Update vom 31. März 2020, 18.23 Uhr: Die türkische Regierungspartei AKP hat angesichts der Corona-Krise ein Gesetz zur vorzeitigen Entlassung von bis zu 90.000 Gefangenen auf den Weg gebracht. Die Partei habe am Dienstag einen entsprechenden Entwurf gemeinsam mit der ultranationalistischen MHP im Parlament in Ankara eingereicht, sagte der stellvertretende AKP-Fraktionsvorsitzende Cahit Özkan.
Weiter teilte Özkan mit, dass die Haftzeit von Risikogruppen in Hausarrest umgewandelt werden solle. Dazu gehörten Inhaftierte ab 65 Jahren, Frauen mit kleinen Kindern und nachweislich schwer kranke Insassen. Inhaftierte im offenen Vollzug sollen ihre Strafe außerdem zu Hause absitzen.
Von dem neuen Gesetz wären bis zu 90.000 Inhaftierte betroffen, sagte Özkan. Von der Regelung ausgenommen seien Gefangene, die wegen Vergehen wie Gewalt gegen Frauen, vorsätzlichem Mord, Sexualstraftaten, Drogendelikten oder Terrorverbrechen einsäßen.
Update vom 30. März 2020, 20.30 Uhr: Die offizielle Zahl der Coronavirus-Fälle in der Türkei ist auf mehr als 10.000 gestiegen. An nur einem Tag seien 1610 weitere Menschen positiv auf Covid-19 getestet worden, teilte Gesundheitsminister Fahrettin Koca am Montag über Twitter mit. Die Gesamtzahl der Infizierten stieg damit auf 10.827. In 24 Stunden seien zudem 37 Infizierte gestorben, wodurch die Zahl der Covid-19-Todesopfer in der Türkei auf 168 kletterte.
Wegen der Coronavirus-Krise hat die türkische Regierung nun mehrere Wohngebiete in 18 Provinzen unter Quarantäne gestellt. 39 Gebiete, darunter eine Kleinstadt und 28 Dörfer, seien von Montagnachmittag an abgeschottet, teilte das Innenministerium mit. Es nannte dabei jedoch nicht die Namen der betroffenen Provinzen. Auch geben die Behörden keine regionale Aufschlüsselung der Fälle bekannt, was die Türkische Ärztevereinigung scharf kritisiert. Sie forder mehr Transparenz von der Regierung.
Bislang wurden in der Türkei zwar Einschränkungen des öffentlichen Lebens vorgenommen, aber nur eine Ausgangssperre für Menschen ab 65 Jahren und chronisch Kranke verhängt. Vor kurzem hat außerdem der Istanbuler Bürgermeister Ekrem Imamoglu von der größten Oppositionspartei CHP eine Ausgangssperre für die Millionenmetropole gefordert.
Update vom 29. März, 20.20 Uhr: In der Türkei ist die Zahl der Covid-19-Todesopfer auf 131 gestiegen. Wie Gesundheitsminister Fahrettin Koca am Sonntag auf Twitter mitteilte, seien an einem Tag 23 Personen gestorben. 1815 weitere Personen seien zudem positiv auf das Coronavirus getestet worden. Damit steigt die Gesamtzahl der offiziell erfassten Infizierten auf 9217. Rund 10.000 Tests seien innerhalb von 24 Stunden durchgeführt worden, schrieb Koca.
Offiziellen Angaben zufolge gibt es im gesamten Land Coronavirus-Fälle, allerdings gibt die türkische Regierung keine regionale Aufschlüsselung der Fälle bekannt. Ankara hat mittlerweile zahlreiche Maßnahmen gegen die Verbreitung des Virus erlassen. Unter anderem sind Bars und Cafés geschlossen sowie Sport- und Kulturveranstaltungen abgesagt. In Supermärkten wurde außerdem die Kundenzahl beschränkt. Für Menschen ab 65 Jahren und cronisch Kranke gilt zudem eine Ausgangssperre.
Update vom 28. März, 20.10 Uhr: Die Zahl der in der Türkei an der neuartigen Lungenkrankheit Covid-19 gestorbenen Menschen ist auf 108 gestiegen. Das waren am Samstag 16 mehr als am Vortag, wie Gesundheitsminister Fahrettin Koca sagte. Seit Freitag hätten sich zudem 1700 weitere Menschen mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, insgesamt seien es nun mehr als 7400. In dem Land mit 83 Millionen Einwohnern gilt bereits eine weitgehende Ausgangssperre, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen.
