„Bares für Rares“ (ZDF): Impressionismus-Gemälde für 400 Euro? „Das geht gar nicht“

Ein Frauen-Akt-Gemälde eines berühmten Impressionisten gefiel dem Verkäufer bei „Bares für Rares“ (ZDF) nicht. Horst Lichter stellte daraufhin einen Sauerkraut-Kuchen-Vergleich an. Nicht nur Händlerin Elisabeth Nüdling aus Fulda sagte das Bild von Paul Paede hingegen sehr zu.
Köln - In der „Bares für Rares“-Trödelshow im ZDF vom 10. März 2022 hatten Ilse Pfaudler und Dagmar Thiel aus Hessen ein Bild des Malers Paul Paede in das Walzwerk in Pulheim bei Köln mitgebracht. „Der eine mag Sauerkraut, der andere ein Stück Kuchen - ich mag beides“, merkte Moderator Horst Lichter, der sich kürzlich fasziniert von einer Skandal-Lithografie von John Lennon gezeigt an, zum unterschiedlichen Kunst-Geschmack an.
Ilse Pfaudler und Dagmar Thiel brachten das Bild nämlich für einen Freund zu „Bares für Rares“ (ZDF). Er hatte das Bild geschenkt bekommen. Es gefiel ihm aber überhaupt nicht. Dafür aber umso mehr Experte Albert Maier aus Ellwangen. „Paul Paede ist zusammen mit Max Liebermann, Max Slevogt und Lovis Corinth einer der berühmtesten deutschem Impressionisten“, schwärmte er.
Bares für Rares (ZDF): Berühmter Maler - Sauerkraut-Kuchen-Vergleich von Horst Lichter
Paul Paede (1868-1929) wurde in Berlin geboren. Nach einer Ausbildung zum Lithografen wurde er an der Akademie der Bildenden Künste in München als Schüler von Ludwig von Löfftz aufgenommen. „Hauptthema seines Œuvre waren Frauenakte“, führte Albert Maier aus. Der Maler wird als „Rubens des Impressionismus“ bezeichnet (lesen Sie auch hier: Riesen-Fund in Grabbelkiste – Schmuckstück erzielt bei „Bares für Rares“ im ZDF 500-fachen Preis).
Mit Bleistift ist hinten auf dem jetzt bei „Bares für Rares“ angebotenen Bild der Titel notiert: Kleiner Akt vor dem Spiegel. Wie Albert Maier weiter berichtete, habe Paul Paede unter anderem auch in Schondorf am Ammersee gelebt. Dort habe er durch Badende viele Motive gefunden, und es seien viele Werke entstanden - „hochpreisige Bilder, fantastische Bilder, wertvolle Bilder“.
Schließlich äußerten Ilse Pfaudler und Dagmar Thiel auf Nachfrage von Horst Lichter ihren Wunschpreis: 400 Euro. „Ich hoffe, das ist nicht zu hochgegriffen“, schien sich Dagmar Thiel fast zu entschuldigen. „400 Euro - das geht gar nicht“, entgegnete Albert Maier. Paul Paede sei ein „sehr berühmter Maler“. Der Experte schätzte den Wert des Frauenakt-Bildes auf 1200 bis 1500 Euro.
Im Händlerraum nahm Elisabeth Nüdling aus Fulda das Bild (Öl auf Leinwand) genauer unter die Lupe. „Es braucht eine kleine Restaurierung“, bemerkte sie. „Aber das ist keine große Sache.“ Der Schmuckhändlerin und Kunsthistorikerin gefiel das Bild von Paul Paede. „Wirklich schön! Das ist mal ein schöner Frauenakt“, sagte Elisbeth Nüdling, die zuletzt bei Dreharbeiten in Fulda eine Brosche umarbeiten ließ.
Aber auch die anderen Händler zeigten konkretes Interesse an dem impressionistischen Stück. Sowohl Antiquitätenhändler Fabian Kahl aus Thüringen, der jüngst in der ZDF-Show „Bares für Rares“ ein wertvolles Ölgemälde zerschneiden wollte, als auch Kunsthändler Julian Schmitz-Avila aus Bonn gaben Gebote ab. Sie begannen bei 400 Euro und steigerten sich schnell.
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Elisabeth Nüdling bot schließlich 1500 Euro. „Gute Gebote, würde ich sagen“, kommentierte Fabian Kahl. „Die Gebote sind super“, ergänzte Julian Schmitz-Avila. „Gutes Bild!“, warf Elisabeth Nüdling ein. Die Gutachterin für Diamanten ergänzte als Höchstbietende schnell mit Blick auf die beiden Verkäuferinnen: „Das ist so eine nette Damenrunde gerade! Kommen wir ins Geschäft?“
Ilse Pfaudler aus Wehrheim und Dagmar Thiel aus Frankfurt mussten bei „Bares für Rares“ (ZDF) nicht lange überlegen. Elisabeth Nüedling bekam den Zuschlag für das Frauenakt-Bild des deutschen Impressionisten Paul Paede. „Eine gute Größe - tolle Qualität“, freute sich die Händlerin aus Fulda. Und auch die beiden Verkäuferinnen waren sehr zufrieden. „Wird der so hoch gehandelt?“, hatte Dagmar Thiel nach der Expertise noch erstaunt gefragt.