Seit diesen Mittwoch (08.04.2020) dürfen in Niedersachsen wieder Auto-Waschanlagen ihren Betrieb für den Publikumsverkehr öffnen. Das hat das Sozialministerium Niedersachsen in einer am Dienstagabend aktualisierten Verordnung im Rahmen der Corona-Krise entschieden.
Allerdings gibt es einige Einschränkungen: Private Autos dürfen nur in einer vollautomatischen Waschanlage gereinigt werden, ohne Reinigungsschritte durch die Kunden vor oder nach der Fahrt durch die Waschanlage.
Das bedeutet: Vorher oder nachher dürfen die Scheiben oder Felgen nicht extra geputzt oder das Fahrzeug mit einem Hochdruckreiniger vorgereinigt werden. Auch das Aussaugen oder Trockenwischen nach dem Waschen ist nicht erlaubt.
Gewerblich oder dienstlich eingesetzte Nutzfahrzeuge dürfen dagegen „normal“ gereinigt werden, wenn dies erforderlich ist.
Update vom Mittwoch, 08.04.2020, 15.27 Uhr: Nachdem schon einige Bundesländer einen Bußgeldkatalog für Verstöße gegen die Corona-Maßnahmen vorgelegt hatten, zieht nun auch Niedersachsen nach.
Bürgern drohen nun 150 Euro Strafe, wenn sie den Mindestabstand im Freien nicht einhalten. Bei unzulässigen Treffen von mehr als zwei Menschen sind 200 bis 400 Euro pro Person fällig, wie aus dem am Mittwoch vorgelegten Bußgeldkatalog von Niedersachsen hervorgeht. Restaurantinhaber, die entgegen der Regeln öffnen, müssen 4000 bis 10 000 Euro zahlen. Wer sich dort zum Essen oder Trinken hinsetzt, riskiert ein Bußgeld von 150 Euro.
Update vom Mittwoch, 08.04.2020, 14.31 Uhr: Laut dem Land Niedersachsen gibt es derzeit 6845 laborbestätigte Covid-19-Fälle. Das sind 401 mehr als im Vergleich zu gestern. Damit ist die Zahl der Neuinfizierten wieder stärker gestiegen als an den Vortagen.
Laut Heiger Scholz, Leiter des Krisenstabs der Landesregierung, liege die hohe Zahl daran, dass am Wochenende nicht so viele Tests vorgenommen werden und die Gesundheitsämter bestätigte Fälle erst mit zeitlichem Verzug an das Land übermitteln.
Vor allem in der Region Hannover (+108) und im Landkreis Osnabrück (+80) kamen viele neue Fälle dazu. Die Zahl der Todesopfer liegt derzeit bei 139 - 2222 der Betroffenen gelten inzwischen als genesen
Update vom Mittwoch, 08.04.2020, 13.32 Uhr: Osterbesuche bei der Familie und engen Freunden sind in Niedersachsen trotz Corona in abgespeckter Form erlaubt. Das teilte die stellvertretende Krisenstabsleiterin, Claudia Schröder, am Dienstag in Hannover mit. Gottesdienste in der Kirche wird es an den Feiertagen jedoch nicht geben - einzig zum stillen Gebet dürfen evangelische Gotteshäuser bei Einhaltung der Abstandsregeln an Karfreitag und Ostern öffnen.
Laut des Verwaltungsgerichts Hannover ist der Schutz von Leben und Gesundheit der Bevölkerung derzeit dem Recht auf freie Religionsausübung übergeordnet. Die 15. Kammer wies einen entsprechenden Eilantrag gegen die Coronavirus-Beschränkungen der Region Hannover ab, wie das Gericht am Mittwoch bekannt gab.
Der Antragsteller hatte zuvor argumentiert, die Verfügung beschränke die Religionsausübung von Christen und Juden. Dabei hob er die Bedeutung des Osterfestes sowie des Pessachfestes hervor. Offen lies das Gericht jedoch, ob die Allgemeinverfügung der Region Hannover in allen Punkten rechtmäßig und verhältnismäßig ist.
