1. Fuldaer Zeitung
  2. Panorama

Corona in Deutschland: Testpflicht für Reiserückkehrer? Umfrage unter Deutschen mit eindeutigem Ergebnis

Erstellt:

Von: Patrick Huljina, Andreas Schmid, Thomas Eldersch

Deutschland steckt mitten in der Corona-Pandemie. Gesundheitsminister Spahn führt eine neue Maßnahme ein. Der News-Ticker.

+++ Wir beenden diesen Ticker an dieser Stelle und bedanken uns fürs Mitlesen. Alle weiteren Informationen und Entwicklungen zur Corona-Pandemie in Deutschland lesen Sie fortan in diesem News-Ticker. +++

Update vom 6. August, 22.52 Uhr: Nicht alle Experten in Deutschland befürworten die neue Strategie zur Eindämmung der Pandemie, die Virologe Christian Drosten nach seiner Rückkehr aus der Sommerpause vorgeschlagen hatte - eine andere Alternative sei „wünschenswert“, so ein Epidemiologe aus Hamburg.

Update vom 6. August, 18.28 Uhr: Eine deutliche Mehrheit der Deutschen findet es richtig, dass sich Reiserückkehrer aus Risikogebieten ab Samstag einem Coronavirus-Test unterziehen müssen. Eine Umfrage von Infratest dimap für den ARD-“Deutschlandtrend“ ergab eine Zustimmung von 93%, nur 7% der befragten 1011 Wahlberechtigten hätten sich dagegen ausgesprochen.

Geht es um die Kostenübernahme, dann drehen sich die Mehrheitsverhältnisse allerdings etwas um: Mit 57 Prozent steht eine Mehrheit der Deutschen der Kostenübernahme durch den Staat kritisch gegenüber. Nur 39 Prozent befürworten, dass der Staat die Kosten für die Coronavirus-Tests übernehmen will.

Corona-Testpflicht: Machen Sie mit und stimmen ab

Corona in Deutschland: 49 Mitarbeiter bei Blohm + Voss in Hamburg positiv getestet

Update vom 6. August, 15.51 Uhr: Nachdem in der Hamburger Werft Blohm + Voss am Dienstag 49 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet wurden, ruht der Betrieb. Die rund 500 Mitarbeiter befinden sich größtenteils in bezahlter Quarantäne. Jetzt hat sich auch Hamburgs Chef-Virologe, Jona Schmidt-Chanasit von der Universität Hamburg, zu dem Vorfall geäußert.

Chanasit sagte in einem Interview mit FocusOnline: „Man kann davon ausgehen, dass einige von den Mitarbeitern Gastarbeiter aus anderen Ländern sind und deshalb in Gemeinschaftsunterkünften untergebracht sind. Dort sind die hygienischen Verhältnisse zum Teil problematisch und bieten ideale Voraussetzungen für die Übertragung des Coronavirus.“ Weiter fordert der Virologe, dass in Zukunft besser darauf geachtet werden müsse, wie solche Menschen in Deutschland untergebracht werden. Das einzig positive an der Situation sei, dass die Arbeiter in den Gemeinschaftsunterkünften meist unter sich blieben und so kaum die Gefahr einer Ansteckung für die Hamburger Bevölkerung bestehe.

Corona-Tests für Reiserückkehrer: Wer sich weigert, muss mit hohen Strafen rechnen

Update vom 6. August, 12.36 Uhr: Menschen, die aus Risikogebieten nach Deutschland kommen, müssen sich künftig bei der Einreise auf das neuartige Coronavirus testen lassen. Wer sich dem Test verweigert, kann mit einem Bußgeld von bis zu 25.000 Euro belegt werden, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Donenrstag in Berlin. Die Tests sind für die Einreisenden kostenlos, sie sollen zunächst aus Geldern der Krankenkassen finanziert werden. Dafür wird die Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds verwendet, der allerdings dafür höhere Bundeszuschüsse erhält.

„Jede auf diese Weise entdeckte Infektion macht einen Unterschied“, betonte Spahn. Kritik an dem mit Pflichttests verbundenen Eingriff in die Persönlichkeitsrechte wies der Minister zurück. Es gebe auch eine „Verpflichtung für uns als Gesellschaft“, hob er hervor, zudem sei ein Abstrich verglichen etwa mit einer Blutentnahme ein vergleichsweise niedrigschwelliger Eingriff.