Unter anderem sind auch Schulen, Universitäten, Cafés und Bars geschlossen, Sport- und Kulturveranstaltungen wurden abgesagt, gemeinsame Gebete in Moscheen verboten. Am Samstag wurde wegen eines dramatischen Rückgangs der Fluggastzahlen auch die Schließung des zweitgrößten Flughafens der Millionenmetropole Istanbul angekündigt. Kurz vor Mitternacht werde das letzte Flugzeug auf dem Flughafen Sabiha Gokcen landen, sagte Pressesprecher Canan Soysal.
Unterdessen spitzt sich die Corona-Lage in Deutschland weiter zu. 17 Menschen aus einem Pflegeheim in Wolfsburg sterben nach einer Infektion mit dem Coronavirus. Der Zeitplan für ein Corona-Krankenhaus in Berlin steht fest.
Update vom 27. März, 14.09 Uhr: In einer türkischen Stadt sprechen jetzt Ampeln zu den Bürgern - um sie im Zuge der Corona-Krise an die Selbstisolierung zu erinnern. Im Zentrum von Sakarya im Nordwesten der Türkei zeigen einige Ampeln nun virusbezogene Botschaften. Bei Grün ist „Geh nach Hause“ (Eve Git) zu lesen, bei Rot „Bleib zu Hause“ (Evde Kal). Außerdem hat die Gemeinde die Ampelsignale für Sehbehinderte angepasst. Während der Rotphase ruft eine Stimme die Menschen dazu auf, beim Warten die Distanz zu wahren. Bei Grün sagt sie: „Jetzt können Sie die Straße überqueren. Bleiben Sie für Ihre Gesundheit zu Hause.“
„Evde Kal“ ist auch das zentrale Krisenmotto im Land, das als Hashtag in sozialen Medien omnipräsent ist und das manche Mobilfunkanbieter statt des eigenen Logos auf aktuell auf Handybildschirmen einblenden.
Laut Johns-Hopkins-Universtsität sind in der Türkei bisher 3629 Fälle gemeldet worden, 75 Menschen starben an den Folgen der Infektion.
Am Mittwoch hatte der brititsche Premierminister Boris Johnson seine Corona-Infektion via Twitter verkündet. Währrenddessen scheinen sich die Expertenmeinungen zur Corona-Krise in Deutschland auseinanderzudividieren. In Bayern und München warnt das LKA aktuell vor Trickbetrügern*, die sich als Ärzte ausgeben und vorgeben, Menschen auf das Coronavirus testen zu wollen..
Update vom 26. März, 21.30 Uhr: In der Türkei steigt die Zahl der Infizierten weiter. Wie die Bild berichtet, gebe es aktuell 3629 Fälle. 75 Menschen in der Türkei sind bislang an den Folgen des Coronavirus* verstorben - 16 innerhalb eines Tages, so die Bild weiter. Unterdessen breitet sich das Coronavirus auch in Russland immer weiter aus.*
Update vom 26. März 2020, 11.20 Uhr: Die Zahl der Todesopfer in der Türkei steigt weiter an. Mittlerweile wurden 59 Tote bestätigt, wie die Johns Hopkins University auf ihrer Seite mitteilt. Damit ist die Zahl innerhalb eines Tages um 15 Menschen gestiegen. Die Zahl der Infizierten stieg auf 2.433 Personen an. Insgesamt haben sich in der Türkei bisher 26 Bürger von der Krankheit erholt.
Update vom 25. März 2020, 11.15 Uhr: Wegen der Verbreitung der Lungenkrankheit Covid-19 hat die Türkei rund 2700 Studenten aus europäischen Ländern wie Polen und Italien heimgeholt. Auch Studenten, die sich in Nord-Zypern und Ägypten aufhielten, wurden zurück in ihre Heimat gebracht. Das ging aus Tweets von Vizepräsident Fuat Oktay vom Mittwoch hervor. Zunächst stünden die Betroffenen demzufolge für 14 Tage unter Quarantäne. Wie der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu am Vormittag im Fernsehen mitteilte, seien die 2721 Studenten mit elf Flügen aus acht Ländern zurückgebracht worden.
