Corona-Luftbrücke: Tausende Deutsche sitzen fest - Neuseeland blockiert die Ausreise
Die Coronavirus-Pandemie hat drastische Folgen für Urlauber. Die Bundesregierung hat eine Rückholaktion gestartet. In Neuseeland sitzen noch Tausende fest. Das Land blockierte die Ausreise.
- Durch die Coronavirus-Pandemie* sitzen Deutsche im Ausland fest.
- Einige Länder, wie beispielsweise Marokko, haben die Flugverbindungen von und nach Deutschland gestoppt.
- Gestrandeten Urlaubern wird mit speziellen Aktionen geholfen.
Update vom 3. April 2020, 13.25 Uhr: Nach einem Stopp von Rückführungsflügen aus Neuseeland ist ein erster Flieger mit in dem Land gestrandeten Deutschen auf dem Weg in die Heimat. Eine Maschine der Air New Zealand verließ Auckland am späten Freitagnachmittag (Ortszeit) in Richtung Vancouver, hieß es von der Fluggesellschaft. An Bord sind 342 Passagiere. Nach einem Halt in Vancouver soll der Flieger Frankfurt am frühen Samstagmorgen erreichen.
In Neuseeland sitzen zurzeit am meisten Deutsche im Ausland fest - mehr als 12 000 hatten sich nach Angaben der deutschen Botschaft in Wellington für das Rückholprogramm registriert. Weitere Evakuierungsflüge soll es in den kommenden Tagen aus Auckland und Christchurch geben.
Das Auswärtige Amt hatte die Rückholaktion aus Neuseeland am Samstag gestartet. Nach einem ersten Flug wurden dann aber alle weiteren geplanten Flüge zunächst gestoppt. Am Donnerstag kündigte die Regierung in Wellington dann an, anderen Regierungen wieder zu erlauben, Gestrandete auszufliegen. Zurückkehrende Touristen und Ausländer dürfen sich für die Ausreise auch innerhalb des Landes bewegen, sofern sie einen bestätigten Flug haben. Österreich hat sie schon, die Maskenpflicht. Aber kommt sie auch in Deutschland?*
EU-Staaten: Engere Zusammenarbeit bei Rückholung von gestrandeten Urlaubern
Unterdessen wollen die EU-Staaten bei der Rückholung von gestrandeten Urlaubern im Ausland künftig enger zusammenarbeiten. Man habe sich darauf verständigt, „dass wir die Daten und die Flüge, die wir buchen, noch enger miteinander abstimmen“, sagte Bundesaußenminister Heiko Maas am Freitag nach Beratungen mit seinen 26 EU-Amtskollegen. Bürger anderer europäischer Länder sollten so in den Flugzeugen eines anderen Staates mitfliegen. Deutschland habe bei den Rückholaktionen wegen der Corona-Pandemie schon jetzt mehr als 3.000 Bürger anderer EU-Staaten mitgenommen.
Corona-Luftbrücke: Tausende Deutsche sitzen fest - Neuseeland blockiert Ausreise
Update vom 31. März 2020, 19.35 Uhr: Während die „Luftbrücken“-Aktion tausende Menschen bereits zurück nach Deutschland holen konnte, gestaltet sich die Rückholung von 12.000 Deutschen aus Neuseeland aktuell als schwer.
Die Regierung Neuseelands blockiert nämlich die Ausreise von Ausländern, die wegen der Corona-Krise nach Hause wollen - darunter 12.000 Deutsche. Die deutsche Botschaft in Wellington teilte am Dienstag auf Facebook mit, dass das neuseeländische Außenministerium die Vertretungen aller Länder informiert habe, dass der ursprünglich bis Mittwoch laufende Stopp der Rückführungsflüge verlängert worden sei. „Für wie lange wurde nicht gesagt.“
Premierministerin Jacinda Ardern habe in einer Pressekonferenz erklärt, dass die Regierung an „Rahmenbedingungen“ für eine Wiederaufnahme der Flüge arbeite, hieß es in der Mitteilung der Botschaft weiter. Dies werde „einige Tage“ dauern.
Corona-Luftbrücke: In Neuseeland sitzen die meisten deutschen Touritsten fest
Neuseeland ist das Land, in dem noch die meisten deutschen Touristen wegen der Corona-Krise festsitzen. Dort wurden auch Reisende von den Südseeinseln zusammengezogen, um dann nach Deutschland zurückfliegen zu können.