Corona-Testpflicht für Einreisende aus Risikogebieten tritt Samstag in Kraft

Update vom 6. August, 11.13 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat in einer Pressekonferenz in Berlin zum Infektionsgeschehen in Deutschland eine Corona-Testpflicht für Einreisende aus internationalen Corona-Risikogebieten angekündigt. Sie soll von diesem Samstag an gelten; die Tests sind kostenlos. „Wir dürfen die Tests nicht zur sozialen Frage erklären“, betonte Spahn dabei. „Viele Heimkehrer haben sich den Urlaub hart erspart.“

Die Pflichttests seien „ein zumutbarer Eingriff“, hob Spahn hervor. Dafür soll es insbesondere an den Flughäfen Teststationen geben, auch bei der Einreise mit Bahn oder Auto sollen Testmöglichkeiten bereitgestellt werden. Bereits jetzt gibt es die Möglichkeit für alle Einreisenden, sich binnen 72 Stunden nach der Ankunft in Deutschland kostenlos testen zu lassen.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) spricht bei einer Pressekonferenz in Berlin zum Corona-Infektionsgeschehen in Deutschland.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) führt Pflicht-Corona-Tests für Heimkehrer aus Risikogebieten ein. © John MacDougall / AFP

Corona in Deutschland: Spahn erinnert an Quarantäne für Risikogebiete-Rückkehrer ohne negativen Test

Spahn erinnerte auch an die weiterhin geltende Vorschrift, dass sich Rückkehrer aus Risikogebieten ohne negativen Corona-Test für zwei Wochen in Quarantäne begeben müssen. Alternativ könne ein negatives Testergebnis vorgelegt werden, "das nicht mehr als zwei Tage alt ist".

Als Risikogebiete eingestuft sind die meisten Staaten der Erde, auch die USA oder Brasilien. In der EU hat das Robert-Koch-Institut (RKI) Luxemburg, die belgische Region Antwerpen und einige Regionen Nordspaniens als Risikogebiet ausgewiesen, ebenso mehrere europäische Staaten außerhalb der EU. Auch die vier türkischen Küstenprovinzen, für die keine Reisewarnung des Auswärtigen Amts mehr gilt, sind weiterhin als Risikogebiete eingestuft.

Corona in Deutschland: Über 1000 Neuinfektionen an einem Tag - So viel wie seit Monaten nicht mehr

Update vom 6. August, 9.12 Uhr: Für Deutschland meldet das Robert Koch-Instituts (RKI) am Donnerstagmorgen 1045 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages. Das ist der höchste Wert seit Anfang Mai 2020. Er fällt zusammen mit dem Schulbeginn in mehreren Bundesländern. Zudem kehren inzwischen auch Urlauber aus Risikogebieten zurück.

Eine ehrenamtliche Helferin des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) im Schutzanzug nimmt mit einem Wattestäbchen bei einem Urlaubsrückkehrer eine Probe, die das Coronavirus geprüft wird.
Corona-Test bei Urlaubsheimkehrern in Rheinland-Pfalz: Die Zahl der täglichen Neuinfektionen steigt wieder an. © Harald Tittel/dpa

Seit Beginn der Corona-Krise haben sich somit mindestens 213.067 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9175. Bis Donnerstagmorgen hatten 195.200 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

Die Reproduktionszahl (R-Wert) lag nach RKI-Schätzungen zu der Zeit bei 0,9 (Vortag: 1,02). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwa einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Corona in Deutschland: Experte Streeck warnt vor Dauerwelle - „Ich kann nicht erkennen, dass ...“

Update vom 5. August, 21.50 Uhr: Die Corona-Krise setzt Ryanair schwer zu, jetzt droht der Fluggesellschaft wegen angeblicher Missachtung von Covid-19-Schutzmaßnahmen ein Desaster. Viele Flüge aus Deutschland sind gefährdet.

Corona-Pandemie in Deutschland: Christian Drosten spricht über zweite Welle

Update vom 5. August, 18.55 Uhr: Gute Nachrichten im Kampf Corona: Forscher entwickeln einen Wirkstoff, der das Coronavirus* Studien zufolge größtenteils abtötet. Und nicht nur das.

