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Nosferatu-Spinne: Alle Infos zu Aussehen, Merkmalen und Verbreitung

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Von: Sophie Brosch

Die Nosferatu-Spinne breitet sich zunehmend in Deutschland aus. Auch im Kreis Fulda wurde die Giftspinne aus dem Mittelmeerraum bereits gesichtet. Wie sie aussieht, wie gefährlich sie ist und was man tun sollte, wenn man ihr begegnet, erfahren Sie in diesem Artikel.

Fulda - Ursprünglich kommt die Nosferatu-Spinne, lateinisch Zoropsis spinimana aus dem Mittelmeerraum. Inzwischen fühlt sie sich jedoch auch in unseren Breitengraden immer heimischer. Auch im Landkreis Fulda wurde die Giftspinne bereits gesichtet.

Gegenüber unserer Zeitung erklärt Dr. Berthold Langenhorst vom NABU-Landesverband Hessen: „Aufgrund der Klimaerwärmung hat sich die Nosferatu-Spinne in Deutschland bereits relativ stark ausgebreitet. Ihr Schwerpunkt liegt aber immer noch in wärmebegünstigten Regionen wie etwa entlang des Rheins.“

Nosferatu-Spinne: Wie sieht sie aus? Woran erkennt man sie?

Die Nosferatu-Spinne gehört laut NABU zur Familie der Kräuseljagdspinnen. Sie erreicht knapp zwei Zentimeter Körperlänge und Beinspannweiten von bis zu sechs Zentimetern. Damit bricht sie hierzulande dennoch keine Rekorde: Die Spannweite der überall verbreiteten Großen Winkelspinne beträgt mitunter bis zu zehn Zentimeter.

Wie unterscheidet man die achtbeinigen Einwanderer also von anderen Spinnenarten, insbesondere der Hauswinkelspinne? Die Tierrechtsorganisation PETA erklärt: Hauswinkelspinnen sind manchmal im Durchmesser größer, haben aber feingliedrigere Gliedmaßen, auch ihre Körperform ist schmaler. Nosferatu-Spinnen haben einen fast doppelt so großen, robusteren Körper als Hauswinkelspinnen. Nosferatu-Spinnen haben meist eine hellere Färbung von gelblich bis braun.

Nosferatu-Spinne auf einer Glasscheibe.
Die Nosferatu-Spinne ist meist gelblich bis braun gefärbt und erreicht eine Körperlänge von knapp zwei Zentimetern. Ihre Beinspannweite beträgt bis zu sechs Zentimeter. © picture alliance/dpa/Thomas Lutz

Eine weitere Besonderheit ist, dass sich die Nosferatu-Spinne selbst an senkrechten Glasscheiben festhalten kann. Möglich machen das laut NABU spezielle Hafthaare an den Beinen.

Auch interessant: Obwohl Zoropsis spinimana zu den Webspinnen zählt, baut sie keine Netze, um ihre Beute zu fangen. Stattdessen verfolgt sie ihre Beute und stößt dann blitzartig vor. Fäden spinnen kann sie aber trotzdem: Sie webt ihre Eier in einen Kokon und in ein großes Gespinst aus Kräuselfäden ein und bewacht dieses. Hauswinkelspinnen hingegen bauen zur Jagd ein Netz und bleiben an einem Ort.

Ihren deutschen Namen hat die Nosferatu-Spinne laut PETA übrigens von einem Stummfilm-Vampir aus dem gleichnamigen Spielfilm von 1922, dessen Zeichnung man mit Fantasie auf ihrem Oberkörper erkennen kann.

Wie schmerzhaft und giftig ist der Biss der Nosferatu-Spinne?

Wohl, weil sie es gerne warm mag, wird die Nosferatu-Spinne in Deutschland vor allem in Gebäuden gefunden. Wer in seinen vier Wänden ein Exemplar der Giftspinne entdeckt, muss aber nicht gleich das ganze Haus evakuieren. Denn das Gift von Zoropsis spinimana ist für Menschen nicht gefährlich.

Der Spinnenbiss wird als ungefähr so schmerzhaft wie ein leichter Wespenstich beschrieben. PETA zufolge fallen die Symptome in der Regel milde aus: Die Bissstellen können anschwellen und rot werden wie ein Mückenstich. Die Nosferatu-Spinne beißt laut NABU generell nur zu, wenn sie gereizt wird. Übrigens können auch andere Spinnen, die in Deutschland heimisch sind, durch die menschliche Haut beißen - darunter die Kreuzspinne, die Wasserspinne und der Ammendornfinger.

Vor Zoropsis spinimana müssen sich also lediglich Insekten und andere Spinnen in Acht nehmen. Insofern kann sie eine nützliche Mitbewohnerin sein: Als dämmerungs- und nachtaktive Jägerin hält sie im Haus den Bestand an Fliegen und anderen Insekten klein.

Nosferatu-Spinne: Was tut man bei einer Begegnung?

Was tut man also, wenn man der Nosferatu-Spinne begegnet? PETA rät dazu, die Spinne einzufangen und freizulassen. Dabei sei es am einfachsten, vorsichtig ein großes Trinkglas über das Tier zu stülpen, ein Stück Pappe (zum Beispiel eine Zeitschrift) darunter zu schieben und sie vor die Tür zu tragen. „Greifen Sie nicht mit der bloßen Hand nach dem Tier, so provozieren Sie es, gebissen zu werden“, appelliert die Tierrechtsorganisation. Vor der Tür oder dem Fenster kann man die Spinne dann wieder freilassen. 

Wer eine Nosferatu-Spinne gesichtet hat, kann diese Begegnung auch an den NABU melden. Das geht ganz einfach über eine Online-Plattform. Sie können dort den Fundort angeben und Bilder hochladen.

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