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Corona-Krise: Mann aus Heinsberg bespuckt Polizisten und schreit: „Ich habe Corona!“

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Von: Marcus Giebel

Ein junger Mann nimmt die Corona-Pandemie offensichtlich nicht ernst - dabei kommt er aus einer besonders betroffenen Region. Weil er einen Polizisten bespuckt, wird er abgeführt.

Mönchengladbach/München - Trotz aller Dramatik gibt es sie auch während der Corona-Krise. Die Leugner. Die Verschwörungstheoretiker. Die schlichten Verweigerer der politischen Maßnahmen. Kurz: die Unverbesserlichen. Die Rheinische Post berichtet sogar von einem Fall im nordrhein-westfälischen Heinsberg, der am härtesten von der Pandemie betroffenen Region in Deutschland*. Wo das Virus von einem Infizierten unwissentlich auf einer Karnevalsfeier in Umlauf gebracht wurde. Und bis zum Dienstag schon 35 Todesopfer zu beklagen sind, während nachweislich mehr als 1200 Heinsberger erkrankt sind.

Doch all das scheint einen 20-Jährigen aus dem zum Landkreis Heinsberg gehörenden Geilenkirchen nicht wirklich zu tangieren. Der junge Mann soll sich am vergangenen Freitag vor Polizisten übelst aufgespielt und einen der Ordnungshüter angespuckt haben. Der Vorfall ereignete sich demnach am frühen Abend auf dem Platz der Republik in Mönchengladbach.

Corona-Krise: Mann spuckt Polizisten an und schreit: „Ich habe Corona!“

Dort sei der Geilenkirchener zum zweiten Mal binnen zwei Tagen alkoholisiert angetroffen worden. Wie im ersten Fall waren weitere Menschen anwesend, die sich ebenfalls das eine oder andere alkoholische Getränk gegönnt hatten. Gegen den 20-Jährigen war bereits beim ersten Vorfall ein Bußgeldverfahren eingeleitet worden*, zudem sei er über die aktuell geltende Rechtslage - also das Kontaktverbot - aufgeklärt worden.

Doch das stellte sich als vergebene Liebesmüh heraus. Denn beim Wiedersehen reagierte der 20-Jährige zunehmend aggressiv, schrie die Polizisten an und spuckte dabei. Der Hinweis, dass er die Einsatzkräfte damit einer Gefahr aussetze*, stachelte den Mann nur noch mehr an: Er rotzte in Richtung der Ordnungshüter und geiferte spuckend: „Corona! Ich habe Corona!“

Corona-Krise: Rotzlöffel wird vorübergehend in Gewahrsam genommen

Einer der Polizisten wurde in der Folge mehrfach am Oberkörper sowie am schützend vor das Gesicht gehaltenen rechten Ellbogen getroffen. Zwar trug er eine Schutzmaske. Dennoch war nicht auszuschließen, dass der Speichel auf für eine Ansteckung empfindlichen Stellen wie Mund oder Nase landete.

Der 20-Jährige blieb jedoch weiterhin uneinsichtig und verdeutlichte, dass er einem Platzverweis nicht Folge leisten würde. Deshalb entschieden die Polizisten, den Rotzlöffel vorübergehend in Gewahrsam zu nehmen, um weitere Straftaten und Ordnungswidrigkeiten zu verhindern. Dieser wiedersetzte sich jedoch, seine folgende Spuckattacke verunstaltete zum Glück nur den Streifenwagen.

In der anschließenden Befragung erklärte der Mann aus Geilenkirchen, er sei zumindest nicht wissentlich an Corona erkrankt. Wegen seines unflätigen und gesundheitsgefährdenden Verhaltens sieht er nun neben einer Ordnungswidrigkeitenanzeige wegen des Verstoßes gegen die Coronaschutzverordnung auch einer Anzeige wegen des Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte entgegen.

Über alle Entwicklungen in Nordrhein-Westfalen halten wir Sie in unserem News-Ticker auf dem Laufenden.

Am Hamburger Hauptbahnhof kam es zu einem ähnlichen Vorfall: Ein betrunkener Brite bespuckte Mitarbeiter der Deutschen Bahn (DB), die Bundespolizei verhaftete den Coronavirus-Verbrecher. Darüber berichtet 24hamburg.de*.

Für Deutschland wurde ein Worst-Case-Szenario durchgespielt, demzufolge es Millionen Opfer geben könnte. In der Diskussion über eine Handydaten-Überwachung schlägt ein Virologe Alarm und spricht von „hellem Wahnsinn“. Grünen-Chef Robert Habeck kritisiert das Krisenmanagement der Regierung und schlägt drei Maßnahmen vor. 

In der Südstadt in Fürth wurde die Polizei zu einem kuriosen Einsatz berufen. Ein unbekleideter Mann warf mehrere Tausend Euro von seinem Balkon und rief seinen Nachbarn zu sie sollen „mehr Liebe machen“.

*merkur.detz.de und 24hamburg.de sind Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

mg

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