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Amoklauf in Hamburg: Buch des Täters möglicher Grund für Austritt aus Gemeinde

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Von: Sebastian Peters, Bettina Menzel, Steffen Maas, Elias Bartl, Mark Stoffers, Marcel Prigge, Sophia Lother, Lia Stoike

In einem Zentrum der Zeugen Jehovas in Hamburg sind Schüsse gefallen. Es gab Tote und Verletzte. Das bayerische Innenministerium meldet sich nun bezüglich Philipp F..

Offene Fragen nach Amoktat: Hamburger Linke fordern Aufklärung von Senat und Waffenbehörde

Update vom Sonntag, 12. März, 13:58 Uhr: Nach der Amoktat im Hamburger Norden mit acht Toten fordert die Linke Aufklärung vom Senat. Der Senat müsse den Innenausschuss über offene Fragen in Bezug auf den Amoklauf vollständig aufklären, sagte Deniz Celik, innenpolitischer Sprecher der Linksfraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft, in einer am Sonntag verbreiteten Mitteilung. „Nach den neuesten Erkenntnissen muss die Frage, ob der Amoklauf hätte verhindert werden können, neu gestellt werden. Die auf der Homepage und im Buch vertretenen kruden Thesen zeichnen das Bild eines wirren, religiösen Extremisten“, sagte Celik.

Da zum Zeitpunkt des anonymen Hinweises Informationen über den Täter öffentlich zugänglich waren, hätte eine Prüfung durch die Waffenbehörde zu dem Ergebnis führen müssen, dass erhebliche Bedenken gegen die persönliche Eignung von Philipp F. zum Besitz einer Waffe vorliegen, erläuterte der Oppositionspolitiker. Nur einen Monat vor dem Hinweis hatte der 35-Jährige die Waffenbesitzkarte erhalten und sich eine halbautomatische Pistole gekauft. Der Tippgeber aus dem Januar sorgte sich offenbar, befürchtete eine psychische Erkrankung. (dpa)

„Calltalker“ nimmt Notrufe während Amoklauf entgegen: „Einer war dramatischer als der andere“

Update vom Sonntag, 12. März, 10:58 Uhr: Mehr als 40 Notrufe sind während des Amoklaufs in Alsterdorf am Donnerstagabend bei Polizei und Feuerwehr eingegangen, wie Focus.de mitteilt. Im Interview mit der Hamburger Morgenpost (Mopo) erzählt ein sogenannter „Calltalker“ von den dramatischen Stimmen, die ihn am Freitagnachmittag erreicht haben. „Einer war dramatischer als der andere“, sagt Stefan S. gegenüber der Mopo. Oft sei die Verbindung abgerissen, die Stimme am Hörer antwortete nicht mehr. Einige der Anrufer wurden vermutlich erschossen, während sie am Telefon um Hilfe flehten. Ein Kollege rief immer wieder in sein Headset: „Hallo, hören Sie mich noch?“ Stefan S. sah die Panik in den Augen des Kollegen. „Er stammelte nur ‚Schüsse, viele Schüsse‘, da ballert jemand herum.“

Zwei Tage nach dem Einsatz ist Stefan S. weiterhin geschockt. Er und seine Kollegen aus der Schicht hätten das Angebot seelsorgerischer Betreuung angenommen. Stefan S. sagt: „So etwas möchte ich kein zweites Mal erleben.“

Amoklauf in Hamburg feuert politische Debatte zu schärferen Waffengesetzen an

Update vom Sonntag, 12. März, 07:43 Uhr: Die Amoktat feuerte die politische Dauer-Diskussion über schärfere Waffengesetze erneut an, teilt die Deutsche Presseagentur (dpa) am Sonntagmorgen, 12. März 2023, mit. Bereits am Samstag, einen Tag nach dem Verbrechen, kündigte Bundesinnenministerin Nancy Faser (SPD) an, den Entwurf zur Änderung des Waffengesetzes auf eventuelle Lücken prüfen zu wollen.

