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Corona in Deutschland: So viele Neuinfektionen wie seit April nicht mehr - vor allem Bayern betroffen

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Von: Maximilian Kettenbach, Martina Lippl, Andreas Schmid, Franziska Schwarz

Hat Deutschland Corona im Griff? Die Zahl der aktiven Coronavirus-Fälle liegt auf erhöhtem Niveau. Vor allem Bayern verzeichnet aktuell viele Infektionen.

+++ Wir beenden diesen Ticker. Alle weiteren Infos und Entwicklungen zur Corona-Pandemie in Deutschland lesen Sie in diesem News-Ticker. +++

Update vom 17. September, 7.30 Uhr: Für den Mittwoch meldet das Robert-Koch-Institut 2194 Corona-Fälle - ein Anstieg zum Vortag. Es ist der höchste Tageswert seit dem 23. April, die neue Zahl liegt auch deutlich über dem Schnitt der letzten sieben Tage (1499). Es gab bundesweit drei neue Todesfälle.

Die meisten Fälle hat erneut mit Abstand Bayern (823), gefolgt von Nordrhein-Westfalen (410), Baden-Württemberg (286) und Hessen (149).

Besonders in den bayerischen Corona-Hotspots Würzburg, Kulmbach, Garmisch-Partenkirchen und Kaufbeuren bleibt die Lage angespannt. In den vier Städten liegt die Zahl der Neuinfektionen in den letzten sieben Tagen bei über 50 pro 100.000 Einwohner - entsprechende Maßnahmen wurden eingeleitet.

Corona in Deutschland: RKI legt etliche neue Risikogebiete fest

Update vom 16. September, 21.03 Uhr: Neue Daten vom Robert-Koch-Institut. Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Lagebericht vom Mittwochabend bei 1,00 (Vortag: 1,04). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwa einen weiteren Menschen ansteckt.

Zudem gibt das RKI ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Der Wert bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert bei 1,06 (Vortag: 1,00).

Am Mittwochabend sorgte das RKI für Aufsehen, als es etliche neue Gebiete zum Risikogebiet ernannte. Aufgrund der prekären Lage in Europa zog das Auswärtige Amt nach und weitete seine Reisewarnungen nun aus.

Corona in Deutschland: Zahl der aktiven Fälle auf Mai-Niveau

Update vom 16. September, 18.29 Uhr: Die Zahl der aktiven Corona-Fälle in Deutschland ist seit Wochenbeginn weiter gestiegen. Laut dem Robert-Koch-Institut haben in der Bundesrepublik aktuell 18.292 Menschen aktiv mit dem Virus zu kämpfen. Diese Zahl ist damit so hoch wie zuletzt am 7. Mai.

Insgesamt gab es einen Zuwachs von 492 Personen im Vergleich zum Vortag. Es kamen zwar 1.901 Neuinfektionen hinzu (siehe Update um 8.50 Uhr), doch pro Tag gelten natürlich auch einige Covid-19-Patienten als genesen.

Corona in Deutschland: Mecklenburg-Vorpommern verschärft die Regeln in der Schule

Update vom 16. September, 16.47 Uhr: Aus Sorge vor vermehrten Corona-Infektionen im Herbst hat das Schweriner Bildungsministerium die Hygiene-Auflagen für die Schulen in Mecklenburg-Vorpommern verschärft. Danach müssen die Eltern künftig eine Erklärung abgeben, ob ihr Kind in einem Risikogebiet gewesen ist, ob es Kontakt zu infizierten Personen hatte und ob es gesund ist. Geben sie diese Erklärung nicht ab, darf das Kind nach den Herbstferien bis zu zwei Wochen lang die Schule nicht besuchen.

Schüler, die für den Schulweg Bus oder Bahn nutzen, sollen künftig auch auf dem Schulweg einen Mund-Nasen-Schutz tragen, wenn sie in großen Gruppen zusammen sind und der Mindestabstand von 1,50 Meter nicht eingehalten werden kann. Das ist oft an Haltestellen der Fall.

