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Ukraine-Krieg: Russland warnt vor Absturz der ISS

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Von: Astrid Theil

Das Bild zeigt die Internationale Raumstation (ISS).
Das Bild zeigt die Internationale Raumstation (ISS). © picture alliance/dpa/NASA

Laut der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos droht wegen der westlichen Sanktionen im Ukraine-Krieg gegen Russland ein Absturz der Internationalen Raumstation ISS.

Swjosdny Gorodok - Der Chef der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, Dimitri Rogosin, hat den Westen vor einem Absturz der Internationalen Raumstation ISS* gewarnt. Über Telegram erklärte Rogosin am Samstag (12. März), dass die im Ukraine-Krieg* gegen Russland verhängten Sanktionen den Betrieb der russischen Raumschiffe, die die ISS versorgen, beeinträchtigen würden. Dabei bezog er sich vor allem auf den russischen Teil der Station, der für Kurskorrekturen zuständig ist.

Die Sanktionen könnten seiner Auffassung nach zur Konsequenz haben, dass die 500 Tonnen schwere Raumstation auf die Erde stürzen und „ins Meer oder auf Land“ fallen könne. „Das russische Segment sorgt dafür, dass die Umlaufbahn der Station korrigiert wird (durchschnittlich elfmal im Jahr), auch um Weltraumschrott zu vermeiden“, erklärte Rogosin. Darüber hinaus veröffentlicht er eine Weltkarte, auf der sichtbar sein soll, wo die ISS abstürzen könnte. Russland sei dieser Karte zufolge weitgehend sicher, während andere, besonders westliche Länder „über den Preis der Sanktionen gegen Roskosmos nachdenken“ sollten.

Ukraine-Krieg: Wegen befürchteten Absturz der ISS: Russische Raumfahrtbehörde appelliert an Nasa, CSA und ESA

Der Weltraum ist einer der wenigen verbliebenen Bereiche, in denen Russland und die USA noch zusammenarbeiten. Die US-Raumfahrtbehörde Nasa arbeitet nach eigenen Angaben bereits an Lösungen, um die ISS ohne russische Hilfe im Orbit zu halten. Russland befördert regelmäßig mit Sojus-Raumkapseln und Progress-Raumfrachtern auch Crew-Mitglieder und Nachschub zur ISS. Noch diesen Monat, am 30. März, sollen der US-Astronaut Mark Vande Hei und seine zwei russischen Kollegen Anton Schkaplerow und Pjotr Dubrow an Bord einer Sojus-Raumkapsel von der ISS zurück zur Erde gebracht werden.

Der Betrieb der Trägerraketen unterliege allerdings laut Rogosins inzwischen Sanktionen der USA, der EU und Kanadas. Roskosmos hat nach eigenen Angaben bereits an die Partner appelliert, die Sanktionen aufzuheben. Rogosin teilte auf Telegram mit, dass diese aufgefordert worden seien, die „unrechtmäßigen“ Strafmaßnahmen gegen russische Betriebe zurückzunehmen. Diesen Brief soll die US-Raumfahrtagentur Nasa*, die kanadische CSA sowie die europäische ESA erhalten haben.

Ukraine-Krieg: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt bricht Zusammenarbeit mit Russland ab

In Russland sind mehrere für die Raumfahrt wichtige Unternehmen von den im Zuge des Einmarschs in der Ukraine verschärften Sanktionen betroffen. Bislang gibt es keine Pläne, wann die ISS außer Betrieb gehen soll. Russland hatte Anfang März auch die Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) für beendet erklärt und damit auf die Aufkündigung der Kooperation von deutscher Seite reagiert. Das DLR hatte mit seinem Schritt auf den russischen Angriff auf die Ukraine reagiert und Moskau dafür kritisiert. (at/dpa/afp)*Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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