Zuletzt hatte Faeser mit ihren Plänen für mehr Kontrollen und Vorschriften die Verbände der Jäger und Schützen gegen sich aufgebracht. Diese wiederum erhielten Unterstützung von der FDP. Der stellvertretende FDP-Parteivorsitzende Wolfgang Kubicki sagte dem Fernsehsender Welt, dass sich die natürliche Reaktion, zunächst alles verbieten zu wollen, verbiete. „Das ist eine menschlich nachvollziehbare Reaktion, aber sie hilft im Zweifel nicht weiter.“

Amoklauf in Hamburg: Täter hat Zeugen Jehovas nicht im Guten verlassen

Update vom Samstag, 11. März, 13:57 Uhr: Der Staatsschutz der Stadt Hamburg geht davon aus, dass Amokschütze Philipp F. die Zeugen Jehovas nicht im Guten verlassen habe. Nun gab der Sprecher der Glaubensgemeinschaft, Michael Tsifidaris, weitere Details dazu bekannt. Vor eineinhalb Jahren habe der spätere Todesschütze seinen Austritt aus der Hamburger Gemeinde erklärt, sagte Michael Tsifidaris gegenüber der Hamburger Morgenpost und anderen Journalisten. „Es war eine persönliche Entscheidung“, wird er dort zitiert.

In Internetforen heißt es wiederum, es habe einen Rauswurf gegeben. Grund sei das Buch „Die Wahrheit über Gott, Jesus Christus und Satan“ gewesen, das Philipp F. Ende 2022 veröffentlicht hat. Über Idee und Realisierung habe es Differenzen gegeben, berichtet die MOPO. Ob der Austritt letztlich freiwillig oder erzwungen war, sei Gegenstand der laufenden Ermittlungen, sagte der Leiter des Staatsschutzes der Stadt Hamburg, Thomas Radszuweit.

Bayerisches Innenministerium teilt mit: Amoktäter von Hamburg hatte keine Drogensucht

Update vom Samstag, 11. März, 13:20 Uhr: Bei dem Amoktäter von Hamburg gibt es laut dem bayerischen Innenministerium keine Hinweise auf eine frühere Drogenauffälligkeit. Das erklärte ein Sprecher des Ministeriums am Samstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Es gebe keinen entsprechenden Eintrag bezüglich Drogendelikten von Philipp F. Zuvor hatte es Berichte über einen möglichen Drogenmissbrauch in der Vergangenheit gegeben. Der 35-Jährige stammt aus Memmingen in Bayern und ist seit 2015 in Hamburg gemeldet.

Bisher keine neuen Informationen zu Amoklauf in Hamburg

Update vom Samstag, 11. März, 10:51 Uhr: Zum Amoklauf in Hamburg gibt es derzeit keine neuen Informationen zum Zustand der Verletzten oder der Tat. Das teilt die Polizei Hamburg am Samstag mit. Acht Menschen sind bei der Tat verletzt worden, vier von ihnen schweben weiter in Lebensgefahr. Bei der Amoktat am Donnerstagabend erschoss der 35-jährige Philipp F. acht Menschen, darunter sich selbst. 

Polizei setzt Ermittlungen zu Amoklauf in Hamburg fort: Einzelheiten über den Täter bekannt

Update vom Samstag, 11. März, 7.11 Uhr: Am zweiten Tag nach der Amoktat mit Toten und Verletzten in den Räumen der Zeugen Jehovas in Hamburg setzt die Polizei ihre Ermittlungen fort. Inzwischen sind auch einige Einzelheiten zum Täter bekannt. Der 35 Jahre alte Philipp F. war ein ehemaliges Mitglied der Hamburger Gemeinde der Zeugen Jehovas, die er vor eineinhalb Jahren freiwillig, aber offenbar nicht im Guten verlassen hatte, wie Polizei, Staatsanwaltschaft und Innenbehörde am Freitag sagten.

Bei der Tat am Donnerstag (9. März) starben sieben Menschen und der Täter selbst, acht weitere Menschen wurden verletzt. Zu den Toten zählt die Polizei auch ein ungeborenes Kind. Der deutsche Täter war den Angaben zufolge Sportschütze, hatte seit Dezember 2022 eine Waffenbesitzkarte und war erst kürzlich von der Waffenbehörde aufgesucht worden.

