1. Fuldaer Zeitung
  2. Politik & Wirtschaft

Erdogan „bereit, Märtyrer zu werden“: Türkei droht Frankreich in ungekanntem Ausmaß - „Werden Preis zahlen“

Erstellt: Aktualisiert:

Recep Tayyip Erdogan (li.) und Emmanuel Macron begrüßen sich bei einer Pressekonferenz im Januar 2018.
Recep Tayyip Erdogan (li.) und Emmanuel Macron begrüßen sich bei einer Pressekonferenz im Januar 2018 - die Zeit der Freundlichkeiten scheint vorerst vorbei. © LUDOVIC MARIN/AFP

Der von wirtschaftlichen Krisen im Land gebeutelte türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan verschärft die Rhetorik im Erdgas-Streit massiv - er droht Frankreich und Griechenland.

Ankara - Im Streit um Gasvorkommen im Mittelmeer hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan den Ton gegenüber Griechenland und Frankreich nochmals drastisch verschärft. Die politisch Verantwortlichen in Athen und Paris seien „geldgierig“ und „inkompetent“, sagte der Staatschef am Sonntag in Ankara.

„Wenn es ums Kämpfen geht, sind wir bereit, Märtyrer zu werden“, sagte Erdogan in einer Rede. Er fügte hinzu: „Die Frage ist: Sind diejenigen, die sich gegen uns im Mittelmeer auflehnen, zu den gleichen Opfern bereit?“

Nun legte das Staatsoberhaupt der Türkei noch einmal mit markigen Worten nach.

Erdogan attackiert Macron im Erdgas-Streit: „Geldgierig und inkompetent“

„Akzeptiert das griechische Volk das Risiko, in dem es wegen seiner geldgierigen und inkompetenten Anführer ist?“, fragte Erdogan weiter. „Weiß das französische Volk um den Preis, den es wird zahlen müssen, wegen seiner geldgierigen und inkompetenten Anführer?“

Griechenland und die Türkei streiten um unlängst entdeckte Gasvorkommen im östlichen Mittelmeer. Die Beziehungen zwischen den beiden Nato-Ländern sind deshalb extrem angespannt. Angesichts der Lage hat Frankreich als Zeichen seiner Unterstützung für Griechenland seine Militärpräsenz im östlichen Mittelmeer verstärkt.

Türkei: Fronten mit EU verhärtet - Maas und Co. bereiten Wirtschaftssanktionen vor.

Zuletzt hatten sich auch die Fronten zwischen der Türkei und der EU weiter verhärtet. Wie der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell am Freitag in Berlin sagte, wollen die EU-Außenminister die Vorbereitung weiterer Strafmaßnahmen bis hin zu Wirtschaftssanktionen beschleunigen. Diese könnten beschlossen werden, wenn diplomatische Vermittlungsversuche bis zum EU-Gipfel Ende September scheitern. Die türkische Regierung beharrte derweil auf ihren Gebietsansprüchen. Nach dem Konflikt mit Griechenland und Zypern folgte jetzt die nächste Provokation der Türkei. (AFP/fn)

Auch interessant