Das Auswärtige Amt hatte die Rückholaktion aus Neuseeland am Samstag mit einem ersten Flug gestartet. Alle weiteren geplanten Flüge wurden dann aber völlig überraschend zunächst bis Dienstag gestrichen. Die Verlängerung des Stopps kam nun erneut überraschend.
Insgesamt organisiert das Auswärtige Amt die Rückkehr von etwa 200.000 Deutschen aus dem Ausland. Mehr als 175.000 sind mittlerweile wieder zu Hause.
Corona-Luftbrücke: 160.000 Menschen wieder in Deutschland - Maaß hat deutliche Worte für jene, die noch festsitzen
Update vom 28. März 2020, 20.40 Uhr: Am Samstagabend bedanke sich Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) via Twitter bei all denjenigen, die an den Rückholaktionen beteiligt sind. Seinen Angaben zufolge konnten bislang mehr als 160.000 Deutsche aus dem Ausland zurückgeholt werden.
An die noch im Ausland Verbliebenen appellierte Maas: "Bitte haben Sie Geduld, wenn wir Ihnen noch nicht helfen konnten." Die Bundesregierung schätzt die Zahl der Rückkehrwilligen, zumeist Urlauber, auf etwa 200.000. "Wir machen weiter", twitterte Maas.
Zunächst hatten alle EU-Länder versucht, angesichts der im Zuge der Pandemie verhängten Reisebeschränkungen ihre Bürger in Eigenregie zurück nach Hause zu holen. Mittlerweile gibt es eine Koordination.
In Nordrhein-Westfalen ist die Lage aufgrund der Corona-Pandemie weiterhin brisant. Eine wissenschaftliche Studie hat sich nun damit befasst zu welchem Zeitpunkt der Höhepunkt und womöglich ein Ende der Corona-Pandemie in Deutschland erreicht sein könnte.*
Corona-Luftbrücke: Auswärtiges Amt vor „gigantischer Aufgabe“
Update vom 27. März 2020, 14.50 Uhr: Seit 15. März ist das Auswärtige Amt aufgrund der Coronavirus-Pandemie damit beschäftigt Reisende zurück nach Deutschland zu holen. Zusammen mit Reiseveranstaltern und Lufthansa konnten so im Zuge der Operation „Luftbrücke“ für rund 160.000 Deutsche eine Rückkehr organisiert werden. Das ist der größte Teil der über 200.000 Reisenden, die sich in die Rückkehrerlisten des AA eingetragen haben.
Bisher wurden vor allem die Hauptferienziele angeflogen, wo man mit geringem logistischen Aufwand einen Flieger nach dem anderen füllen konnte: Ägypten, Philippinen, Dominikanische Republik. Aus der Türkei oder Spanien konnten fast alle Touristen sogar noch vor Einstellung des regulären Flugverkehrs ausreisen.
Jetzt richtet sich der Blick immer stärker auf unzugänglichere Weltregionen, in denen versprengt Individualtouristen und Abenteurer unterwegs sind, so berichtete ein Krisenbeauftragter des Auswärtigen Amts, Frank Hartmann, im Interview der Deutschen Presse-Agentur.
Rückholaktion wegen Coronakrise - Urlauber in Dubai und Marokko vor Problemen
Seit drei Tagen harren mehr als 100 Reisende, darunter auch mehrere Deutsche, am Flughafen Dubai aus. In Marokko sitzen noch mehr als 300 Wohnmobile fest, die versucht hatten, über die spanische Exklave Ceuta nach Europa zu gelangen.
Die Krisenmanager des AA gehen davon aus, dass die ganze Operation mindestens noch zwei Wochen dauert. „Das ist eine gigantische Aufgabe“, sagt Hartmann. Am Ende der Aktion werde man noch einmal alle Länder abfragen und gegebenenfalls vereinzelt auch noch weitere Flieger schicken. „Wir können aber nicht garantieren, dass am Ende jeder, der irgendwo auf der Welt unterwegs ist, auch abgeholt wird. Das ist angesichts der Lage in einigen Ländern kaum leistbar, auch wenn wir uns um jeden Einzelnen bemühen.“
In Österreich wurde nach zwei Wochen Bilanz zu den Corona-Maßnahmen gezogen. Kanzler Kurz erklärt das weitere Vorgehen und wie mit den Corona-Beschränkungen weiter verfahren wird.*
Rückholaktion wegen Coronakrise - Tausende deutsche Touristen sitzen noch fest
Update vom 22. März 2020, 15.21 Uhr: Die Rückholaktion der Bundesregierung läuft seit vergangener Woche. Doch noch immer sitzen deutsche Touristen im Ausland fest. Internationale Flüge wurden aufgrund von Einreisestopps gestrichen. Samstagnacht stoppte die Türkei den direkten Flugverkehr nach Deutschland.
