verschwiegen“, sagte auch der finanzpolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Florian Toncar, der dpa. „Er hat sich in zwei Befragungen maximal zugeknöpft präsentiert und viele Fragen nur minimalistisch oder mit Allgemeinplätzen beantwortet. Eine deutlich stärkere persönliche Rolle von Scholz im Steuerfall Warburg als bisher bekannt wäre eine sehr plausible Erklärung für dieses Verhalten.“
Linke*-Finanzexperte Fabio de Masi deutete auf Twitter an, die Möglichkeit der Opposition nachzufragen sei bisher bewusst gering gehalten worden. Nun wolle er im Verbund mit Paus und Toncar den Finanzminister nicht mehr auskommen lassen: „Es ist erbärmlich und wir werden dies als Opposition geeint und unbeschadet unserer politischen Unterschiede nicht durchgehen lassen!“, betonte er. Linke, FDP und Grüne machen derzeit auch in einer anderen Frage gemeinsame Sache.
Als Cum-Ex-Geschäft wird das Verschieben von Aktien rund um einen Dividenden-Stichtag herum bezeichnet, um sich so eine einmal gezahlte Kapitalertragssteuer mehrfach vom Fiskus erstatten zu lassen. Dadurch sind der öffentlichen Hand in der Vergangenheit Steuergelder in Milliardenhöhe entgangen. Die Bundesregierung schob der Praxis 2012 einen Riegel vor. Einige der Fälle von damals werden derzeit von Gerichten aufgearbeitet.
Im deutschlandweit ersten Strafprozess zu Cum-Ex-Geschäften hatte das Landgericht Bonn im März Bewährungsstrafen gegen zwei Angeklagte verhängt und war zu dem Schluss gekommen, dass die umstrittene Praxis als strafbar zu werten sei. Damit wurde dies erstmals gerichtlich festgestellt. (dpa/AFP/fn) *Merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.
Finanz-Experten sagen für 2021 ein massives Steuerloch voraus. Steuereinnahmen sollen um fast 20 Milliarden Euro sinken.