Höhle der Löwen (VOX): „Ihr seid größenwahnsinnig“ - Investitionssumme macht Georg Kofler fassungslos

„Höher, schneller, weiter - Noch nie ging es in der Höhle der Löwen um einen so hohen Kapitalbetrag“, fasst Moderator Amiaz Habtu zum Start der sechsten Folge der Jubiläumsstaffel auf VOX zusammen. Ganze 5 Millionen wollen die Gründer des Elektro-Rollstuhls „ScewoBro“ einheimsen und bringen die Löwen bei den Verhandlungen ins Schwitzen.
Köln - Mit ihrer geforderten Investitionssumme bewerten die drei Gründer aus der Schweiz, Bernhard Winter (27), Pascal Buholzer (29) und Thomas Gemperle (34) ihr Unternehmen mit 50 Millionen Euro. Eine nie dagewesene Summe in der „Höhle der Löwen“ (VOX) - doch in den Augen der Gründer durchaus gerechtfertigt.
Denn ihr Elektrorollstuhl „ScewoBro“ soll mit seiner Fähigkeit, Treppen autonom hinaufsteigen zu können, wegweisend für die gesamte Branche werden. „Das coole ist, dass die Leute mit dem Bro wieder an Orte gehen können, die vorher nicht zugänglich waren. Leute sind in Tränen ausgebrochen, weil sie das erste Mal nach zehn Jahren wieder in ihren Garten gehen konnten“, berichtet Pascal Buholzer.
Doch der „ScewoBro“ kann noch mehr: Neben einer langen Akkulaufzeit, die Strecken von bis zu 35 Kilometer bewältigen lässt, kann der Rollstuhl seinen Sitz auf fast 90 Zentimeter erhöhen und ermöglicht Nutzern so, hoch gelegene Regale beim Einkaufen zu erreichen. Auch Unebenheiten wie Kies stellen für den „ScewoBro“ kein Problem dar.
Höhle der Löwen (VOX): „Ihr seid größenwahnsinnig!“ - Georg Kofler fassungslos
„Wir haben viele Sachen bei „Die Höhle der Löwen“ gesehen, aber das ist einfach „Wow““, meint Ralf Dümmel. Als die Löwen allerdings hören, dass sie für zehn Prozent am Unternehmen 5 Millionen Euro investieren sollen, entgleiten den Geldgebern erst einmal die Gesichtszüge und die Löwen sitzen erst einmal mit offenem Mund da.
Dieser Zustand ändert sich auch nicht, als die Gründer bekanntgeben, für welchen Preis sie den Elektrorollstuhl verkaufen wollen. Das Gerät soll den Endkunden 36.000 Euro kosten. „Und wie kann das für eine breitere Menge an behinderten Menschen finanziert werden?“‘, fragt Georg Kofler. Schließlich gäbe es einige Rollstuhlfahrer, die nicht viel Geld zur Verfügung hätten. Die Erklärung, dass vieles über die Kassen finanzierbar sei, überzeugt Kofler nicht. Im Gegenteil: Der Medien-Manager regt sich erst noch einmal über die Bewertung auf. (Lesen Sie hier: Mit dieser Erfindung aus Höhle der Löwen lässt sich beim Duschen Geld sparen)
„Ihr habt bisher eine halbe Millionen Schweizer Franken Umsatz gemacht und dann kommt ihr mit einer Bewertung von 50 Millionen Euro, ohne, dass ihr dabei rot werdet“ kritisiert Kofler. „Ich bin zu der Überzeugung gekommen, dass ihr größenwahnsinnig seid.“
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Auf die bedröppelten Blicke der Gründer schiebt Kofler glücklicherweise nach: „Und zwar im konstruktiven Sinne des Wortes. Das ist nicht entmutigend gemeint.“ Den Deal können man eingehen, wenn man an die ganz große Vision des Unternehmens glaube. „Und der Weg ist mir zu steinig. Deshalb bin ich raus“, beschließt Kofler und schließt sich Ralf Dümmel, Dagmar Wöhrl und Nico Rosberg an. (Lesen Sie hier: Diese App soll Allergikern den Einkauf erleichtern)
Damit ist nur noch Carsten Maschmeyer im Rennen, der sich nun eines Kniffs bedient, der sonst nur Gründern vorbehalten ist: Er zückt sein Handy und bittet sein Team um Rat. „Gab es das schon mal?“ fragt Rosberg. Wöhrl schüttelt den Kopf. Während die anderen Löwen gespannt auf eine Entscheidung warten, hat Kofler irgendwann genug. „Carsten, du musst Schluss machen“, mahnt Kofler an, nachdem das Telefonat einige Minuten dauert.
„Euer Auftritt ist der letzte Beweis, dass die Höhle der Löwen erwachsen ist und Gründer- und Star-Up-Szene vom feinsten spiegelt. Aber man kann auch etwas zu gut machen. Ich glaube ihr habt keinen Tesla gebaut, sondern einen Rolls-Royce für Rollstuhlfahrer. Ich glaube allerdings, dass es wenige Rolls-Royce-Fahrer unter den Rollstuhlfahrern geben wird. Deshalb bin ich raus.“