Ninja Warrior (RTL): Hersfelder trainiert in seinem Garten und schafft es ins Halbfinale

Moritz Hans, David Eilenstein, René Casselly und Sladjan Djulabic sind allesamt Namen, die den Fans der RTL-Show „Ninja Warrior Germany“ ein Begriff sind. In diesem Jahr gesellte sich der 16-jährige Marlon Fraatz aus Rotensee im osthessischen Kreis Hersfeld-Rotenburg dazu - und spricht vom Erlebnis seines Lebens.
Rotensee/Köln - Von außen wirkt das Haus, in dem Marlon Fraatz mit seiner Familie wohnt, unscheinbar. Das ändert sich aber mit Blick in den Garten und den Hausflur. Im Garten steht ein großer Parcours mit typischen Hindernissen aus der RTL-Show „Ninja Warrior Germany“. Eine Himmelsleiter, ein Steuerrad und sogar ein kleiner nachgebauter Mount Midoriyama, der in dieser siebten Staffel modifiziert wurde, sind Teile des Parcours. Im Flur sind unter anderem Fingerleisten angebracht - das Hindernis, an dem René Casselly scheiterte. Gebaut von Marlon und seinem Vater Norman Fraatz.
Ninja Warrior Germany (RTL): Marlon Fraatz aus Rotensee war dabei
Die Leidenschaft für den Ninja-Sport entwickelte der 16-Jährige vor einigen Jahren. Eine Verletzung am Fuß sorgte dafür, dass er mit dem Fußball pausieren musste. „Ich habe den Ninja-Sport nebenbei angefangen und gemerkt, dass ich die Hindernisse, die wir gebaut haben, eigentlich gut schaffe. Und jetzt ist Ninja definitiv meine Nummer 1“, sagt Marlon. Er nahm in diesem Jahr an der zweiten Vorrundenshow teil, war einer von 300 Teilnehmern, die genommen wurden. In seiner Vorrunde waren unter anderem die Finalisten Moritz Hans und Sladjan Djulabic, die nun mit fünf weiteren Athleten um den Titel kämpfen, mit dabei. Das Finale läuft am Freitag (18. November) ab 20.15 Uhr bei RTL.
„Für mich war das alles ein bisschen surreal, mit den Athleten in einem Raum zu stehen und das Studio zu sehen“, blickt der aus Hessen stammende Schüler zurück. Er profitierte davon, dass in diesem Jahr die Altersstufe zur Show-Teilnahme von 18 auf 16 Jahre heruntergesetzt wurde - und zeigte in seinem Lauf direkt, dass das gerechtfertigt war. Als erster Athlet seiner Gruppe, die aus 55 Ninjas bestand, drückte er auf den Buzzer, nachdem er den Parcours souverän gemeistert hatte. Selbst der Brillenweg, an dem einige gescheitert waren, stellte für Marlon kein Problem dar. Und die Wand? „Die war eigentlich recht einfach“, so der Elftklässler, der in Bad Hersfeld die Modellschule Obersberg besucht.

Geschaut hatte er die Sendung mit einigen Freunden - ein kleines Public Viewing sozusagen. In der Klassengruppe wurde er mehrfach gelobt, auch im Ort kamen die Leute auf ihn zu. Spätestens seit seinem Auftritt ist ein großer Teil von Rotensee im Ninja-Fieber. Einige trainieren sogar regelmäßig im Garten von Familie Fraatz.
„Als ich vor dem Parcours stand, war es irgendwie komisch und sehr laut. Im Parcours habe ich davon nichts mehr mitbekommen. Ich kann mich sogar nicht mehr richtig an den Lauf erinnern“, sagt Marlon, der von seinem Vater sowie von Mutter Anne und den kleinen Schwestern Marie und Maileen nach Köln ins TV-Studio begleitet wurde. „Das war ein tolles und unvergessliches Erlebnis. Es wurde super moderiert. Wir wussten ja gar nicht, was uns alles erwartet“, erklären seine Eltern, die mit den Athleten in einem Hotel untergebracht wurden. „Wir haben uns unterhalten und sogar ein T-Shirt von Stefanie und Oliver Edelmann bekommen.“ Marlon Fraatz bekam von RTL ein Ninja-T-Shirt für seine Teilnahme an der Show.

Diese endete allerdings im Halbfinale. Am zweiten Hindernis, den schwingenden Klingen, war das Abenteuer vorbei. „Bei der Parcoursbegehung habe ich mir das Hindernis nicht wirklich angesehen. Ich war gedanklich schon weiter“, sagt er. Als er an der ersten Klinge hing, hatte er keine Idee mehr, konnte sich nicht mehr halten und fiel ins Wasser. „Ich hatte keine Lust, die Folge zu gucken. Ich habe mich so geärgert und war enttäuscht“, meint Marlon. Unterkriegen lässt er sich davon aber nicht.
Die Bewerbung für die kommende Staffel ist bereits geschrieben. An anderen Wettbewerben, die von der Ninja-Community organisiert wurden, nahm er ebenfalls teil - etwa am Ninja Rhein Main Cup. Dabei helfen ihm Kontakte zu Samuel Faulstich aus Fulda und Carsten Klee aus Hünfeld, die beide schon in der TV-Show zu sehen waren.
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Jetzt geht es aber erst einmal darum, wer die siebte Staffel gewinnt. Geht es nach Marlon und der Familie, wird es jedem gegönnt - ein Zeichen des Zusammenhalts in der seit 2016 stetig wachsenden Ninja-Familie, zu der auch der Schüler gehört. Und dennoch gibt es zwei Favoriten: Sladjan Djulabic, weil er „die meiste Kraft von den Finalteilnehmern hat“ und Max Görner, der „sympathisch ist“ und sich immer weiter zu einem der vielen Top-Ninjas entwickelt hatte. Alle Folgen, auch die mit Marlon Fraatz, sind auf RTL+ abrufbar - so wie das Finale der diesjährigen Staffel.