Update vom Mittwioch, 08.04.2020, 11.53 Uhr: Niedersachsen erwartet voraussichtlich in der nächsten Woche eine erste Gruppe von 50 unbegleiteten Minderjährigen aus Migrantenlagern in Griechenland. "Ich bin zuversichtlich, dass wir nächste Woche die ersten Kinder hier in Deutschland empfangen können", sagte Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) am Mittwoch.
Derzeit werden Voraussetzungen zur Aufnahme der Flüchtlinge geschaffen. Die Kinder sollen zunächst für 14 Tage in in eine Corona-Quarantäne in Niedersachsen kommen und dann auf aufnahmebereiten Kommunen mehrerer Bundesländer verteilt werden.
Neben Deutschland ist aufgrund des Coronavirus nur noch Luxemburg bereit junge Migranten aus den überfüllten Lagern zu holen. Die Situation auf den griechischen Ägäis-Inseln ist dramatisch. Ein Ausbruch von Corona könnte dort angesichts katastrophaler hygienischer Zustände verheerende Folgen haben.
Update vom Mittwoch, 08.04.2020, 10.43 Uhr: Der TUI-Konzern mit Hauptsitz in Hannvover (Niedersachsen) und Berlin ist durch die Corona-Krise stark getroffen. Zuletzt hatten viele Länder den Flugverkehr ausgesetzt, sodass viele Beschäftigte des Konzerns derzeit in Kurzarbeit sind.
Nun wurde das staatliche Hilfspaket bewilligt. Mehrere Banken erklärten ihre Zustimmung zu einem Kredit über 1,8 Milliarden Euro, teilte der weltgrößte Reiseanbieter am Mittwochmorgen in Hannover mit. Laut Tui-Vorstandsvorsitzende Fritz Joussen bereite man sich „jetzt intensiv auf die Zeit nach der Corona-Krise vor“.
Update vom Mittwoch, 08.04.2020, 08.29 Uhr: Das öffentliche Leben in Niedersachsen ist durch das Coronavirus stillgelegt. Nun sind auch die Lotto-Annahmestellen im Land geschlossen. Im Kreis Northeim gab es deshalb Verwirrung. Bürger hatten sich über die plötzliche Schließung der Lotto-Stellen beschwert.
Laut Kreisverwaltung könne es sein, dass die Inhalte der Corona-Verfügung aus Hannover (Niedersachsen) nicht überall in den Landkreisen angekommen und damit auch nicht sofort umgesetzt worden seien.Die Ordnungskontrolleure des Landkreises hätten bei ihren Überprüfungen in der vorigen Woche festgestellt, dass die Lotto-Annahmestellen nicht geschlossen worden seien. Daher kam es teilweise zu einer verspäteten Schließung der Stellen.
Update vom Dienstag, 07.04.2020, 19.03 Uhr: Vor Ostern hat Niedersachsen die Kontaktbeschränkungen wegen der Corona-Epidemie noch einmal angepasst. Demnach sind private Besuche in abgespeckter Form über die Feiertage erlaubt, sagte die stellvertretende Krisenstabsleiterin, Claudia Schröder, am Dienstag.
Das strikte Verbot von Besuchen von Menschen, die nicht zum eigenen Haushalt gehören ist in Niedersachsen aufgehoben. Zugleich appellierte Schröder aber, Besuchskontakte wegen des Infektionsrisikos mit Corona einzuschränken.
Schröder empfahl sich nicht in der Wohnung sondern im Freien zu treffen. Große Familientreffen oder Partys bleiben auch weiterhin in Niedersachsen tabu. Die neue Verordnung beinhaltet aber die Möglichkeit zur Teilnahme an Hochzeiten und Beerdigungen, die von maximal zehn Menschen aus dem Familien- oder engen Freundeskreis besucht werden dürfen.
Außerdem wurde die Begleitung Sterbender ermöglicht. Weil am vergangenen Wochenende mehrere Autowaschanlagen geschlossen werden mussten - sie hatten gegen das Kontaktverbot verstoßen- wird es künftig erlaubt sein vollautomatische Autowaschanlagen zu betreiben.
