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Sanktionen gegen Russland: So umschifft Putin die Daumenschrauben der EU

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Von: Lucas Maier

Die EU überzieht Russland seit der Eskalation in der Ukraine mit Sanktionen. Doch Moskau weiß, wie damit umzugehen ist.

Moskau - Ob Öl, Benzin oder Kaviar: Die EU hat die meisten Güter aus Russland mit Sanktionen belegt. Auch wenn die Sanktionen gegen die Export- und Importvorhaben von Wladimir Putin immens sind, wird es immer Wege und Mittel geben, diese zu umgehen oder zumindest abzuschwächen.

Erst am 22. Juni gab Putin bekannt, den Handel auf „zuverlässige internationale Partner“ umzuleiten, wie der TV- Sender CNN berichtet. Zu den Partnern zählen die Länder Indien, Brasilien, China sowie Südafrika. Auch die Türkei ist mit ihrem einfachen Zugang zum EU-Markt ein wichtiger wirtschaftlicher Verbündeter von Russland. Moskau begründete den Schritt damit, dass der Westen dabei sei, die wirtschaftlichen Beziehungen zu kappen.

Sanktionen gegen Russland: Exporte nach Asien steigen sprunghaft

Fast vier Monate nach der Eskalation im Ukraine-Krieg sind die Exporte von russischem Rohöl nach Indien um 658 Prozent gestiegen, wie Euronews berichtet. China bezieht ungefähr die doppelte Menge im Vergleich zu Vorkriegszeiten und nimmt man den gesamten asiatischen Kontinent hat sich die Menge sogar verdreifacht.

Nicht nur die Exporte sind für Russland elementar, auch die Importe, gerade von Halbleitertechnik sind notwendig, um die Produktion im Land aufrecht zu halten. Diese könnte beispielsweise über die Eurasische Wirtschaftsunion, neben dem „normalen“ Handel auch Handel, erfolgen. Der Handel mit sanktionierten Waren ist nicht unwahrscheinlich, wie Politico mit Verweis auf Geheimdienstkreise schreibt. Zu der Wirtschaftsunion zählen:

EU gegen Russland: So umgeht Putin die Sanktionen

Die EU hat sich am 3. Juni darauf geeinigt, Öl-Lieferungen aus Russland zu sanktionieren. Doch diese können auch ganz praktisch umgangen werden.

Ein Trick ist beispielsweise, das Öl in internationalen Gewässern von einem russischen Tanker auf ein Schiff aus einem anderen Land umzuladen. Das russische Öl kommt dann umdeklariert in den Häfen der Welt an. Ein anderer „gängiger Trick“ ist laut Politico, dass Schiffe ihren Geotracker ausschalten. So kann nur noch schwer nachvollzogen werden, woher die Lieferung ursprünglich kam. (Lucas Maier)

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