Coronavirus in Deutschland: Wo infiziert sich die Bevölkerung?

Update vom 16. September, 14.09 Uhr: Wo stecken sich die Deutschen mit Corona an? Die Top 15 Länder hat das Robert-Koch-Institut (RKI) in einer Grafik im Covid-19-Lagebericht (15. September) veröffentlicht. Dabei wurden die letzten vier Kalenderwochen (KW 34 bis KW 37) berücksichtigt. In dieser Zeitspanne vom 17. August bis zum 13. September steht ein Infektionsland an erster Stelle: Deutschland. Im Ausland stecken sich immer weniger Menschen, und zwar 21 Prozent an, teilt das RKI mit. Zum Vergleich: 49 Prozent machten Reiserückkehrer noch in der Kalenderwoche 34 (17. bis 23. August) aus.

Aus der Türkei kommen aktuell die meisten Coronainfizierten zurück. Dann folgt Kroatien, Kosovo und Rumänien. Auch die Tschechische Republik wird, laut RKI, als Infektionsland immer häufiger genannt.

RKI-Covid-Lagebericht: Eine Tabelle mit Ländern - Infektionsländern und Zahlen von der KW 34 bis 37
RKI-Covid-Lagebericht-15: Die Top 15 am häufigsten genannten Infektionsländer der übermittelten Covid-19-Fälle (KW 34-37) © RKI-Covid-Lagebericht/ Tabelle 5

Corona in Deutschland: RKI-Fallzahlen zeigen neuen Trend

Update vom 16. September, 13.30 Uhr: In der Mitteilung des RKI vom Dienstagabend ordnen die Virologen das aktuelle Corona-Infektionsgeschehen auch in größerem Rahmen ein. Danach hat sich der seit Mitte Juli beobachtete Zuwachs an Infektionen ab Ende August auf „etwas höherem Niveau stabilisiert“. Weiter heißt es: „Auffällig ist, dass sich in den letzten Wochen vermehrt jüngere Personen infiziert haben.“ Dementsprechend sei die Sieben-Tage-Inzidenz in der jüngeren Altersgruppe wesentlich höher.

Dies bewirkt den Einschätzungen des RKI zufolge auch, dass aktuell „immer weniger“ Infizierte versterben. Das RKI warnt allerdings auch: „Seit der vergangenen Woche ist ein leichter Anstieg der Fallzahlen in den höheren Altersgruppen zu sehen, dieser Verlauf sollte aufmerksam beobachtet werden.“ Sollten in dieser Altersgruppe wieder vermehrt Fälle auftreten, wie zu Beginn der Pandemie, müsse man mit einem Anstieg der Todesfälle und der Patienten in Notbetreuung rechnen.

Corona in Deutschland: Virologe Kekule kritisiert EU-Vorgehen

Update vom 16. September, 12.04 Uhr: Berlin reagiert auf die steigenden Infektionszahlen im Nachbarland Österreich. Die Bundesregierung will an diesem Mittwochnachmittag laut Medienberichten die österreichische Hauptstadt Wien auf die Liste der Corona-Risikogebiete setzen.

Update vom 16. September, 9.59 Uhr: Der Virologe Alexander Kekulé hat eine fehlende staatliche Lenkung der Corona-Bekämpfung in Europa beklagt. Er hätte sich „eine stärkere europäische Führung und auch Steuerung des ganzen Covid-19-Problems von Anfang an gewünscht“, sagte der Forscher gegenüber dem Mitteldeutschen Rundfunk. Es sei „wirklich sehr, sehr schade, dass von der Europäischen Kommission aus Brüssel da praktisch nichts gekommen ist“.

Als Beispiel nannte Kekulé die Entwicklung von sogenannten Anti-Genschnelltests auf das Virus. Es gebe in Europa und dem Westen eine Tendenz, der Wirtschaft das Heft des Handelns nicht aus der Hand nehmen zu wollen. In China oder auch Russland werde dagegen „keine Sekunde gezögert“, als Staat die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. In den westlichen Demokratien sei „das eben unüblich“. „Und da hat man zu lange gewartet“, ergänzte Kekulé.

