Sat.1: Mediathek, Frühstücksfernsehen, Programm, Gold - alle Infos zum Sender

Sat.1 ist der älteste deutsche Privatsender. Teile aus dem Programm sind auch über eine Mediathek abrufbar. Bekannt ist der Sender mit dem bunten Ball als Logo unter anderem durch sein Frühstücksfernsehen.
Fulda/München - Der Sitz von Sat.1 befindet sich in Unterföhring bei München. Der Sender gehört zur ProSiebenSat.1 Media SE, deren Gründer Leo Kirch war. Sat.1 gehört neben RTL, ProSieben und Vox zu den vier erfolgreichsten Privatsendern in Deutschland. Aus dem Programm sind in der Mediathek unter www.sat1.de ganze Folgen, virale Highlight-Videos und exklusives Bonusmaterial kostenlos abrufbar.
Sitz: | Unterföhring bei München |
CEO: | Rainer Beaujean (seit 26. März 2020) |
Geschäftsführer: | Daniel Rosemann (seit 17. Mai 2021) |
Sendestart: | 1. Januar 1984 |
Inhaber: | ProSiebenSat.1 Media |
Marktanteil (2021): | 5,2 Prozent (ab 3 Jahren); 7,7 Prozent (14–49 Jahre) |
Am 1. Januar 1984 um 9.58 Uhr - einen Tag vor RTL - startete Sat.1 als erster deutscher Privatsender unter dem Namen PKS (Programmgesellschaft für Kabel- und Satellitenrundfunk). Die erste Sendung: „Feuerwerksmusik“ von Georg Friedrich Händel, der allererste Spielfilm am Abend: „Der Unverbesserliche“ mit Jean-Paul Belmondo. Aus dem Programm von Sat.1 sticht unter anderem das Frühstückfernsehen heraus, das jeden Werktag live gesendet wird.
Am 1. Oktober 2017 feierte das „Frühstückfernsehen“ auf Sat.1 bereits seinen 30. Geburtstag. Die Moderatoren sind Marlene Lufen, Alina Merkau, Karen Heinrichs, Matthias Killing, Daniel Boschmann und Christian Wackert. Start des „Frühstücksfernsehens“ war am 1. Oktober 1987 - zu Beginn mit Wolf-Dieter Herrmann und Gaby Papenburg noch unter dem Titel „Guten Morgen mit SAT.1“. Ab 1993 hieß die Sendung „Deutschland heute morgen“.
Sat.1: Das Frühstückfernsehen startete 1987 und wird live gesendet
Das „Frühstücksfernsehen“ (#FFS) auf Sat1. entwickelte sich zur längsten und zur erfolgreichsten Morning-Show im deutschen Fernsehen. Kein Format auf Sat.1 ist länger on air. Mit 4,5 Stunden - Sendestart ist werktäglich jeweils um 5.30 Uhr - ist das „Frühstücksfernsehen“ außerdem nach Sender-Angaben die längste Livesendung im deutschen TV.
Ähnlich prägend wie das „Frühstücksfernsehen“ ist für das Programm des Senders wohl die Sportsendung „ran“. Mit dem Start der Saison 1992/1993 besaß Sat.1 das Erstverwertungsrecht für die deutsche Fußball-Bundesliga. Neun Jahre lang (bis zur Saison 2001/2002) berichtete „ran – Sat.1-Fußball“ mit den Moderatoren Reinhold Beckmann, Johannes B. Kerner, Jörg Wontorra und Gaby Papenburg in einer ganz neuen unterhaltenden Art und Weise über den Fußball.
Im Jahr 1994 hatte Sat.1 seinen höchsten Marktanteil, unter anderem wegen der damals ausgestrahlten Fußballsendungen „ran – Sat.1 Bundesliga“. Laut der Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung (AGF) erreichte der Fernsehsender im Jahr 2021 beim Gesamtpublikum ab drei Jahren einen Zuschauermarktanteil von 5,2 Prozent. In der Altersgruppe von 14 bis 49 Jahren, der sogenannten werberelevanten Zielgruppe, erreichte Sat.1 im Jahr 2020 hingegen rund 7 Prozent Marktanteil und war damit der Sender mit den fünfthöchsten Anteilen.
