Wülfrath, der insgesamt 20.000 Euro für die Figuren gezahlt hatte, offensichtlich nicht gerechnet. Sprachlos hört er weiter Heide Rezepa-Zabel zu, die erklärt, dass die meisten Figuren zwar aus der Knaufzeit stammen - also durch die typische Knopfschwertermarke mit ihren knopfförmigen Knäufen gekennzeichnet wurden, fünf Affen aber in anderen Manufakturen und Porzellanfabriken gefertigt wurden. (Lesen Sie auch: Bares für Rares (ZDF): Kleines Detail an Bild macht Unterschied von 6000 Euro aus)
Dabei handele es sich aber nicht unbedingt um Fälschungen, wie die Expertin betont. Die Imitationen der Serie seien vielmehr als eine Hommage an die Marke Meissen zu verstehen. Zwei Imitationen seien im Jahr 1910 gefertigt worden, eine stamme beinahe aus der Gegenwart. Heide Rezepa-Zabel konnte an den Porzellanfiguren zudem einige Beschädigungen wie Risse sowie Restaurationsspuren ausfindig machen.
Horst Lichter schlussfolgert, dass somit nur noch 14 echte Meissen-Figuren der 21-teiligen Serie auf dem Tisch stehen. Günther Stephan, den die Expertise sichtlich schockiert hat, möchte trotz Mängeln und Imitationen gerne noch 16.000 bis 17.000 Euro für seine Sammlung haben. Heide Rezepa-Zabel kann jede Figur im Durchschnitt jedoch nur mit 350 bis 450 Euro bewerten und kommt auf eine Gesamtschätzung von 5400 bis 8000 Euro. (Lesen Sie auch: Bares für Rares (ZDF): Eigentümer (25) will 5000 Euro für goldenen Inka-Anhänger)
Video: „Bares für Rares“-Händler hat für Designertisch nur Spott übrig
Der Weinhändler aus Wülfrath beschließt, die unvollständige „Affenkapelle“ wieder mit nach Hause zu nehmen und die Original-Figuren weiter zu sammeln.