Fall Maddie McCann: Zeitung berichtet von neuen Details bei Ermittlungen
Christian B. steht im Fall der vermissten Maddie McCann im Fokus der Ermittlungen. Nun gibt es neue Details. Gegen den 43-Jährigen wird auch wegen einer Vergewaltigung ermittelt.
- Maddie McCann gilt seit dem 3. Mai 2007 als vermisst. Seit Anfang Juni wird der Deutsche Christian B. verdächtigt, das Kind entführt zu haben.
- Englische und deutsche Ermittler arbeiten in dem Fall eng zusammen.
- Inzwischen steht der 43-Jährige wegen weiterer Fälle von Vergewaltigung und Kindesmissbrauchs unter Verdacht.
Update vom 4. Dezember 2020, 9.55 Uhr: In England ist das Interesse im Fall Maddie McCann nach wie vor ungebrochen. Die Boulevardzeitung Sun erfuhr von den britischen Ermittlern, dass die „sehr, sehr enge“ Zusammenarbeit mit den deutschen Kollegen reibungslos verlaufe und „alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden“ sollen. Auch der Braunschweiger Staatsanwalt Hans Christian Wolters verweist in dem Artikel darauf, dass noch einige Zeit vergehen werde, ehe der Verdächtige Christian B. vor Gericht komme: „Ob und wann es in diesen Fällen zu einer Anklage kommen wird, lässt sich noch nicht vorhersagen.“ Er sei „sehr zuversichtlich hinsichtlich der Untersuchung von Madeleines Verschwinden, aber aufgrund des Umfangs des Falles sollte davon ausgegangen werden, dass andere Fälle früher abgeschlossen werden.“
Maddie McCann: Neue Ermittlungen gegen Christian B. - Vergewaltigungsopfer meldet sich
Update vom 22. September 2020, 8.59 Uhr: Gegen Christian B., den im Fall Maddie McCann beschuldigten Deutschen, haben Strafverfolger nun weitere Ermittlungen wegen Vergewaltigung aufgenommen. Ein mögliches Opfer habe sich nach dem Zeugenaufruf in mehreren Ländern bei britischen Medien gemeldet, sagte Hans Christian Wolters von der Staatsanwaltschaft Braunschweig am Montag. Es werde inzwischen wegen des Verdachts der Vergewaltigung einer jungen Irin im Jahr 2004 an der Algarve ermittelt, bestätigte er. Über das weitere Verfahren gegen den 43-Jährigen hatte zunächst die „Braunschweig Zeitung“ berichtet.
Maddie McCann: Wurde ein Mädchen aus Deutschland Opfer von Christian B.? Ermittler äußern Verdacht
Update vom 4. September, 19.50 Uhr: Das Verschwinden der kleinen Maddie McCann ist noch immer nicht zweifelsfrei aufgeklärt, doch steht noch immer Christian B. aus Deutschland unter Verdacht, am Verbrechen an der kleinen Britin beteiligt gewesen zu sein. Nun gibt es gegen den 43-Jährigen einen weiteren Verdacht. Wie Hans Christian Wolters von der Staatsanwaltschaft Braunschweig am Freitag erklärt, laufe ein separates Verfahren gegen den Mann wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs eines Kindes.
Demnach soll Christian B. im April 2007, nur wenige Wochen vor dem Verschwinden von Maddie McCann, an der Algarve vor einem zehnjährigen Mädchen aus Deutschland Handlungen an sich selbst vorgenommen haben. Einzelheiten wollte die Staatsanwaltschaft bislang jedoch nicht nennen. Wie unter anderem der TV-Sender RTP in Portugal berichtet, soll sich der Fall etwa zehn Kilometer von Praia da Luz entfernt ereignet haben. Also dem Ort, in dem die damals Dreijährige aus einer Ferienanlage verschwunden war. Laut dem Spiegel soll sich das Opfer nach der Veröffentlichung des Mordverdachts im Fall Maddie bei der Polizei gemeldet haben.
