Ninja Warrior-Teilnehmer Gary Hines schreibt Handball-Geschichte mit den USA - „jede Minute genossen“

Von „Ninja Warrior“ (RTL) zur Handball-WM: Der Rhöner Amerikaner Gary Hines hat bei der Weltmeisterschaft 2023 in Schweden und Polen mit den USA Geschichte geschrieben. Trotz des Aus in der Hauptrunde zieht der 38-Jährige ein positives Fazit.
Malmö - Der Dauer-Teilnehmer an der RTL-Show-„Ninja Warrior“, Gary Hines, der zehn Jahre Profi-Handballer beim HSC Bad Neustadt war und lange in Salz im Landkreis Rhön-Grabfeld wohnte, hatte eigentlich schon im Januar 2021 vor seiner ersten Teilnahme an einer Handball-WM gestanden.
Ninja Warrior (RTL): Gary Hines schreibt Handball-Geschichte mit den USA
Dann wurden wenige Tage vor dem Start der Weltmeisterschaft gleich 18 Spieler aus dem US-Team im Trainingslager in Dänemark positiv auf Corona getestet. Die USA sagten ihre Teilnahme an der Handball-Weltmeisterschaft in Ägypten ab. Zwei Jahre nach diesem bitteren Erlebnis feierte der Rhöner Amerikaner bei der WM nun doch noch seinen WM-Traum.
Gary „Hangtime“ Hines schrieb bei der WM 2023 in Schweden und Polen Handball-Geschichte mit den USA. Bei der siebten WM-Teilnahme glückte den US-Boys am 13. Januar 2023 im 26. Anlauf der lang ersehnte Premieren-Coup: Der Ein-Tore-Vorsprung-Erfolg gegen Marokko war der erste Sieg bei einer Weltmeisterschaft für die USA überhaupt.
Nach großem Kampf über 60 Minuten hieß es am Ende im schwedischen Jönköping 28:27 für die USA. „Wir haben Geschichte geschrieben. Das ist ganz groß“, jubelte der 38 Jahre alte Gary Hines nach dem historischen ersten WM-Sieg der USA. Der Rhöner Amerikaner ist in Deutschland vor allem durch die RTL-Show „Ninja Warrior“ bekannt.
Gary Hines war bisher in allen sieben Staffeln bei „Ninja Warrior“ dabei und fiel dabei nicht nur durch seine Socken auf. Der Handballer - auch als „Captain America“ bekannt - schenkte seine Flügelsocken auch schon mal Moderator Frank Buschmann. 2021 überraschte der „Ninja Warrior“-Dauerbrenner dann mit einem tierischen Auftritt in der RTL-Flirt-Show „Take Me Out“.

Kurz danach griff der mehrfache „Ninja Warrior“ Finalist Gary Hines mit seinem Hund Gizmo im Parcours bei „Top Dog“ (RTL) an. Doch trotz der Auftritte bei den TV-Formaten galt seine erste Liebe immer dem Handball-Sport. Nach seiner langen Station in Bad Neustadt war er beim HSV Gräfrath in Solingen aktiv. Aktuell spielt er bei Handball-Viertligist SG Langenfeld.
Von der Handball-WM nimmt Gary Hines nun sogar eine persönliche Trophäe mit nach Hause. Trotz der 22:40-Niederlage im zweiten Vorrunden-Spiel gegen Kroatien wurde der Amerikaner als „Player of the Match“ ausgezeichnet. „ Wow! Das war so unerwartet“, freute sich Gary Hines, der im Gegensatz zu Partie eins dieses Mal auch selbst traf.
Trotz des 16:35 im dritten Spiel gegen Ägypten zog Team USA sensationell als Dritter ihrer Vorrunde in die Hauptrunde ein. „Unser Ziel ist es, ein weiteres Spiel zu gewinnen“, formulierte Gary Hines. Und das gelang den Nordamerikanern. Nach einem 27:32 gegen Bahrain und einem 24:33 gegen Dänemark ging es im letzten Hauptrundenspiel gegen Belgien.
Ich habe jede Minute und jedes Spiel genossen. Wir haben Geschichte geschrieben.
Zuvor gab es gegen Bahrain aber noch einen Skandal im Team USA. Der Amerikaner Paul Skorupa soll seinem Gegenspieler Husain al-Sayyad während eines Zweikampfs in den Oberarm gebissen haben. Al-Sayyad war völlig entsetzt zum Schiedsrichter gerannt und hatte ihm seinen blutenden Arm gezeigt.

Paul Skorupa wurde zunächst mit der Roten Karte des Feldes verwiesen. Nach einem Videocheck folgte die Blaue Karte obendrauf. Die Blaue Karte im Handball gibt es als Strafe für schwere Fouls, wie Tätlichkeiten, oder grob unsportliche Vergehen, wie Beleidigungen.
Das Team von Trainer Robert Hedin - zu diesem Zeitpunkt allerdings schon ausgeschieden - feierte dann aber doch sogar noch den anvisierten zweiten WM-Sieg. Die USA gewann gegen Belgien mit 24:22. Vor allem die gehaltenen Siebenmeter von Torwart Pál Merkovszky brachten am Ende den Sieg gegen die Europäer.
Video: Aufreger bei Handball-WM - biss US-Profi seinen Gegenspieler?
„Ich habe jede Minute und jedes Spiel genossen. Wir haben Geschichte geschrieben, indem wir unser erstes WM-Spiel gewonnen haben. Am Ende haben wir zwei Spiele gewonnen. Das waren zwei mehr als erwartet, und ein Spiel zu wenig, weil wir den dritten Sieg nicht geschafft haben. Aber hey, wir haben alle hart gespielt.“
„Wir haben uns Respekt und neue Fans verdient.“ Mit diesen Worten bilanzierte Gary Hines den Verlauf der Handball-WM für das Team USA. „Es war mir eine Ehre, die USA zu vertreten und ein Teil des Teams zu sein. Ich wollte schon immer auf der großen Bühne spielen.“ Für „Ninja Warrior“ Gary Hines ist der WM-Traum war geworden.