Amoklauf in Hamburg: Faeser „tief bewegt“ – neue Einzelheiten zum Täter

Update vom Freitag, 10. März, 22.35 Uhr: Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat am Freitag in den ARD-„Tagesthemen“ angekündigt, den bereits im Januar vorgelegten Entwurf zur Änderung des Waffengesetzes noch einmal prüfen zu wollen. Angesichts der Amoktat in Hamburg müsse man die Änderungen „sicher diskutieren“ und sehen, ob der Entwurf zu erweitern wäre.

In Faesers Gesetzentwurf soll beim Antrag auf eine Waffenbesitzkarte künftig beispielsweise überprüft werden, „ob jemand psychologisch geeignet ist“. Zudem ist ein Verbot von kriegswaffenähnlichen, halbautomatischen Waffen für Privatleute vorgesehen. Die Tatwaffe des Amoktäters von Hamburg würde allerdings nicht unter dieses Verbot fallen.

Hamburgs Erster Bürgermeister gedenkt am Tatort des Amoklaufs den Opfern

Update vom Freitag, 10. März, 19.54 Uhr: Nach Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und Hamburgs Innensenator Andy Grote fanden sich am Freitag auch der Erste Bürgermeister Hamburgs, Peter Tschentscher (SPD), und die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) am Tatort des Amoklaufs in Hamburg ein. Die Politiker legten Blumen nieder und verweilten im Anschluss still in einer Schweigeminute am Tatort des Gemeindezentrums von den Zeugen Jehovas. „Persönlich, im Namen des Senats, im Namen der Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt, spreche ich den Angehörigen der Opfer unser tiefes Mitgefühl und unser Beileid aus“, sagte Tschentscher anschließend.

Die Bürgermeister der Hansestadt dankten außerdem allen Einsatzkräften, die „noch viel Schlimmeres“ verhindert hätten, sagte Fegebank. Es sei selten, dass es der Polizei gelinge, den Täter während einer Amoktat zu stoppen, so Tschentscher. Die Behörden arbeiten indes weiter an der Aufklärung der Hintergründe der Tat.

Bundesinnenministerin Faeser spricht Opfern und Angehörigen „tief empfundenes Mitgefühl“ aus

Update von Freitag, 10. März, 17.44 Uhr: Im Anschluss richtete Bundesinnenministerin Nancy Faeser noch einige Worte an die versammelte Presse. Auch im Namen der ganzen Bundesregierung sprach sie allen Opfern und ihren Angehörigen ihr „tief empfundenes Mitgefühl“ aus und allen Verletzten eine „baldige Genesung“. Als „tief bewegt“ beschrieb Faeser ihr Innenleben beim Besuch des Gemeindezentrums der Zeugen Jehovas, bei der am Donnerstagabend eine „grauenvolle Tat“ stattfand, die laut Innenministerin „kaum in Worte zu fassen“ sei.

Auch gegenüber den Medienvertretern unterstrich Faeser ihre „große Wertschätzung und Dankbarkeit“ für die vielen Hamburger Einsatzkräfte. Ihr schnelles Handeln „hat vielen Menschen das Leben gerettet“. Es sei beeindruckend, wie gut der Einsatz in einer solch schwierigen Situation geklappt habe.

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Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) spricht am Freitag am Tatort vor dem Gebäude der Zeugen Jehovas in Hamburg zu den Medien. Neben Faeser steht Andy Grote (SPD), Innen- und Sportsenator Hamburgs. ©  Georg Wendt/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Nach Amoktat in Hamburg bei den Zeugen Jehovas: Faeser vor Ort

Update von Freitag, 10. März, 17.03 Uhr: Als erste Handlung bei ihrem Besuch des Tatortes hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser gemeinsam mit Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) einen Blumenkranz im Gedenken an die Opfer des Amoklaufes niedergelegt. Im Anschluss nahm sie sich viel Zeit, um den Einsatzkräften zu danken, die durch ihr Eingreifen am Donnerstagabend wohl Schlimmeres verhinderten.

