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Große Enttäuschung bei Bares für Rares (ZDF): Experte entlarvt Erbstück als Fälschung

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Von: Sophie Brosch

Bares für Rares (ZDF): Experte entlarvt Reiseapotheke als Fälschung
Einem beiliegenden Zettel zufolge soll die „deutsche Reiseapotheke“ mehr als 300 Jahre alt sein. Experte Sven Deutschmanek ist anderer Meinung. © ZDF-Mediathek/Screenshot

Große Enttäuschung bei Bares für Rares (ZDF): Experte Sven Deutschmanek entlarvt eine Reiseapotheke, die aus dem 18. Jahrhundert stammen soll, als Fälschung.

Pulheim - Die vermeintlich antike Reiseapotheke hat Nicole Klocke von ihrem verstorbenen Vater geerbt. Dieser, selbst Apotheker, hatte sie einst bei einem Antiquitätenhändler gekauft. „Er hat total stolz erzählt, dass die Reiseapotheke ungefähr von 1720 ist“, erinnert sich die Logopädin aus Borken zurück. Bei „Bares für Rares“ hofft sie, mehr über Alter und Herkunft des Erbstücks zu erfahren.

Bares für Rares (ZDF): Experte entlarvt Reiseapotheke als Fälschung

Experte Sven Deutschmanek nimmt die Reiseapotheke in der Folge vom 30. Januar genau unter die Lupe. Dabei fallen ihm einige Unstimmigkeiten auf. Einem beiliegenden Zettel zufolge soll die „deutsche Reiseapotheke“ etwa aus dem Jahr 1720 stammen. Ein anderes Schriftstück, das sich im Inneren des Kästchens befindet, ist hingegen auf Schwedisch verfasst.

Stück für Stück entlarvt der Experte der ZDF-Trödelshow die Fälschung. „Hast du die Fläschchen mal aufgemacht?“, fragt er Nicole Klocke, die mit dem Kopf schüttelt. „Es geht kein Fläschchen auf, da sind Zinnverschlüsse drauf“, demonstriert Sven Deutschmanek. Auch das Papier, mit dem die Reiseapotheke ausgekleidet ist, sei jünger als angegeben - es ist nämlich gedruckt.

Bares für Rares (ZDF): Experte entlarvt Reiseapotheke als Fälschung
Nicole Klocke, die die Reiseapotheke von ihrem verstorbenen Vater geerbt hat, ist sichtlich enttäuscht. © ZDF-Mediathek/Screenshot

Auch das Holz und die Beschläge seien künstlich alt gestaltet. „Man hat das Holz erst auf alt getrimmt und nachträglich die Beschläge draufgemacht“. Auf dem beiliegenden Spatel sei eine Firma angegeben, die zwischen 1850 und 1870 chirurgische Bestecke hergestellt habe. „Da ist dein Vater auf jemanden reingefallen“, fasst der Experte zusammen. Er schätzt, dass die Reiseapotheke zwischen 1960 und 1980 entstanden ist. Allein die enthaltene Balkenwaage sei vermutlich älter und stamme aus dem 17. Jahrhundert.

„Oha“, seufzt Horst Lichter, „das führt jetzt vermutlich zu einer Enttäuschung“. Denn mit einer Fälschung kann der Moderator der Trödelshow die Logopädin unmöglich zu den Händlern schicken. An Sven Deutschmanek gewandt sagt Lichter: „Ich wäre mit Sicherheit genauso darauf reingefallen.“ Doch auch der Experte ist nicht unfehlbar: Bei einem Design-Klassiker aus der DDR hatte er sich kürzlich gleich doppelt verschätzt.

Video: Horst Lichter wegen Fälschung bei „Bares für Rares“ geschockt: „Das macht mich fertig!“

Nicole Klock ist sichtlich frustriert. „Ich bin am traurigsten darüber, dass meinem Vater etwas untergejubelt worden ist, wofür er viel Geld gezahlt hat“, sagt sie enttäuscht. „Das tut mir am meisten weh.“

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