Coronavirus in Deutschland: RKI meldet 1901 neue Corona-Fälle

Update vom 16. September, 8.50 Uhr: Das Robert-Koch-Institut meldete am die aktuellen Corona-Zahlen, die seitens der Gesundheitsämter bis Dienstagmorgen kommuniziert wurden. Demnach wurden 1901 neue Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet, mindestens 266.663 Personen infizierten sich bislang mit dem Virus Sars-CoV-2. (Stand 16.9., 0.00 Uhr).

Die Zahl der bestätigten Todesfälle im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion liegt nun bei 9368, im Vergleich zum Vortag gab es lediglich sechs Todesfälle. Bis Mittwochmorgen überstanden rund 236.000 Personen eine Infektion.

Der R-Wert liegt nach RKI-Angaben vom Dienstag bei 1,04. Das bedeutet einen Rückgang, hatte dieser Wert am Vortag noch bei 1,18 gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt aktuell bei genau 1,0. Auch dies bedeutet einen leichten Rückgang von 1,04 am Vortag.

Coronavirus in Deutschland: RKI-Kommission rechnet mit mehreren Impfstoffen

Update vom 16. September, 8.00 Uhr: Am Dienstag zeigten sich Bundesforschungsministerin Anja Karliczek sowie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn recht zuversichtlich angesichts eines Sars-CoV-2-Impfstoffs im kommenden Jahr. Karliczek dämpfte die Erwartungshaltung und betonte, dass es einen entsprechenden Impfstoff womöglich erst zur Jahresmitte gäbe. Die Ständige Impfkommission (Stiko) beim Robert Koch-Institut erwartet eine Vielzahl von verschiedenen Impfstoffen in Deutschland.

Wie die Stiko-Vizevorsitzende Sabine Wicker gegenüber Blättern der Funke Mediengruppe meinte, wäre dies aufgrund einer großen Zahl an Impfstoffkandidaten „wahrscheinlich“. Unterscheiden könnten sie sich in der Zielgruppe, einzelne Impfstoffe könnten beispielsweise für ältere Menschen geeigneter sein.

Die Kommission des RKI ist für die Priorisierung zuständig, sollte ein möglicher Impfstoff etwa nur begrenzt verfügbar sein. Dafür seien Studien über Infektionsrisiken innerhalb der Bevölkerungsgruppen wichtig, dadurch wird geprüft, „wer am meisten von einer Impfung profitieren würde“, so Wicker.

Schutzbedürftige Gruppen wären im Falle des Coronavirus laut der Ärztin medizinisches Personal, chronisch kranke sowie ältere Personen. Bereits seit dem Frühjahr wird an Impfempfehlungen gearbeitet, da die Kommission vor der Produktion eines konkreten Impfstoffs „einen Rahmen für Empfehlungen“ abstecken möchte.

Am Dienstag kündigten die beiden Bundesminister eine Unterstützung von 750 Millionen Euro für deutsche Hersteller zur Entwicklung eines Impfstoffs an. Dem Mainzer Unternehmen Biontech soll rund die Hälfte davon zukommen, die Tübinger Firma Curevac soll etwa mit 230 Millionen Euro unterstützt werden, weitere Gelder gehen auch an IDT Biologika aus Dessau-Rosslau.

Coronavirus in Deutschland: Drosten betont Rolle der Corona-Schnelltests - sie haben einen großen Vorteil

Update vom 15. September, 21.50 Uhr: Der renommierte Virologe Prof. Dr. Christian Drosten hat die Rolle von Corona-Schnelltests im Hinblick auf das Infektionsgeschehen im Herbst und Winter betont. Man müsse jetzt schnellstmöglich Fortschritte bei den sogenannten Antigen-Tests machen. Diese Schnelltests seien zwar nicht perfekt würden aber im Hinblick auf Schnelligkeit und Verfügbarkeit vor Ort enorme Vorteile bringen. Das sagte der Virologe in seinem NDR-Podcast.

