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Corona in Niedersachsen: Erster Verdachtsfall der Omikron-Variante

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Von: Luisa Weckesser

Nach einem Aufenthalt in Südafrika besteht bei einem Mann aus dem Landkreis Wolfenbüttel der begründete Verdacht, dass er mit der Omikron-Variante des Coronavirus* infiziert sein könnte. (Symbolbild)
Nach einem Aufenthalt in Südafrika besteht bei einem Mann aus dem Landkreis Wolfenbüttel der begründete Verdacht, dass er mit der Omikron-Variante des Coronavirus* infiziert sein könnte. (Symbolbild) © Moritz Frankenberg/dpa

Die Omikron-Variante ist auf dem Vormarsch. In Niedersachsen gibt es jetzt den ersten Verdachtsfall. Dabei handelt es sich um einen Reiserückkehrer aus Südafrika.

Niedersachsen – Nach einem Aufenthalt in Südafrika besteht bei einem Mann aus dem Landkreis Wolfenbüttel der begründete Verdacht, dass er mit der Omikron-Variante des Coronavirus* infiziert sein könnte. Derzeit befindet er sich in Isolation. Das teilte das Land Niedersachsen kürzlich mit. Laboruntersuchungen beim Landesgesundheitsamt (NLGA) werden im Laufe der Woche Klarheit bringen, ob es sich in diesem Fall um die neuartige Variante des Virus handelt.

Nach einem Aufenthalt in Südafrika in der vergangenen Woche traten bei dem Mann Erkältungssymptome auf. Sowohl ein vor Ort durchgeführter Antigenschnelltest als auch ein am Landesgesundheitsamt analysierter PCR-Test haben eine Infektion mit SarsCov 2 bestätigt. Ob es sich dabei um die Omikron-Variante handelt, ermittelt das Landesgesundheitsamt nun mithilfe des Sequenzierverfahrens, das eine genaue Bestimmung der Virus-DNA ermöglicht.

Die Ergebnisse dieser Untersuchung werden im Laufe der Woche vorliegen. Im Falle der Bestätigung des Verdachts wird das Ergebnis an das Robert-Koch-Institut (RKI) übersandt, das mit den Daten eine deutschlandweite Surveillance der zirkulierenden Virenstämme durchführt.

Corona in Niedersachsen: Erster Verdachtsfall der Omikron-Variante – Gesundheitsministerin äußert sich

Gesundheitsministerin Daniela Behrens erklärt dazu: „Die Omikron-Variante ist höchstwahrscheinlich auch in Niedersachsen angekommen. Zunächst einmal wünsche ich dem Betroffenen von Herzen eine schnelle Genesung und bin sehr froh, dass es sich derzeit um einen vergleichsweise leichten Krankheitsverlauf handelt.“ Das Auftreten dieser neuen Variante beunruhige die Bevölkerung, gerade weil man aus heutiger Sicht noch nicht genug über sie wisse, erklärte Behrens.

„Es ist deshalb wichtig, dass wir mit auftretenden Verdachtsfällen sehr umsichtig und gewissenhaft umgehen“, so die Gesundheitsministerin. Angesichts der Tatsache, dass Omikron noch ansteckender sein könnte als die Delta-Variante, sei es von entscheidender Bedeutung, die Impflücke so schnell wie möglich schließen und die Auffrischungsimpfungen weiter vorantreiben. „Die deutlich gestiegenen Impfzahlen der vergangenen Tage und Wochen zeigen, dass wir dabei auf dem richtigen Weg sind und wir diesen jetzt konsequent weitergehen müssen.“

Dr. Fabian Feil, Präsident des Niedersächsischen Landesgesundheitsamts (NLGA), erklärt zu dem Verdachtsfall: „Seit der Rückkehr aus Südafrika hatte die Person nur Kontakt im häuslichen Umfeld. Alle im Haushalt wohnenden Personen befinden sich derzeit in Isolation, weshalb weitere Infektionen durch Kontakt mit dem Verdachtsfall extrem unwahrscheinlich sind.“

Niedersachsen: Erster Verdachtsfall der Omikron-Variante – Gesundheitsdienst sehr gut aufgestellt

Der Fall zeige, dass der öffentliche Gesundheitsdienst in Niedersachsen sehr gut aufgestellt und sensibilisiert sei, um auch in unvorhergesehenen Situationen handlungsschnell und proaktiv zu agieren. Südafrika wurde am vergangenen Freitag neben sieben weiteren afrikanischen Ländern durch das RKI als Virusvariantengebiet eingestuft, wodurch bundesweit verschärfte Einreiseregeln gelten.

Auf lange Sicht werde es laut Dr. Feil allerdings praktisch unmöglich sein, den Eintrag einer ansteckenderen Virusvariante zu verhindern: „Bereits bei der Alpha- und Delta-Variante wurde deutlich, dass sich ansteckendere Varianten des Virus auch über Ländergrenzen hinweg durchsetzen. Sollten sich die Befürchtungen bestätigen, dass die Omikron-Linie mit der wissenschaftlichen Bezeichnung B.1.1.529 deutlich infektiöser ist als die Delta-Variante, wird sie sich auch bei uns in den nächsten Monaten durchsetzen. Es gilt daher umso mehr: Es kommt auf jede und jeden an, sich impfen zu lassen, die AHA+L-Regeln zu beachten und die Kontakte zu reduzieren, um die Pandemie zu bewältigen.“

In Hessen gibt es vier weitere Verdachtsfälle der neu entdeckten Coronavirus-Variante Omikron. Das bestätigte am späten Montagnachmittag das hessische Sozialministerium. Woher die betroffenen Personen stammen und in welchem Gesundheitszustand sie sind, dazu konnte das Ministerium keine Angaben machen. Die Betroffenen befänden sich in Quarantäne, teilte die Behörde mit. (luw) *hna.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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