Die ProSiebenSat.1 Media SE, zu der Sat.1 gehört, ist einer der größten Medienkonzerne in Europa. Im Jahr 2021 lag der Umsatz des Unternehmens bei mehr als 4,4 Milliarden Euro. Zu dem Konzern gehören insgesamt nach eigenen Angaben 15 Free- und Pay-TV Sender, mit denen über 45 Millionen TV-Haushalte in Deutschland, Österreich und der Schweiz erreicht werden. So gibt es unter anderem auch die Ableger „Sat.1 emotions“ (kostenpflichtig; vorher: Sat.1 Comedy) und „Sat.1 Gold“, einen freien Spartensender für Frauen von 40 bis 65 Jahren.
Video: Erinnert ihr euch noch? So sah Sat.1-Frühstücksmoderatorin Marlene Lufen früher aus
Zu den aktuell erfolgreichen Programm-Bestandteilen auf Sat.1 gehören neben dem „Frühstücksfernsehen“ unter anderem die Koch-Castingshow „The Taste“ (Start: November 2013) sowie die US-Serien „Navy CIS L.A.“, „Criminal Minds“ oder „MacGyver“, die Shows „The Voice of Germany“ (Start: 2011), und „Dancing on Ice“, Reality-Formate, wie „Promi Big Brother“, „Hochzeit auf den ersten Blick“, „The Biggest Loser“ (Start: 2012), „Das große Backen“ (seit 2013) und „Julia Leischik sucht: Bitte melde Dich!“, und Magazine wie „akte“.
Der Sender Sat.1 spricht selbst davon, dass er „mit seiner Programmvielfalt und mitreißendem Unterhaltungsfernsehen“ nicht nur die Relevanz-Zielgruppe der 14- bis 59-Jährigen ansprechen will, „sondern alle, die Fernsehen lieben. Der Sender bietet über alle Genres hinweg Lebensfreude und Geborgenheit, sorgt aber auch für Überraschungen und verbindet mit großen, unverwechselbaren und frischen Programmen als moderner Familiensender Generationen.“
Das Logo von Sat.1 ist ein bunter Ball. Zum ersten Mal erschien er am 1. Januar 1985 im Programm. Der aktuelle Slogan von Sat.1 ist seit dem 1. September 2022 „Es gibt noch viel zu sehen“. Vorherige Slogans von Sat.1 waren unter anderem „Powered by emotion“ (ab 2001), „Colour your life“ (ab 2009) und „Freut euch drauf“ (ab 2012). Der erste Slogan von Sat.1 lautete ab 1993: „Die beste Zeit des Tages“.
Sat.1: Vom „Frühstücksfernsehen“ über „Harald Schmidt Show“ und „The Taste“
Zu den erfolgreichsten Formaten von Sat.1 zählt neben den Regionalnachrichten „17.30 live“ und dem „Frühstücksfernsehen“, der Sportsendung „ran“, „Kommissar Rex“, „Anna Maria – Eine Frau geht ihren Weg“, „Nur die Liebe zählt“ (mit Kai Pflaume) sowie „Kerner“, „Talk im Turm“, „Spiegel TV“, „Schreinemakers Live“ mit Margarete Schreinemakers und „Geh aufs Ganze!“ mit Jörg Draeger auch das „Glücksrad“. Zum allerersten Mal, am 7. November 1988, drehte es sich das – präsentiert von den Moderatoren Peter Bond und Frederic Meisner sowie „Buchstabenfee“ Maren Gilzer.
Von Dezember 1995 (Start: 5. Dezember 1995) bis 2003 sendete Sat.1 die von Harald Schmidt moderierte und von der Firma Brainpool in Köln produzierte „Harald Schmidt Show“, die Kult-Status erreichte und das Image des Senders erheblich aufwertete. Am 20. April 1996 startete die „Die Wochenshow“ auf Sat.1. Die Sketchshow (228 Folgen bis 2002) wurde unter anderem mit Anke Engelke, Ingolf Lück, Marco Rima, Bastian Pastewka und Markus Maria Profitlich legendär.
Auf die Talkshows „Kerner“, „Pilawa“ und „Sonja“ folgen bei Sat.1 unter anderem „Britt – Talk um eins“ (ausgestrahlt von 2001 bis 2013 und damit die langlebigste Talkshow im deutschen Privatfernsehen), „Richterin Barbara Salesch“, „Richter Alexander Hold“, „Zwei bei Kallwass“ und „Verliebt in Berlin“ (ab Februar 2005), die erste deutsche Telenovela am Vorabend mit Alexandra Neldel in der Hauptrolle.