Update vom Dienstag, 07.04.2020, 16.27 Uhr: Nachdem es bereits in einem Pflegeheim in Wolfsburg zu einem Corona-Ausbruch mit mehreren Todesopfern kam, ist jetzt auch ein Altenheim in Bramsche bei Osnabrück (Niedersachsen) stark betroffen.
Wie der Landkreis Osnabrück am Dienstag mitteilte, haben sich dort 42 Bewohner mit dem Coronavirus infiziert - 16 von ihnen mussten ins Krankenhaus gebracht werden, zwei sind inzwischen gestorben. Auch bei sieben der 91 Mitarbeiter war ein Test positiv ausgefallen. Offenbar wurde sich nicht an die verhängten Hygienemaßnahmen gehalten.
Der Gesundheitsdienst habe inzwischen strenge Auflagen für die Einrichtung erlassen. Eine Evakuierung des Heimes sei im Moment nicht sinnvoll, hieß es.
Auch in Wildeshausen im Kreis Oldenburg waren in der vergangenen Woche in einem Heim rund 60 Infektionen bei Bewohnern und Personal festgestellt worden. Ein Bewohner ist gestorben. Daraufhin wurden die negativ getesteten Bewohner in das Gästehaus des Berufsbildungswerks Weser-Ems in Ganderkesee gebracht.
Update vom Dienstag, 07.04.2020, 15.41 Uhr: Nach der Veröffentlichung der aktuellen Corona-Fallzahlen wurde nun ersichtlich, dass erstmals seit Ausbruch der Epidemie die Zahl der aktiv mit dem Coronavirus infizierten Menschen in Niedersachsen gesunken ist.
Am Dienstag kamen weniger Neuinfektionen hinzu als neue Genesene, wie die stellvertretende Krisenstabsleiterin, Claudia Schröder in Hannover mitteilte. So gab es seit Montag 141 neue Infektionen und 221 neue Genesene. Allerdings wollte sie aus den Tageswerten noch keine generelle Trendwende ableiten und mahnte weiterhin zur strikten Einhaltung der Kontaktbeschränkungen. "Wir haben es noch nicht erreicht, dass die Kurve sinkt."
Die Zahl der Infizierten stieg am Dienstag um 141 auf 6359, die der als gesundet eingestuften Menschen auf knapp 2000.
Update vom Dienstag, 07.06.2020, 14.04 Uhr: Wie das Land Niedersachsen in seiner täglichen Mitteilung zum aktuellen Stand der Corona-Pandemie informiert, ist die Zahl der laborbestätigten Covid-19-Fälle auf 6359 gestiegen. Das sind 141 mehr als im Vergleich zu gestern.
Laut Land sind bisher 122 Menschen, die mit dem Virus infiziert waren gestorben (Stand 07.04.2020, 13 Uhr). Die meißten neuen Fälle gibt es im Landkres Harburg (+20), Landkreis Osnabrück (+18) und im Landkreis Göttingen (+18).
Update vom Dienstag, 07.04.2020, 13.09 Uhr: Nachdem sich in einem Altenheim in Wolfsburg (Niedersachsen) rund die Hälfte der Bewohner mit dem Coronavirus infizierten und bis Montag (06.04.2020) insgesamt 29 Patienten starben, ermittelt jetzt die Staatsanwaltschaft wegen fahrlässiger Tötung.
Die Diakonie, die das Heim betreibt, wurde von einem Anwalt angezeigt. Grund für die Anzeige seien laut Staatsanwaltschaft Pflegemissstände in dem Hanns-Lilje-Heim in Wolfsburg. Um die Stichhaltigkeit der Vorwürfe zu prüfen, werden jetzt die Pflegeakten aus dem Heim gesichtet.
Update vom Dienstag, 07.04.2020, 11.40 Uhr: Noch immer halten sich einige Menschen nicht an die Vorgaben zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Zahlreiche Verstöße wurden bereits von der Polizei Niedersachsen festgestellt.
In den ersten zwei Wochen seit Beginn der bundesweiten Beschränkungen zählte die Polizei in Niedersachsen 236 Straftaten nach dem Infektionsschutzgesetz, wie beispielsweise das Öffnen von Geschäften und Bars oder die Missachtung der vom Gesundheitsamt angeordneten häuslichen Quarantäne. Das geht aus einer Antwort des Innenministeriums auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur hervor.