Zudem stehen bereits tausende Staatsbürger, die von Pilgerfahrten nach Saudi-Arabien in die Türkei zurückgekehrt waren, unter Quarantäne. Gesundheitsminister Fahrettin Koca hatte am späten Dienstagabend von weiteren sieben Todesopfern gesprochen. Die offizielle Gesamtzahl der Coronavirus-bedingten Toten stieg damit in der Türkei auf 44. Koca zufolge wurden bisher 1872 Covid-19-Infektionen bestätigt.
Update vom 24. März 2020, 21.55 Uhr: Die Türkei tat sich bisher trotz geographischer Nähe zum Krisengebiet Iran nicht als große Gefahrenzone auf. Nun teilte Gesundheitsminister Fahrettin Koca auf seinem Twitter-Profil mit, dass sieben weitere Personen an den Folgen des Coronavirus* verstarben. Eine Person soll eine Vorerkrankung gehabt haben, die übrigen sechs Todesopfer gehörten altersbedingt zur Risikogruppe.
Koca fasste in dem Tweet die Entwicklungen der vergangenen 24 Stunden zusammen, wobei 3.952 Tests durchgeführt wurden. Daraus ergaben sich 343 neue Diagnosen, die das Virus feststellten. Er schrieb, „wir sind so stark wie die Maßnahmen, die wir ergriffen haben“.
Update vom 24. März, 9.32 Uhr: Mittlerweile sind 37 Todesopfer infolge der Corona-Pandemie zu beklagen. Wie Gesundheitsminister Fahrettin Koca am Montagabend auf Twitter mittelte, sind an einem Tag sieben Menschen ums Leben gekommen. Zudem seien 293 weitere Personen positiv auf das Coronavirus getestet worden, damit steigt die Gesamtzahl der erfassten Infizierten auf 1529. In 24 Stunden seien rund 3700 Tests durchgeführt worden, schrieb Koca. In welchen Städten oder Provinzen die Fälle auftraten, blieb jedoch offen.
Derweil veröffentlichte das Innenministerium eine neue Regelung, derzufolge die Anzahl an Kunden, die gleichzeitig einen Supermarkt betreten dürfen, begrenzt wird. Dabei kommt es auf die Größe des Marktes an. In öffentlichen Verkehrsmitteln sind zudem nur noch 50 Prozent der zugelassenen Kapazität an Fahrgästen erlaubt.
Update von 21.14 Uhr: Die offizielle Zahl der Coronavirus-Fälle in der Türkei ist auf mehr als 1000 gestiegen. Am Sonntag seien 289 Menschen positiv getestet worden, damit steige die Gesamtzahl der Infizierten auf 1236, teilte Gesundheitsminister Fahrettin Koca auf Twitter mit. An einem Tag seien zudem neun Menschen an Covid-19 verstorben, damit erhöhte sich die Zahl der Todesopfer auf 30.
Insgesamt seien in der Türkei bislang 20 345 Menschen auf das Coronavirus getestet worden, teilte Koca weiter mit. In der Türkei, die wie Deutschland rund 83 Millionen Einwohner hat, werden damit vergleichsweise wenig Tests durchgeführt.
Die Türkische Ärztevereinigung (TTB) startete eine Kampagne in den sozialen Medien und forderte ausgedehnte Tests auf das Coronavirus. Sie kritisiert, dass davon zu wenig durchgeführt werden, und geht davon aus, dass die Dunkelziffer der Infizierten hoch ist. In einem offenen Schreiben an das Gesundheitsministerium forderte die TTB von der Regierung Transparenz. Sie fragte zudem an, in welchen Provinzen Coronavirus-Fälle festgestellt wurden. Die Regierung hat bislang nicht veröffentlich, in welchen Städten oder Provinzen Menschen positiv getestet wurden.
Update vom 22. März, 9.48 Uhr: Die Zahl der Coronavirus-Fälle in der Türkei ist erneut sprunghaft gestiegen. Innerhalb von 24 Stunden stieg die Zahl der positiv Getesteten um 277 auf 947, wie Gesundheitsminister Fahrettin Koca am Samstagabend auf Twitter mitteilte. Zwölf Menschen starben demnach an einem Tag an Covid-19, damit erhöhte sich die Zahl der Todesopfer auf 21.