Maddie McCann: Ermittler hoffen auf den Durchbruch - und sind sich in einer Sache sicher
Update vom 30. August, 18.54 Uhr: Drei Monate nach dem neuen Zeugenaufruf im Vermisstenfall Maddie McCann hoffen die Ermittler weiter, einen entscheidenden Beweis gegen einen 43-jährigen Verdächtigen zu finden. „Nach den uns vorliegenden Erkenntnissen gehen wir von der Ermordung des Mädchens durch den Beschuldigten aus“, sagte Hans Christian Wolters von der Staatsanwaltschaft Braunschweig der Deutschen Presse-Agentur. Ziel der Ermittlungen sei es derzeit, den Tatverdacht zu erhärten.
Anfang Juni hatten das Bundeskriminalamt und die Staatsanwaltschaft Braunschweig mitgeteilt, dass sie gegen einen 43-jährigen Deutschen wegen Mordverdachts ermitteln. Es handele sich um den mehrfach vorbestraften Sexualstraftäter Christian B. Der Mann soll die dreijährige Madeleine McCann 2007 aus einer Ferienanlage an der portugiesischen Algarve entführt haben. Die Ermittler gehen davon aus, dass das Kind tot ist.
In Nordrhein-Westfalen ist eine schlimme Entdeckung gemacht worden: In Solingen sind mehrere tote Kinder gefunden worden.
Maddie McCann: Grabungs-Ergebnisse werden ausgewertet - Hin und Her um Antrag des Verdächtigen Christian B.
Update vom 18. August 2020, 10.43 Uhr: Das Wirrwarr um die Zuständigkeit des Antrags des Verdächtigen im Mordfall Maddie geht weiter. Nachdem Christian B. seinen Antrag auf vorzeitige Haftentlassung erneut bei der Strafvollstreckungskammer Kiel eingereicht hatte, habe diese ihn erneut an das Landgericht Braunschweig gegeben. Grund: Die Justizbehörde Kiel, wo der 43-Jährige im Moment eine Haftstrafe wegen eines Drogendelikts absitzt, sei der Ansicht, örtlich nicht zuständig zu sein. Es vertrete weiterhin die Auffassung, dass die Entscheidung durch die Richter des Landgerichts Braunschweig zu treffen sei, teilte das Gericht am Montag in der schleswig-holsteinischen Hauptstadt mit.
Bereits zuvor wurde der Antrag an das Landgericht Braunschweig gegeben, nachdem der Bundesgerichtshof (BGH) entschieden hatte, dass dort die Zuständigkeit liege. Daraufhin zog Christian B.s Anwalt den Antrag aber zurück und stellte ihn erneut in Kiel. Nun warte man in Braunschweig auf das Eintreffen der Akten und prüfe sie erneut, heißt es laut RTL.de von einer Sprecherin.
Maddie McCann: Fanden Ermittler versteckten Keller in einem Kleingarten? - Polizei wertet Ergebnisse aus
Update vom 30. Juli, 17.46 Uhr: Im Vermisstenfall des vor 13 Jahren verschwundenen Mädchens Madeleine McCann hat sich die Polizei nun an die Auswertung der Ergebnisse ihrer Grabungen in einem Kleingarten gemacht. Details gaben die Ermittler bisher nicht bekannt. Ob die Durchsuchungen des Gartens am Stadtrand von Hannover erfolgreich waren und was dort möglicherweise zutage getreten war, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Braunschwein, Julia Meyer, am Donnerstag (30. Juli) nicht.
Zunächst wollten die ermittelnden Behörden keine Wasserstandsmeldungen zu der Durchsuchung, die am Mittwochabend endete, abgeben. Polizisten hatten auf dem verlassenen Grundstück den Boden mit einem Bagger, Spaten und Harken durchkämmt.

Die Staatsanwaltschaft bestätigte zu Beginn des Einsatzes nur, dass die Grabungen im Zusammenhang mit den Mordermittlungen gegen einen 43-jährigen Deutschen stehen. Der Mann soll das dreijährige Mädchen 2007 aus einer Ferienanlage an der portugiesischen Algarve entführt haben. Die Ermittler gehen davon aus, dass das Kind tot ist. Nach Madeleines Verschwinden lebte der Verdächtige in Hannover - Medienberichten zufolge wohnte er in einem Kleinbus und arbeitete in einer Werkstatt nicht weit von dem durchsuchten Kleingarten entfernt.