Neben den Straftaten zählte die Polizei in den zwei Wochen bis Sonntagabend auch 2230 Ordnungswidrigkeiten. Das Land Niedersachsen erarbeitet derzeit einen Bußgeldkatalog, an dem sich die Kommunen bei der Höhe der Bußgelder orientieren sollen.
Update vom Dienstag, 07.04.2020, 10.05 Uhr: Die Zahl der Corona-Infizierten steigt in Niedersachsen zwar langsamer, trotzdem gilt es weiterhin vorsichtig zu sein und sich an die geltenden Beschränkungen zu halten.
Mit schnellen Lockerungen der Maßnahmen rechnet der Krisenstab des Landes aktuell nicht, denn es gehe nach wie vor darum, dass nicht mehr Menschen eine Intensivbehandlung benötigen, als in den Kliniken Betten frei seien, betonte der Leiter des Krisenstabs der Landesregierung, Heiger Scholz, am Montag in Hannover.
"Ich glaube, dass es vor weitgehenden Lockerungen sinnvoll wäre, das Infektionsgeschehen um Ostern zu beobachten." Es wird befürchtet, dass die Infektionszahlen wieder steigen könnten, wenn sich Menschen bei gutem Wetter über Ostern wieder massenhaft im Freien aufhalten.
Update vom Dienstag, 07.04.2020, 07.54 Uhr: Der Landkreis Northeim (Niedersachsen) hat neue Corona-Fallzahlen* veröffentlicht. Demnach sind nun im Kreis 62 Personen mit dem Coronavirus infiziert. 5 Personen werden derzeit wegen starker Symptome oder Vorerkrankungen im Krankenhaus behandelt.
Update vom Montag, 06.04.2020, 20.20 Uhr: Eine Corona-Party, die am Wochenende im Heidekreis stattfand, ist eskaliert. Mehrere Polizisten wurden verletzt. Ein 32-Jähriger wehrte sich gegen die Aufnahme seiner Personalien und griff die Beamten an. Ein weiterer Party-Teilnehmer versuchte, den gefesselten Angreifer zu befreien.
Dennoch zieht die Polizei ein positives Fazit nach dem Wochenende. Sie hatte ihre Präsenz am Wochenende verstärkt, um das Kontaktverbot zur Eindämmung der Corona-Pandemie durchzusetzen.
Update vom Montag, 06.04.2020, 19.07 Uhr: Der Fußballverein Hannover 96 steckt wegen Corona in der Krise: Die Krise belastet den Verein finanziell, viele Mitarbeiter mussten in Kurzarbeit gehen. Einige Spieler verzichten auf einen Teil ihre Gehalts.
Zudem sprang auch der langjährige Sponsor von Hannover 96 ab: Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) wird ab der kommende Saison den auslaufenden Vertrag nach der laufenden Saison nicht verlängern. Der Grund: Der Norddeutsche Rundfunk steckt selbst in finanziellen Schwierigkeiten.
Trotz der Rückschläge nahm Hannover 96 am Montag (06.04.2020) das Training wieder auf.
Update vom Montag, 06.04.2020, 17,08 Uhr: Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil war am Montagvormittag bei dem Automobilzulieferer Zender in Osnabrück zu Gast. Das deutsch-italienische Unternehmen hat seine Produktion in der Corona-Krise umgestellt und stellt schon jetzt 60.000 Masken pro Tag her. Demnächst könnten es bis zu 100.000 werden.
Ministerpräsident Weil erklärte bei dem Besuch, dass es auch nach dem Ende der Corona-Krise in in Niedersachsen und Deutschland einen großen Absatzmarkt für Gesichtsmasken in Deutschland geben werde. Weil ist überzeugt davon, dass nach der Corona-Krise das Tragen von Masken in Deutschland ebenso üblich sein werde wie in Asien, sagte er gegenüber der dpa.
Weil macht sich für die heimische Produktion von Masken stark. Denn die Krise zeige, dass sich die Bundesrepublik nicht darauf verlassen könne, alle Masken im Ausland zu kaufen.
