Bares für Rares: Händler reißen sich im ZDF um Bild von Herman Brood - Star in den Niederlanden

Bei „Bares für Rares“ im ZDF haben sich die Händler um Bild von Herman Brood gerissen - einem Star aus den Niederlanden. 19 Gebote gab es in nur 22 Sekunden.
Köln - In der Folge der beliebten ZDF-Trödelshow „Bares für Rares“ mit Moderator Horst Lichter, die am 14. März 2023 im Fernsehen zu sehen ist, bringen Angnes Kleen und Ludwig Harms aus Leer ein Bild von Herman Brood zum Verkauf in das Walzwerk in Pulheim. 19 Gebote in 22 Sekunden fielen - so viele wie es vielleicht noch nie zuvor in so kurzer Zeit gab.
Bares für Rares (ZDF): Händler reißen sich um dieses Bild von Herman Brood
Im „Bares für Rares“-Händlerraum war zuletzt bereits ein besonderes Gemälde von Johannes Deiker - ein tolles Tiermotiv - angeboten worden. Letztlich landete das Kunstwerk aus Hessen in einem Schloss. Händler und „Schlossherr“ Fabian Kahl kaufte das Bild.
Nun wurde ein weiteres Bild verkauft - ein in Mischtechnik und mit Hilfe von Schablonen gefertigtes Kunstwerk von Herman Brood (1946-2001). „Wir sehen einen Mann, der tanzt“, sagt Kunsthistorikerin Dr. Bianca Berding aus Köln. „Der Künstler hat ein unglaublich wildes Leben geführt.“ Das habe er in seine Kunst transportiert.
„Er ist leider sehr viele Jahre drogen- und alkoholabhängig gewesen“, führt die Expertin aus. „Sein Leben hat er aber sehr offen und authentisch geführt. Dafür haben ihn seine Landsleute geliebt. Sein Tod 2001 war leider ein Freitod, weil er von den Drogen nicht losgekommen ist.“
Der in Zwolle geborene und in Amsterdam gestorbene Hermanus (Herman) Brood war eigentlich zunächst Blues- und Rockmusiker. Broods Coverversion von Frank Sinatras „My Way“ wurde auf seinem Begräbnis gespielt und später als Single herausgebracht. Der Song landete kurz danach auf Platz eins der niederländischen Top 40.
Sein größter Hit war die Single „Saturday Night“. Der Musiker war unter anderem mit Nina Hagen eng befreundet. Mit ihr spielte er auch in dem Film „Cha Cha“ (1979). 20 Jahre später trat er in der deutschsprachigen Dokumentation „Nina Hagen = Punk + Glory“ unter der Regie von Peter Sempel auf.

Die Konzerte von Herman Brood dauerten oft zwei bis drei Stunden. Dabei verausgabte er sich total. Weil in der Musik aber der Erfolg ausblieb, zog er sich von diesem Kunstbereich zurück und widmete sich ab 1985 der Malerei. Seine Bilder malte er meist in grellen Farben in der Tradition der Kunstgalerie Cobra Museum in Amstelveen.
Herman Brood hinterließ über 5000 Bilder. Kurz nach seinem Tod wurde bei Madame Tussaud in Amsterdam eine Wachsfigur von ihm angefertigt und auf Broods ausdrücklichen Wunsch neben der Figur von Elvis Presley aufgestellt. 2005 wurde in Wageningen das Herman-Brood-Museum gegründet.

Das Museum besitzt die größte Sammlung von Malereien, Zeichnungen und Siebdrucken. 2017 wurde ein weiteres Herman-Brood Museum in seiner Heimatstadt Zwolle eröffnet. In ihrer Expertise lobt Dr. Bianca Berding das Tänzer-Bild von Herman Brood: „Es ist innovativ geschaffen. Es ist eine Mischtechnik. Wir haben Acryl, Spray und Schablonen.“
Die Bilder von Herman Brood werden „international hoch gehandelt“, erläutert die „Bares für Rares“-Expertin und schätzt den Wert des Bildes auf 2500 bis 3000 Euro. Im Händlerraum, in dem Elisabeth Nüdling aus Fulda dieses Mal nicht dabei war, zeigt sich Landmann Jos van Katwijk als erstes hellauf begeistert.
Video: Makeover-Überraschung - so anders sieht „Bares für Rares“-Horst Lichter jetzt aus
„Er war wirklich ein toller Typ“, meint der neue Händler. Dann spielt „Bares für Rares“ Broods Coverversion von Frank Sinatras „My Way“ ein. David Suppes beginnt mit dem ersten Gebot: 500 Euro. Die Händler reißen sich um das Kunstwerk. In 22 Sekunden geben die Händler 19 Gebote ab. So viele gab es vielleicht noch nie zuvor in so kurzer Zeit.
Am Ende ersteht David Suppes aus Wiesbaden das Bild von Herman Brood - für 3000 Euro. „Ich habe richtig Lust bekommen, mich mit dem Künstler zu befassen“, erzählt er. „Ich bin echt hin und weg.“ Beim Geldzählen spielt die ZDF-Sendung erneut Broods Coverversion von Frank Sinatras „My Way“ ein.