Coronavirus in Deutschland: Drosten betont Relevanz von Schnelltests

Was nütze ein sehr empfindlicher PCR-Test, wenn man auf das Ergebnis wegen überlasteter Labore drei, vier Tage warten müsse, fragte der Experte. Zum Beispiel an der Eingangstür eines Seniorenwohnheims könnten solche Tests „unglaublich viel Gutes“ tun, sagte Drosten mit Blick auf Besuchsmöglichkeiten bei Älteren. Zahlreiche solcher Tests befinden sich momentan noch in der Entwicklung.

Unter anderem hatte der Schweizer Pharmakonzern Roche angekündigt, noch im September einen solchen Test auf den Markt zu bringen. Grundsätzlich seien solche Schnelltests aber mit Bedacht zu bewerten. „Ein Antigen-Test ist nie so genau wie ein PCR-Test.“ Schnelltests seien in manchen Bereichen eine sinnvolle Ergänzung, könnten aber die PCR-Testung nicht ersetzen.

Coronavirus in Deutschland: Reproduktionszahl sinkt wieder leicht - Massenquarantäne in Bayern

Update vom 15. September, 20.50 Uhr: Die Reproduktionszahl in Deutschland ist am Dienstag im Vergleich zum Vortag wieder leicht gesunken. Das geht aus dem aktuellen Lagebericht des Robert-Koch-Instituts hervor. So sank der 4-Tage-R-Wert von 1,18 auf 1,04. Der 7-Tage-R-Wert, der am Montag noch auf 1,04 geschätzt wurde sank auf 1,0. Im Schnitt der letzten sieben Tage hat also ein Infizierter ca. einen weiteren Menschen mit dem Coronavirus angesteckt.

Schlechte Nachrichten kommen derweil aus Bayern, wo sich 275 Menschen in Quarantäne begeben mussten*, wohl nachdem ein Arzt positiv auf das Coronavirus getestet wurde, der trotz Krankheitssymptome weiterbehandelt haben könnte.

Coronavirus: Nach Vorbild Österreich - Corona-Ampel auch in Deutschland?

Update vom 15. September, 16.01 Uhr: Österreich hat vor Kurzem die sogenannte Corona-Ampel* vorgestellt. Das dreistufige Warnsystem soll das Pandemiegeschehen realistischer darstellen und die Lage im Land je nach Infektionslage differenzierter beurteilen. Ähnliches plant nun auch Baden-Württemberg. Die grün-schwarze Landesregierung um Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) stellte am Dienstag in Stuttgart ein entsprechendes Konzept vor

Für jede Stufe werden schärfere Maßnahmen zur Pandemie-Bekämpfung getroffen. Derzeit befindet sich Baden-Württemberg nach Angaben des Staatsministeriums in Stufe 1, einer stabilen Phase mit moderaten Infektionszahlen. Wird die kritische Phase der Stufe 3 mit einem exponentiellen Infektionsanstieg und nicht mehr nachvollziehbaren Infektionsketten erreicht, sieht das Konzept etwa eine Ausweitung der Maskenpflicht an Schulen etwa auf den Unterricht vor.

Corona in Deutschland: Sachsen-Anhalt lockert Corona-Vorschriften weiter - Clubs öffnen

Update vom 15. September, 15.08 Uhr: Sachsen-Anhalt will zum November alle Bereiche mit Publikumsverkehr wieder öffnen. Vom 1. November sollen Clubs und Diskotheken wieder Gäste empfangen können, teilte die Landesregierung nach der Kabinettssitzung am Dienstag in Magdeburg mit. Das Besucherlimit solle bei 60 Prozent der in der Betriebserlaubnis festgelegten Personenzahl liegen sagte Wirtschaftsminister Armin Willingmann (SPD). Auch Prostitutionsstätten können ab sofort wieder öffnen.