"Ich bin der Firma Zender absolut dankbar, wie schnell man es geschafft hat, die Produktion umzustellen", sagte Weil. Das Unternehmen Zender stellt normalerweise Autoteile her. Ein italienischer Mitgesellschafter habe sehr früh, die Idee ins Spiel gebracht Masken zu produzieren. In Italien fehlt es seit Anbeginn der Corona-Krise an Schutzausrüstungen.
Statt Mitarbeiter in Kurzarbeit zu schicken, will Zender noch bis 130 Mitarbeiter einstellen, falls genügend Produktionsmaterial beschafft werden könne.
Update vom Montag, 06.04.2020, 15.16 Uhr: In Göttingen in Niedersachsen hat die Polizei am Sonntag eine Demonstration vor dem neuen Rathaus aufgelöst. Unter anderem SeaWatch und Seebrücke hatten zur Demonstration in Göttingen aufgerufen, um auf das Leid der Flüchtlinge auf den griechischen Inseln aufmerksam zu machen. Aufgrund der Corona-Krise forderten die Demonstranten die Evakuierung der Geflüchteten.
Die Teilnehmer sollten Schuhe vor dem neuen Rathaus zurücklassen oder Fußabdrücke sprühen, um nicht gegen das Kontaktverbot zu verstoßen. Das funktionierte jedoch nicht ganz und die Polizei löste die Demonstration mit rund 30 Teilnehmern auf.
Die Organisatoren der Demo und andere bürgerrechtliche Organisationen kritisierten die Polizei dafür scharf in den sozialen Medien.
Update vom Montag, 06.04.2020, 13.53 Uhr: Innerhalb eines Tages ist die Zahl der Corona-Infizierten in Niedersachsen um über 100 Fälle auf 6218 gestiegen (Stand 06.04.2020, 13.53 Uhr). 108 Menschen sind bisher an einer Corona-Infektion in Niedersachsen gestorben.
Damit breite sich das das Coronavirus in Niedersachsen erneut langsamer aus als in den Vortagen. Pro Tag hatten sich weit mehr Leute infiziert.
Trotz Corona durften am am Samstag im Kreis Northeim in Niedersachsen Bau- und Gartenmärkte sowie Blumengeschäfte wieder ihre Tore öffnen. Wie von den Betreibern erwartet folgte ein Besucheransturm.
Die Märkte waren im Zuge der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie vor knapp zwei Wochen geschlossen worden. Weil jedoch die Nachbarbundesländer von Niedersachsen dies nicht taten, gab es einen erheblichen Einkaufs-Tourismus. Deshalb hatte die Landesregierung zurückgerudert.
Da war es am Samstag natürlich keine Überraschung, dass sich fast vor allen Baumärkten im Kreisgebiet Northeim in Niedersachsen lange Menschenschlagen vor den Eingängen bildeten.
So zum Beispiel vor dem Obi-Markt in Northeim: Schon kurz vor der Öffnung um 8 Uhr hätten rund 50 Kunden vor der Tür gewartet, berichtete die Polizei Northeim am Sonntag. Im Markt selbst konnte nur im „Einbahnstraßenverkehr“ eingekauft werden, um die Abstandsregeln zwischen den Kunden einhalten zu können.
Die Kunden hatten offenbar keine Angst, sich mit Corona Anzustecken. Doch auch vor dem Markt wurden die Kundenströme so geleitet, dass sich niemand zu nahe kommen konnte.
Waschanlagen und Lotto-Annahmestellen mussten dagegen in Niedersachsen am Samstag schließen
Update vom Montag, 06.04.2020, 12.42 Uhr: In der Corona-Krise halten sich die meisten Menschen in Niedersachsen an das Kontaktverbot - auch am sonnigen Wochenende. Das bestätigte die Polizei auf Anfrage der dpa. In Hannover, Braunschweig, Göttingen, Lüneburg, Oldenburg und Osnabrück sei es am Sonntag zu keinen größeren Verstößen gegen das Kontaktverbot gekommen.
