Bares für Rares (ZDF): „Monster-Fuß“ sorgt für Begeisterung und Irritation zugleich
Gigantische Gliedmaßen in der ZDF-Sendung „Bares für Rares“: Film- und Fotodesigner Axel Bleyer hat das Designerstück in den 1990ern auf der internationalen Möbelmesse in Mailand erworben. Nun sorgt es bei Experten und Händlern der Trödelshow für Irritation und Begeisterung zugleich.
Köln - Beate Bleyer-Hansert und Axel Bleyer haben lange genug auf großem Fuß gelebt und entschieden, dass das Designer-Möbelstück aus ihrem Flur ausziehen muss. Obwohl Gästen des Ehepaars aus Olsbach beim Anblick des gigantischen Objektes nicht selten die Worte „Käsefuß“ und „Stinkfuß“ eingefallen sind, hatte es auch einige Bewunderer, wie Beate Bleyer-Hansert schmunzelnd erzählt. Nun wollen sie den Fuß in der „Bares für Rares“-Trödelshow vom 5. September 2022 im ZDF verkaufen.
Bares für Rares (ZDF): Monster-Fuß bringt Horst Lichter zum Staunen
„Ach du heiliges Kanonenrohr ist zunächst auch alles, was Moderator Horst Lichter zu dem überdimensionalen Fuß einfällt. Kunstexpertin Dr. Friederike Werner hingegen lobt ihn als „schönes, modernes Designstück“. (Lesen Sie auch: Bares für Rares (ZDF): Japanische Vase aus der Kaiserzeit ist fast so groß wie Waldi)
Axel Bleyer, der als Film- und Fotodesigner tätig ist, erklärt den beiden, dass er das Objekt vor etwa 30 Jahren auf der internationalen Möbelmesse in Mailand entdeckt hat. „Das Ding musste ich haben.“

Denn es handelt sich bei dem Fuß aus Polyurethan nicht nur um einen „verdammt großen Fuß“, wie Horst Lichter bemerkt - sondern um ein Sitzmöbel. „Wir haben aber noch nie darauf gesessen“, gesteht Beate Bleyer-Hansert zur Überraschung von Friederike Werner. (Lesen Sie auch: Ehepaar aus Schlüchtern bei Bares für Rares (ZDF): Erbstück weitaus wertvoller als gedacht)
„Der italienische Designer Gaetano Pesce hat das Stück 1969 entworfen“, ordnet die Expertin den kolossalen Fuß ein. Er gehöre zu einer siebenteiligen Serie an Sitzmöbeln und sei für den Außenbereich entworfen worden. „Das Material Polyurethan ist vollkommen unempfindlich“.

Das Design entspreche dem Stil der Moderne und Pop-Art: „Man hat alltägliche Dinge monumentalisiert und verfremdet“, erklärt Werner. Der Fuß weise weder Stempel noch Signatur auf, weshalb es sich um eine Wiederauflage handelt. Bis auf eine kleine Macke an der Ferse sei der Zustand einwandfrei - oder mit den Worten von Horst Lichter „kein Platt-, Senk- oder Spreizfuß“.
Die Schätzung der Expertin stimmt beinahe mit dem Wunschpreis des Ehepaars von 1000 Euro überein: Friederike Werner bewertet den kolossalen Fuß mit 1000 bis 1200 Euro. Bevor das Designerstück in den Händlerraum gebracht wird, lässt es sich Moderator Horst Lichter nicht nehmen, doch einmal Probe zu sitzen - und ist sichtlich überrascht: „Der ist ja weich!“
Monster-Fuß bei Bares für Rares: Händler duellieren sich um Designer-Sitzmöbel
Auch im Händlerraum wird die Bestimmung des Fußes als Sitzmöbel schnell erkannt und seine Tauglichkeit ausprobiert. Elisabeth Nüdling aus Fulda (Hessen) war dieses Mal nicht als Händlerin dabei. Dafür probierte Christian Vechtel gleich mehrere Positionen mit mäßiger Begeisterung aus. Der Händler aus Münster eröffnete die Auktion dennoch mit einem Gebot von 500 Euro und bleibt eifrig dabei.
Nachdem Walter „Waldi“ Lehnertz und Friedrich Häusser ausgeschieden sind, liefert Vechtel sich schließlich ein Bieterduell mit Markus Wildhagen aus Düsseldorf - und verliert. Der Fuß aus Polyurethan geht für 2500 Euro nach Düsseldorf, womit der Schätzpreis mehr als verdoppelt wurde - ebenso wie der Wunschpreis des zufriedenen Ehepaars Bleyer.