Die Obergrenze für Veranstaltungen in geschlossenen Räumen, die bislang bei 500 Personen liegt, soll ab dem 1. November auf 1000 steigen. Profisport- und Kulturveranstaltungen könnten nach besonderer Genehmigung mit deutlich mehr Teilnehmern möglich sein. Private Feiern seien weiter mit bis zu 50 Personen möglich.

Corona in Deutschland: Kein Halloween in Wohngebieten der US-Armee

Update vom 15. September, 14.25 Uhr: Halloween fällt dieses Jahr wegen Corona aus. Jedenfalls in Wohngebieten der US-Armee in Wiesbaden. Wie die US-Armee am Dienstag mitteilte, werden Zugänge am Abend des 31. Oktober für Besucher geschlossen. Die Wohngebiete seien bei amerikanischen und deutschen Kindern für das traditionelle „Trick or Treat“ sehr beliebt. In diesem Jahr gehe die Gesundheit der Bewohner und Besucher vor.

Update vom 15. September, 13.47 Uhr: Die Corona-Impfstoff-Pressekonferenz ist beendet.

Update vom 15. September, 13.40 Uhr: Für die Grippe-Impfung habe Deutschland sich schon 26 Millionen Impfdosen gesichert. „Es wäre toll, wenn wir das alles verimpfen könnten“, sagt Gesundheitsminister Spahn. Über die aktuelle Situation in den Nachbarländern, vor allem gerade in Spanien, ist Spahn nach eigenen Worten überrascht. Einen zweiten Lockdown wird es nach Ansicht des Gesundheitsministers nicht geben. Natürlich könnte es Einschränkungen im Herbst und Winter geben, doch die seien anders als die Maßnahmen im März zu Beginn der Corona-Pandemie.

Update vom 15. September, 13.35 Uhr: Bei jedem Impfstoff kommt es bei der Zulassung auf die Nutzen-Risiko-Bilanz an und diese müsse positiv sein, erklärt Klaus Cichutek Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts.

Coronavirus in Deutschland: Spahn kündigt neue Corona-Teststrategie für Herbst an

Update vom 15. September, 13.30 Uhr: Auf wie viel Tage nach einer Zulassung der Impfstoff dann zur Verfügung steht, will sich Gesundheitsminister Spahn nicht festlegen. Doch, wenn soll es sehr zeitnah geschehen. Dann würde es natürlich dauern, bis der Impfstoff in ganz Deutschland verteilt werden kann. Deswegen würde die Europäische Union mit Pharmafirmen verhandeln, um auch kleine Länder mitzunehmen. 54 Millionen Dosen seien für Deutschland mit
Astrazeneca schon abgesichert worden.

Update vom 15. September, 13.19 Uhr: Für den Herbst kündigt Spahn eine neue Corona-Teststrategie an. Neben PCR-Test sollen Anti-Gen-Tests zum Einsatz kommen. Abstand halten, Hygiene und Alltagsmasken machten weiter Unterschied. Deswegen würde Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern aktuell sehr gut dastehen. Das wäre auch für den Winter wichtig. In der Medizin seien Erkenntnisse bei der Behandlung gerade in der Intensivmedizin deutlich weiter als im März. Beatmungen konnten beispielsweise reduziert werden.

Update vom 15. September, 13.12 Uhr: Mit den Verträgen soll gesichert werden, dass mit Zulassung erste Impfdosen zur Verfügung stehen, betont Gesundheitsminister Spahn. Schon jetzt im Vorfeld würde überlegt, ob es Impfzentren geben soll und wer geimpft wird. Bei einem Impfstoff der bei Minus 70 Grad transportiert werden muss, sei ein Impfzentrum wohl besser.

Update vom 15. September, 12.53 Uhr: „Wir haben weltweit die Nase vorn“, sagt Klaus Cichutek Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts. Mit Biontech, Curevac und der Firma IDT Biologika sei Cichutek überzeugt, dass es bald einen Corona-Impfstoff geben kann. Immunitätsdaten der Phasen eins und zwei zeigten eine Immunreaktion, so Cichutek.

