Hendrik Streeck: Corona, Virologe, Partner Paul Zubeil, Hochzeit, Instagram, Bonn, Alter – alle Infos

Virologe Hendrik Streeck ist in der Corona-Pandemie ein gefragter Experte. Der Mediziner (Alter: 45) lebt mit seinem Partner Paul Zubeil in Bonn und ist auch auf Instagram aktiv. Lesen Sie hier alle Informationen zu dem HIV- und Sars-CoV-2-Forscher Hendrik Streeck.
- Hendrik Streeck ist in der Corona-Krise als Virologe ein gefragter Experte in den Medien in Deutschland. Er ist Mitglied des Corona-Expertenrats der Bundesregierung.
- Der Niedersachse (Alter: 45) leitet das Institut für Virologie am Universitätsklinikum Bonn und gilt als renommierter HIV-Forscher.
- Hendrik Streeck zeigt sich auf Instagram auch privat. Er lebt mit seinem Ehemann Paul Zubeil in Bonn.
Fulda - Hendrik Streeck (Alter: 45) ist seit Oktober 2019 Direktor des Instituts für Virologie und des Zentrums für HIV und Aids am Universitätsklinikum Bonn. In der Corona-Pandemie wurde der Virologe, der auch auf Instagram private Einblicke zulässt, zu einem der bekanntesten Viren-Experten in Deutschland.
Seit Dezember 2021 ist er Mitglied des Corona-Expertenrats der Bundesregierung. Bekannt machte ihn die Heinsberg-Studie (Covid-19 Case-Cluster-Study). Hendrik Streeck lebt nach der Hochzeit mit Paul Zubeil zusammen mit seinem Partner in Bonn in Nordrhein-Westfalen. Auf Instagram hat der Virologe 47.600 Follower (Stand: 6. Dezember 2022).
Hendrik Streeck auf Instagram: Partner Paul Zubeil schenkte er einen Hund
Hendrik Streeck kommt aus einer Mediziner- und Forscher-Familie: Seine Mutter, Prof. Dr. Annette Streeck-Fischer, ist Fachärztin für Kinder-und Jugendpsychiatrie und lehrt als Professorin an der IPU in Berlin. Sein Vater, Prof. Dr. med. Ulrich Streeck, ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Facharzt für psychotherapeutische Medizin und Psychoanalytiker sowie Professor an der Universität Göttingen.
Der Onkel von Hendrik Streeck, Prof. Dr. Rolf-Eberhard Streeck, war Molekulargenetiker an der Universität in Mainz. Sein Großvater väterlicherseits, Dr. Hans Streeck, war Chemiker bei der IG Farben. Sein Großvater mütterlicherseits war Chirurg. Ihn fragte Hendrik Streeck noch vor seinem Medizinstudium, ob nach dessen Tod seine Knochen haben könne. „Dann habe ich ein Skelett zum Studieren“, erzählte Streeck in der Sendung „Kölner Treff“ im Oktober 2020.
Name | Prof. Dr. med. Hendrik Streeck |
Geburtsdatum | 7. August 1977 in Göttingen (Niedersachsen) |
Medizinstudium | Humboldt-Universität (Charité – Universitätsmedizin Berlin), Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn |
Facharzt | Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie |
Anstellung | Universitätsklinikum Bonn |
Forschungsschwerpunkte | HIV, Covid-19 |
Überhaupt läßt Hendrik Streeck auch einige private Eindrücke zu – unter anderem auf seinem Instagram-Kanal („hendrikstreeck“). Dort postete er zum Beispiel Fotos von sich und seinem Hund Sam, ein Golden Retriever, den er in der Corona-Pandemie seinem Partner und (nach der Hochzeit) Ehemann Paul Zubeil schenkte. Paul Zubeil ist stellvertretender Direktor für den Bevölkerungsfonds (UNFPA) der Vereinten Nationen (UN) in Brüssel tätig
Nach Abitur (am Theodor-Heuss-Gymnasium in Göttingen) und Zivildienst und vor seinem Medizinstudium studierte Hendrik Streeck an der FU Berlin zunächst zwei Semester Musikwissenschaften, weil er zunächst Filmkomponist oder Musikproduzent werden wollte.