Es handele sich um alte Menschen, teilte Koca mit, ohne weitere Details zu nennen. Innerhalb von 24 Stunden seien rund 3000 Menschen getestet worden.
Die Türkische Ärztevereinigung (TTB) startete eine Kampagne in den sozialen Medien und forderte ausgedehnte Tests auf das Coronavirus. Sie kritisiert, dass davon zu wenig durchgeführt werden, und geht davon aus, dass die Dunkelziffer der Infizierten hoch ist.
Die Türkei hat zahlreiche Maßnahmen gegen die Verbreitung des Virus erlassen. Unter anderem sind Cafés und Bars geschlossen und Sport- und Kulturveranstaltungen abgesagt. In der Nacht zu Sonntag trat eine Ausgangssperre für Menschen ab 65 Jahren und für chronisch Kranke in Kraft. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte an seine Landsleute appelliert, das Haus nicht zu verlassen, wenn nicht zwingend nötig.
Update vom 20. März, 22.10 Uhr: In der Türkei steigt die Zahl der Infizierten rasant: Innerhalb von 24 Stunden gab es 311 neue Fälle (bei 3656 Tests), damit sind jetzt insgesamt 670 Menschen mit dem Coronavirus angesteckt.
Die Zahl der Toten stieg um fünf auf jetzt neun Menschen.
Update vom 18. März, 18.19 Uhr: Knapp drei Wochen nach der umstrittenen türkischen Grenzöffnung für Flüchtlinge macht Ankara die Grenzen zur EU wieder dicht: Wie die türkische Nachrichtenagentur DHA am Mittwoch unter Berufung auf das Innenministerium meldete, schließt die Türkei ab Mitternacht (Ortszeit) ihre Landesgrenzen zu Griechenland und Bulgarien. Grund sei die Coronavirus-Pandemie. Die Entscheidung erfolgte einen Tag, nachdem Deutschland und Frankreich dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan mehr EU-Hilfen zur Versorgung von Flüchtlingen in Aussicht gestellt hatten.
Laut DHA bleiben alle Übergänge an der türkischen Landesgrenze zu Griechenland und Bulgarien von Donnerstag an für Reisende geschlossen. Eine entsprechende Anordnung des Innenministeriums betreffe auch den Schienenverkehr, schrieb die Agentur. Weder Ein- noch Ausreisen seien dann möglich.
Die Entscheidung erfolgte am Tag nach einer Videokonferenz Erdogans mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron und Großbritanniens Premierminister Boris Johnson am Dienstagabend, bei der sich nach Angaben Merkels alle Seiten klar zum EU-Flüchtlingsabkommen mit der Türkei bekannt hatten.
Update vom 17. März, 23.07 Uhr: Die Türkei hat den ersten Toten durch die neuartige Lungenkrankheit Covid-19 gemeldet. Zugleich habe sich die Zahl der mit dem Coronavirus Infizierten auf 98 mehr als verdoppelt, teilte Gesundheitsminister Fahrettin Koca am Dienstag mit. Bei dem Toten handele es sich um einen 89-Jährigen, der sich bei jemandem angesteckt habe, der mit China in Kontakt gestanden habe. In der Türkei ist ebenso wie in vielen anderen Ländern das öffentliche Leben wegen der Coronaviruskrise bereits stark eingeschränkt worden. Auch sollten 3614 türkische Staatsangehörige, die aus mehreren europäischen Ländern, darunter auch Deutschland, in die Heimat geflogen werden, in eine vierzehntägige Quarantäne geschickt werden
Update vom 17. März, 10.57 Uhr: Die türkische Regierung holt angesichts der Corona-Krise 3614 Staatsbürger aus Europa nach Hause. Bis Mitternacht würden die Betroffenen aus neun europäischen Ländern, darunter Deutschland, von Maschinen der halbstaatlichen Fluggesellschaft Turkish Airlines in die Türkei gebracht, teilte Außenminister Mevlüt Cavusoglu am Dienstag in Ankara mit. Die Einreisenden müssen ihm zufolge zwei Wochen lang in Quarantäne bleiben. Sie werden dafür in Studentenwohnheimen in der Millionenstadt Istanbul und in der Nachbarprovinz Kocaeli untergebracht.