Update vom 15. September, 12.40 Uhr: Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) wirbt für Impfstoffe generell. „Impfungen machen es möglich, mit einem Virus besser leben zu können“ so Spahn. Masern, Windpocken solche Viren wären noch da, aber es gäbe eine Impfung. Das sei auch die Hoffnung, laut Spahn. Mit einem Impfstoff mit dem Coronavirus zu leben. „Wir sind in der Impfstoffentwicklung vorne dabei“, sagt Spahn.

Spahn betont, dass der Impfstoff in der Phase drei an einigen Tausend Freiwilligen getestet werden muss. „Wir setzen beim Impfstoff nicht nur auf eine Technologie, sondern auf mehrere“. Eine Impfung werde aber dann auf freiwilliger Basis zur Verfügung stehen.

Update vom 15. September, 12.30 Uhr: Wann gibt es einen Impfstoff gegen Corona? Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und Forschungsministerin Anja Karliczek (CDU) informieren in einer Pressekonferenz über den Stand der Lage. An der Pressekonferenz nimmt auch der Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts, Klaus Cichutek, teil. Biontech wird mit 375 Millionen Euro von der Bundesregierung unterstützt, teilt Karliczek mit. Curevac mit 252 Millionen Euro. Mit der Firma IDT Biologika aus Dessau-Roßlau werde noch verhandelt. „Nur sichere Impfstoffe sollen zur Verfügung gestellt werden“, betont die Forschungsministerin. „Wir werden keine Abkürzung nehmen.“

Die Fortschritte in der Forschung seien unglaublich schnell, das stimme Karliczek zuversichtlich. Doch mit der Impfstoffentwicklung sei Deutschland noch nicht am Ziel.

Update vom 15. September, 12.18 Uhr: Junge Menschen haben kaum Angst vor dem Coronavirus. Schwere Krankheitsverläufe nach einer Infektion sind eher selten - auch Todesfälle. In einer US-Studie haben Forscher Krankheitsverläufe von mehr als 3.000 Corona-Patienten im Alter zwischen 18 und 34 Jahren analysiert. Das Ergebnis ist verblüffend.

Corona in Deutschland: RKI meldet 17.800 aktive Corona-Fälle

Update vom 15. September, 9.38 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland* haben innerhalb der vergangenen 24 Stunden 1407 neue Corona-Infektionen und zwölf Todesfälle gemeldet, teilt das Robert-Koch-Institut (RKI) am Dienstagmorgen mit. Derzeit sind demnach 17.800 Corona-Fälle aktiv.

BundeslandCoronavirus Infektionen Differenz zum Vortag
NRW464
Bayern427
Niedersachsen112
Hessen108
Berlin85
Baden-Württemberg69
Rheinland-Pfalz31
Sachsen27
Thüringen25

In Brandenburg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Saarland und Schleswig-Holstein lagen die neuen Corona-Fälle, laut RKI-Angaben, unter 25.

Die Reproduktionszahl - kurz R - liegt bei 1,18 (Vortag: 1,18). Der R-Wert gibt an wie viele Menschen ein Infizierter im Mittel ansteckt. Ein Erkrankter steckt demnach etwas mehr als einen Menschen an, teilte das RKI am Montagabend mit. Das 7-Tage-R liegt bei 1,04 (Vortag: 1,08). Dieser Wert spiegelt das Infektionsgeschehen von vor acht bis 16 Tagen.

Die aktuelle Entwicklung muss laut RKI weiter sorgfältig beobachtet werden. Eine erneute Zunahme der Infektionen müsse vermieden werden, heißt es im aktuellen Covid-19-Lagebericht des Berliner Instituts. Aktuell würden weniger der berichteten Fälle versterben. Das liegt daran, dass relativ junge Menschen sich derzeit mit Sars-CoV-2 infizieren und wenige schwer erkrankten und versterben, so das RKI.

Bill Gates macht unterdessen große Hoffnung auf die baldige Zulassung einiger Impfstoffe.