- Folgende Sat.1-Sendungen sind unter den TV-Zuschauern ebenfalls beliebt:
- K11 - Kommissare im Einsatz (Seit 2003)
- Pretty in Plüsch (Seit 2020)
- Anna und die Liebe (2008 bis 2012)
- Der letzte Bulle (2010 bis 2014)
- Knallerfrauen (2011 bis 2015)
„The Taste“: So funktioniert die beliebte Koch-Show auf Sat.1
The Taste auf Sat.1 funktioniert anders als viele Koch-Shows im Fernsehen: Unter den Kandidaten befinden sich nämlich sowohl Hobby- als auch Profiköche, die gegeneinander antreten. Von Woche zu Woche scheiden mehr Kandidaten aus, sodass es am Ende nur einen Gewinner gibt. Der Erstplatzierte gewinnt meist einen Geldpreis und darf ein eigenes Kochbuch veröffentlichen.
Die Aufgabe für die Kandidaten bei The Taste auf Sat.1 ist, ein Gericht zu kreieren - aber nicht auf einem Teller, wie in anderen Koch-Shows, sondern nur auf einem Löffel. In der ersten Folge probiert die Jury - auch Coaches genannt - die Löffel, ohne zu wissen, wer sie zubereitet hat. Je nachdem, wie gut ihnen der Löffel geschmeckt hat, entscheiden die Juroren, ob sie den Koch des Löffels in ihrem Team haben möchten. Entscheiden sich mehrere Coaches für einen Löffel, kann sich dessen Koch einen Coach aussuchen. Aber natürlich passiert es in der ersten Folge auch, dass kein Coach den grünen Knopf drückt. Dann hat der jeweilige Koch kein Team - und scheidet aus.
In einer normalen Folge von The Taste bestimmt der Gastjuror das Thema. Dann wird auf Sat.1 ausgelost, welches Team welches der konkreten Unterthemen bekommt. Die Gerichte, die die Kandidaten der jeweiligen Teams dann in 60 Minuten zubereiten, müssen das jeweilige Thema zur Basis haben. Der Gastjuror probiert dann alle vier Löffel - aus jedem Team einen - und reiht sie von „Bester Löffel“ nach „Schlechtester Löffel“. Der Koch, der den Gewinner-Löffel zubereitet hat, ist automatisch eine Runde bei der Sat.1-Sendung weiter und kann in dieser Folge nicht mehr ausscheiden. Dann folgen noch zwei weitere Entscheidungskochen, ehe feststeht, wer die Sendung verlassen muss.
Nicht mehr aus dem Programm von Sat.1 wegzudenken: Das „Frühstücksfernsehen“
Ebenfalls zu den erfolgreichsten Formaten auf Sat.1 zählt auch das „Frühstücksfernsehen“. Es läuft seit über 33 Jahren im Programm. Montags bis freitags wird zwischen 5.30 Uhr und 10 Uhr live gesendet. Die Sendung gibt es seit dem 1. Oktober 1987 und begann unter dem Titel Guten Morgen mit Sat.1. Von 1993 bis 1999 hieß die Sendung Deutschland Heute Morgen und seit 1999 hat die Sendung den Namen „Sat.1 Frühstücksfernsehen“.
In den ersten Ausgaben gehörten neben redaktionellen Teilen auch Expertengespräche zu Verbraucherthemen, ein tägliches Horoskop und Musikvideos zum Programm. Jeden Morgen wurde zunächst ein Buchstabe ermittelt, der nur die Zuschauer, deren Familienname mit diesem Buchstaben begann, berechtigte, sich für das per Telefon gespielte Gewinnspiel „Der Goldene Schuss“ zu qualifizieren. Ein anderes langjähriges Element der mehrstündigen Sendung war das Videospiel Superball, ein weiteres Reaktionsspiel mit Zuschauer Beteiligung per Telefon. Dieses wurde im Frühjahr 2006 durch das Spiel Super-Zoom ersetzt, seit Herbst 2009 gibt es das Spiel „2 Fragen, 3 Antworten“.
Seit Dezember 2009 gibt es wieder ein neues Gewinnspiel namens „Jackpot 5“. Vorübergehend wurde das Spiel Punktlandung, bei dem die Mitspieler einen genannten Ort auf einer Deutschlandkarte treffen müssen, eingeführt. Außerdem konnten, in früheren Sendungen, Gesangstalente beim Morningstar ihr Können unter Beweis stellen. Der Schwerpunkt der Sendung liegt auf Unterhaltung. Seit dem 25. März 2008 präsentiert sich das Frühstücksfernsehen aus dem größten Sat.1-Studio. Die Sendung kam von der ersten Sendung am 1. Oktober 1987 bis zum 11. Januar 1991 aus Hamburg. Seit dem 14. Januar 1991 wird sie in Berlin produziert.