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„Besorgniserregende Corona-Lage“ in Österreich: Kurz verschärft Regeln - besonders eine Entwicklung bereitet Sorge

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Von: Maximilian Kettenbach, Moritz Bletzinger, Michelle Brey

Das Infektionsgeschehen entwickelt sich in Österreich schnell. Der Corona-Hotspot liegt an der Grenze zu Deutschland. Kanzler Kurz verkündete nun neue Maßnahmen.

Update vom 19. Oktober, 12.05 Uhr: Am Montag informierte Österreichs Kanzler Sebastian Kurz zusammen mit Vizekanzler Werner Kogler, Gesundheitsminister Rudolf Anschober und Innenminister Karl Nehammer auf einer Pressekonferenz über Verschärfungen der Corona-Regeln. „Die nächsten Monate“, so kündigte Kurz an, „die werden ein rot-weiß-roter Kraftakt werden.“ Es müsse nun alles Mögliche getan werden, um den Entwicklungen „gegenzusteuern und einen zweiten Lockdown hoffentlich verhindern zu können.“

Zu den neuen Anti-Corona-Maßnahmen, die ab Freitag gelten zählen unter anderem:

Nach Empfehlung der Bundesregierung können und sollen die Bundesländer je nach Infektionslage regional weitere Verschärfungen treffen. Hierzu zählt beispielsweise eine Vorverlegung der Sperrstunde oder ein Alkohol-Verbot.

Coronavirus in Österreich: „Keine punktgenaue Grenze“ für einen erneuten Lockdown

Update vom 19. Oktober, 11.25 Uhr: Auf die Frage, wann ein Lockdown in Österreich unvermeidbar sei, antwortet Kanzler Sebastian Kurz. „Es gibt keine punktgenaue Grenze“, sagt er. Hinweise seien die Kapazitäten in den Spitälern sowie das „Contact Tracing“. Kurz verweist jedoch auch darauf, dass man - wenn man nun nicht reagiere - im Dezember bis zu 6000 Neuinfektionen pro Tag verzeichnen könnte. Das Ziel sei es jedoch einen Lockdown zu verhindern, wie Kurz betont.

Update vom 19. Oktober, 11.10 Uhr: Wie nun von Kanzler Sebastian Kurz bestätigt wird, gelten auch neue Regelungen in der Gastronomie. So sollen nur noch sechs Personen gemeinsam an einem Tisch sitzen. Auch gibt es ein verpflichtendes Präventionskonzept bei Restaurants mit mehr als 50 Sitzplätzen. Eine bundesweite einheitliche Sperrstunde gibt es nicht. Der aktive Sport soll außerdem aufrechterhalten bleiben, wie Werner Kogler sagt.

Update vom 19. Oktober, 11.07 Uhr: Das wichtigste sei es nun, Infektionskette zu durchbrechen, sagt der österreichische Innenminister Karl Nehammer. Man erhöhe den Kontrolldruck. Menschen, die sich nicht an die Regeln halten, müssten damit rechnen, auch die Konsequenzen dafür zu tragen.

Corona: „Besorgniserregende Lage“ in Österreich - steigendes Alter der Infizierten bereitet Kanzler Kurz Sorgen

Update vom 19. Oktober, 11.05 Uhr: „Wir haben es absolut in unserer Hand - und das mit ganz einfachen Maßnahmen“, betont Anschober. Jetzt sei es die richtige Maßnahme, die Corona-App zu installieren.

Update vom 19. Oktober, 11 Uhr: Das Durchschnittsalter der Infizierten steige langsam wieder an, so Rudolf Anschober. Auch in Pflegeheimen steigen die Infektionszahlen. Deshalb reagiere man nun auf diese Entwicklungen. So gelte eine Maskenpflicht in allen allgemeinen Bereichen. Bewohner sollten bei Neu- und Wiederaufnahme getestet werden. Auch soll es regelmäßige Screenings für das Personal geben. Besucher müssen sich vorab anmelden.

Update vom 19. Oktober, 10.55 Uhr: Gesundheitsminister Rudolf Anschober spricht von einer „besorgniserregenden Lage“ und einer „herausfordernden Situation“ in Österreich. „Wir wissen, dass wir jetzt schrittweise stärker eingreifen müssen“, sagt Anschober im Hinblick auf die Neuinfektionen. In den vergangenen 24 Stunden seien 1.121 Neuinfektionen registriert worden. Aktuell gebe es bis zu sieben Prozent positive Tests. Dies sei ein Indikator für eine hohe Dunkelziffer.

