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Omikron-Subtyp BA.2 nimmt zu: Lauterbach warnt vor „Freedom Day“ und hat bittere Nachricht für Genesene

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Von: Yasina Hipp, Martina Lippl

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und RKI-Chef Lothar Wieler auf einer Pressekonferenz in Berlin.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und RKI-Chef Lothar Wieler auf einer Pressekonferenz in Berlin. © JOHN MACDOUGALL/afp

Omikron Subtyp BA.2 legt zu. Über die aktuelle Corona-Lage informierten Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und RKI-Chef Lother Wieler auf einer Pressekonferenz in Berlin.

Berlin – In der Bundespressekonferenz am Freitagmorgen warnte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach vor einem „Freedom Day“ und äußerte sich zur Omikron Subvariante BA.2. Er kündigte ein neues Infektionsschutzgesetz an. Der SPD-Politiker möchte auf eine Infektionswelle im Herbst vorbereitet sein. Beim Gesetz zur Impfpflicht hoffe der Minister auf einen Konsens im Bundestag. Hier das Wichtigste zusammengefasst:

„Das Coronavirus lässt sich von einem Freedom Day nicht beeindrucken“, sagte Lauterbach auf der Pressekonferenz in Berlin. Deutschland lasse sich nicht mit Ländern wie Dänemark oder Großbritannien vergleichen. In der Altersgruppe der über 60-Jährigen ist die Zahl der Ungeimpften viel höher. In diesen Ländern gibt es die Ungeimpften nicht in diesem Maße.

Es gebe „sehr hohe Fallzahlen, die wir vielleicht sogar unterschätzen“. Er appelliere daher an die Regierungschefs der Länder, bei Lockerungen auf keinen Fall über das bereits Beschlossene hinauszugehen. „Wir haben keinen Spielraum für die Beschleunigung der Öffnung“, sagte der Minister.

Die Omikron-Welle sei zwar vorbei, doch die Infektionszahlen könnten wegen der ansteckenderen Subvariante BA.2 wieder steigen. Und bitter: Eine Infektion mit Omikron schütze nicht vor einer weiteren Infektion mit der Subvariante. Ungeimpfte sollten sich unbedingt wenigstens einmal impfen lassen.

Lauterbach kündigt ein „substanzhaltiges Infektionsschutzgesetz“ an. Es sei wichtig, sich auf mögliche Rückfälle oder eine Infektionswelle im Herbst vorzubereiten. Vor dem 20. März müsse der Bundestag über eine Neuregelung im Infektionsschutzgesetz abstimmen. Mit dem 19. März läuft das Infektionsschutzgesetz aus.

Das Infektionsschutzgesetz soll klassische Schutzkonzepte, wie Abstandsgebote, Kontaktbeschränkungen und Hygienekonzepte enthalten, aber auch besondere Regeln für „Infektions-Hotspots“ und zum Genesenen- und Impftstatus.

PK zur aktuellen Corona-Lage mit Lauterbach und RKI-Chef Wieler: Der Live-Ticker zum Nachlesen

Update vom 25. Februar, 11 Uhr: Die Pressekonferenz von Gesundheitsminister Lauterbach und RKI-Chef Wieler zur Corona-Situation ist beendet.

Update vom 25. Februar, 10.57 Uhr: Lauterbach geht davon aus, dass eine neue Virusvariante entstehen würde. Der SPD-Politiker warnt vor dem Herbst, insbesondere mit Blick auf die niedrige Impfquote. Strenge Corona-Maßnahmen, wie Gastro und Schulen zu schließen, stehen im Raum. Beim Thema Impfpflicht hofft Lauterbach weiter auf eine Lösung.

Update vom 25. Februar, 10.46 Uhr: RKI-Chef Lothar Wieler wird auf Spekulationen um seine Position und seiner Abwesenheit angesprochen. Er sei beim vergangenen Termin bei einem Arzttermin gewesen und bitte das zu entschuldigen. Wieler scheint kein Verständnis für die Frage zu haben. Betont, das RKI und auch seine Person würden sich mit der Corona-Pandemie befassen und das sei jetzt wichtig.

Update vom 25. Februar, 10.30 Uhr: Lauterbach betont auf die Frage einer Journalistin, dass seiner Meinung nach am 20. März nicht alle Corona-Maßnahmen fallen werden. Der SPD-Politiker verweist auf die aktuellen Corona-Zahlen, die nach einem starken Anstieg langsam sinken. Das sei auf die Omikron-Variante BA.2 zurückzuführen. Und eben, die Ungeimpften über 60-Jährigen seien ein Faktor in dieser Entwicklung.

Update vom 25. Februar, 10.22 Uhr: KBV-Chef Uwe Gassen betont auch, wie wichtig eine Impfung sei. Anlassbezogene Bürgertests sollten seiner Meinung nach überdacht werden. Zumal diese Antigentests bei Omikron kaum funktionierten. Die Dunkelziffer bei den Corona-Infektionsfällen sei seiner Meinung nach sehr hoch. Gassen hofft, dass im Herbst Corona in Kombination mit Influenza verimpft werden.

Update vom 25. Februar, 10.19 Uhr: Eine vierte Impfung – eine Auffrischungsimpfung – wird jetzt von der Ständigen Impfkommission für bestimmte Personengruppen empfohlen, so RKI-Chef Lothar Wieler. Es sei allerdings wichtig, die Abstände zwischen den Impfungen zu beachten.

Omikron BA.2 ist deutlich ansteckender

Update vom 25. Februar, 10.15 Uhr: „5 Millionen Menschen haben sich seit Beginn der Omikron-Welle infiziert“, sagt RKI-Chef Lothar Wieler. Mit der Subvariante BA.2 werden sich noch mehr anstecken. Es gebe viele Faktoren. „Wir sind auf einem guten Weg, aber wir müssen die nächsten Wochen noch auf uns aufpassen“, betont Wieler. Aber, in der Altersgruppe der über 60-Jährigen steigen die Infektionszahlen an. Damit könnten auch die Todesfälle weiter steigen, befürchtet der RKI-Chef. Impfungen würden vor Infektionen und auch vor Long-Covid schützen. Das würden Daten auch aus Israel zeigen.

Lauterbach warnt vor „Freedom Day“ und kündigt neues Infektionsschutzgesetz an

Update vom 25. Februar, 10.11 Uhr: Lauterbach kündigt ein neues Infektionsschutzgesetz an. Besonders mit Blick auf den Herbst. Er erwartet eine neue Welle.

„Das Coronavirus lässt sich von einem Freedom Day nicht beeindrucken“, so Lauterbach. Deutschland lasse sich nicht mit Ländern wie Dänemark oder Großbritannien vergleichen. In der Altersgruppe der über 60-Jährigen ist die Zahl der Ungeimpften viel höher. In diesen Ländern gibt es die Ungeimpften nicht in diesem Maße. Es sei eine Fehleinschätzung, dass Omikron nicht so gefährlich sei, oder auf einen Omikron-Impfstoff – den es noch nicht gebe – zu warten. Omikron-Infizierte sollen sich unbedingt wenigstens einmal impfen lassen. Eine Omikron-Infektion schütze kaum vor einer weiteren Infektion.

Lauterbach: „Wir haben keinen Spielraum für die Beschleunigung der Öffnung.“

Update vom 25. Februar, 10.04 Uhr: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach beginnt die PK mit einem Statement zum Ukraine-Konflikt. Sei Mitgefühl gelte dabei insbesondere den Kindern, „deren Kindheit unterbrochen wird und die hier in Angst und Terror um das eigene Leben und das ihrer Eltern fürchten müssen.“

„Wir unterschätzen die Infektionszahlen. Die Corona-Pandemie ist noch nicht vorbei“, betont Lauterbach. Die Omikron-Subvariante BA.2 nehme zu und sei noch ansteckender. Die Todesfallzahlen seien mit über 200 extrem hoch. „Meine Warnung, mein Appell an die Ministerpräsidenten nicht über die beschlossenen Lockerungen hinauszugehen.“ Lauterbach warnt: „Wir haben keinen Spielraum für die Beschleunigung der Öffnung.“

Update vom 25. Februar, 9.32 Uhr: Wie steht Deutschland aktuell in der Corona-Pandemie da? Vor einer Woche war die Omikron-Welle laut Gesundheitsminister Karl Lauterbach bereits überwunden. Am heutigen Freitag ist eine Pressekonferenz in Berlin angesetzt. Lauterbach äußerte sich im Vorfeld kritisch zu Lockerungen und pocht weiter auf die Impfpflicht. KBV-Chef Andreas Gassen warnte schon vor Versorgungsengpässe wegen der einrichtungsbezogenen Impfpflicht ab dem 15. März.

Omikron-Subtyp BA.2 bereitet Wissenschaftlern Sorge - Lauterbach und Wieler äußern sich

Erstmeldung vom 24. Februar 2022

Berlin - Seit einigen Tagen scheint sich die Corona-Lage hierzulande etwas zu entspannen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gibt immer wieder sinkende Werte der Sieben-Tage-Inzidenz heraus. Dennoch ist die Anzahl der Neuinfektionen weiterhin auf einem hohen Niveau mit konstant über 200.000 Meldungen. Insgesamt wurden in Deutschland seit Beginn der Pandemie über 14 Millionen Infektionen mit dem Coronavirus verzeichnet. Experten vermuten eine noch viel höhere Dunkelziffer. Nicht nur die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt langsam aber stetig, sondern auch die Hospitalisierungsrate (Stand 24.02.: 6,27). Das bedeutet eine abnehmende Belastung der Krankenhäuser und Intensivstationen.

Coronavirus: Omikron-Subtyp BA.2 könnte gefährlich werden - Pressekonferenz mit Lauterbach und Wieler

Bei allem Optimismus schlagen Wissenschaftler, vor allem ein Team um Mathematiker Kai Nagel von der Technischen Universität Berlin (TU), Alarm. Der Subtyp BA.2 der Virus-Variante Omikron ist noch besser übertragbar als der bisher hierzulande stark verbreitete Omikron-Subtyp BA.1. Den Wissenschaftlern zufolge gebe es derzeit eine Überlappung der abnehmenden BA.1-Welle und der möglicherweise ansteigenden BA.2-Welle. Die Entwicklung dieser neuen Welle hänge von den Freizeitaktivitäten und der Kreuzimmunität ab. Im schlimmsten Falle könne die kommende Welle das Niveau von Mitte Februar um das bis zu 2,5-Fache übersteigen, hieß es in einem Bericht der Experten der TU.

Corona-Lockerungen: Weitere Öffnungsschritte stehen an - Lauterbach und Wieler äußern sich

Die Nachricht rund um den Omikron-Subtyp BA.2 kommt zu einem schlechten Zeitpunkt. Erst vor wenigen Tagen kündigte die Politik weitreichende Lockerungen an. Große Öffnungen sind vor allem in einer Woche, am 4. März, geplant: Bei überregionalen Großveranstaltungen, auch im Sport, sollen wieder mehr Zuschauer zugelassen werden, Diskotheken und Clubs sollen unter 2G-plus wieder öffnen können und in Gastronomie und Hotels gilt wieder 3G. Ab dem 20. März ist dann die Aufhebung beinahe aller noch geltenden Maßnahmen geplant.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), RKI-Chef Lothar Wieler und Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) treten Freitag vor die Presse, um weitere Entwicklungen in der Corona-Pandemie zu besprechen. Ob die neuen Informationen zum Omikron-Subtyp BA.2 einen Einfluss auf weitere Lockerungsschritte haben, wird sich zeigen.

Über die Ergebnisse der Bundespressekonferenz berichten wir ab 10 Uhr im Live-Ticker.*Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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