Coronavirus: Unternehmer aus Lübeck injiziert sich Impfstoff selbst - 73-Jähriger nun offenbar immun

Corona-Impfstoff: Unternehmer Winfried Stöcker soll sich ein Antigen gespritzt haben und ist nun immun gegen das Coronavirus.
- Der Unternehmer Winfried Stöcker testete einen Corona-Impfstoff* freiwillig an sich selbst.
- Einem FAZ-Bericht zufolge soll der 73-Jährige nun immun gegen den Erreger Sars-CoV-2 sein.
- Stöcker will drei Viertel der Bevölkerung mit den Antigen-Injektionen immunisieren.
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Lübeck - Während weltweit unter Hochdruck nach einem Impfstoff zur Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie geforscht wird*, testete ein Geschäftsmann aus Lübeck in Schleswig-Holstein gemeinsam mit Wissenschaftlern einen Impfstoff* erfolgreich - an seinem eigenen Körper.
Corona-Impfstoff: Deutscher Unternehmer mit erfolgreichem Selbstversuch
Aktuell suchen Forscher* rund um die Welt nach einer flächendeckenden Lösung für die globale Ausbreitung des Coronavirus. Doch bis ein geeigneter Impfstoff auf den Markt kommt, könnten noch Monate vergehen. Der Unternehmer Winfried Stöcker soll nach Angaben der Frankfurter Allgemeinen Zeitung bereits Ende März begonnen haben, selbstentwickelte Impfstoffe an sich selbst zu testen. Am 26. März, am 2. April und zuletzt am 14. April soll er sich das Mittel injiziert haben. Der Gründer des Labordiagnostik-Unternehmens Euroimmun machte dem FAZ-Bericht zufolge seinem Firmennamen alle Ehre.
Es handelte sich bei dem gespritzten Mittel offenbar um das Antigen S1 des Erregers Sars-CoV-2, welches gentechnisch im Labor hergestellt wurde. Für die Herstellung des Antigens wurde zudem eine Komponente des Coronavirus* verwendet, die nicht infektiös ist. „Die Immunisierung war also ungefährlich, es bestand keine Infektionsgefahr mit dem Coronavirus, weder für mich noch für meine Familie und meine Kollegen“, meinte Stöcker zur FAZ.
Corona-Impfstoff-Selbstversuch von Stöcker: „Immunisierungsversuch ist günstig verlaufen“
Gegenüber der Bild erklärte der Unternehmer, das Antigen selbst sei kein Durchbruch, da es bereits getestet werde, jedoch nicht am Menschen. Das änderte der 73-Jährige mit seinem Selbstversuch und spritzte sich das Antigen in den Oberschenkel. Doch zunächst ließ die Wirkung auf sich warten, denn laut der FAZ fielen die Tests Mitte April noch negativ aus. Doch wenige Tage später folgte die Kehrtwende.
Bei einem Elisa-Antikörpertest am 22. April zufolge, stellte man Immunglobulin A und G fest, also Antikörper, die eine Art Schutz gegen Viren und Überträger bilden und diese dadurch gefahrlos machen. „Der Immunisierungsversuch mit Corona-Antigen S1 ist bei mir günstig verlaufen“, meinte Stöcker, der zudem keine Nebenwirkungen verspürte. „Dass das Antigen die Wirkung hat, war schon vorauszusagen, aber dass es keine Nebenwirkungen hat, ist eine wichtige Information“, sagte er zur Bild.
Corona-Impfstoff: Gewagter Plan von Stöcker - „Drei Viertel der Bevölkerung immunisieren“
Stöcker sieht seinen Versuch als nur Anfang einer großen Immunitätswelle und formulierte ein gewagtes Ziel: „Aus meiner Sicht könnte man kurzfristig drei Viertel der Bevölkerung mit dem Zielantigen S1 des Sars-CoV-2 immunisieren*.“ Dies sei unter Umständen innerhalb des nächsten halben Jahres möglich, so der Unternehmer. Stöcker sieht das Problem in der Suche nach einem Impfstoff* in der langen Testphase des Wirkstoffs, jedoch geht er davon aus, dass Hunderttausende in der Zeit sterben werden.
Ein Experte kritisiert die Ideen des Geschäftsmanns jedoch und meinte in der FAZ, „wer gesunden Menschen was spritzen will, braucht nahezu absolute Sicherheit, dass nichts schiefgeht“. Weiter sollen laut Laborexperten belastbare Daten für die gewagte These Stöckers fehlen.
ajr
*Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Redaktionsnetzwerks.
Unterdessen warnte ein Ex-Berater der Bundesregierung vor einer zweiten Welle und rechnet „im Herbst oder Winter“ mit zunehmenden Infektionen.