Update vom 30. Juli, 16.07 Uhr: Während der Fall Maddie die Ermittler noch immer auf Trab hält, hat der Verdächtige Christian B. erneute einen Antrag auf vorzeitige Haftentlassung gestellt. Den neuen Antrag bearbeitet das Landgericht Kiel. Für den Antrag, den B. zwei Tage zuvor zurückgezogen hat, war das Landgericht Braunschweig zuständig. Das teilte Friedrich Fülscher, der Rechtsanwalt des 43-Jährigen am Donnerstag (30. Juli) der dpa mit. Im Gefängnis Kiel sitzt B. derzeit wegen Drogenhandels. Das Haftende ist für den 7. Januar 2021 terminiert - zwei Drittel dieser Strafe waren am 7. Juni dieses Jahres verbüßt.
Fall Maddie McCann: Verdächtiger will nun doch vorzeitig aus Haft
Der 43-Jährige hatte zuvor über seinen Anwalt erklärt, das Vertrauen in die Braunschweiger Justiz verloren zu haben, nachdem das dortige Landgericht ihn seiner Auffassung nach zu Unrecht wegen Vergewaltigung einer 72-jährigen Amerikanerin verurteilt hätte. Nachdem der Bundesgerichtshof aber das Landgericht Braunschweig in der Frage der Haftentlassung für zuständig erklärt hatte, hatte der Verdächtige seinen Antrag zurückgezogen. Wie der Rechtsanwalt erläuterte, sei bei dem erneuten Antrag nun das Landgericht am Sitz der Haftanstalt zuständig, in die der Mann einsitzt, das ist Kiel.
Bei einer vorzeitigen Haftentlassung könnte der Verdächtige trotz der laufenden Ermittlungen gegen ihn im Fall Maddie auf freien Fuß kommen. Grundsätzlich steht ihm zwar noch die Verbüßung der Strafe in dem Vergewaltigungsfall bevor. Nach Überzeugung der Braunschweiger Richter vergewaltigte der Mann im Jahr 2005 - rund anderthalb Jahre vor Maddies Verschwinden - im portugiesischen Praia da Luz die 72-Jährige. Gegen das im Dezember 2019 gesprochene Urteil hatte der 43-Jährige Revision eingelegt.
Polizei bestätigt im Fall Maddie McCann nicht die Entdeckung eines „versteckten Kellers“
Update, 21.30 Uhr: Die Polizei beendete ihre zweitägigen Arbeiten an dem Grundstück in der Kleingartenanlage in Hannover am Mittwochabend. Ob etwas gefunden wurde, blieb zunächst unklar - es wurde auch nicht bestätigt, dass ein „versteckter Keller“ entdeckt worden war, wie die Bild geschrieben hatte. Julia Meyer, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Braunschweig, sagte der dpa: „Wir kommentieren die laufenden Maßnahmen zum Schutz der Ermittlungen nicht.“
Fall Maddie McCann: Luftraum über Kleingarten gesperrt
Update, 18.52 Uhr: Die Sucharbeiten der Polizei in der Parzelle des Kleingartens von Christian B. werden von nationaler und internationaler Presse begleitet - unter anderem sollen Kamerateams aus Frankreich, Belgien und den Niederlanden vor Ort sein. Schon länger arbeiten die Ermittler hinter hohen Sichtschutzwänden - jetzt wurde nach Informationen der Bild vom BKA der Luftraum über der Kleingartenanlage für Drohnen gesperrt.
Fall Maddie McCann: Ermittler finden versteckten Keller unter der Kleingartenanlage
Update vom 29. Juli 2020, 14.20 Uhr: Die Ausgrabungsarbeiten in Hannover hatten offensichtlich Erfolg: Die Ermittler haben auf dem Grundstück des Kleingartens einen versteckten Keller gefunden, das berichtet die Bild. Der Hauptverdächtige im Fall der vermissten Maddie McCann, Christian B., wohnte offenbar nur fünf Kilometer von der Gartenparzelle entfernt und soll dort sogar zeitweise gelebt haben.
