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Corona in Kroatien: Neuer trauriger Rekord bei Infektionszahlen - RKI-Statistik zeigt Wirkung auf Deutschland

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Von: Felix Durach

Immer mehr Menschen, die in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet wurden, haben sich wohl in Kroatien infiziert. Jetzt stieg die Zahl der Neuinfektionen auf ein Rekordhoch.

+++ Wir beenden diesen Ticker an dieser Stelle. Alle weiteren Infos und Entwicklungen zur Corona-Pandemie in Kroatien lesen Sie in diesen News-Ticker. +++

Update vom 27. August, 15.36 Uhr: Kroatien war zu Beginn vergleichsweise wenig von der Corona-Pandemie* betroffen - seit das Land seine Grenzen für Touristen geöffnet hat, sind die Infektionszahlen jedoch stark gestiegen. Für den Mittwoch verzeichneten die Behörden nun einen Rekord: Es wurden an dem Tag 358 neue Infektionsfälle verzeichnet - so viele wie noch nie. Rund ein Drittel davon wurden an der südlichen Adriaküste Kroatiens festgestellt, die besonders viele Urlauber anzieht.

Das Robert-Koch-Institut (RKI) (siehe Ursprungsmeldung) stufte die Regionen Sibenik-Knin und Split-Dalmatien sowie vorgelagerte Inseln wie Brac oder Hvar und damit einen großen Teil der kroatischen Urlaubsgebiete bereits in der vergangenen Woche als Risikogebiete ein, weshalb das Auswärtige Amt nun vor touristischen Reisen in die Regionen warnt.

Obwohl es keine strikten Beschränkungen gab, stieg die Zahl der täglichen Neuinfektionen in Kroatien monatelang nie über 100. Mitte Mai wurden fast gar keine neuen Fälle mehr registriert. Zuletzt lag die Zahl der Neuinfektionen aber jeden Tag über 200.

Touristen in Crikvenica an der nördlichen Adriaküste in Kroatien.
In Crikvenica an der nördlichen Adriaküste in Kroatien: Mit steigenden Touristenzahlen stiegen auch die Corona-Infektionszahlen in dem Land. © Denis Lovrovi/AFP

Corona-Hotspot Kroatien? RKI-Statistik spricht deutliche Sprache - immer mehr Infektionen durch Rückkehrer 

Erstmeldung vom 26. August: Berlin - Gerade in den Sommermonaten sind vor allem die Küstenregionen in Kroatien ein beliebtes Ziel für deutsche Urlauber. Ein Umstand, der auch die steigenden Infektionszahlen in dem Land an der Adria keinen Abbruch geben. Erst in der vergangenen Woche reagierte das Auswärtige Amt auf die epidemiologische Lage Vorort und warnte explizit vor Reisen in die Regionen Šibenik-Knin und Split-Dalmatien. Doch die Lage in Kroatien scheint sich vorerst nicht zu entspannen.

Coronavirus: Kroatien neuer Spitzenreiter in RKI-Statistik - immer mehr Infektionen durch Rückkehrer

Immer mehr Menschen, die in Deutschland positiv auf das Coronavirus Sars-CoV-2 getestet werden, haben sich mit diesem während eines Aufenthalts in Kroatien infiziert. Wie aus dem täglichen Situationsbericht des Robert-Koch-Instituts* hervorgeht, haben sich in der vergangenen Woche 940 positiv getestete Personen sehr wahrscheinlich im beliebten Urlaubsland an der Adria infiziert. Zum Vergleich: im gleichen Zeitraum wurden 74 Personen in Deutschland registriert, die sich wahrscheinlich in Italien mit dem Coronavirus infiziert haben.

In Kroatien haben sich so in der vergangenen Woche mehr vom RKI* registrierte Personen mit dem Coronavirus infiziert als im Kosovo oder der Türkei, die vor zwei Wochen noch als Spitzenreiter in dieser Statistik galten. Während sich die große Mehrheit der positiv Getesteten weiterhin in Deutschland infiziert, sind in der vergangenen Woche aber bereits knapp 15 Prozent der registrierten Infektionen* sehr wahrscheinlich auf Rückkehrer aus Kroatien zurückzuführen.

Coronavirus: Erklärt das Auswärtige Amt Kroatien zum Risikogebiet?

Es bleibt also abzuwarten, wie das Auswärtige Amt auf die sich offenbar weiterhin zuspitzende Lage in Kroatien reagieren wird. Eine Möglichkeit wäre sicherlich ganz Kroatien zum Risikogebiet zu erklären, um so weiteren Reisen in die Balkanregion vorzubeugen. Die österreichische Regierung hat Kroatien bereits in der vergangenen Woche komplett zum Risikogebiet erklärt, um weitere Infektionen durch Reise-Rückkehrerund so die drohende zweite Welle* zu verhindern. Die aktuellen Corona-Zahlen lassen schon jetzt auf einen Beginn einer zweiten Welle in Deutschland schließen. Kurz vor dem Bund-Länder-Treffen mit Kanzlerin Merkel zur Corona-Krise ergreift die Bundesregierung bereits eine Maßnahme. fd

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