Update vom 5. August, 18.40 Uhr: Virologe Christian Drosten meldet sich mit Einschätzungen zu einer zweiten Corona-Welle zurück - und erklärt, wie seiner Meinung nach ein zweiter Coronavirus-Lockdown vermieden werden kann. Indes endete eine Abi-Fahrt nach Kroatien für deutsche Schüler mit Sars-CoV-2-Infektionen.

Update vom 5. August, 14.20 Uhr: Der Virologe Hendrik Streeck sieht derzeit keine zweite Welle in Deutschland. Bereits Ende Juli plädierte er für mehr Pragmatismus im Umgang mit dem Coronavirus, als er davor warnte, sich auf die Entdeckung eines Impfstoffs zu verlassen. In einem neuen Interview mit T-Online sagte Streeck, der Begriff „Dauerwelle" sei passender, da die Infektionen nicht verschwinden würden.

Corona in Deutschland - Streeck: „Ich kann nicht erkennen, dass wir in einer zweiten Welle sind“

„Wie bei anderen Coronaviren auch, werden wir immer im Sommer einen Rückgang der Infektionen sehen, im Frühjahr, Herbst und Winter eine Zunahme. Ich kann nicht erkennen, dass wir jetzt in einer zweiten Welle sind“, erklärte der Virologe. „Von einigen plötzlichen Ausreißern abgesehen gibt es gerade keinen deutlichen Anstieg, und einen Anstieg wie derzeit in Spanien sehe ich in Deutschland auch gerade nicht kommen“, führte Streeck weiter aus.

Erneut machte der Virologe deutlich, dass er sich pragmatischere Ansätze im Umgang mit dem Coronavirus wünscht. Man müsse lernen, mit dem Virus als Teil des Alltags zu leben. Streeck sagte: „Wir müssen uns von dem Gedanken verabschieden, alle Infektionen vermeiden zu wollen. Dies wird nicht möglich sein.“ Auch im Hinblick auf Großveranstaltungen sei es wichtig, „einen Teil dieser Realität zurückzugewinnen“. Corona werde auch in einem Jahr nicht verschwunden sein, daher müsse man Konzepte entwickeln, um diese möglich zu machen.

Corona in Deutschland: Bundesland greift bald drastisch bei „Maskenmuffeln“ durch

Update vom 5. August, 10.31 Uhr: Bei Verstößen gegen die Maskenpflicht in Bussen, S-Bahnen oder Straßenbahnen will Nordrhein-Westfalen künftig sofort ein Bußgeld von 150 Euro abkassieren. NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) sagte der Rheinischen Post: „Wer ohne Mund-Nasen-Schutz erwischt wird, muss an der nächsten Haltestelle raus und zahlen. Wir wollen eine Verschärfung, so dass unmittelbar beim ersten Verstoß gegen die Maskenpflicht ein Bußgeld von 150 Euro fällig ist.“

#Maskenmuffel sind unsolidarisch mit den Schwächsten der Geselltschaft", twitterte Wüst:

Bisher werden Bußgelder nur erhoben, wenn Fahrgäste sich trotz Aufforderung weigerten, die Maske aufzusetzen. Wüst sagte, man wolle „keine lange Diskussion mehr mit Masken-Muffeln“.

EIne Frau sitzt mit einer Schutzmaske in einer Straßenbahn in Köln in Nordrhein-Westfalen..
Wer in NRW künftig im ÖPNV keine Corona-Schutzmaske trägt, soll aussteigen müssen - und ein Bußgeld zahlen. © Oliver Berg/dpa

Corona in Deutschland: Kliniken für etwaige zweite Welle gerüstet - mit einer wichtigen Einschränkung

Update vom 5. August, 8.45 Uhr: Die Kliniken in Deutschland sind zuversichtlich, was ihre Kapazitäten bei einer eventuellen Verstärkung der Pandemie angeht. „Die Krankenhäuser sind gut auf eine mögliche zweite Welle vorbereitet“, sagte der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Georg Baum, der Rheinischen Post.