Wird dort das vermisste Mädchen nun endlich gefunden? Hinsichtlich genaueren Informationen über den Fund ließen sich die Ermittler noch nicht in die Karten schauen - die Grabungsarbeiten sind noch in vollem Gange. Unter dem Fundament eines abgerissenen Gartenhauses stießen sie auf einen verborgenen Kellerraum.
Maddie McCann: Polizei durchsucht Kleingarten im Raum Hannover
Update vom 28. Juli 2020, 11.45 Uhr: Ist die Polizei jetzt einen Schritt weiter? Im Raum Hannover wurde jetzt ein Kleingarten durchsucht. Der Einsatz stehe im Zusammenhang mit den Ermittlungen wegen Mordes gegen den verdächtigen 43-jährigen Christian B., erklärte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Braunschweig am Dienstag. Genaueres - zum Beispiel, wonach genau gesucht wird - sagte sie nicht. Christian B befindet sich momentan in Haft in Kiel. Er ist der Hauptverdächtige im Fall des entführten Mädchens Maddie McCann.
Bei dem durchsuchten Grundstück handelt es sich um eine Kleingartenparzelle in Letter (Seelze). Bei dem Einsatz wurde auch ein Mini-Bagger benutzt, wie die Hannoversche Allgemeine Zeitung berichtete.

Update vom 22. Juli 2020, 9.10 Uhr: Wird das Schicksal der 2007 aus einer Ferienanlage in Portugal verschwundenen Maddie McCann jemals gelöst? Geht es nach Staatsanwaltschaft und Polizei, könnte Christian B. in das Verbrechen rund um die damals Dreijährige verwickelt sein. Ein möglicher Tatverdacht wird seit geraumer Zeit geprüft. Wie die britische Zeitung The Sun berichtet, könnten Ermittler bereits kurz vor dem Durchbruch in dem Fall stehen.
Demnach äußerte sich der Vater einer Ex-Freundin des 43-Jährigen. Er soll erklärt haben, selbst bei der Polizei Aussagen gemacht zu haben. Und geht es nach ihm, sollen ihm die Ermittler dabei auch gesagt haben, dass bereits 90 Prozent der Beweise für eine Beteiligung von Christian B. gesammelt worden seien. Der Mann, der in dem Interview lieber anonym bleiben möchte, soll bei der Polizei auch ausgesagt haben, dass er Christian B. selbst kennengelernt habe. Demnach soll ihm der Deutsche in dem Jahr, in dem die kleine Madeleine in Praia da Luz verschwand, seinen Wohnwagen gezeigt haben.
Christian B. soll vor ihm dann geprahlt haben, dass er mit diesem Auto unbemerkt Drogen und kleine Kinder schmuggeln könne. Der Vater der ehemaligen Freundin erklärte gegenüber The Sun: „Hätte ich damals gewusst, was ich heute weiß. Ich hätte ihn mit meinen Händen erwürgt." Demnach sei es für den Mann auch furchtbar zu wissen, dass der 43-Jährige zur damaligen Zeit mit seiner Enkeltochter Umgang hatte.
Maddie McCann: Frau aus Bayern jetzt im Fokus - weiß sie, was in der Nacht des Verschwindens passierte?
Update vom 18. Juli, 12.53 Uhr: Der Hauptverdächtige im Fall Maddie McCann Christian B. soll in der Nacht, in der das 3-jährige Mädchen verschwand, seine damalige Freundin kontaktiert haben. B. versuchte in jener Nacht eine halbe Stunde lang jemanden anzurufen. Ihr Name wurde bekannt, da die beiden als Komplizen für mehrere Einbrüche in der Region Algarve verantwortlich sein sollen. Das berichtet The Sun in Verweis auf die portugiesische TV-Show „Sexta às 9“ des Senders RTP mit Investigativjournalistin Sandra Felgueiras.
Die Frau soll dem heute 43-Jährigen geholfen haben, Luxus-Ferienhäuser, in die es sich lohnte einzubrechen, auszuwählen. Die Nummer, die B. in der besagten Nacht wählte soll der Frau zugeordnet worden sein. Hinweise darauf, dass sie von einer möglichen Entführung der kleinen Madeleine wusste, gebe es nicht.