Ausbildung von Hendrik Streeck: Dissertation in Bonn zu einem HIV-Thema
In der Schulzeit vertonte er unter anderem „King Kong“-Filmmusik mit dem Cello. Zudem spielt er auch Saxophon. Als 20-Jähriger komponierte er Filmmusiken, etwa für den BR-Film „Was ist das, was in uns lügt, stiehlt, mordet? Georg Büchner“ der Regisseurin Sybil Wagener. Die Aufnahmeprüfungen an der Guildhall School of Music & Drama oder am Trinity College in London bestand Hendrik Streeck aber nicht.
Aufgewachsen ist Hendrik Streeck in einem 1700-Einwohner-Dorf bei Göttingen in Niedersachsen: in Herberhausen. Nachdem die Musikkarriere dann ad acta gelegt war, konzentrierte er sich auf die Medizin. Virologe wurde er schließlich, so berichtete er es die Nachrichtenagentur dpa, weil er den Film „Outbreak“ mit Dustin Hoffman toll fand.
Seine medizinische Ausbildung absolvierte Hendrik Streeck an der Humboldt-Universität (Charité – Universitätsmedizin Berlin). An der Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn promovierte er 2007. Das Thema seiner Dissertation lautete: „Einfluss einer antiretroviralen Frühtherapie während der akuten HIV-1 Infektion auf den klinischen, virologischen und immunologischen Verlauf der HIV-1 Erkrankung“.
Schon während seines Medizinstudiums in Berlin hatte Hendrik Streeck mit dem Thema HIV zu tun. Er arbeitete während der Ausbildung in einer HIV-Praxis. Vor seiner Doktorarbeit absolvierte er sein Praktisches Jahr in Johannesburg in Südafrika, das Land, in dem es weltweit die meisten HIV-Fälle gibt.
Für seine Doktorarbeit ging Hendrik Streeck 2004 an die Harvard-Universität. An die Harvard Medical School ging er nach Abschluss des Studiums auch 2006 als Postdoktorand zurück und arbeitete dort zuletzt als Assistenz-Professor. 2009 wurde Hendrik Streeck für seine HIV-Arbeiten mit dem Forschungspreis der Deutschen Aids-Gesellschaft ausgezeichnet.
Hendrik Streeck ist in Bonn Nachfolger von Christian Drosten
Anschließend arbeitete der spätere Facharzt für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie unter anderem als Lehrbeauftragter an der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore. Ab 2012 leitete Hendrik Streeck die Abteilung Zelluläre Immunologie im HIV-Forschungsprogramm des amerikanischen Militärs (MHRP).
Die Universität Duisburg-Essen konnte Hendrik Streeck dann 2015 mithilfe der Else Kröner-Fresenius-Stiftung (Streeck erhielt 2014 den Else-Kröner-Fresenius-Preis) und der German Scholars Organization, die medizinische Spitzenforscher aus dem Ausland zu einer Rückkehr bewegen möchte, als Professor gewinnen. An der Universität Duisburg-Essen gründete Hendrik Streeck das Institut für HIV-Forschung, das er nach seinem Wechsel im Oktober 2019 an die Universität Bonn fortführt.
Aktuell ist Hendrik Streeck Direktor des Instituts für Virologie am Universitätsklinikum Bonn. Er ist damit Nachfolger von Prof. Dr. Christian Drosten, der 2017 an die Charité in Berlin gewechselt war. In seinem Vertrag ist nach seinen Angaben eine Residenzpflicht enthalten. Streeck muss im Notfall innerhalb von 20 Minuten an seinem Arbeitsplatz im Uniklinikum sein.
In seiner HIV-Forschung legt Hendrik Streeck nach eigenen Angaben den Fokus auf Prävention und Impfstoff-Strategien. „Ich hoffe, dass es noch während meines Lebens einen HIV-Impfstoff geben wird“, sagt der Mediziner, der auch auf die Präexpositionsprophylaxe (PrEP) per täglicher Tabletteneinnahme als Schutz vor der Infektion setzt.
Hendrik Streeck, der seit 2019 Vorsitzender des Kuratoriums der Deutschen Aids-Stiftung ist, wurde als Präsident der Welt-Aids-Konferenz berufen worden, die vom 18. bis 21. Juli 2021 in Berlin stattfand. Ein Grund für Hendrik Streeck an die Universität Bonn zu wechseln, war auch wieder mehr als Arzt und Diagnostiker zu arbeiten sowie in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) mitzuhelfen, bei Veränderungen aufgrund des Klimawandels und die Globalisierung künftig besser gegen Virus-Pandemien aufgestellt zu sein – deutschlandweit und weltweit.