„Leider können wir nicht in allen Fällen innerhalb kürzester Zeit Abhilfe schaffen“, sagte Außenminister Heiko Maas den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Oft stehen wir dabei vor großen Herausforderungen, damit die Menschen überhaupt die Flughäfen erreichen können.“
Die Türkei hat nach Angaben des Auswärtigen Amts in der Nacht zu Samstag den direkten Flugverkehr nach Deutschland wegen der Corona-Krise* nahezu vollständig eingestellt. Die Ausreise über Drittstaaten sei aber am Samstag noch möglich, teilte das Ministerium in seinen Reisehinweisen im Internet mit.
Lesen Sie auch: In München ist unterdessen der zweite Todesfall bekannt geworden*, der dem Coronavirus* geschuldet ist.
Corona-Krise: Bundesregierung versucht Urlauber zurückzuholen
Das Auswärtige Amt rief eindringlich dazu auf, diese Möglichkeit auch zu nutzen: „Kontaktieren Sie umgehend Ihre Fluggesellschaften bzw. Ihre Reiseveranstalter und nutzen Sie dringend jetzt noch freie Sitzkapazitäten, um umgehend nach Deutschland zurückzukehren.“
Die von der Bundesregierung gestartete Rückholaktion mit gecharterten Maschinen betraf die Türkei bisher nicht, da noch reguläre Flüge gingen.
„Wir müssen viele Puzzleteile ineinander fügen. Unsere Botschaften und Konsulate arbeiten mit größtem Einsatz Tag und Nacht daran, für alle Betroffenen pragmatische Lösungen zu finden“, twittert das Auswärtige Amt Angesicht der Situation.
Corona-Krise: Deutsche Urlauber sitzen im Ausland fest
Update vom 20. März 2020, 16.40 Uhr: Reiseveranstalter und die Lufthansa haben mit Hilfe der Bundesregierung seit Montag 96.000 Deutsche, die aufgrund der Corona-Krise im Ausland gestrandet waren, zurückgeholt. Hierfür seien etwa 100 Sonderflüge organisiert worden, wie Maria Adebahr, Sprecherin des Auswärtigen Amts am Freitag in Berlin mitteilte.
Weiterhin sitzen weltweit aber Zehntausende Touristen fest. Laut Adebahr haben sich seit Dienstag 144.000 Deutsche beim Auswärtigen Amt gemeldet, die nach Deutschland zurückkehren wollen. Insgesamt befinden sich mehrere hunderttausend Deutsche im Ausland, sehr viele davon haben dort auch ihren Wohnsitz.
Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hatte am Dienstag angekündigt, Deutsche aus den Ländern zurückzuholen, aus denen es keine regulären Flüge mehr gibt. Dafür sollen für 50 Millionen Euro bis zu 40 Maschinen gechartert werden. Am Mittwoch und Donnerstag führten diese Maschinen 14 Sonderflüge durch.
Zusätzlich bringen die Reiseveranstalter und die Lufthansa bereits seit dem Wochenende auf eigene Faust Urlauber mit Sonderflügen zurück.
Unterdessen wurde in Bayern eine Ausgangsbeschränkung von Ministerpräsident Söder verhängt. Viele Deutsche fragen sich nun, was der Unterschied zwischen Ausgangssperren und Ausgangsbeschränkungen sind. Unterdessen wendet sich Oberbürgermeister Reiter mit einem Appell an die Münchner, wie tz.de* berichtete. Indes spitzt sich auch die Lage in Nordrhein-Westfalen zu. Das Bundesland zählt fast 300 Covid-19-Todesfälle.
Corona-Krise: Deutschland erweitert „Luftbrücke“ für Urlauber - größte Rückholaktion in der Geschichte
Update vom 19. März, 17.46 Uhr: Die Bundesregierung hat ihre Rückholaktion für Deutsche im Ausland auf insgesamt neun Länder ausgeweitet. Aus Ägypten, Marokko, Tunesien, Argentinien, Costa Rica, der Dominikanischen Republik, Peru und den Philippinen werden nun mit den vom Auswärtigen Amt gecharterten Maschinen vor allem Touristen ausgeflogen, die wegen der Corona-Krise festsitzen. Auch aus Aserbaidschan holte ein Flieger etwa 100 Deutsche zurück. Dort ist die Operation nach Angaben des Ministeriums damit aber schon abgeschlossen.
