Bhakdi kündigte eine Klage gegen die Europäische Arzneimittelbehörde EMA wegen der Zulassung des Biontech-Impfstoffs vor dem Europäischen Gerichtshof an. Eingereicht ist die Klage aber noch nicht. Dafür schrieb Bhakdi alle Abgeordneten des Europa-Parlaments an und drohte ihnen, er werde sie für Impfschäden haftbar machen. Die Abgeordneten waren an der Zulassung des Impfstoffs allerdings gar nicht beteiligt. (Lesen Sie hier: Das wurde aus der Klage von Corona-Kritiker Reiner Füllmich)
Im Sommer geriet Bhakdi in die Schlagzeilen, als der Goldegg-Verlag die Zusammenarbeit mit ihm einstellte. In dem Verlag war Bhakdis Bestseller-Buch „Corona Fehlalarm?“ erschienen. Anlass waren Äußerungen Bhakdis in einem Interview: Der jüdische Staat sei durch seine Impfpolitik schlimmer als das nationalsozialistische Deutschland.
Das Jüdische Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus (JfDA) äußerte dazu, es sei „empörend, aber kaum überraschend, dass Bhakdi, eine zentrale Figur des corona-verschwörungsideologischen Spektrums, derartige Aussagen tätigt“.
Unserer Zeitung gegenüber bleibt Bhakdi bei seiner Aussage. Aber er verweist auf einen „offenen Brief von Holocaust-Überlebenden und ihren Nachkommen“ an die Medien. Darin wird der Vergleich der Impfung mit der NS-Vernichtungspolitik sogar noch verschärft.
In dem Brief heißt es: „Die Lehre aus dem Holocaust ist, dass man nicht zusehen und nicht mitmachen darf, wenn eine Minderheit verfolgt wird. Sie haben den Holocaust für das Gegenteil instrumentalisiert: um den Menschen den Willen zu nehmen, sich gegen Unrecht zu wehren. Und auf diese gottlose Weise haben sie einen neuen Holocaust vorbereitet und sind dabei, ihn umzusetzen.“
Für die Diskussion in seinem eigenen Land hat Bhakdi keine Hoffnung mehr: „Wir erachteten es als unsere Pflicht, alles in unserer Kraft zu versuchen, um unseren Mitmenschen zu helfen. Es war vergebens. Wir haben keine Hoffnung mehr für Deutschland“, erklärt er unserer Zeitung.
Sucharit Bhakdi kandidierte im Sommer auf der Liste der Partei „Die Basis“ für den Bundestag, trat dabei aber weniger in der Öffentlichkeit auf als Reiner Fuellmich. Dieser hatte zwischenzeitlich angekündigt, gerichtlich gegen die deutsche Corona-Politik vorzugehen.