Die Polizei hatte mit verstärkten Kontrollen in ganz Niedersachsen die Durchsetzung des Kontaktverbots kontrolliert. Nur vereinzelt mussten die Beamten Gruppen auflösen. Einige Menschen scheinen den Ernst der Corona-Pandemie allerdings immer noch nicht zu begreifen. So erwischte eine Streife in Einbeck in Niedersachsen die gleiche Gruppe gleich zweimal kurz hintereinander beim Verstoß gegen das Corona-Kontaktverbot.
Update vom Montag, 06.04.2020, 7.49 Uhr: Das Tragen von Schutzmasken könnte laut Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) nach der Corona-Krise viel stärker zum öffentlichen Bild gehören.
"Vielleicht nähern wir uns hier den asiatischen Verhältnissen an. Insgesamt scheinen manche asiatischen Gesellschaften besser vorbereitet gewesen zu sein auf diese Pandemie - auch aufgrund von vorangegangenen Erfahrungen - als das in den europäischen oder amerikanischen Gesellschaften der Fall gewesen ist." Der "gute alte Handschlag" werde dagegen wohl in den Hintergrund treten, sagte Weil dem Tagesspiegel (Montag).
Der Ministerpräsident warnte zudem vor verfrühten Exit-Debatten. "Erst wenn wir spürbar niedrigere Infektionsraten und den Eindruck haben, dass unser Gesundheitswesen gewappnet ist für das, was da kommen wird, können wir Erleichterungen in Erwägung ziehen."
Update vom 05.04.2020, 20.58 Uhr: Die Corona-Krise hat Auswirkungen auf alle Wirtschaftszweige, im Küstenland Niedersachsen* also auch auf die See-Häfen.
Auf die Frage der HNA-Redaktion*, wie es in Wilhelmshaven aussieht, antwortete der niedersächsische Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) im Internview folgendes: „Am Jade-Weser-Port haben wir die gleiche Situation. Sieben der zehn größten Containerhäfen der Welt liegen in China. Aufgrund des Ausnahmezustands der Weltwirtschaft, der Produktionsausfälle, Schließungen in der Industrie und den Exportbeschränkungen in den betroffenen Ländern gehen natürlich auch die Schifffahrten deutlich zurück.“
Update vom 05.04.2020, 16.12 Uhr: Um 13.30 Uhr gab das Land Niedersachsen die aktuellen Zahlen der Labor-bestätigten Covid-19-Fälle bekannt. Demnach stieg die Zahl der bestätigten Fälle um 245 auf insgesamt 6009 an. Einer Schätzung des Landesgesundheitsamtes Niedersachsen zufolge, kann davon ausgegangen werden, dass von der Gesamtzahl der Infizierten bereits 1619 Personen wieder genesen sind.
Das sind 26,9 %, aller in Niedersachsen nachgewiesenen Infektionen. Die Zahl der Verstorbenen, bei denen eine Infektion mit dem Coronavirus-SARS-CoV-2 nachgewiesen wurde, stieg seit der letzten Bekanntgabe um 3 Personen an. Somit sind mittlerweile 92 positiv getestete Personen in Niedersachsen verstorben.
Update vom 05.04.2020, 12.20 Uhr: In Zeiten der Corona-Krise bleiben auch öffentliche Gebäude in Niedersachsen* geschlossen. So auch die Göttinger Stadtbibliothek. Aber das bedeutet nicht, dass jetzt auf die Lieblingsliteratur verzichtet werden muss.
Mit verschiedenen APP´s kann man bis Ende Juni kostenlos auf E-Books, Hörbücher und verschiedene Zeitungen der Stadtbibliothek Göttingen zugreifen. Dafür muss man weder einen Bibliotheksausweis besitzen, noch in Göttingen leben.
Update vom 05.04.2020, 11.08 Uhr: Die erste Zwischenbilanz der Polizei Niedersachsen fällt positiv aus. Nur vereinzelt konnten Verstöße gegen das Corona-Kontaktverbot festgestellt werden, wie NDR 1 Niedersachsen berichtete. Zumeist hätten sich die angetroffenen Personen auch kooperativ verhalten.