Auch die Reiseveranstalter und die Lufthansa fliegen weiterhin auf eigene Faust jeden Tag mehrere Tausend Urlauber aus. Es ist die größte Rückholaktion in der Geschichte der Bundesrepublik mit insgesamt wahrscheinlich mehr als 100 000 Passagieren. Alleine am Mittwoch waren es 7500.
Die Regierungsaktion startete am Mittwoch mit einem Flug von Tunesien nach München mit 148 Passagieren. Bis Donnerstagabend waren insgesamt 14 Flüge aus sechs Ländern geplant: Ägypten, Marokko, Tunesien, Aserbaidschan, Dominikanische Republik und Philippinen. Drei weitere sollen sicher hinzukommen: Argentinien, Peru und Costa Rica. Je nach Lage wird die Liste in den nächsten Tagen erweitert.
Immer dramatischer wird unterdessen die Lage in Italien. Das Coronavirus fordert immer mehr Opfer.
Corona-Krise: Deutschland startet „Luftbrücke“ für Urlauber - Reisewarnung verschärft
Update vom 18. März, 13.19 Uhr: Die größte Rückholaktion für Deutsche aus dem Ausland in der Geschichte der Bundesrepublik ist angelaufen. Am Mittwochnachmittag soll in München die erste von der Bundesregierung gecharterte Maschine mit Urlaubern landen, die wegen der Coronakrise in Tunesien gestrandet sind.
Später folgen nach Angaben des Auswärtigen Amts zwei Maschinen aus Ägypten in München und drei aus Marokko in Frankfurt am Main. Am Donnerstagabend soll der erste Flieger mit Touristen in der philippinischen Hauptstadt Manila starten.
Auch beim Reisekonzern Tui ist die Rückholaktion gestartet. Etwa 10.000 Passagiere werden mit Sonderflügen zurück nach Deutschland gebracht. Es gehe vor allem um Deutsche in Ägypten und Spanien, teilte ein Firmensprecher am Mittwoch mit.
Aus dem ägyptischen Badeort Hurghada gebe es im Tagesverlauf fünf Sondermaschinen nach Berlin-Tegel, Frankfurt, Stuttgart, Hannover und Köln. Aus Spanien kämen vier Extra-Verbindungen aus Palma de Mallorca sowie eine von der Kanaren-Insel Fuerteventura hinzu. Reguläre Rückflüge von anderen Kanaren-Inseln würden weiter bedient.
Tuifly beteiligt sich ebenso wie Lufthansa oder Condor an vom Bund gecharterten Zusatzflügen. „Wir stellen dem Auswärtigen Amt Kontingente zur Verfügung“, hieß es. Krisenstäbe, Auslandsvertretungen und Mitarbeiter vor Ort seien in Kontakt.
Corona-Krise: Deutschland startet Rückholaktion für Deutsche im Ausland
Update vom 17. März 2020: Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hat eine Rückholaktion für tausende Deutsche gestartet, die wegen Reisebeschränkungen in der Corona-Krise im Ausland festsitzen. Er kündigte am Dienstag in Berlin an, bis zu 50 Millionen Euro dafür zur Verfügung zu stellen. In den nächsten Tagen will die Bundesregierung Tausende gestrandete Touristen mit einer „Luftbrücke“ aus betroffenen Gebieten wie Marokko, Ägypten, der Dominikanische Republik, den Philippinen und Malediven zurückholen.
„Bitte bleiben Sie zu Hause, das hilft Ihnen und anderen“
Zudem hat die Bundesregierung wegen der Corona-Krise eine weltweite Reisewarnung für touristische Reisen ausgesprochen. Das sagte Außenminister Heiko Maas am Dienstag in Berlin. Bisher hatte das Auswärtige Amt nur von nicht notwendigen Reisen ins Ausland abgeraten.
Außerdem werden auch alle Geschäfte, die nicht zur Grundversorgung notwendig sind, erstmal geschlossen sein. Dazu zählen aber zum Glück nicht diese Verkaufsstellen.
Corona-Krise: Deutsche Urlauber sitzen im Ausland fest - große Einschränkungen auf Mallorca
Erstmeldung vom 15. März 2020:
Berlin - Die Corona-Pandemie erschüttert die Welt und stellt vieles auf den Kopf. In Marokko sind deutsche Touristen gestrandet, weil Rückflüge gestrichen wurden. Um die Ausbreitung des Coronavirus zu stoppen, hat sich Marokko entschieden alle Flugverbindungen nach Deutschland, Belgien, Portugal und in die Niederlande einzustellen. Ohnehin könnte Afrika wegen Covid-19 bald eine Katastrophe drohen.