Nancy Faeser (SPD), Bundesministerin des Innern und Heimat, gibt Matthias Tresp, Leiter der Schutzpolizei Hamburg (M) die Hand.
Nancy Faeser (SPD), Bundesministerin des Innern und Heimat, gibt Matthias Tresp, Leiter der Schutzpolizei Hamburg (M) die Hand. © Christian Charisius/dpa

Bundesinnenministerin Nancy Faeser am Tatort – Mitgefühl und Dank für Einsatzkräfte

Update von Freitag, 10. März, 16:12 Uhr: Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat einen Besuch am Tatort der tödlichen Schüsse in einem Gemeinderaum der Zeugen Jehovas in Hamburg angekündigt. Die Ministerin wolle den Polizisten und Rettungskräften persönlich für ihren Einsatz in dieser schwierigen Lage danken, sagte ihr Sprecher, Maximilian Kall, am Freitag in Berlin. Faeser wurde gemeinsam mit Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) für 16:30 Uhr am Tatort erwartet, teilte der Hamburger Senat am Freitagnachmittag mit.

Behörden wurden vor Amokläufer von Hamburg gewarnt – neue Details auf Pressekonferenz

Update von Freitag, 10. März, 12:57 Uhr: „Das ist eine Aufarbeitung, die man wenige Stunden nach der Tat nicht beantworten kann“, sag Ralf Martin Meyer, Hamburger Polizeipräsident. Unter den Verletzten waren fünf Frauen (27 Jahre, zwei im Alter von 23 Jahren sowie zwei im Alter von 33 Jahren) sowie drei Männer (33 Jahre, 66 Jahre, 32 Jahre). Unter den Todesopfern waren zwei 40-Jährige, sowie vier Personen aus den Jahrgängen 1968, 1963, 1982 und 1989 sowie ein sieben Monate alter, weiblicher Fötus.

Schüsse in Hamburg mit mehreren Toten und Verletzten
Zwei Polizeibeamte stehen vor dem Versammlungsgebäude der Zeugen Jehovas in Alsterdorf. © Christian Charisius/dpa

Behörden wurden vor Amokläufer von Hamburg gewarnt – Kontrollen nicht ausreichend?

Update von Freitag, 10. März, 12:31 Uhr: Beim Täter des Amoklaufs in Hamburg Groß Borstel handelt es sich um den Hamburger Philipp F., der ein Mitglied der Glaubensgemeinschaft Zeugen Jehovas gewesen ist. Der 35-Jährige war seit dem 12. Dezember 2022 als Sportschütze legal in Besitz einer Waffe. Diese Pistole des Modells, Heckler und Koch P30, war auch die Tatwaffe.

Bereits im Januar bekam die Waffenbehörde einen anonymen Hinweis beziehungsweise eine Warnung vor Philipp F., in Form eines Schreibens. Hier hieß es, dass der Täter unter psychischen Problemen litt. Das sei überprüft worden. Mit Blick auf die Tat können die Kontrollen nicht ausreichend gewesen sein, hieß es allerdings in der Pressekonferenz, mit Blick auf die rechtliche Lage seien sie es aber.

Amoklauf in Hamburg: Polizei äußert sich auf Pressekonferenz zu Täter

Ralf Martin Meyer, Hamburger Polizeipräsident, sagt in der Pressekonferenz: „Die Kollegen sind dem Hinweis nachgegangen, haben sich ein Bild gemacht und am Ende der Maßnahmen gesagt, dass sie keine Rechtsgrundlage haben, ein psychologisches Gutachten zu erstellen oder die Waffenerlaubnis zu entziehen.“ Jetzt müsse geschaut werden, was besser gemacht werden kann.

„Man muss unterm Strich sagen, dass ein anonymes Hinweisschreiben für sich genommen keine Grundlage ist, auf der man Maßnahmen treffen kann.“ Das sei ein klarer Auftrag an die Politik. Konkrete Motive sind bislang unklar. Es gebe keine politische Motivation.