Wie viele betroffene Türken sich in Deutschland aufhalten, sagte Cavusoglu nicht. Aus Sorge vor der Corona-Ausbreitung haben die türkischen Behörden inzwischen Flugverbindungen mit 20 Ländern eingestellt. Darunter befinden sich auch Deutschland, Spanien, Frankreich und Österreich. Auch das öffentliche Leben in der Türkei wurde stark eingeschränkt.
Laut offiziellen Angaben wurden in der Türkei bislang 47 Personen positiv auf das Coronavirus getestet. Die Regierung gab jedoch nicht bekannt, in welchen Städten oder Landesteilen die Betroffenen registriert wurden. Die Türkische Ärztevereinigung (TTB) geht davon aus, dass die Dunkelziffer der Erkrankten wesentlich höher ist als die offiziellen Fallzahlen. Sie kritisiert außerdem, dass zu wenig Tests vorhanden seien.
Update vom 16. März, 9.27 Uhr: Die Zahl der registrierten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus Sars-CoV-2 in der Türkei hat sich verdreifacht. Mittlerweile haben sich 18 Menschen mit dem Virus infiziert. Sieben der zwölf neuen Fälle kehrten von Reisen aus Europa zurück. Drei aus den USA.
Die Türkei verschärfte ihre Maßnahmen aus Sorge wegen der Ausbreitung des Virus. Auch Flüge aus Deutschland und acht weiteren europäischen Ländern werden nun gestoppt, nachdem die Flüge in die betreffenden Länder zuvor bis zum 17. April ausgesetzt worden waren. Zudem schließen auf Anordnung des Innenministeriums alle Bars und Clubs in der Türkei. Auch Schulen und Universitäten sind dicht.
Update vom 14. März, 17.43 Uhr: In der Türkei sind bislang sechs Infektionen mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 gemeldet worden. Ein heimgekehrter Pilger wurde am Samstag positiv getestet. Um die Ausbreitung des Coronavirus weiter zu verhindern, hat die Türkei rund
10.000 Pilger unter Quarantäne gestellt, berichtet die Nachrichtenagentur dpa.
Zuvor hatte bereits Gesundheitsminister Fahrettin Koca auf Twitter mitgeteilt, dass Menschen, die von der kleinen islamischen Pilgerfahrt nach Mekka (Umrah) zurückgekehrt waren, unter Quarantäne gestellt wurden. Eine Zahl nannte Koca jedoch nicht. Die Betroffenen werden in Studentenwohnheimen der Hauptstadt Ankara untergebracht.
Der Sender CNN Türk zeigte zahlreiche Busse mit Pilgern, die an den Wohnheimen ankamen. Fahrer wie Passagiere trugen Schutzmasken.
Update vom 14. März, 11.27 Uhr: Noch gibt es keine Therapieform gegen das Coronavirus Sars-CoV-2. Und das Virus verbreitet sich rasant. Unter anderem ist Deutschland mit 3675 Fällen stark betroffen. Einige Länder haben bereits Einreisebeschränkungen gegen Besucher aus Deutschland ausgerufen. Am Samstag macht auch die Türkei ihre Grenzen dicht. Menschen aus neun Ländern dürfen nicht mehr ohne Weiteres einreisen.
Auch Deutschland steht auf der Liste jener Länder, die die Türkei zum Risikofall erklärt hat. Außerdem: Frankreich, Österreich, Spanien, Belgien, Dänemark, Norwegen, den Niederlanden und Schweden. Auch wer sich in den vergangenen 14 Tagen in diesen Ländern aufgehalten habe, dürfe nicht mehr einreisen, erklärte das türkische Innenministerium. Selbst türkische Staatsbürger dürfen im Sinne dieser radikalen Eindämmungsstrategie „vorübergehend“ nicht in die genannten Länder reisen. Der Flugverkehr in die betroffenen Länder wurde bereits eingestellt und soll vorerst bis zum 17. April ausgesetzt. Bereits zuvor hatte Ankara Flüge nach China, Iran, Irak, Italien und Südkorea eingestellt. Die Zahl der offiziell bestätigten Infektionsfälle in der Türkei war am Freitag auf fünf gestiegen.
Update vom 14. März, 9.13 Uhr: Wegen der Coronavirus-Pandemie finden die Beratungen zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron und dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan über die Flüchtlingskrise offenbar nicht in geplanter Form statt. Statt eines Treffens am Dienstag in Istanbuls sei nun eine Telefonkonferenz geplant, meldete die staatliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu am Freitag.
