Eine weitere Besonderheit ist, dass sich die Nosferatu-Spinne selbst an senkrechten Glasscheiben festhalten kann. Möglich machen das laut NABU spezielle Hafthaare an den Beinen.
Auch interessant: Obwohl Zoropsis spinimana zu den Webspinnen zählt, baut sie keine Netze, um ihre Beute zu fangen. Stattdessen verfolgt sie ihre Beute und stößt dann blitzartig vor. Fäden spinnen kann sie aber trotzdem: Sie webt ihre Eier in einen Kokon und in ein großes Gespinst aus Kräuselfäden ein und bewacht dieses. Hauswinkelspinnen hingegen bauen zur Jagd ein Netz und bleiben an einem Ort.
Ihren deutschen Namen hat die Nosferatu-Spinne laut PETA übrigens von einem Stummfilm-Vampir aus dem gleichnamigen Spielfilm von 1922, dessen Zeichnung man mit Fantasie auf ihrem Oberkörper erkennen kann.
Wohl, weil sie es gerne warm mag, wird die Nosferatu-Spinne in Deutschland vor allem in Gebäuden gefunden. Wer in seinen vier Wänden ein Exemplar der Giftspinne entdeckt, muss aber nicht gleich das ganze Haus evakuieren. Denn das Gift von Zoropsis spinimana ist für Menschen nicht gefährlich.
Der Spinnenbiss wird als ungefähr so schmerzhaft wie ein leichter Wespenstich beschrieben. PETA zufolge fallen die Symptome in der Regel milde aus: Die Bissstellen können anschwellen und rot werden wie ein Mückenstich. Die Nosferatu-Spinne beißt laut NABU generell nur zu, wenn sie gereizt wird. Übrigens können auch andere Spinnen, die in Deutschland heimisch sind, durch die menschliche Haut beißen - darunter die Kreuzspinne, die Wasserspinne und der Ammendornfinger.
Vor Zoropsis spinimana müssen sich also lediglich Insekten und andere Spinnen in Acht nehmen. Insofern kann sie eine nützliche Mitbewohnerin sein: Als dämmerungs- und nachtaktive Jägerin hält sie im Haus den Bestand an Fliegen und anderen Insekten klein.
Was tut man also, wenn man der Nosferatu-Spinne begegnet? PETA rät dazu, die Spinne einzufangen und freizulassen. Dabei sei es am einfachsten, vorsichtig ein großes Trinkglas über das Tier zu stülpen, ein Stück Pappe (zum Beispiel eine Zeitschrift) darunter zu schieben und sie vor die Tür zu tragen. „Greifen Sie nicht mit der bloßen Hand nach dem Tier, so provozieren Sie es, gebissen zu werden“, appelliert die Tierrechtsorganisation. Vor der Tür oder dem Fenster kann man die Spinne dann wieder freilassen.
Wer eine Nosferatu-Spinne gesichtet hat, kann diese Begegnung auch an den NABU melden. Das geht ganz einfach über eine Online-Plattform. Sie können dort den Fundort angeben und Bilder hochladen.