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Polizist in Gelsenkirchen trotz Schutzweste erschossen - Neue schockierende Details zum Tathergang

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Von: Michelle Brey, Jennifer Lanzinger

Bei einem Einsatz des Spezialeinsatzkommandos (SEK) starb ein Polizist.
Bei einem Einsatz des Spezialeinsatzkommandos (SEK) starb ein Polizist. © Bernd Thissen/dpa

Am Mittwoch kam es in Gelsenkirchen (NRW) zu einem Schusswechsel bei einem SEK-Einsatz. Ein Polizist starb. Nun sitzt der Tatverdächtige in Untersuchungshaft.

Polizist in Gelsenkirchen trotz Schutzweste erschossen - Neue schockierende Details 

Update vom 1. Mai: Bei einem Schusswechsel wurde am Mittwochmorgen ein SEK-Beamter tödlich getroffen. Während der erst 28 Jahre alte Beamte kurz darauf im Krankenhaus verstarb, ließ sich der mutmaßliche Täter widerstandslos festnehmen. Nun gibt es weitere Details zum Tathergang. 

Wie der Spiegel nun berichtet, öffnete das SEK zunächst die Haustür des Mehrfamilienhauses. Anschließend seien die Spezialkräfte ins Dachgeschoss geschlichen, dort vermuteten die Beamten den Gesuchten. Um die Wohnung des 29-jährigen Tatverdächtigen betreten zu können, sollte der kurz darauf tödlich verwundete SEK-Beamte die Wohnungstür des Verdächtigen mit einer Türramme öffnen. 

Um die Tür mit diesem Gerät öffnen zu können, musste sich der 28-Jährige laut Spiegel-Informationen seitlich zur Tür positionieren. Aus diesem Grund schützte den SEK-Beamten die schusssichere Weste nicht, als der mutmaßliche Täter auf die Beamten zielte. Eine Kugel soll dann an der seitlichen Öffnung der Weste an der Achsel in den Oberkörper des SEK-Beamten eingedrungen sein. 

Die Kollegen des tödlich getroffenen Beamten sollen daraufhin das Feuer eröffnet haben und die Wohnung des Verdächtigen gestürmt haben. Dieser ließ sich dabei widerstandslos festnehmen. 

Gelsenkirchen: Nach Schüssen auf SEK-Beamte - Tatverdächtiger in U-Haft

Update vom 30. April, 16.07 Uhr: Nach dem tödlichen Schuss auf einen SEK-Beamten in Gelsenkirchen sitzt der Tatverdächtige wegen Mordes in Untersuchungshaft. Ein Haftrichter habe dies auf Antrag der Staatsanwaltschaft am Donnerstag angeordnet, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft gemeinsam mit. Am Mittwochmorgen soll der 29-jährige Tatverdächtige auf SEK-Beamte geschossen und dabei einen 28-jährigen Polizisten getötet haben. 

Die Staatsanwältin teilte mit, dass die Ermittlungen zum genauen Hergang des Schusswechsels andauerten. Ebenso die Ermittlungen betreffend der Vorwürfe des Drogenhandels. Nach der Durchsuchung der Wohnung hatte die Polizei berichtet, Drogen, Bargeld und eine weitere Schusswaffe gefunden zu haben. Der 29-Jährige war der Polizei zuvor noch nicht durch Straftaten aufgefallen. 

Laut Angaben des Landesinnenministeriums ist der erschossene SEK-Beamte der erste Elite-Polizist, der seit Gründung der Spezialeinheiten 1974 getötet wurde. 

Nachbar äußert sich über Drogenverdacht in Wohnung in Gelsenkirchen

Update vom 30. April, 6.30 Uhr: Nach wie vor herrscht Fassungslosigkeit in Gelsenkirchen: Am Donnerstag ist dort ein 28-jähriger Polizist bei einem SEK-Einsatz erschossen worden. Die Beamten hatten den Verdacht, dass sich in einer Wohnung Drogen befinden sollten. Damit lagen sie richtig.

Der mutmaßliche Täter wehrte sich gegen die Hausdurchsuchung und feuerte einen tödlichen Schuss ab. Gegenüber der Bild äußerte sich nun ein Nachbar des Mannes. „Wenn man ihm begegnete, war er freundlich, ansonsten unauffällig“, erklärte er. Hätte man ahnen können, dass sich in der Wohnung eine illegale Rauschgift-Plantage befindet? Kaum. „Es kamen schon mal Leute in seinem Alter vorbei“, führt der Nachbar weiter aus. „Da hat man sich aber nie was bei gedacht.“

Update vom 29. April, 19.53 Uhr: Eigentlich wollte die Polizei Gelsenkirchen am Mittwoch nur eine Wohnung auf Drogen untersuchen, doch der Einsatz geriet aus dem Ruder - ein Beamter starb. 

Nun ist klar, dass die Polizei mit ihrem Verdacht recht hatte - es befanden sich Drogen im Haus. Nach der Durchsuchung der Wohnung teilte die Polizei am Mittwochabend mit, dort Marihuana im Wert von 1000 Euro sowie geringe Mengen weiterer Drogen gefunden zu haben; dazu eine größere Menge Bargeld, einen scharfen Revolver, mehrere Luftgewehre, Messer und selbstgebaute Pyrotechnik. Erst am Donnerstag sollte der Tatverdächtige einem Haftrichter vorgeführt werden.