Zu mehr als einem Dutzend Platzverweisen kam es allerdings in Lüchow. Hier hatten Aktivisten eine dezentrale Demonstration unter dem Slogan "Solidarität kennt keine Grenzen" durchgeführt. Diese war zuvor vom Gesundheitsamt verboten worden. Die Aktivisten prangerten mit ihrer Aktion die aktuelle Situation an den europäischen Außengrenzen an. Die Polizei leitete insgesamt 36 Ordnungswidrigkeitsverfahren ein. Auf dem Marktplatz in Lüchow löste die Polizei eine Zusammenkunft gewaltsam auf.
Update vom 04.04.2020, 19.58 Uhr: Corona-Pandemie: Die Verordnung zu sozialen Kontakten in Niedersachsen* wurde nach nur einem Tag wieder gelockert. Der Besuch bei Oma zu Ostern ist also doch erlaubt.
Auch wenn die physischen Kontakte zu anderen Menschen, die nicht zu den Angehörigen des eigenen Hausstandes gehören, auf ein absolut nötiges Minimum reduziert werden sollten, um eine Infektion mit dem Coronavirus zu verhindern, sei die am Samstag veröffentlichte Regelung zu weitgehend.
Update vom 04.04.2020, 15.35 Uhr: Das Land Niedersachsen gab um 13.30 Uhr die aktuelle Zahl der Corona-Fälle bekannt. Die Fallzahl stieg laut der Verlautbarung um 309 Fälle auf 5764 bestätigte Coronavirus-SARS-CoV-2 Fälle an.
Damit stieg die Zahl etwas weniger stark als in den 24 Stunden zuvor. Die Zahl der Verstorbenen ist seit dem Vortag auf 89 angestiegen. Hochburg der Todesfälle ist mit 28 Verstorbenen weiterhin Wolfsburg. Auch in der Region Hannover stieg die Zahl der Todesfälle um eine weitere Person an.
Update vom 04.04.2020, 12.39 Uhr: Bereits seit dem 31. März erhält die Polizei in Niedersachsen die Daten von Personen, die aufgrund des Coronavirus unter Quarantäne stehen. Der öffentlich gewordene Erlass des Sozialministeriums, nutzt das niedersächsische Polizeigesetz als Grundlage für die Datenweitergabe.
Die Datenschutzbeauftragte Barbara Thiel war laut eigener Aussage, entgegen der Informationen des Erlasses, keines Wegs an der Ausarbeitung beteiligt. Sie erhebt massive Zweifel an der Rechtmäßigkeit des Erlasses und fordert dessen Rücknahme. Das niedersächsische Innenministerium arbeitet ebenfalls an einem Erlass.
Update vom 04.04.2020, 08.16 Uhr: Eine Firma mit Hauptsitz in Einbeck (Niedersachsen) stellt Spezialpapier für Coronavirus-Schnelltests her. Das Papier aus Niedersachsen wird für neuartige Schnelltests zur Identifizierung des Coronavirus genutzt.
Update vom 03.04.2020, 16.32 Uhr: Erneut ist die Zahl der bestätigten Corona-Fälle in Niedersachsen stark gestiegen. Laut dem Land Niedersachsen gibt es derzeit 5455 Covid-19-Fälle. Das sind 396 mehr als noch am Donnerstag (02.04.2020).
Bislang sind 72 Menschen, die mit dem Coronavirus* infiziert waren, gestorben. Die meisten Todesfälle gibt es in Wolfsburg (24) und in der Region Hannover (10).
Erstmeldung vom 03.04.2020: Osterausflüge sollen trotz der Corona-Krise in Niedersachsen voraussichtlich nicht verboten werden. Das bestätigte Heiger Scholz, Leiter des Krisenstabs der Niedersächsischen Landesregierung. Zuvor hatte das Land Mecklenburg-Vorpommern ein derartiges Verbot ausgesprochen, um die Neuinfektionen mit Corona am Osterwochenende auf ein Minimum zu begrenzen. Auch die Stadt Cuxhaven in Niedersachsen hatte beschlossen, Strände komplett für Besucher zu sperren.