Zahlen und Daten zum Amoklauf in Hamburg: Täteranzahl, Schüsse, Magazine

Update von Freitag, 10. März, 12:29 Uhr: Bevor sich der Täter Zugang zum Gebäude verschaffte, feuerte er zehn Schüsse auf ein Auto vor dem Gebäude mit einer weiblichen Insassin. Diese konnte leicht verletzt flüchten. Zunächst ging die Polizei Hamburg von zwei Tätern aus, es handelte sich allerdings um einen.

Unter permanenten Schusswaffengebrauch verschaffte er sich dann durch ein Fenster Zugang zum Gebäude. Um 21.09 war die Spezialeinheit der Hamburger Polizei am Gebäude. Um 21.11 Uhr drang sie in das Gebäude ein.

Sie fand 20 unverletzte von insgesamt 50 Personen in dem Gebäude, vor. Vier Personen sind schwer verletzt. Neun Magazine mit 15 Schuss hatte der Täter verschossen. 50 Magazine befanden sich in seinem Rucksack. 15 geladene Magazine wurden in der Wohnung des Täters gefunden.

Amoklauf in Hamburg: Innensenator Andy Grote nennt auf PK neue Details

Update von Freitag, 10. März, 12:12 Uhr: Sieben Menschen seien dem Amoklauf zum Opfer gefallen, acht Menschen sind verletzt, teilt Innensenator Andy Grote in der Pressekonferenz der Polizei mit. Er drückte im Namen der Stadt das Gefühl tiefer, inständiger Trauer mit. Die Gedanken sei die Stadt bei den Angehörigen der Opfer, denke an die Verletzten und hoffe, dass sie überleben.“ Er bezeichnete den Amoklauf als „eine sehr grausame Tat“. Unter den Toten befinde sich auch ein sieben Monate altes, ungeborenes Kind, was im Mutterleib getroffen wurde.

Update von Freitag, 10. März, 12:01 Uhr: Zwei sehr große Leichenwagen fuhren kürzlich vor dem Gebäude der Glaubensgemeinschaft Jehovas Zeugen vor, teilt der NDR mit. Die Leichen der Erschossenen waren bis vorhin noch im Gebäude und wurden etwa vor einer halben Stunde abtransportiert. Polizei hat bereits Absperrungen weggenommen, so der NDR. Noch ist das Gebäude aber abgesperrt. Auch Blumen abzulegen, ist noch untersagt.

Immer noch Polizei-Beamte vor Ort: So ist die Lage in Hamburg Groß Borstel

Update von Freitag, 10. März, 11:44 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die tödlichen Schüsse in einem Gebäude der Zeugen Jehovas in Hamburg als brutale Gewalttat bezeichnet, so die Deutsche Presseagentur (dpa). „Schlimme Nachrichten aus #Hamburg. Mehrere Mitglieder einer Jehova-Gemeinde sind gestern Abend einer brutalen Gewalttat zum Opfer gefallen“, postete er am Freitagmorgen über den Regierungsaccount auf Twitter. „Meine Gedanken sind bei ihnen und ihren Angehörigen. Und bei den Sicherheitskräften, die einen schweren Einsatz hinter sich haben.“

Update von Freitag, 10. März, 11:41 Uhr: Nach den tödlichen Schüssen in einem Gebäude der Zeugen Jehovas in Hamburg haben die Fußball-Zweitligisten Hamburger SV und der FC St. Pauli ihre Anteilnahme ausgedrückt, das teilt die Deutsche Presseagentur (dpa) mit. „Eine schreckliche Tat erschüttert Hamburg und auch uns. Wir gedenken den Opfern, wünschen ihren Familien, Angehörigen und Freunden viel Kraft und hoffen, dass die Verletzten schnell genesen“, twitterte der HSV am Freitag. Der FC St. Pauli schrieb in den sozialen Medien: „Wir sind erschüttert von der schrecklichen Gewalttat im Hamburger Norden. Unsere Gedanken sind bei den Opfern und ihren Hinterbliebenen.“