Corona in Österreich: Verschärfte Regelungen für Veranstaltungen

Update vom 19. Oktober, 10.47 Uhr: Vizekanzler Werner Kogler weist darauf hin, dass Kindergärten und Schulen „so lange wie möglich offen gehalten werden“ sollen. Auch Kogler verweist auf die Verantwortung, die jeder Bürger in der Corona-Pandemie trägt. Man wolle den Gesundheitsschutz und den Schutz der Arbeitsplätze unter einen Hut bringen.

Update vom 19. Oktober, 10.41 Uhr: Ab Freitag, 0.00 Uhr, gelten in Österreich neue Corona-Maßnahmen. Indoor-Zusammentreffen werden künftig mit maximal sechs Personen stattfinden, Outdoor mit maximal zwölf Personen. Die einzige Ausnahme für diese Regelung sind Begräbnisse. Professionelle Veranstaltungen, wie beispielsweise Bundesligaspiele, können nur mit zugewiesenen Sitzplätzen und mit Mund-Nasenschutz über die gesamte Dauer der Veranstaltung stattfinden. Outdoor wird dies auf 1.500 Teilnehmer beschränkt, Indoor auf 1.000 Teilnehmer.

Update vom 19. Oktober, 10.35 Uhr: „Die Situation ist eine sehr ernste“, sagt Kanzler Sebastian Kurz zu Beginn der Pressekonferenz im Hinblick auf die Corona-Lage. „Wenn dieser Trend nicht abreißt oder sich nicht verschärft, dann haben wir bis zu 6.000 Neuinfektionen im Dezember“, so Kurz in Bezug auf die Infektionszahlen in Österreich. Das Ziel sei es, eine zweite Welle zu verhindern. Er appelliert an die Bürger zusammenzuhalten. „Es werden schwierige Monate“, blickt er voraus.

Coronavirus in Österreich: „Die Lage in Österreich ist ernst!“ Kurz verschärft Regeln

Update vom 19. Oktober, 10.24 Uhr: Die Corona-Lage in Österreich ist angespannt. Wie oe24.at berichtet, sind in den vergangenen 24 Stunden 1.121 Neuinfektionen registriert worden.

Indes appellierte Kanzler Sebastian Kurz in einem Video, das er auf Facebook und Twitter teilte, an die Bürger. „Die Lage in Österreich ist ernst! Gerade jetzt müssen wir besonders vorsichtig sein und soziale Kontakte reduzieren. Nur so können wir es schaffen, dass wir unsere Gesundheit, aber auch unsere Wirtschaft und unsere Arbeitsplätze schützen“, schrieb der Kanzler auf Twitter. Im Video betonte er außerdem, dass er weiterhin bei seiner Einschätzung bleibe, dass ein Durchbruch in der Pandemie erst durch einen Impfstoff erzielt werden könne.

Am Montagmorgen hat außerdem eine Videokonferenz zwischen Bund und Ländern zum Corona-Plan der Regierung stattgefunden. Wie Kurz sagte, solle diese dazu dienen, „dass wir gemeinsam die nächsten Schritte besprechen und die richtigen Maßnahmen im Bund und in den Ländern setzen.“

Es soll eine bundesweite 22-Uhr-Sperrstunde auf der Agenda stehen, wie oe24.at berichtet. Hier müsste sich Kurz jedoch gegen den Widerstand der Länder durchsetzen. Zumindest eine bundesweite Registrierungspflicht soll es geben. Des Weiteren soll eine Maskenpflicht im Freien eingeführt werden, wenn Menschen eng zusammenstehen. Um 10.30 Uhr will Bundeskanzler Kurz auf einer Pressekonferenz darüber informieren.

