Bares für Rares (ZDF): Vom Keller ins Schloss - Fabian Kahl kauft großes Bild eines Malers aus Hessen

Das Bild des Hofmalers aus Hessen kommt von einem Keller auf ein Schloss. Bei „Bares für Rares“ im ZDF erstand Fabian Kahl aus Thüringen ein besonderes Gemälde von Johannes Deiker.
Köln - In der Folge der beliebten ZDF-Trödelshow „Bares für Rares“ mit Moderator Horst Lichter, die am 9. März 2023 im Fernsehen zu sehen ist, bringen Bernd Hetheier und Theodor Holtkamp aus Herdecke ein großformatiges Bild von Johannes Deiker aus Hessen zum Verkauf in das Walzwerk in Pulheim.
Dort war zuletzt ein Armreif mit Saphir im Wert von bis zu 27.000 Euro vom Verkauf bei „Bares für Rares“ zurückgezogen worden - damit der Wert ermittelt werden. Bei dem nun angebotenen Kunstwerk handelt es sich um Ölgemälde von Johannes Christian Deiker (1822-1895). Der in Wetzlar geborene Maler ist besonders für seine Tier- und Jagdmotive bekannt.
Bares für Rares (ZDF): Fabian Kahl bringt Bild eines Hessen-Malers auf sein Schloss
Das nun bei „Bares für Rares“ angebotene Bild des einige Jahre als Hofmaler in Braunfels tätigen Künstlers zeigt ebenfalls ein solches Motiv. Zu sehen ist ein Jagdhund, der im Schnee vor der Entdeckung eines Kaninchens steht. Kunsthistoriker Colmar Schulte-Goltz aus Essen wies bei dem Motiv auf eine wertsteigernde Besonderheit hin.
„Es gibt eine dramatische Wendung in einem zunächst friedlich erscheinenden Bild. Es ist ein erzählerisches BIld“, erklärte der „Bares für Rares“-Experte. „Das ist für Johannes Deiker gar nicht typisch und insofern ungewöhnlich.“ Die meisten Bilder des Malers aus Hessen würden nicht solchen einen „spontanen Effekt“ zeigen, sondern beispielsweise vielmehr das Apportieren.
„Ein ganz tolles Bild!“, urteilte Colmar Schulte-Goltz. Die Schneelandschaft sei sehr „duftig“ gemalt. „Es ist sehr spannend gemacht“,. weist er auch auf den starken Kontrast zwischen dem dunklen Jagdhund und dem weißen Schnee hin. Allerdings müsste das Bild gereinigt werden. „Dann wird es wieder ein strahlendes Bild.“
Die Jagdmotive von Johannes Deiker, der die staatliche Zeichenakademie in Hanau und die Städelschule in Frankfurt besuchte, fanden bereits zu seinen Lebzeiten besonders in Adelskreisen Zuspruch. Die Tiermotive überzeugen durch ihre feinmalerische und detailgetreue Wiedergabe.
Nachdem der Maler zunächst auf Einladung des Fürsten Ferdinand zu Solms-Braunfels in Braunfels gearbeitet hatte, ließ er sich 1868 in Düsseldorf nieder. Werke von ihm wie „Hund auf der Jagd“ und „Madonnenstatue am Waldrand“ sind heute im Wallraf-Richartz-Museum in Köln und in der Neuen Galerie in Kassel zu sehen.
Der Realist Adolph Menzel bezeichnete Johannes Deiker als den „Hans Holbein und Van Dyck der Tiere“. „Das ist ein sehr beeindruckendes Gemälde“, befand Moderator Horst Lichter, der zuletzt bei „Bares für Rares“ mit einem Bild konfrontiert worden war, das an Joan Miró erinnerte.
Experte Colmar Schulte-Goltz schätzte den Wert des Gemäldes auf 4500 bis 5000 Euro. Im Händlerraum, in dem Elisabeth Nüdling aus Fulda dieses Mal nicht dabei war, nahm als erstes Markus Wildhagen aus Düsseldorf das Bild unter die Luppe. „Das ist Düsseldorfer Schule“, erkannte er.
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„Das sieht richtig gut aus. Ein richtiges schönes Bild“, sagte Fabian Kahl im Händlerraum, in dem zuletzt Catherine Renoir eine wertvolle Vase aus dem Art déco bei „Bares für Rares“ angeboten hatte. Der Händler, der in Thüringen auf einem Schloss lebt, bot für das Kunstwerk am Ende 2700 Euro - und bekam den Zuschlag.
„Ich kaufe sehr gerne großformatige Bilder“, erklärte Fabian Kahl. „Ein großartiges Bild“, ergänzte Kollege Wolfgang Pauritsch. „Auf den Fall bekommt das Bild jetzt einen besseren Platz als bei mir“, freute sich der Verkäufer, der es bisher im Keller aufbewahrt hatte. „Jetzt kommt es ins Schloss“, sagte Fabian Kahl. „Da gehört es auch hin“, entgegnete Bernd Hetheier.