Update von Freitag, 10. März, 11:28 Uhr: Der Täter des Amoklaufs in Hamburg Groß Borstel soll laut Bild.de wuchs im beschaulichen Kempten im Allgäu auf, in einem streng gläubigen Haushalt. Die Polizei hat die Bild.de-Informationen bislang nicht bestätigt. Nach dem Abitur machte der vermeintliche Täter eine Ausbildung zum Bankkaufmann bei einer deutschen Privatbank. Anschließend studierte er Betriebswirtschaftslehre und ließ sich nach verschiedenen Auslandsaufenthalten in Hamburg nieder. Zuletzt arbeitete er in einem Businesscenter, teilt Bild.de mit.

Mutmaßlicher Täter laut dpa nicht als Extremist bekannt gewesen

Update von Freitag, 10. März, 11:16 Uhr: Der mutmaßliche Täter des Amoklaufs in Hamburg war nach dpa-Informationen aus Sicherheitskreisen bei der Polizei nicht als Extremist bekannt. Dass sein Name dennoch in den Datenbanken der Sicherheitsbehörden auftauchte, hat dem Vernehmen nach auch keinen kriminellen Hintergrund, sondern damit zu tun, dass er eine waffenrechtliche Erlaubnis beantragt haben soll. Dafür ist immer auch eine Abfrage der Zuverlässigkeit nötig, bei der Bezüge zu Straftaten und Extremismus geprüft werden. Laut einem Bericht von Spiegel.de, dessen Inhalt die Polizei noch nicht bestätigt hat, wurde bei der Bluttat eine Pistole als Tatwaffe verwendet.

Medien mutmaßten über Anzahl tödlicher Opfer nach Amoklauf in Hamburg – Zahl jetzt bestätigt

Update von Freitag, 10. März, 09:45 Uhr: Bei den Schüssen in einem Gebäude von den Jehovas Zeugen in Hamburg sind nach Angaben der Polizei vom Freitagmorgen acht Menschen tödlich verletzt worden. Das teilt die Deutsche Presseagentur (dpa) mit. Mehrere Medien hatten über die Zahl der Opfer berichtet, dabei war zunächst von sechs bis acht Personen die Rede. Unter den Toten sei laut Polizei Hamburg „offenbar auch der mutmaßliche Täter.“ Weitere Menschen wurden durch die Tat zum Teil schwer verletzt.

Die Spuren am Tatort werden weiter gesichert. „Im Moment laufen hier die Übergaben. Das ist alles im Fluss“, sagte ein Polizeisprecher gegenüber dpa.

Polizei Hamburg teilt mit: Acht Tote bestätigt – Angehörige und Betroffene können Seelsorge anrufen

Update von Freitag, 10. März, 09:40 Uhr: Nach den tödlichen Schüssen in einem Gemeindezentrum der Zeugen Jehovas mit mittlerweile acht Toten hat die Polizei Hamburg auf ein Telefon für Angehörige und Betroffene hingewiesen. Die telefonische Anlaufstelle sei unter den Nummern 040 428624393, -24386 und -24323 erreichbar. Diese Nummern sollen nicht für Hinweise genutzt werden.

Update von Freitag, 10. März, 08:47 Uhr: Nach Informationen des Spiegels, könnte es sich bei dem Täter um ein Mitglied der Gemeinschaft im Alter zwischen 30 und 40 Jahren handeln. Tatwaffe war demnach eine Pistole. „Unklar ist, ob sich die Waffe legal im Besitz des Mannes befand“, heißt es. Den Behörden war er nicht als Extremist bekannt, so der Spiegel. Jehovas Zeugen in Deutschland äußerte gegenüber 24hamburg.de, dass dies nicht bestätigt werden könne. „Wir können zu den Spiegel-Informationen keine Angaben machen“, sagte die Pressestelle auf Nachfrage.