Coronavirus in Österreich: Regierungsmitglied infiziert - neue Rekordzahlen bei Infizierten

Update vom 17. Oktober, 18.36 Uhr: In Österreich ist erneut eine Rekordzahl an Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden am Samstag 1.747 neue Fälle binnen 24 Stunden registriert. Der bisher höchste Tageswert war am Donnerstag mit 1.552 Fällen gemeldet worden. Die Fallzahlen sind seit Anfang September stetig gestiegen - damals lagen sie noch bei unter 400 pro Tag. Die österreichische Regierung will am Montag mit Vertretern der neun Provinzen über neue Schutzmaßnahmen beraten.

Update vom 17. Oktober, 15.45 Uhr: Auch in Österreich spitzt sich die Infektionslage weiter zu. Nun wurde auch ein Mitglied der österreichischen Regierung positiv auf das Coronavirus getestet. Wie die Nachrichtenagentur AFP meldet, hat sich der österreichische Außenminister Alexander Schallenberg mit Sars-CoV-2 infiziert. Der ÖVP-Politiker ist bisher symptomfrei und hat sich Quarantäne begeben.

Der österreichische Außenminister Alexander Schallenberg bei einer Rede im Bundeskanzleramt in Wien.
Der österreichische Außenminister Alexander Schallenberg wurde positiv auf das Coronavirus getestet. © Helmut Fohringer/APA/dpa

Es besteht der Verdacht, dass sich Schallenberg bei der Außenministerkonferenz am Montag in Luxemburg infiziert haben könnte. An dem Treffen hat auch der deutsche Außenminister Heiko Maas (SPD) teilgenommen. Aus Sicherheitsgründen werden nun auch Tests bei allen weiteren Mitgliedern der Regierung vorgenommen.

Corona in Österreich: Infektionslage spitzt sich zu - Corona-Hotspot an deutscher Grenze

Originalmeldung vom 16. Oktober:

München - Europaweit erreichen die Corona-Infektionszahlen leider immer neue Höchstwerte. So kämpft auch Deutschland-Nachbar Österreich aktuell mit der wiedererstarkten Ausbreitung. Das Prinzip der Corona-Ampel* soll auch hier helfen. In vier Bezirken ist sie bereits auf rot gesprungen. In Hallein, Innsbruck-Stadt und -Land sowie Wels gilt die maximale Warnstufe.

Coronavirus in Österreich: Vier Bezirke im roten Bereich - fünf weitere an der Grenze

Fünf weitere - Wien, St. Pölten, Röhrbach, Imst, Schwaz und St. Johann - blieben bei Orange. Was auf den ersten Blick zumindest im Fall Wien sehr verblüfft, schließlich war die Hauptstadt bis vor kurzem der Corona-Hotspot in Österreich. Die Infektionscluster seien in den genannten fünf Bezirken allerdings abgrenzbar und gut nachzuverfolgen. Deshalb sprang die Ampel nicht um, berichtet oe24.de.

Innsbruck und Salzburg statt Wien: Corona-Hotspot in Österreich jetzt an der Grenze zu Deutschland

Darüber hinaus hat Wien die traurige Spitzenposition abgegeben. Das stärkste Infektionsgeschehen zieht sich mittlerweile an der deutschen Grenze entlang. Tirol und Salzburg weisen aktuell die höchsten Inzidenzwerte* auf. In Innsbruck ist er beispielweise auf 41,6 angewachsen.

Diese Entwicklung führt zu Quarantäne-Verordnungen unweit von Deutschland. Seit Samstag gilt für die Gemeinde Kuchl eine zweiwöchige Quarantäne. Der Ort liegt nur etwa 20 Kilometer vom deutschen Berchtesgaden entfernt. Eine Ausgangssperre droht aktuell auch in Tirol. Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi sprach von einer „dramatischen Situation“ und will die Maßnahme keinesfalls ausschließen. Auch deutsche Politiker haben darüber bereits sinniert. Kanzlerin Angela Merkel möchte einen zweiten Lockdown natürlich vermeiden, richtet sich nun aber mit einem dramatischen Appell an Deutschland.

Positiv ist, dass die Neuinfektionen in Österreich seit Donnerstag (15. Oktober) wieder rückläufig sind. 1.552 Neuinfektionen registrierten die Behörden an diesem Tag. 1.163 am Freitag. Zum Samstag meldete das Gesundheitsministerium mit 977 Neu-Infizierten erneut einen niedrigeren Wert. Zwischenzeitlich wurden insgesamt 63.621 Personen positiv getestet. (moe) *Merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

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