Corona-Krise in Deutschland: Vorzeige-Stadt will Superspreader ganz anders erkennen

Update vom 14. September, 11.24 Uhr: Im Kampf gegen Corona* hat die Universität Jena ein neuartiges Test-Konzept* einsetzen. Das Ziel: Früheres Erkennen von Hotspots, Entlastung der Labore, schnelleres Durchbrechen von Infektionsketten* im Kampf auch gegen eine zweite Welle* (siehe Ursprungsmeldung). Das Prinzip: Statt Massentests wie etwa für Reiserückkehrer einen Ausschnitt der Bevölkerung testen, und zwar an sensiblen Orten wie etwa in einem Altenheim, einer Schule oder auf einer Hochzeit - und auch hier vorerst jeweils nur zehn Menschen aus der Gruppe.

Ärztin und Projektleiterin Petra Dickmann erklärte im Gespräch mit focus.de die Vorteile: „Die Wissenschaft hält im Moment einen Pool zwischen fünf und 32 Proben für sinnvoll.“ Innerhalb dieser Spanne könne man das Sars-CoV-2-Virus aufspüren. „Gleichzeitig ist man bei einer Anzahl von zehn Proben in einem Pool handlungsfähiger als beispielsweise bei 20 Personen.“ Falls in einem Pool ein positives Testergebnis gibt, folgen natürlich Massentests an dem etwaigen Hotspot.

Warum das Pilot-Projekt gerade in Jena stattfindet? „Mit Jena haben wir eine Stadt, die in der Vergangenheit ein vorbildliches Pandemie-Management gezeigt hat. Zudem herrscht dort eine gute Kommunikation. Die Ämter und Menschen arbeiten gut zusammen“, so Dickmann. Grundsätzlich solle sich das Test-Konzept aber „bundeslandweit oder sogar bundeslandübergreifend" durchsetzen.

Unterdessen wird in Bayern wegen steigender Corona-Fallzahlen eine Kabinetts-Krisensitzung abgehalten. Virologe Hendrik Streeck wagte indes eine Prognose für die kommenden durch das Coronavirus bedingten Wochen. Außerdem fordert Streeck einen Strategiewechsel.

In einem Labor in Köln werden zum Nachweis einer Infektion Abstriche aus dem Nasen-Rachen-Raum auf das Sars-CoV-2-Virus getestet.
Ein Rachenabstrich wird auf Corona geprüft: In der Stadt Jena wird nun ein Test-Pilot-Projekt erprobt. © Oliver Berg/dpa

Corona in Deutschland: R-Wert steigt - RKI meldet sinkende Infektionszahlen, die aber wohl trügen

Ursprungsmeldung vom 13. September: Berlin - Deutschland steht in puncto Corona-Eindämmung ordentlich da. Auch wenn die Infektionszahlen zuletzt wieder angestiegen waren, befinden wir uns doch noch relativ weit entfernt von der Pandemie-Hochzeit im März und April, als täglich 4.000 bis 6.000 Neuinfektionen registriert wurden.

Corona in Deutschland: Infektionszahlen steigen

Am Sonntag meldete das Robert-Koch-Institut* 948 neue Covid-19-Fälle. Weil am Wochenende allerdings nicht immer alle Gesundheitsämter zuverlässig ihre Daten überliefern, ist die Statistik weniger aussagekräftig. Daher empfiehlt es sich, einen Blick auf die RKI-Lageberichte unter der Woche zu werfen. Von Montag (7. September) bis Freitag (11. September) wurden durchschnittlich 1.536 Neuinfektionen registriert.

Vergleicht man die aktuellen Daten mit denen von vor zwei Monaten, als konstant weniger als 500 neue Fälle hinzukamen, fällt zwar auf, dass sich wieder deutlich mehr Menschen mit Covid-19 infizieren. Die Bundesrepublik scheint in puncto Pandemie-Bekämpfung allerdings dennoch einen guten Job zu machen. Das zeigt sich vor allem dann, wenn man sich die Lage in anderen europäischen Ländern vor Augen führt.

