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Trumps Vertraute wendet sich ab und spricht mit der Staatsanwaltschaft

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Von: Kathrin Reikowski

Hope Hicks, eine wichtige Beraterin von Donald Trump, tritt erneut zurück.
Hope Hicks, eine wichtige Beraterin von Donald Trump, sprach mit US-Staatsanwälten. (Archivbild) © Ting Shen/imago-images

Stehen die Ermittlungen gegen Donald Trump vor dem Ende? Hope Hicks, ehemalige Kampagnenmitarbeiterin von Trump, trifft die Staatsanwaltschaft von Manhattan.

New York (USA) - Sie galt als Vertraute Donald Trumps in der Wahlkampagne 2016, als Trump zum ersten Mal als Präsident kandidierte, und war bei einer Reihe von Themen wohl für die Schadensbegrenzung zuständig: Hope Hicks, ehemalige Kampagnenmitarbeiterin und spätere Kommunikationschefin Trumps. Laut New York Times sprach sie am Montag mit der Staatsanwaltschaft in Manhattan, die ermittelt, ob Trump in die Zahlung von Schweigegeld an Ex-Porno-Star Stormy Daniels involviert war, ebenso wie darin, dies zu vertuschen. Daniels hatte angegeben, eine Affäre mit Trump gehabt zu haben und von Michael D. Cohen, einem Anwalt Trumps, 130.000 US-Dollar erhalten. Trump hatte die Affäre mit Daniels zuletzt nicht mehr abgestritten.

Zwar steht laut New York Times noch nicht fest, ob überhaupt Anklage erhoben wird, und auch eine Verurteilung wäre längst nicht sicher. Dennoch würden Trump bis zu vier Jahre Haft drohen, sollte er in diesem Fall verurteilt werden. Und eine Verurteilung hätte Konsequenzen für die US-Politik: Der Ex-Präsident scheint derzeit nicht auszuschließen, erneut für die US-Präsidentschaft kandidieren zu wollen.

Donald Trump und das Schweigegeld: Hope Hicks ist bereits siebte Zeugin

Hicks war demnach bereits die siebte Zeugin, die in dem Fall befragt worden war. Dies wertet die New York Times als Beleg dafür, dass sich die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft bereits kurz vor dem Ende befinden. Demnach habe Hicks zu entscheidenden Zeitpunkten der Schweigegeldzahlungen mit Trump oder Anwalt Cohen telefoniert - und könnte der Staatsanwaltschaft wohl wichtige Erkenntnisse liefern.

Neben Hicks habe bereits ein Anwalt von Stormy Daniels (mit bürgerlichem Namen Stephanie Clifford) ausgesagt, sowie zwei weitere Mitarbeiter Donald Trumps, neben anderen Zeugen. Im Falle von Hicks sei allerdings unklar, ob sie vor der Grand Jury aussagte oder lediglich den Staatsanwälten Fragen beantwortete. Letztendlich entscheidet die aus Bürgerinnen und Bürgern bestehende Grand Jury, ob Anklage erhoben wird oder nicht.

Ermittlungen und Anklagen gegen Donald Trump: Das ist der Stand

Donald Trump sieht sich mehreren Ermittlungen und Anklagen gegenüber: Bei Zivilklagen im Zusammenhang mit dem Sturm auf das Kapitol am 6. Januar 2021 ist er nicht grundsätzlich durch seine damalige Immunität als Staatschef geschützt. Zu diesem Schluss kam das US-Justizministerium Anfang März.

Sowohl bei Trump als auch bei dem amtierenden US-Präsidenten Joe Biden wurden außerdem nach ihren jeweiligen Amtszeiten als Präsident beziehungsweise als Vizepräsident als geheim eingestufte Regierungsdokumente in Räumlichkeiten gefunden, in denen sie nicht hätten aufbewahrt werden dürfen. In beiden Fällen ermitteln unabhängige Sonderermittler und -ermittlerinnen. Bei den Ermittlungen zu einer möglichen rechtswidrigen Einflussnahme auf die Präsidentschaftswahlen 2020 im US-Bundesstaat Georgia durch das Lager von Donald Trump will die zuständige Grand Jury die Anklage mehrerer Personen empfehlen. Dies sagte am Dienstag die Chef-Jurorin Emily Kohrs mehreren US-Medien. Sie nannte aber keine Namen und ließ damit auch offen, ob Ex-Präsident Trump eine Anklage droht. (dpa/kat)

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