Schusswechsel-Drama in Gelsenkirchen: Polizist wird erschossen - Gewerkschaft fordert volle „Härte des Gesetzes“

Update vom 29. April, 15.20 Uhr: Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) reagierte bestürzt auf den Tod des 28-jährigen Polizisten, der dem SEK Münster angehörte. Bislang vorliegenden Erkenntnissen zufolge habe der Täter zweimal durch die Wohnungstür auf den Beamten geschossen, erklärte die GdP Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf.

"Wir wissen alle, dass sich die Polizistinnen und Polizisten, die uns vor Straftätern schützen, selber in Gefahr begeben", erklärte der stellvertretende GdP-Landesvorsitzende Michael Maatz. "Trotzdem macht uns der Tod unseres Kollegen fassungslos. Mit 28 Jahren stand er erst am Anfang seines Lebens, das jetzt so abrupt beendet worden ist."

Die GdP bewertete die Tat als Mord. "Wer gezielt auf Polizisten schießt, um sich der Strafverfolgung zu entziehen, nimmt deren Tod bewusst in Kauf und muss deshalb mit der vollen Härte des Gesetzes bestraft werden", forderte Maatz. In der jüngsten Vergangenheit hätten Gerichte das zum Teil anders gesehen. "Das muss sich dringend ändern."

Nach einem Wohnungsbrand finden Einsatzkräfte ein totes Kleinkind, ein Mann stürzte sich zuvor aus dem Fenster.

Update vom 29. April 2020, 12.58 Uhr: Ein Sprecher der Polizei erklärte gegenüber RUHR24*, dass die Vollstreckung des Durchsuchungsbeschlusses in einem laufenden Betäubungsmittelverfahren des Amtsgericht Essen vollzogen wurde. Es sei ein übliches Vorgehen, dass die Ermittlungen nun von einer anderen Dienststelle übernommen wurde. Die Ermittlungen setzen sich fort.

Bei einem Schusswechsel in Gelsenkirchen starb ein Polizist.
Bei einem Schusswechsel in Gelsenkirchen starb ein Polizist. © Bernd Thissen/dpa

Gelsenkirchen: Polizist stirbt bei Schusswechsel 

Erstmeldung vom 29. April 2020, 11.18 Uhr: 

Gelsenkirchen - Am Mittwochmorgen ist bei einem Einsatz des Sondereinsatzkommandos (SEK) ein Polizist gestorben. In der Augustin-Wibbelt-Straße in Gelsenkirchen kam es demnach zu einem Schusswechsel.  

Gelsenkirchen: Schusswechsel endet für SEK-Polizist tödlich

Gegen 6 Uhr morgens sollte im Stadtteil Buer ein Durchsuchungsbeschluss aufgrund Rauschgiftbesitzes und -handels vollstreckt werden. Aufgrund von Informationen, dass der Mann möglicherweise in Besitz einer Waffe sei, wurde das Sondereinsatzkommando (SEK) in den Fall miteinbezogen.

Beim Versuch in das Haus einzudringen, soll der Beschuldigte Thomas K. Informationen der „Bild“-Zeitung zufolge das Feuer mittels einer Pistole durch die Tür eröffnet haben. Zwei Schüsse soll er dabei abgefeuert haben. Dies sagte auch der Polizeisprecher Christopher Grauwinkel gegenüber der „Bild-Zeitung“: „Der Beschuldigte hat mindestens zwei Schüsse abgegeben.“

Einer der Schüsse traf einen 28-jährigen Polizisten des SEK-Münster. Es kam zu einem Schusswechsel, wobei keiner der Schüsse den 29 Jahre alten Täter traf. Der angeschossene Polizist wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Dort erlag er jedoch „etwa eine Stunde später“ an der Schussverletzung, wie die Polizei Gelsenkirchen auf ihrem offiziellen Twitter-Account erklärt. „Wir trauern mit der Familie des Kollegen“, wurde dort mitgeteilt. 

Schusswechsel-Drama in Gelsenkirchen: Täter widerstandslos festgenommen 

Der bislang unbekannte Täter konnte widerstandslos festgenommen werden. Die weiteren Ermittlungen sollen nun von der Polizei Krefeld geführt werden. Eine Mordkommission soll bereits gegründet worden sein. 

In Zell im Wiesental wurde ein Mann getötet. Der Tatverdächtige ist derzeit auf der Flucht.

Tödlich endete auch ein Polizeieinsatz am Samstag (25. April) im nordrhein-westfälischen Dormagen

Nach einer tödlichen Messerattacke in Essen sitzt ein 17-Jähriger in Untersuchungshaft.

In NRW ist eine Polizeikontrolle eskaliert. Ein Beamter wurde durch Schüsse schwer verletzt.

In Bielefeld in NRW war wegen der Corona-Krise eine tödliche Messer-Attacke erst möglich.

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