Q-Fieber breitet sich aus: Seltene Krankheit infiziert mehrere Menschen
Das seltene Q-Fieber ist in Niedersachsen nachgewiesen worden. Mehrere Menschen sind bereits infiziert worden. Alles zu den Symptomen und der Behandlung.
Lüneburg – Das seltene Q-Fieber ist in Amt Neuhaus im Landkreis Lüneburg nachgewiesen worden. Bei mehreren Menschen wurde die Krankheit festgestellt. Die Symptome des Fiebers sind unspezifisch und variieren von Person zu Person, berichtet kreiszeitung.de.
Q-Fieber infiziert mehrere Menschen in Niedersachsen
Wie der Landkreis Lüneburg mitteilt, seien mehrere Menschen in Niedersachsen bereits infiziert worden. Beim Q-Fieber handelt es sich nach Angaben des Q-GAPS (Deutsches Interdisziplinäres Q-Fieber Forschungsprogramm) um eine Krankheit, die von Tieren auf den Menschen übertragen wird. Das Q-Fieber werde in der Tiermedizin auch als Coxiellose bezeichnet und ist eine Erkrankung, die durch das Bakterium Coxiella burnetii verursacht wird. Menschen können sich infizieren, wenn sie Tröpfchen oder Staub von Tieren einatmen. Ein direkter Kontakt zu Tieren ist nicht zwangsläufig notwendig.
Insbesondere Tiere wie Schafe, Ziegen und Rinder können das Q-Fieber über deren Ausscheidungsprodukte übertragen. Haustiere und Wildtiere könnten ebenfalls infiziert sein und den Erreger ausscheiden – auch wenn eine Übertragung laut Q-GAPS auf den Menschen sehr selten beschrieben wurde.
Lungen- und Leberentzündung: Das sind die Symptome des Q-Fiebers
Die Symptome des Q-Fiebers sind nach Angaben des Q-GAPS eher unspezifisch und könnten mit denen einer Grippe verglichen werden. Etwa ein bis drei Wochen nach der Infektion würden bei etwa 40 Prozent der Infizierten Beschwerden wie Fieber, Gliederschmerzen und Schüttelfrost, ein starker Frontalkopfschmerz sowie Mattigkeit auftreten. Zudem kann es bei etwa zehn Prozent der Betroffenen zu einer Lungenentzündung und zu einer Leberentzündung kommen. Selten führt die Infektion auch zu Herzmuskel- oder Herzbeutelentzündungen sowie zu Gehirnhautentzündungen.

Wie die Jahrbücher des Robert Koch-Instituts (RKI) zeigen, schwankt die Anzahl der gemeldeten Fälle des Q-Fiebers. Im Jahr 2020 wurden 55 Fälle gemeldet. Der Median der Jahre 2015 bis 2020 zeigt auf, dass der Durchschnitt bei 150 gemeldeten Erkrankungen pro Jahr in Deutschland liegt. Aufgrund der bekannten milden Beschwerden eines akuten Q-Fiebers ist jedoch von einer Untererfassung auszugehen.
Eine akute Q-Fieber-Erkrankung wird laut Q-GAPS mit Antibiotika behandelt. Die Behandlungsdauer beträgt 14 Tage, in denen entsprechende Antibiotika-Tabletten eingenommen werden. Kinder unter acht Jahren und Schwangere müssten zum Teil mit Antibiotika aus anderen Wirkstoffgruppen behandelt werden. Dabei sei bei Kindern darauf zu achten, dass die Dosierung an das Gewicht des Kindes angepasst werden muss.