Heiger Scholz erläuterte, dass einzelne Städte und Gemeinden in Niedersachsen dennoch eigene Verbote und Beschränkungen aussprechen dürfen. Obwohl es kein Verbot geben werden, erinnerte Scholz an die Weisung der Bundesregierung, an Ostern nicht in Tourismusgebiete zu fahren.
Bisher hat Niedersachsen noch keinen einheitlichen Bußgeldkatalog für Verstöße gegen das Infektionsschutzgesetz. Heiger Scholz teilte allerdings am Donnerstag mit, dass die Landesregierung einen entsprechenden Katalog vorbereite. Die Bußgelder könnten schon am Montag nächster Woche in Kraft treten
Im Hanns-Lilje-Heim in Wolfsburg in Niedersachsen ist ein weiterer Bewohner verstorben. Damit steigt die Zahl der Todesopfer mit einer Corona-Infektion im Heim auf 23. Außerdem verstarben weitere Bewohner des Heims, die aber nicht mit dem Coronavirus infiziert waren.
In Wolfsburg in Niedersachsen sind damit insgesamt 24 Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben. Das letzte gemeldete Todesopfer war ein infizierter Bewohner eines AWO-Wohn- und Pflegeheims. Mittlerweile haben sich 195 Menschen in Wolfsburg mit Corona infiziert.
In Niedersachsen steigt die Zahl der bestätigten Corona-Fälle innerhalb eines Tages um 396. Damit sind insgesamt 5455 Menschen in Niedersachsen infiziert (Stand 03.04.2020). Bisher sind 72 Menschen an den Folgen der Corona-Infektion gestorben.
Hier sind die Infizierten-Anzahlen aufgeschlüsselt nach Landkreis:
Kreisfreie Stadt | Infizierte | Todesfälle |
---|---|---|
Braunschweig | 206 (+20) | 1 |
Delmenhorst | 23 | 1 |
Emden | 9 (+1) | 0 |
Oldenburg | 106 (+11) | 0 |
Osnabrück | 257 (+13) | 1 |
Salzgitter | 64 (+3) | 1 |
Wilhelmshaven | 8 (+1) | 0 |
Wolfsburg | 213 (+23) | 24 (+3) |
Landkreis | Infizierte | Todesfälle |
---|---|---|
Ammerland | 95 (+6) | 1 |
Aurich | 66 (+5) | 2 |
Celle | 100 (+3) | 3 (+3) |
Cloppenburg | 37 (+2) | 0 |
Cuxhaven | 59 | 0 |
Diepholz | 180 (+19) | 2 |
Emsland | 170 (+9) | 3 |
Friesland | 18 | 0 |
Gifhorn | 85 (+2) | 0 |
Goslar | 70 (+10) | 3 |
Göttingen | 223 (+42) | 1 (+1) |
Grafschaft Bentheim | 114 (+12) | 1 |
Hameln-Pyrmont | 78 (+1) | 1 |
(Region) Hannover | 1009 (+50) | 10 (+1) |
Harburg | 231 (+14) | 1 |
Heidekreis | 36 (+3) | 0 |
Helmstedt | 75 (+2) | 0 |
Hildesheim | 181 (+4) | 1 |
Holzminden | 70 | 1 |
Leer | 48 | 1 |
Lüchow-Dannenberg | 11 (+2 | 0 |
Lüneburg | 110 (+4) | 0 |
Nienburg | 40 (+1) | 0 |
Northeim | 45 (+4) | 0 |
Oldenburg | 147 (+11) | 1 |
Osnabrück | 418 (+57) | 6 |
Osterholz | 57 (+8) | 0 |
Peine | 100 (+6) | 1 (+1) |
Rotenburg (Wümme) | 59 (+3) | 1 |
Schaumburg | 64 (+4) | 0 |
Stade | 133 (+7) | 1 |
Uelzen | 26 | 0 |
Vechta | 210 (+14) | 2 |
Verden | 82 (+2) | 1 |
Wesermarsch | 46 (+2) | 0 |
Wittmund | 16 | 0 |
Wolfenbüttel | 60 (+15) | 0 |
*hna.de ist Teil der bundesweiten Ippen-Digital-Zentralredaktion.