Glaubensgemeinschaft Jehovas Zeugen Deutschland sehr betroffen von Amoktat

Update von Freitag, 10. März, 08:40 Uhr: „Die Religionsgemeinschaft ist tief betroffen von der schrecklichen Amoktat auf ihre Glaubensangehörigen in einem Königreichssaal in Hamburg nach einem Gottesdienst“, so Jehovas Zeugen in Deutschland in einer Pressemitteilung. Ihr tiefes Mitgefühl gilt den Familien der Opfer sowie den traumatisierten Augenzeugen. Die Seelsorger der örtlichen Gemeinde tun ihr Bestes, ihnen in dieser schweren Stunde Beistand zu leisten. Es heißt weiter: „Wir beten für alle Betroffenen und wünschen ihnen die Kraft des Gottes allen Trostes (1. Korinther 1:3, 4).“

Twitter-Aufruf: Polizei sucht nach Hinweisen zur Tat

Update von Freitag, 10. März, 07:13 Uhr: Nach dem mutmaßlichen Amoklauf in Hamburg sucht die Polizei nach Hinweisen zur Tat. Während einer Veranstaltung der Zeugen Jehovas hat ein Unbekannter mehrere Menschen erschossen und weitere Menschen verletzt.

Wie die Beamten am Freitagmorgen mitteilen, können auf der Website „Fotos und Videos zur Tat oder relevanten Ereignissen in diesem Zusammenhang hochgeladen werden“. Die genauen Hintergründe sind weiter unklar. Der Ort des Geschehens befindet sich zwischen den Stadtteilen Groß Borstel, Alsterdorf und Eppendorf.

Keine weiteren Täter laut Polizei Hamburg: „Wir gehen von einem Täter aus“

Update von Freitag, 10. März, 06.12 Uhr: Am Donnerstag (9. März) sind in einem Gemeindezentrum der Zeugen Jehovas in Hamburg mehrere Menschen erschossen und weitere Menschen schwer verletzt worden. Der Angriff ereignete sich laut Polizeiangaben am Donnerstagabend im Stadtteil Groß Borstel. Dort hätten Beamte anschließend „eine leblose Person aufgefunden, bei der wir davon ausgehen, dass es sich um einen Täter handeln könnte“. Es werde derzeit nicht von weiteren Tätern ausgegangen, hieß es am Freitagmorgen.

Zunächst fahndete die Polizei noch nach möglichen weiteren Tätern, am Freitagmorgen erklärte sie dann aber: „Nach aktuellem Sachstand gehen wir von einem Täter aus.“ Auch eine am Abend zunächst ausgegebene amtliche Gefahrenwarnung wurde am Freitagmorgen kurz nach 03.00 Uhr wieder aufgehoben. Auch das ZDF warnte die TV-Zuschauer – während Maybrit Illner lief, brachte das ZDF ein Warnsignal an die Bevölkerung zustande.

In dem dreistöckigen Gebäude der Zeugen Jehovas fand den Angaben zufolge am Abend eine Veranstaltung statt. Die Schüsse fielen laut Polizei gegen 21.00 Uhr. Einsatzkräfte der Polizei seien in der Nähe und wenige Minuten später am Tatort gewesen und dann „sehr schnell in das Objekt eingedrungen“. Im Gebäude fanden die Beamten den Angaben zufolge mehrere Tote und Schwerverletzte.

Polizei stuft Situation als „Amoktat“ ein – Gefahrenwarnung soll zeitnah auslaufen

Update von Donnerstag, 9. März, 23.58 Uhr: Nach den Schüssen in einem Gemeindezentrum der Zeugen Jehovas in Hamburg gibt es nun weitere Informationen. Nach Informationen aus Sicherheitskreisen, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen, stuft die Hamburger Polizei die Schüsse als Amoktat ein.

Die Gefahrenwarnung rund um das Gotteshaus der Zeugen Jehovas soll nach Angaben eines Polizeisprechers zeitnah auslaufen. Nach jetzigem Stand sei nicht damit zu rechnen, dass ein Täter flüchtig sei, also keine Gefahr im Umfeld mehr bestehe. Angehörige sollen sich in der Hoheluft Schule melden, erklärte ein Sprecher gegenüber Reportern von IPPEN.MEDIA vor Ort.