„Das Auswärtige Amt und die Deutsche Botschaft Rabat arbeiten gemeinsam mit den Reiseveranstaltern und den EU-Partnern mit Hochdruck daran, Rückreisemöglichkeiten für deutsche Staatsangehörige aus Marokko zu schaffen“, erklärte am Sonntag ein Sprecher des Auswärtigen Amts.
Für Pauschalreisende seien die Reiseveranstalter der erste Ansprechpartner. „Mit den Reiseunternehmen arbeiten wir auch daran, dass Flug- und Fährverbindungen zur Ausreise für Individualreisende verfügbar sind“, hieß es weiter. Dafür setze sich das Auswärtige Amt auch gegenüber der marokkanischen Regierung ein. Reisende seien gebeten, sich über die Website des Auswärtigen Amts und der Botschaft Rabat regelmäßig zu informieren.
Durch Coronavirus gestrandete Urlauber: Sonderflüge nach Deutschland
Auch auf Mallorca , den Kanaren und in der Karibik sind Urlauber gestrandet. Mit Sonderflügen wollen die Lufthansa und ihre Tochter Eurowings bis zu 6500 Urlauber zurück nach Deutschland bringen.
Allein 15 Charterflüge realisiert die Lufthansa bis Mittwoch für etwa 3000 bis 4000 Reisende, die wegen der Coronavirus-Krise auf Barbados und in der Dominikanischen Republik festsitzen, wie die Lufthansa am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Es handele sich um Feriengäste von den Inseln sowie Kreuzfahrtpassagiere.
Video: Alarmzustand auch auf Mallorca: Ballermann adé?
Mehrere Reedereien und Touristikunternehmen hätten die Lufthansa beauftragt, die Urlauber zurückzufliegen. Zu den 15 Sonderflügen kämen noch zwei reguläre Flüge aus der Dominikanischen Republik und Barbados. Eurowings bietet in den nächsten Tagen zusätzliche Verbindungen ab Palma de Mallorca nach Stuttgart, Hamburg und Düsseldorf an. Das Unternehmen rechnet mit zusammen mit rund 2500 Fluggästen.
Auf den Langstrecken setzt die Lufthansa Großraumflugzeuge vom Typ Boeing 747 und Airbus A340 ein. Abflugorte sind Teneriffa, Punta Cana und Barbados. Zielflughäfen sind Frankfurt, München, Hamburg und Berlin. In der Regel fliegen die Maschinen nach Auskunft der Lufthansa zunächst leer in die Karibik oder zu den Kanarischen Inseln. Die ersten Rückkehrer wurden bereits am Sonntag in Deutschland erwartet.
Corona-Krise: Berlin Tegel hebt Nachtflugverbot aus
Damit die Urlauber schnell in die Heimat zurückkehren können, hat das Land Berlin das Nachtflugverbot für internationale Flüge am Flughafen Tegel (TXL) vorübergehen aufgehoben. Diese Maßnahme gelte ab sofort bis einschließlich 22. März. Verspätete Maschinen können so direkt in der Hauptstadt landen und müssten nicht auf andere Flughäfen ausweichen.
Spanien ruft Coronavirus-Alarmzustand aus: Mallorca-Urlauber dürfen nicht mehr an den Strand
In Spanien war am Wochenende der Alarmzustand ausgerufen worden. Die Regierung in Madrid verhängte am Samstagabend landesweit eine zunächst 15-tägige Ausgangssperre und schränkte die Bewegungsfreiheit der Menschen stark ein. Die knapp 47 Millionen Bewohner Spaniens müssen seit Sonntag möglichst zu Hause bleiben. Nur notwendige Fahrten zur Arbeit, zum Arzt sowie das Einkaufen von Lebensmitteln und Medikamenten ist erlaubt. Auch für die Urlaubsinsel Mallorca gilt diese Ausgangssperre. Der Ballermann auf Mallorca ist menschenleer. Sicherheitskräfte überwachen die Anordnung. Bei Zuwiderhandlung drohen Geld- oder Haftstrafen.

Bayern ruft wegen Corona den Katastrophenfall aus - die Nachricht klingt bedrohlich. Vielen ist nicht klar, was die Ausrufung genau bedeutet. Dabei ist sie gar nicht so selten*. In Deutschland könnten zur Eindämmung der Pandemie Handydaten überwacht werden - davor warnt ein Virologe mit eindringlichen Worten.
ml/dpa
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