Corona-Bonus verpufft? Union mit schlechtestem Umfrage-Ergebnis seit Beginn der Pandemie

War es das mit dem Coronabonus? In der jüngsten Umfrage kommt die Union auf das schlechteste Ergebnis seit Beginn der Corona-Pandemie. Die SPD schließt zu den Grünen auf.
Berlin - Seit Beginn der Corona-Krise im Frühjahr 2020 konnte die Union durchgehend gute Ergebnisse bei Umfragen einfahren. Gerade zum Beginn der Pandemie zeigten sich die befragten Wähler durchaus zufrieden mit dem Krisenmanagement von CDU* und CSU* und schenkten der Regierungspartei in Umfragen ihr Vertrauen. Eine Entwicklung von welcher Koalitionspartner SPD nur bedingt profitieren konnte.
Union verliert in Umfrage erneut: Schlechtestes Ergebnis seit Beginn der Corona-Pandemie
Knapp ein Jahr nach dem Beginn der Pandemie scheint dieser Corona-Bonus, den sich die Union verschaffen konnte, jedoch wieder verpufft. Zumindest der neusten Umfrage zu Folge, die das Meinungsforschungsinstitut INSA im Auftrag der Bild-Zeitung durchführte. Demnach würden 33,5 Prozent der Befragten ihre Stimme der CDU/CSU geben, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre. Ein Verlust von einem Prozentpunkt. Damit würde die Union zwar ein leichtes Stimmen-Plus im Vergleich zur Bundestagswahl 2017 (32,9 Prozent) verzeichnen, jedoch sinkt der Umfragewert gleichzeitig auf den niedrigsten Stand seit März 2020.
Die Union entfernt sich damit weiter vom Ziel „35 Prozent plus x“, das von CDU-Parteichef Armin Laschet* nach seiner Wahl zum Vorsitzenden ausgerufen wurde. Zulegen konnte hingegen die SPD*, die in der neuen Umfrage mit Bündnis90/Die Grünen* gleichziehen können. Die Sozialdemokraten steigern sich um einen Prozentpunkt und kommen auf 17 Prozent, während die Grünen um 0,5 Prozentpunkte ebenfalls auf 17 Prozent abrutschten.
Umfrage zur Bundestagswahl: Keine Mehrheit für Grün-Rot-Rot
Die Linke* konnte ebenfalls ein leichtes Plus verzeichnen und steht bei 9 Prozent. Die Umfragewerte von FDP* und AfD* blieben unverändert bei 9 bzw. 10,5 Prozent. Auf die anderen Parteien entfielen vier Prozent der Stimmen. Durch dieses Ergebnis kämen sowohl eine Regierungskoalition aus Union und SPD, sowie Union und Grünen auf eine parlamentarische Mehrheit. Eine Grün-Rot-Rot-Koalition aus Grünen, SPD und Linken würde zwar eine Mehrheit im Bundestag mit 43 Prozent verpassen, käme aber auf mehr Stimmen als ein schwarz-gelbes Bündnis aus Union und FDP (42,5 Prozent). Die Unterschiede sind jedoch so gering, dass sie bei einer maximalen Fehlertoleranz von 2,5 Prozentpunkten nur eine eingeschränkte Aussagekraft erhalten. (fd) *merkur.de ist Teil der Ippen-Digital-Zentralredaktion