Bares für Rares (ZDF): „Holla, die Waldfee“ - Wert von Jugendstil-Porzellanfigur überrascht

In der ZDF-Trödel-Show „Bares für Rares“ mit Moderator Horst Lichter wurden die Händler von dem Wert einer seltenen Jugendstil-Porzellanfigur von Meissen überrascht.
Köln - In der Folge der ZDF-Trödelshow „Bares für Rares“, die am 9. Februar 2023 ausgestrahlt wurde, hatte Bea Heidemann aus Köln-NIppes eine Jugendstil-Porzellanfigur von Meissen mit in das Walzwerk in Pulheim bei Köln gebracht. „Ich finde die Figur sehr reizvoll“, sagte Experte Colmar Schulte-Goltz.
Bares für Rares (ZDF): Wert von Jugendstil-Porzellanfigur überrascht
In der Figurengruppe sind ein Mädchen und ein kleinerer Junge dargestellt. „Die ältere Schwester achtet wachsam auf ihren Bruder“, beschreibt der Kunsthistoriker und Experte für Malerei und internationales Kunsthandwerk aus Essen. Die beiden Figuren haben nackte Füße. Der Junge trägt einen Kescher.
Beide blicken vermutlich auf ein Gewässer - und der bange Blick des Jungen zeigt an, dass irgendwas dem kleinen Bruder Angst macht. Aufgrund der kurzen Rockform bei dem Mädchen ist die Figur bei Meissen zwischen 1900 und 1910 entstanden, schätzt der „Bares für Rares“-Experte. Die Figur ist vollkommen unbeschädigt.
Unter dem Sockel ist die Marke der Meissener Manufaktur mit den gekreuzten Schwertern, den sächsischen Kurschwertern, zu sehen. Es handelt sich um erste Wahl, die die 59 Jahre alte Visagistin aus Köln in der ZDF-Show mit Horst Lichter, der bei „Bares für Rares“ zuletzt gestaunt hatte, dass eine museale Zuckerrohr-Silberschale nur 2,50 Euro gekostet hatte, gerne verkaufen möchte.
Der Entwurf der Figurengruppe stammt vermutlich von Alfred Otto König (1871-1940). Der in Rudolstadt in Thüringen geborene Künstler war seit 1897 Modelleur an der Manufaktur Meissen. Bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1932 schuf er zahlreiche Figuren und Gruppen.
Schließlich erklärte die Verkäuferin, dass ihr Wunschpreis 250 Euro sei. Colmar Schulte-Goltz schätzte den Wert der Jugendstil-Porzellanfigur von Meissen in seiner Expertise dagegen viel höher ein. 1500 bis 1800 Euro sollten mit der seltenen Figurengruppe im Händlerraum zu erzielen sein.
„Wow! Holla, die Waldfee“, meinte da Verkäuferin Bea Heidemann nur. „Der Preis ist sensationell - wesentlich mehr, als gedacht.“ Im Händlerraum begutachtete als erstes Elisabeth Nüdling aus Fulda die Figurengruppe. „Entzückend!“, rief sie und interpretierte: „ Der Junge wollte gerade ein paar Fischchen aus dem Teich rausholen.“
Video: „Was stimmt mit dir nicht?“ - „Bares für Rares“-Händler streiten um Werbeikone
„Die Schwester holt ihn aber schnell zur Seite und sagt: Nein, nein - pass auf! Wenn du da reinfällst, dann schimpft die Mama mit dir!“ Friedrich Häusser aus Quedlinburg im Harz bot dann als erster Händler - 200 Euro. Schnell waren die Händler mit ihren Geboten bei 550 Euro angekommen.
„Das ist noch sehr wenig“, sagte die Verkäuferin. „Es wäre schön, wenn es vierstellig werden würden.“ Obwohl auch die Händler von dem Wert der Figur zunächst überrascht waren, wagte Christian Vechtel den Schritt und bot 1000 Euro für den „Fischerjungen“ - und bekam den Zuschlag. „Jugendstil-Porzellanfiguren von Meissen sind selten“, freute er sich.