Freiwillige Corona-Tests für Lehrkräfte in Niedersachsen
In Deutschland wurden zuletzt wieder mehr Corona-Fälle registriert. © dpa

Ein Bericht des RKI befeuert den Glauben vieler Corona-Zweifler, dass es gar keine Pandemie gibt.

Corona in Deutschland: 14-Tages-Inzidenz - Deutschland besser als viele EU-Länder

Egal ob in Spanien, Frankreich, Kroatien, Tschechien, Österreich, Ungarn oder Großbritannien - vielerots sind die Fallzahlen zuletzt in die Höhe geschnellt. Viele Länder verzeichnen mittlerweile mehr Corona-Neuinfektionen als Deutschland und das trotz geringerer Bevölkerungszahl. Bemerkbar macht sich dies zum Beispiel in der von der Weltgesundheitsorganisation berechneten 14-Tages-Inzidenz. Diese Daten zeigen, wie viele Menschen sich pro 100.000 Einwohnern mit Corona infizieren. Während die Lage in Spanien oder Frankreich immer prekärer wird, rangiert Deutschland im unteren Mittelfeld. Die niedrigste 14-Tages-Inzidenz weist aktuell übrigens Zypern auf. Der Inselstaat zählt vier Infizierte pro 100.000 Bewohner.

Die Corona-Lage in Europa nach 14-Tages-Inzidenz (Quelle: WHO, Stand: 13. September)

1. Montenegro: 301 Infizierte pro 100.000 Einwohner

2. Andorra: 285

3. Spanien: 217

4. Frankreich / Republik Moldau: jeweils 156

6. Tschechien: 106

5. Frankreich: 126

16. Österreich: 67

28. Italien: 28

37. Schweden: 23

39. Deutschland: 21

Ist in Deutschland also alles unter Kontrolle? Dieser Eindruck kann durchaus entstehen, wenn man bedenkt, dass mit Würzburg und Kaufbeuren mittlerweile nur noch zwei der 401 Stadt und Landkreise mehr als 50 Fälle pro 100.000 Einwohner aufweisen und gleichzeitig wie in Chemnitz, Rostock, Magdeburg oder Dresden mehrere tausend Fußballfans ins Stadion gelassen werden.

Im Rostocker Ostseestadion sehen Hansa-Fans das Spiel gegen den VfB Stuttgart
7.500 Fans sahen am Sonntag die Pokal-Partie Hansa Rostock gegen den VfB Stuttgart. Am Montag in Dresden sind sogar 12.000 Zuschauer gestattet. © Danny Gohlke/dpa

Corona in Deutschland: Pandemie im Griff? Reproduktionszahl über kritischer Marke

Darauf ausruhen sollte man sich allerdings nicht. Experten warnen weiterhin vor einer zweiten Welle* im Herbst. Wie schnell sich die Lage wieder anspannen kann, sieht man im Moment zum Beispiel in der Mittelmeerregion. Dass Corona eben nicht vorbei ist, geht auch aus dem aktuellen Lagebericht des RKI. Demnach liegt die Reproduktionszahl aktuell mit 1,15 über der kritischen Schwelle von 1. Das bedeutet, dass 100 Infizierte derzeit 115 Menschen infizieren.

Die berichteten R-Werte lagen zwischen Mitte Juli und Mitte August teils deutlich über 1, seit Mitte August unter beziehungsweise um 1. Die nun wieder erhöhten R-Werte „lassen sich zu einem großen Teil auf zunehmende Fälle unter Einreisenden, insbesondere nach Urlaubsreisen während der Sommerferien, zurückführen, aber auch auf eine nach wie vor bestehende größere Anzahl an kleineren Ausbrüchen“, schreibt das RKI. Alles in allem ist die Situation in Deutschland besser als in vielen anderen Ländern. Nun gilt es, aufzupassen, damit das so bleibt. (as) *Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks

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