„Wir haben noch immer eine erhöhte Freihaltung bei Intensivplätzen und Isolierzimmern. Auch die Bevorratung mit Schutzausrüstung ist heute besser als zu Beginn des Jahres“, betonte er. Hinzu komme, dass die Krankenhäuser in den vergangenen Monaten viele Erfahrungen gesammelt hätten, die ihnen bei einem starken Wiederanstieg der Infektionszahlen zugute kämen.

Auch Ärztepräsident Klaus Reinhardt zeigte sich zuversichtlich. Das deutsche Gesundheitswesen sei weit von einer Überlastung entfernt, sagte er der Zeitung. „Sollte sich eine mögliche zweite Corona-Welle nicht vollkommen anders entwickeln als die erste, ist die medizinische Versorgung der Bevölkerung in den Kliniken wie auch in den Arztpraxen sichergestellt.“

Ein leeres Bett steht in der Intensivstation einer Klinik in Nordrhein-Westfalen.
Deutsche Kliniken sehen sich für eine mögliche zweite Welle der Corona-Pandemie gerüstet. © Jonas Güttler/dpa

Neue Corona-Zahlen: Deutschland „mitten in zweiter Anstiegswelle“ - neuer Großausbruch bei Werft

Update vom 4. August, 20.43 Uhr: Auf der Hamburger Werft Blohm+Voss sind bei einem Massentest 49 weitere Corona-Infektionen nachgewiesen worden. Einige Testergebnisse stünden noch aus, teilte die Bremer Lürssen Werft als Muttergesellschaft am Dienstagabend mit. Bei Blohm+Voss waren am Montag rund 500 Mitarbeiter eines gut abgrenzbaren Bereichs auf freiwilliger Basis getestet worden, nachdem Ende vergangener Woche dort bei sechs ihrer Kollegen das Virus festgestellt worden war.

Bis zum Vorliegen des Testergebnisses seien die Mitarbeiter bei Bezahlung von der Arbeit freigestellt. Eine Woche später sei ein zweiter Kontrolltest für alle negativ Getesteten geplant. Bei allen Maßnahmen stehe man mit den Hamburger Behörden in engem Austausch, hieß es.

Währenddessen gelang einem deutsch-britischen Forscherteam ein Meilenstein in der Corona-Forschung. Das Protein Transferrin könnte zum Schlüssel der Vorbeugung avancieren.

Corona in Deutschland: Neue RKI-Zahlen - MeckPom als Bundesland mit den wenigsten Fällen abgelöst

Update vom 4. August, 18.31 Uhr: Neue Zahlen vom Robert-Koch-Institut. Soeben veröffentlichte das RKI seinen aktuellen Lagebericht, aus dem auch die Reproduktionszahl hervorgeht. Demnach liegt der R-Wert nun bei 1,02 statt 1,09 am Vortag. (Datenstand: 4. August, 0 Uhr). Das geglättete 7-Tage-R fällt von 1,00 auf 0,99 und liegt damit zum ersten Mal seit dem 15. Juli wieder unter 1.

Die Zahl der Stadt- und Landkreise, in denen in den letzten sieben Tagen keine Corona-Infektion mehr gemeldet wurde, sinkt vergleichsweise deutlich von 78 auf 70.

Darüber hinaus gibt es eine durchaus überraschende Entwicklung, wenn man auf die Infektionszahlen in den einzelnen Bundesländern blickt. Dort galt Mecklenburg-Vorpommern lange als Vorzeigebeispiel, ja fast schon als coronafrei. Nun wurde das Nordlicht jedoch von Sachsen überholt. Die Corona-Lage in Deutschland ist nun im von Michael Kretschmer (CDU) regierten Bundesland am entspanntesten.

Deutlich prekärer sieht die Situation etwa in Nordrhein-Westfalen aus, auch wenn es zu berücksichtigen gilt, dass NRW (18 Millionen) etwa viereinhalbmal so viele Einwohner wie Sachsen (4 Mio.) hat. Dennoch weist das bevölkerungsreichste Bundesland auf 100.000 Einwohner im Schnitt fast 20-mal mehr Corona-Fälle auf.