Fall Maddie McCann: Christian B. soll eine Komplizin gehabt habe
Gerichtsakten legten den Zusammenhang zwischen Christian B. und seiner damaligen Freundin offen. Der Name der Frau soll in jenen auftauchen. Sandra Felgueiras nannte sie eine „Komplizin von Christian B.“. Die Frau, die aus Bayern stammt, soll bereits zweimal von der deutschen Polizei verhört worden sein, werde jedoch nicht verdächtigt.
Allerdings vermutete die Investigativ-Journalistin aus Spanien bereits zuvor, dass Christian B. in der Nacht von Maddies Verschwinden mit einem Komplizen zusammengearbeitet habe (siehe Update vom 14. Juli, 11.46 Uhr). Womöglich kann die Frau aus Bayern nun bei den Ermittlungen helfen.
Während eines Einbruchs in eine Villa mit Pool sollen die Frau und Christian B. hunderttausende Euros gestohlen haben. Journalistin Sandra Felgueiras stellte in ihrer Sendung klar: „Ich habe Beweise, dass Christian B. mit seiner Freundin Einbrüche begangen hat. Sie handelten immer nach dem selben Plan. Sie rief ihn an, sobald das Haus leer war. Dann wurde es überfallen.“
Christian B.: Freund spricht über professionelle Einbrüche
Die Frau bestreitet, Christian B. nahegestanden zu haben. Ihr Vater, ein Taxi-Fahrer, soll sich daran erinnern den Mann in Portugal getroffen zu haben. Noch ein weiterer Mann taucht in den Recherchen von Felgueiras auf. Christian B.s bester Freund behauptet, er und Christian B. hätten sich zwischen 2005 und 2006 auf Einbrüche spezialisiert.
Sie hätten sich auf deutsche und britische Touristen fokussiert, da jene leicht zu überfallen oder auszurauben waren. Die beiden Männer verbrachten acht Monate im Gefängnis, da sie im April 2006 dabei erwischt wurden, wie sie Benzin aus Autos klauten.
Fall Maddie McCann: Irre Wende? Hauptverdächtiger Christian B. könnte bald freikommen
Update vom 16. Juli, 21.13 Uhr: Der Europäische Gerichtshof (EuGH) prüft im Fall des verschwundenen Mädchens Maddie, ob der mordverdächtige Deutsche ohne Einwilligung Portugals wegen einer dortigen Vergewaltigung von einem deutschen Gericht verurteilt werden durfte. Der EuGH teilte mit, dass mit einer Entscheidung im Spätsommer gerechnet werde.
„Mein Mandant wurde auf Grundlage eines anderen Haftbefehls nach Deutschland ausgeliefert, eine Freiheitsstrafe in anderer Sache darf ohne Zustimmung Portugals nicht vollstreckt werden“, sagte B.s Verteidiger Friedrich Fülscher gegenüber Bild.
Tatverdächtiger im Fall Maddie McCann: Entscheidung soll im Spätsommer fallen
Bisher hat sich das europäische Gericht noch nicht entschieden. Abhängig davon kommt B. entweder im Januar 2021 frei - dann hat er seine Haftstrafe wegen Drogenhandels abgesessen, oder muss mindestens bis 2026 im Gefängnis bleiben. Dieser Fall tritt ein, wenn der EuGH den Revisionsantrag ablehnt.
„Anfang August kommen die Anträge des Generalanwalts; ich denke, im Laufe des August kommt die Entscheidung. Mich hat optimistisch gestimmt, dass die Republik Irland, die hier als einzige andere Nation teilgenommen hat, meine Rechtsauffassung vollumfänglich teilt“, so Anwalt Fülscher zu Bild.
Ein Profiler sagte im Gespräch mit Bild, er rechne damit, dass die Staatsanwaltschaft einen Joker ziehen wird. „Die jetzigen Indizien reichen nicht für eine Anklage“, so der Analyst Mark T. Hofmann. Er halte es für unwahrscheinlich, dass die als vorsichtig geltende deutsche Staatsanwaltschaft im berühmtesten Vermisstenfall der Welt angibt, sich einer Sache sicher zu sein, wenn sie keine Beweise hätte.