Hendrik Streeck: Nach der Heinsberg-Studie gab es auch Kritik
Mit den ersten Corona-Infektionen Anfang 2020 in Deutschland wurde Hendrik Streeck zu einem gefragten Experten in den Medien in Deutschland. Die Menschen würden ihn selbst dann erkennen, wer er mit Mundschutz und Basecap unterwegs ist, berichtete er im „Hotspot – der Pandemie-Talk mit Katja Burkard und Hendrik Streeck“, der am 13. März 20201 startete, aber nach zwei Folgen wieder eingestellt wurden. Bereits im Frühjahr 2020 hatte Streeck auf BR5 mit Wissenschaftsredakteurin Jeanne Turczynski einen Podcast.
Nachdem es ab Mitte Februar 2020 in Gangelt im Kreis Heinsberg zu einer massenhaften Ausbreitung des Coronavirus gekommen war, leitete Hendrik Streeck die Covid-19 Case-Cluster-Study (Covid-19-Fallcluster-Studie). Die so genannte Heinsberg-Studie untersuchte Ausbreitung und Verlauf der durch das Sars-CoV-2 ausgelösten Covid-19-Pandemie in dem NRW-Ort Gangelt.
Die von der nordrhein-westfälischen Landesregierung in Auftrag gegebene und mitfinanzierte Studie sorgte für Aufsehen, aber auch Kritik an der Methodik, der Rolle von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU), der die Studie als Argument für Corona-Lockerungen nutzte, und an der Begleitung durch die PR-Agentur „StoryMachine“ der Gründer Kai Diekmann („Bild“), Michael Mronz und Philipp Jessen.
Das Coronavirus betrachtet Streeck als „ein ernstzunehmendes Virus“, schränkt aber ein: „Wir sollten es aber auch nicht überdramatisieren.“ Verfechter von Corona-Lockerungsmaßnahmen („Team Streeck“ versus „Team Drosten“) berufen sich allerdings immer wieder auch auf Hendrik Streeck, wobei sich dieser selbst nach eigenen Angaben als „Brückenbauer“ zwischen Befürwortern und Kritikern der Corona-Beschränkungen betrachtet. Der Direktor des Instituts für Virologie am Uniklinikum Bonn plädiert dafür, anstatt auf harte, pauschale Lockdowns auf den besseren Schutz von Corona-Risikogruppen zu setzen.
Hendrik Streeck ist engagiert in Corona- und HIV-Forschung
Ein stärkerer Schutz der Corona-Risikogruppen wurde auch in einem im Oktober 2020 veröffentlichten Positionspapier der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) gefordert, an dem neben Jonas Schmidt-Chanasit vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg auch Hendrik Streeck mitgearbeitet hatte. In dem Papier, das Kritik hervorrief und von dem sich das Gesellschaft für Virologie (GfV) distanzierte, wurde auch ein bundeseinheitliches Corona-Ampelsystem gefordert.
Hendrick Streeck war Mitglied des von April 2020 bis Juni 2021 bestehenden „Expertenrat Corona“ des Landes Nordrhein-Westfalen. Seit Mitte Dezember 2021 gehört der Virologe dem Corona-Expertenrat der Bundesregierung an. Im April 2022 plädierte Hendrik Streeck dafür, das massenhafte, anlasslose Testen in der allgemeinen Bevölkerung zu beenden. Die Maskenpflicht im Zug hält er für nicht zielführend, sagte er im November 2022 im Interview mit der Fuldaer Zeitung.
Video: Virologe Streeck - So besiegen wir Corona endgültig
Verfügbare Antigentests würden zu spät auf die Omikron-Variente reagieren. Daher könnten „Infektion und Weitergabe des Virus schon stattgefunden haben, bevor der Infizierte identifiziert“ sei. Zudem sei die Praxis „wirtschaftlich und ökologisch fragwürdig“. Vielmehr solle sich die Teststrategie auf vulnerable Gruppen konzentrieren, zum Beispiel in Alten- und Pflegeheimen.
In der Corona-Forschung engagiert sich Hendrik Streeck auch, um sich danach schnellst möglich wieder der Bekämpfung von HIV widmen zu können, seinem langjährigen Forschungsthema. „Die Covid-19-Pandemie darf nicht das zerstören, was wir zu erreichen versuchen“, wird Hendrik Streeck im „Ärzteblatt“ zitiert. Hendrik Streeck verweist dabei auf das formulierte Ziel der Vereinten Nationen (UN): Bis 2030 soll die Aids-Pandemie beendet werden.