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Corona-Lockerungen in Thüringen: Epidemische Lage läuft aus

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Die Geschäfte des Einzelhandels sind in Thüringen ab dem 18. Februar wieder für alle zugänglich.
In Thüringen läuft die epidemische Lage aus. © Martin Schutt/dpa

Grünes Licht für Karneval und Volksfeste: Weil die epidemische Lage in Thüringen ausläuft, gelten bald weitere Lockerungen. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist höher als vor drei Monaten. Dennoch soll es schon bald sogar noch mehr Freiheiten geben.

Update vom 2. März 2022: Der Freistaat Thüringen setzt die einrichtungsbezogene Corona-Impfpflicht um. Die ersten Regelungen dafür liegen vor - aber noch sind für die Betroffenen Fragen offen. Außerdem lockert der Freistaat die Corona-Regeln.

Erstmeldung vom 23. Februar 2022: Erfurt - Als der Thüringer Landtag am 24. November eine „konkrete Gefahr der epidemischen Ausbreitung“ von Covid-19 feststellte, war bereits klar, dass der Freistaat nicht mehr alle Corona-Patienten in seinen Kliniken versorgen kann. Einen Tag nach der Parlamentsentscheidung wurden die ersten beiden Intensivpatienten nach Niedersachsen gebracht.

Nun soll die epidemische Lage auslaufen und nicht erneuert werden. Dabei ist die Sieben-Tage-Inzidenz mit einem Wert von deutlich mehr als 1000 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern binnen einer Woche derzeit wesentlich höher als damals, am 24. November, als sie vom Robert Koch-Institut mit 721,6 angegeben wurde.

Doch anders als vor knapp drei Monaten greift diesmal nicht die Delta-Variante des Coronavirus um sich, sondern die Omikron-Variante. (Lesen Sie hier: Trotz Corona-Pandemie bleiben Vandalismus-Fälle an Schulen stabil)

Corona: Lockerungen in Thüringen - Epidemische Lage läuft aus

Ein Kollaps des Gesundheitssystems zeichnet sich bisher nicht noch einmal ab. Schon vor Wochen hatte die Thüringer CDU-Fraktion signalisiert, dass sie einer Verlängerung der epidemischen Lage wohl nicht zustimmen wolle - ohne sie hätte Rot-Rot-Grün wahrscheinlich ohnehin keine Mehrheit im Landtag gefunden.

Das Auslaufen der epidemischen Lage bringt für die Thüringerinnen und Thüringer erhebliche Lockerungen mit sich. Ein Überblick:

Wo fallen Corona-Regeln weg oder werden gelockert? Demonstrationen oder politische Kundgebungen müssen künftig nicht mehr an einem festen Ort stattfinden - Demonstrationszüge etwa werden wieder erlaubt sein. Außerdem fällt das Verbot von Volksfesten, Frühlingsmärkten und Festivals weg. Freizeitparks, Bars, Diskotheken und Bordelle dürfen wieder öffnen und nicht mehr pauschal geschlossen werden.

Was ist mit den Hotspot-Regelungen? Die strengeren sogenannten Hotspot-Regeln in Regionen mit besonders hohen Inzidenzen fallen weg. Dazu zählt unter anderem eine stärkere Begrenzung von Besuchern bei Veranstaltungen - aber auch die Wiedereinführung einer Sperrstunde in der Gastronomie und die Ausweitung von 2G-plus-Regeln auf Bereiche wie Gastronomie oder körpernahe Dienstleistungen. Der Landkreis Eichsfeld befindet sich derzeit in der ersten Hotspot-Kategorie, wo solche strengeren Regeln angewandt werden müssen. Mit dem Auslaufen der epidemischen Lage fallen diese dann auch dort weg.

Ab wann genau gelten die Lockerungen? Die epidemische Lage läuft am Donnerstag, 24. Februar, aus. Die Lockerungen gelten dann ab Freitag.

Video: Wann und wo der Novavax-Totimpfstoff in Deutschland verfügbar ist

Welche Bedingungen gelten dann ab Freitag in den betroffenen Bereichen? Nach bisherigen Plänen des Thüringer Gesundheitsministeriums soll ab Freitag in Bars die 3G-Regel gelten. Das bedeutet: Zutritt erhalten nur geimpfte und genesene Menschen sowie jene, die einen negativen Corona-Test vorzeigen können. In Freizeitparks oder Indoorspielplätzen soll 2G gelten - nur Geimpfte oder Genesene kommen rein. In Clubs, Diskotheken, Bordellen oder Swingerclubs kommen dann nur noch Geimpfte und Genesene rein, die zusätzlich einen negativen Test zeigen können oder deren Immunisierung noch nicht lange zurückliegt.

Wie geht es dann weiter? Die nächsten Lockerungen sind schon geplant: Am 1. März soll es eine neue Corona-Verordnung geben. Außerdem ist nach bisherigen Plänen mit den meisten Corona-Regeln ab 20. März ohnehin Schluss. Dann soll es nach einer Verabredung von Bund und Ländern nur noch eine Art Basis-Schutz geben - wie genau der aussieht, steht noch nicht fest.

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