Schüsse in Gemeindezentrum: Tote und Verletzte in Hamburg – Polizei nennt Details

Erstmeldung von Donnerstag, 9. März: Hamburg – Großeinsatz der Polizei in Hamburg. In einem Zentrum der Zeugen Jehovas im Stadtteil Großborstel sind mehrere Schüsse gefallen. Mehrere Menschen sollen dabei ums Leben gekommen sein. Zudem sollen mehrere Menschen verletzt worden sein – darunter auch zum Teil schwerverletzt. Übereinstimmende Medienberichten zufolge soll es zu sechs Toten gekommen sein. Noch unbestätigt ist ein mögliches weiteres Opfer.

Wie ein Sprecher der Hamburger Polizei, Holger Vehren, zu IPPEN.MEDIA sagte, seien gegen 21 Uhr Notrufe bei der Polizei eingegangen. Es wurde gemeldet, dass während einer Veranstaltung der kirchlichen Gemeinde Schüsse gefallen seien. Da die Polizei sich bereits in der Nähe des Gebäudes aufhielt, seien die Einsatzkräfte schnell vor Ort gewesen. „Als Sie in das Objekt rein gegangen sind, haben sie bereits festgestellt, dass Personen – offensichtlich durch Schussverletzungen – angegriffen worden sind.“ Menschen seien schwer, einige tödlich verletzt worden. Zur genauen Anzahl an Toten und Verletzten könne man sich noch nicht äußern.

Schüsse in Hamburg: Mehrere Tote und Verletzte – Polizei nennt Details

Weiter berichtet der Sprecher, dass die Einsatzkräfte offenbar noch selbst Schussgeräusche im Gebäude wahrgenommen hätten. Im Gebäude selbst seien mehrere Personen angetroffen worden. Ob es sich dabei um den Täter handel, sei noch unklar. Auch ob es mehrere Täter gebe, sei noch nicht geklärt. Es gebe jedoch bislang keine Hinweise auf einen flüchtigen Täter.

Nach Angaben von Reportern von IPPEN.MEDIA vor Ort wurde das Gebiet nach den Schüssen im Deelböge in Hamburg weiträumig abgesperrt. Neben Sanitätern, die vor Ort, die Verletzten auf der Straße in Rettungswagen behandeln, ist ebenfalls die Feuerwehr und das SEK an Ort und Stelle im Hamburger Stadtteil an der Grenze zum Stadtteil Alsterdorf.

Schüsse in Hamburg: SEK vor am Einsatzort – Gebiet weiträumig abgesperrt

Umliegende Krankenhäuser wurden wegen eines Massenanfalls an Verletzten alarmiert, während Rettungskräfte den Noteinsatz bestätigten. Die Feuerwehr ist ebenfalls im Einsatz. Hilfsorganisationen werden aufgrund der vielen Verletzten hinzugezogen. Ein Polizeihubschrauber kreist über dem Bereich. Auch Entschärfer der Polizei sind vor Ort, wie Reporter vor Ort berichteten.

Die Hintergründe der Schüsse sind bisher noch unklar und die Anzahl der Toten und Verletzten ist bisher von offizieller Seite nicht bestätigt. „Bislang liegen keine gesicherten Informationen zu dem Tatmotiv vor. Wir bitten darum, keine ungesicherten Vermutungen zu teilen und/oder Gerüchte zu streuen“, erklärte die Polizei Hamburg auf Twitter.

Via der Nina Warnapp wurde die Bevölkerung alarmiert. In der Meldung ist zu lesen: „Schadensereignis: Am heutigen Tage gegen 21:00 Uhr schoss(en) ein oder mehrere unbekannte Täter auf Personen in einer Kirche.“ Auch hier wird betont, dass die Straßen im Bereich gesperrt sind. Die Bevölkerung ist dazu angehalten, den Gefahrenbereich zu meiden. Personen im Gefahrenbereich sollen vorläufig nichts ins Freie gehen. (Elias Bartl, Sebastian Peters, Mark Stoffers, Sophia Lother)

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