Corona in Deutschland: Berlin will keine Maskenpflicht im Unterricht

Update vom 4. August, 16:21 Uhr: Berlin will derzeit nicht dem Beispiel Nordrhein-Westfalens folgen, eine Maskenpflicht im Unterricht einzuführen. Für den Fall, dass die Infektionszahlen im neuen Schuljahr deutlich steigen sollten, schloss Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) das für die Zukunft aber nicht aus. „Im Moment ist das nicht vorstellbar, weil ich das aus einer pädagogischen Sicht sehr schwierig finde“, sagte sie am Dienstag nach der Senatssitzung. Die Mimik der Schülerinnen und Schüler nicht sehen zu können, sei gerade in den Grundschulen ein Problem.

Corona-Ausbruch auf Sommerfest in Hessen: Betroffene schon im Urlaub - „Sind mitten in einer flachen Anstiegswelle“

Erstmeldung vom 4. August, 13.49 Uhr: München - In der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden ist die Zahl der Corona-Infizierten wieder angestiegen. Grund war ein privates Sommerfest mit mehr als 100 Gästen. 18 von ihnen wurden jetzt positiv auf Corona getestet - weitere Test stehen jedoch noch aus. Ein Großteil der Teilnehmer konnte inzwischen schon ermittelt werden, gab die Stadt bekannt. Einige von ihnen seien bereits unter Quarantäne gestellt worden. „An diesem Beispiel sieht man wieder, dass ein Einhalten der Hygiene- und Abstandsregeln auch bei Feierlichkeiten enorm wichtig ist“, sagte Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende.

Corona in Deutschland: Ausbruch in Wiesbaden - Viele Gäste des Sommerfests bereits in Urlaub gefahren

Vor einer großen Herausforderung steht jetzt das Gesundheitsamt von Wiesbaden. Es muss die Kontaktpersonen der Gäste ermitteln. Das gestaltete sich besonders schwierig, weil die Feier schon einige Tage zurückliege und einige der Teilnehmer bereits in den Urlaub gefahren seien, so der Rathauschef. „In diesen Fällen wurden auch die Gesundheitsämter anderer Regionen informiert, um alle Lücken zu schließen.“ Außerdem werde nun geprüft, ob sich der Veranstalter auch an die geltenden Vorgaben gehalten hat. Also hatte er ein schlüssiges Hygienekonzept und vor allem hatte er sich auch daran gehalten.

Corona in Deutschland: Laut Ärzteverband Marburger Bund ist die zweite Welle schon da

Der Vorfall in Wiesbaden zeigt, dass auch in Deutschland die Corona-Fälle immer weiter zunehmen. Geht es nach dem Deutschen Ärzteverband Marburger Bund, dann befindet sich Deutschland schon mitten in der zweiten Welle. „Wir befinden uns ja schon in einer zweiten, flachen Anstiegswelle“, sagte die Chefin des Verbands, Susanne Johna, in einem Interview mit der Augsburger Allgemeinen. Doch diesmal sei man besser auf das Coronavirus* vorbereitet als bei dem ersten Ausbruch. Besonders die Krankenhäuser seien für einen Anstieg der Fallzahlen gut gewappnet, so die Vorsitzende. Auch wird inzwischen intensiv an Impfstoffen und Medikamenten zur Behandlung von Corona* geforscht.

In Deutschland befinden sich derzeit (Stand Sonntag) 272 Covid-19-Infizierte in intensiv-medizinischer Behandlung. 129 davon müssen beatmet werden. Dem gegenüber stehen etwa 12.200 freie Intensivbetten in ganz Deutschland. Aber die Zahl der Neuinfektionen ist in den vergangenen Tagen und Wochen gestiegen.  „Damit ist die Gefahr, dass wir die Erfolge, die wir bislang in Deutschland erzielt haben, in einer Kombination aus Verdrängung und Normalitätssehnsucht wieder verspielen“, mahnt Johna. Alle müssen sich dringend an die Regeln halten und die AHA-Formel beherzigen. AHA steht für Abstand, Hygiene und Alltagsmaske. Auch der sogenannte R-Wert*, den das Robert-Koch-Institut (RKI) regelmäßig ermittelt, ist ein Gradmesser für die Corona-Entwicklung im Land.

Alle wichtigen Entwicklungen zur Coronavirus-Pandemie in Deutschland lesen Sie hier im News-Ticker. (tel) *Merkur.de ist Teil des deutschlandweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks

Auch interessant