Erdogan hatte Ende Februar die Grenzen seines Landes zur EU für geöffnet erklärt. Daraufhin kam es zu einem starken Flüchtlingsandrang an der türkisch-griechischen Grenze. Griechische Behörden hielten die Grenzen geschlossen und drängten Flüchtlinge teilweise unter dem Einsatz von Tränengas zurück.
Update vom 14. März, 18.57 Uhr: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat wegen des Coronavirus weitreichende verbeugende Maßnahmen für sein Land beschlossen: Von Montag an seien die Schulen eine Woche lang geschlossen, danach werde eine Woche lang Fernunterricht abgehalten, teilte sein Sprecher nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu mit.
Außerdem seien für drei Wochen Universitätsferien angeordnet, Sportveranstaltungen sollen bis Ende April ohne Zuschauer stattfinden und Beamte dürften nur mit einer speziellen Erlaubnis ins Ausland reisen. Erdogans geplante Auslandsreisen sollen verschoben werden. Die Türkei hatte am 11.März den ersten Coronavirus-Fall gemeldet.
Erstmeldung vom 12. März: Istanbul - Spätestens jetzt ist das Coronavirus* auch in der Türkei angekommen. Das Land, das laut eigenen Angaben lange vom Virus verschont blieb, hat nun den ersten Infizierten bestätigt. Am Mittwoch trat Gesundheitsminister Fahrettin Koca vor die Presse und erklärte, dass ein Erkrankter kürzlich von einer Europa-Reise* zurück ins Land geflogen sei und sich dort aufhalte.
Koca wollte keine weiteren Details erläutern, um die Privatsphäre des Patienten zu schützen. Das berichtet die Deutsche Welle. Dabei soll sich der Minister bemüht haben, keine Angst in der Bevölkerung auszulösen. Bei dem Infizierten handele es sich lediglich um einen Einzelfall und es bestehe keine Gefahr für die Gesellschaft.
Teile der Bevölkerung und insbesondere die Regime-Kritiker stellen sich dennoch einige Fragen. Die Türkei gab zwar bislang an, keine Infizierten im Land zu haben, die Grenze zum Iran wirft jedoch Fragen auf. Schließlich gibt es im stark betroffenen Nachbarland über 10.000 Patienten.
„Aus den Laboren heißt es, dass das Testverfahren einwandfrei funktioniere. Aber es ist schon verwunderlich, dass sich die Türkei unter den 80 vom Virus verschonten Ländern befindet - und das, obwohl die Türkei an den Iran grenzt“, so Özlem Azap, Mitglied im wissenschaftlichen Ausschuss des türkischen Gesundheitsministeriums gegenüber DW. „Bevor die Grenzen geschlossen wurden, sind viele Menschen aus unserem Nachbarland in die Türkei gekommen.“ Die Ärztin fragt sich, ob diese Menschen denn überhaupt keine Anzeichen der Lungenkrankheit gehabt hätten.
Offiziellen Angaben zufolge, sollen nur circa 2.000 Coronatests in der Türkei durchgeführt worden sein. „Dass bisher nur ein Fall einer Infektion bekannt ist hat auch damit zu tun, dass sich viele Patienten mit milden Symptomen nicht in den Krankenhäusern gemeldet haben“, so Azap weiter.
Auch die Schutzmaßnahmen* und Vorbereitungen auf einen erheblicheren Ausbruch werden als zu gering eingeschätzt. Zwar würden die Behörden behaupten, man habe sich gut vorbereitet, allerdings würde es laut der Türkischen Ärztevereinigung (TTB) an Schutzmasken in Gesundheitszentren und Universitätskliniken mangeln. An nur drei Standorten würden Testkits hergestellt werden.
Wie die Türkei weiter mit dem Virus verfährt und ob das Land weiterhin von Covid-19 „verschont“ wird, bleibt abzuwarten. Ärzte und Kritiker schlagen jedenfalls Alarm - und zweifeln an den Angaben der Regierung. Derweil gibt es in Deutschland schon den vierten Todesfall und die ersten in Polen und auf Mallorca. Am dramatischsten ist Situation allerdings in Italien - das Land ist völlig lahmgelegt. Eine Hellseherin soll die Corona-Krise schon im vergangenen Jahrhundert angedeutet haben.
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