Fall Maddie McCann: Hauptverdächtiger Christian B. könnte bald freikommen
Update vom 16. Juli, 9.18 Uhr: Der Fall um die seit 2007 vermisste Maddie McCann ist nach wie vor nicht aufgeklärt, allerdings geriet Christian B. ins Visier der Staatsanwaltschaft Braunschweig, die gegen den 43-Jährigen ermittelt. Aktuell sitzt der Verdächtige eine 21-monatige Haftstrafe wegen Drogenhandels ab. Da er zwei Drittel der Strafe bereits abgesessen hat, stellte B. einen Antrag auf vorzeitige Entlassung.
Zudem wurde der 43-Jährige im Dezember 2019 vom Landgericht Braunschweig wegen schwerer Vergewaltigung in Tateinheit mit räuberischer Erpressung an einer 72-jährigen US-Amerikanerin und weiterer Straftaten zu einer insgesamt siebenjährigen Haftstrafe verurteilt. Dagegen ging B. in Revision. Der Bundesgerichtshof leitete den Revisionsantrag an den Europäischen Gerichtshof (EuGH) weiter, der am Donnerstag mit der Anhörung beginnt.
Fall Maddie McCann: Kommt Christian B. bald frei?
Die Vergewaltigung beging B. in Portugal, seinen Revisionsantrag begründet er damit, dass er wegen Kindesmissbrauchs und nicht wegen Vergewaltigung nach Deutschland ausgeliefert worden sei. Daher sei die Staatsanwaltschaft Braunschweig nicht gefugt gewesen, ihn zu verurteilen.
Falls er mit seinem im Eilverfahren durchgeführten Revisionsantrag durch kommt, würde das Urteil nichtig. Und wenn zusätzlich die vorzeitige Haftentlassung gewährt wird, könnte B. schon in wenigen Wochen auf freiem Fuß sein. Das will die Staatsanwaltschaft Braunschweig unter allen Umständen verhindern.
Rudi Cerne äußert sich zum Fall Maddie McCann
Update vom 15. Juli, 9.35 Uhr: Seit 13 Jahren ist Maddie McCann vermisst. Rudi Cerne, Moderator von Aktenzeichen XY...ungelöst“ hofft, dass dieser Fall trotzdem aufgeklärt werden kann. Nach der ZDF-Sendung im Juni sind 16 Hinweise eingegangen, die das Bundeskriminalamt (BKA) verfolgt.
Darunter könnte ein Hinweis zielführend sein, sagte Rudi Cerne gegenüber der Bild. Es gehe dabei um eine portugiesische Telefonnummer, erklärt Cerne. Offenbar gebe es eine Möglichkeit den Besitzer dieser Telefonnummer ausfindig zu machen. Zwar sei alles noch sehr vage, doch man will unbedingt wissen, wer da jetzt angerufen habe.
„Ich hoffe sehr, dass der Fall gelöst werden kann“, so Rudi Cerne. Es gebe gegen Christian B. keinen dringenden Tatverdacht, sondern nur einen Tatverdacht, betont er. Beweise würden fehlen, die Leiche von Maddie sei bislang nicht gefunden worden. In einer „Aktenzeichen XY“-Sendung im August sollen die Ermittlungsansätze im Fall der verschwundenen Maddie wieder Thema sein, kündigte Cerne an. In der ZDF-Sondersendung „Aktenzeichen XY...gelöst“ (15. Juli) geht es, wie tz.de* berichtet, um drei spektakuläre Kriminalfälle, die bereits gelöst wurden.

Vermisstenfall Maddie McCann: Hatte Christian B. einen Komplizen?
Update vom 14. Juli, 11.46 Uhr: Sandra Felgueiras, die für den portugiesischen TV-Sender RTP arbeitet und sich intensiv mit dem Fall Maddie McCann beschäftigt, äußerte gegenüber der englischen Zeitung Sun eine brisante Vermutung über die Tatnacht im Zusammenhang mit dem mutmaßlichen Täter Christian B.
Portugiesische Reporterin vermutet, dass Christian B. bei Maddies Entführung einen Komplizen hatte
„Meine Vermutung ist, dass Christian B. einen Komplizen hatte, mit dem er in der Nacht, als Maddie entführt wurde, zusammenarbeitete“, sagte die Reporterin. Sie fügte hinzu, dass die deutsche Polizei überzeugt sei, dass Maddie tot ist.
Felgueiras äußerte sich ebenfalls zu den Untersuchungen der Brunnen: „Die Brunnen, die untersucht wurden, enthalten Kalk. Diese Substanz kann einen Körper schnell zersetzen. Sie haben nichts gefunden, aber es war ein logischer Suchort, da die Bilder seinen Vans an einem Strand nicht weit entfernt zeigten.“
Zudem verriet die Reporterin, dass Christian B. bereits 2008 beim Verschwinden eines 16-jährigen Mädchens aus der Nähe seines damaligen Wohnorts Foral - nahe Praia da Luz, von wo Maddie entführt wurde - verdächtigt wurde. Nachdem das Mädchen wieder aufgetaucht war, wurden allerdings keine Maßnahmen gegen ihn ergriffen und der Fall blieb ungeklärt.
Übrigens: Die Fahndung nach dem in Oppenau im Schwarzwald flüchtigen Yves R. läuft derzeit weiter auf Hochtouren. Der 31-Jährige ist höchstwahrscheinlich schwer bewaffnet und gefährlich.
Wurde Maddie in einen Brunnen geworfen? Neue Beweise aufgetaucht
Erstmeldung vom 13. Juli: Vila do Bispo - Neue Spur im Fall Maddie McCann*? Neue „fundamentale Beweisstücke“ machten den Ermittlern Hoffnung, vielleicht doch die sterblichen Überreste der Entführten Maddie McCann zu finden. In dem kleinen Örtchen Vila do Bispo im Südwesten Portugals haben Ermittler mehreren Medienberichten zufolge drei Brunnen untersucht.
Der Verdacht: Hat Christian B. die kleine Maddie* im Jahr 2007 in einen der Brunnen geworfen? Der Deutsche gilt seit Anfang Juni als Hauptverdächtiger im Fall Maddie.
Ermittler mit neuen Beweisen - Maddie in Brunnen geworfen?
Ein 15-Mann starkes Team bestehend aus Polizei, Feuerwehr und Tauchern soll die drei Brunnen abgesucht haben. Laut der englischen Zeitung Sun soll die Suche zwölf Stunden gedauert haben. Das Ganze jedoch ohne eine Spur der vermissten Maddie* zu finden! Laut Quellen der englischen Zeitung soll die Suche jetzt auf weitere verlassene Brunnen in der Umgebung ausgeweitet werden.
Auch die Zeitung Correio da Manha und der TV-Sender RTP hatten am Freitagabend unter Berufung auf Polizeikreise berichtet, dass Kriminalpolizisten in den letzten Wochen Untersuchungen durchgeführt hätten.
Ein Anwohner äußerte sich gegenüber Bild: „15 Feuerwehrmänner und Polizisten kamen. Ich habe gesehen, wie Taucher mit Taschenlampen in den Brunnen gelassen wurden. Wer da reinfällt, kommt nie wieder raus.“ Die drei Bewässerungsbrunnen sind seit Jahren stillgelegt und mit Büschen zugewachsen.

Finden Ermittler Maddie in Brunnen? Neue Beweise aufgetaucht
Die Ermittler waren auf die 5000-Einwohner-Gemeinde gestoßen, da Christian B. von mehreren Zeugen an einem Strand in unmittelbarer Nähe zu den Brunnen gesehen wurde. Zudem befindet sich der Strand nur 15 Minuten entfernt vom Ort Praia de Luz. Dem Ort also, an dem die kleine Maddie* vor 13 Jahren verschwunden ist. Die Polizei hatte unter anderem ein Paar befragt, das in der Nähe des Verdächtigen Christian B. gelebt hatte, wie der portugiesische TV-Sender RTP berichtet. Dabei waren demnach die „fundamentalen Beweise“ gefunden.
Christian B.* sitzt derzeit bereits wegen eines Drogendelikts eine Haftstrafe in Kiel ab. In den letzten Wochen und Tagen hatten sich dessen Anwälte immer wieder über die Ermittler beschwert. Trotz fehlender Beweise stehe sein Mandat „weltweit am Pranger“*, so Anwalt Friedrich Fülscher dem Spiegel. *tz.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks