1. Fuldaer Zeitung
  2. Politik & Wirtschaft

Nach Hacker-Angriff auf Twitter-Konten von Bezos, Bill Gates und Obama - 17-jähriger Verdächtiger festgenommen

Erstellt: Aktualisiert:

Die Twitter-Konten zahlreicher bekannter Persönlichkeiten wurden gehackt. Die Betroffenen riefen scheinbar zu einer Bitcoin-Spende auf. Die Polizei konnte einen 17-jährigen Verdächtigen festnomen.

Update vom 31. Juli: Ein Twitter-Hack Mitte Juli hatte weitreichende Folgen, weil sehr prominente Personen betroffen waren. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft soll ein 17-Jähriger hinter den Angriffen auf die Accounts von Barack Obama, Bill Gates und Elon Musk stecken. Auch andere Profile wie Firmen-Accounts von Apple wurden geknackt. Die Polizei des US-Bundesstaats Florida hat den Hauptverdächtigen festgenommen.

Nach beispiellosen Twitter-Hack: 17-Jähriger festgenommen

30 Anklagepunkte würden dem „Drahtzieher“ vorgeworfen, erklärte Staatsanwalt Andrew Warren in Tampa. Angesichts der Schwere der Vergehen werden Graham Ivan C. als Erwachsener behandelt. Somit könnten ihm längere Haftstrafen drohen. Nachdem die Accounts gehackt wurde, erschienen auf den Profilen Aufrufe, Geld in der Kryptowährung Bitcoin auf ein bestimmtes Konto zu schicken, mit dem Versprechen das doppelte zurückzubekommen.

Nach Angaben der Ermittler kamen dabei mehr als 100.000 US-Dollar zusammen. Experten zufolge hätte ein ausgefeilterer Hack - etwa durch einen gezielten Spendenaufruf oder eine politische Botschaft – noch deutlich größeren Schaden anrichten können als der recht offensichtlich verdächtige Bitcoin-Aufruf.

Twitter-Hack auf Obama und Co.: Unklar, ob der Verdächtige allein gehandelt hat

Der Staatsanwalt wollte sich zunächst mit Blick auf die laufenden Ermittlungen nicht zur Frage äußern, ob der 17-Jährige allein gehandelt hat. Er habe bei der Festnahme in seiner Wohnung in Tampa, in der er allein gelebt habe, keinen Widerstand geleistet, sagte Warren. Der Zugriff der Justiz sei das Ergebnis der Zusammenarbeit mit der Bundespolizei FBI und anderen Behörden, erklärte Warren. Ziel des Hacks sei es gewesen, Geld von vielen Amerikanern zu stehlen, weswegen der Verdächtige zur Rechenschaft gezogen werde, sagte er.

Twitter hatte nach dem für das Unternehmen sehr peinlichen Hack erklärt, einige Mitarbeiter seien „manipuliert“ worden und die Angreifer hätten sich mit deren Login-Daten Zugriff auf interne Systeme der Firma verschaffen können. Bei der Attacke waren 130 Accounts betroffen gewesen.

Twitter-Hack: Auch Kanye West und der ehemalige New Yorker Bürgermeister betroffen

Update vom 16. Juli, 11.50 Uhr: Nachdem es am Mittwoch bislang unbekannten Hackern gelungen ist, sich Zugang zu den Twitter-Konten zahlreicher prominenter Persönlichkeiten zu verschaffen und dort Werbung für dubiose Bitcoins zu machen, arbeitet der Konzern an der Aufklärung des Angriffs. Ersten Erkenntnissen des Kurznachrichten-Dienstes zufolge wurden in einer koordinierten Attacke Twitter-Mitarbeiter mit Zugang zu internen Systemen ins Visier genommen.

Ein Großteil der Twitter-Beschäftigten arbeitet seit Beginn der Corona-Krise von Zuhause aus. Unter Berufung auf einen angeblichen Angreifer berichtete die Website Vice außerdem, es sei auch ein Twitter-Insider für seine Hilfe bezahlt worden. Diese Angaben ließen sich jedoch zunächst nicht unabhängig bestätigen. 

Wie nun weiter bekannt wurde, waren auch die Twitter-Konten des früheren New Yorker Bürgermeisters Michael Bloomberg und des Rappers Kanye West von der Hacker-Attacke betroffen. Mehrere Stunden lang konnten verifizierte Twitter-Profile größtenteils gar nicht twittern, weil Konzern so eine weitere Verbreitung der Bitcoin-Betrugsmasche verhindern wollte. Auf eines der Konten, die in den Twitter-Nachrichten genannt wurden, wurde Kryptowährung im Wert von mehr als 100.000 Dollar geschickt. 

Übrigens: Ein bei Twitter gepostetes Rap-Video sorgte kürzlich ebenfalls für Wirbel. Viele User können der Social-Media-Offensive der CSU-Landesgruppe so gar nichts Positives abgewinnen.

Twitter-Hack: Prominente und Firmen wie Apple gehören zu den Opfern

Erstmeldung vom 16. Juli 2020:

San Francisco - Erneuter Hackerangriff bei Twitter: Die Accounts von bekannten Persönlichkeiten und großen US-Firmen wie Apple sind Opfer von Betrügern geworden. Am Mittwoch erschien auf den gehackten Konten des Internet-Kurzbotschaftendienstes erschien ein Aufruf, binnen 30 Minuten Bitcoins im Wert von 1000 Dollar (880 Euro) zu überweisen. Twitter sperrte die betroffenen Accounts vorübergehend und entfernte die Aufrufe. Konzern-Chef Jack Dorsey sprach von einem „harten Tag“.

Twitter-Hack: Prominente riefen angeblich zu einer Bitcoin-Spende auf

Betroffen waren unter anderem die offiziellen Konten von Amazon-Gründer Jeff Bezos, Tesla-Chef Elon Musk* oder Microsoft-Gründer Bill Gates. Auf deren Accounts wurde der Eindruck erweckt, die Prominenten riefen zu der Bitcoin-Spende auf - was vermeintlich mit einer Rückzahlung in doppelter Höhe belohnt werde. Laut der Seite Blockchain.com, die Transaktionen bei Kryptowährungen beobachtet, wurden wegen der betrügerischen Aktion Bitcoins im Wert von 116.000 Dollar überwiesen.

Twitter sprach zunächst von einem „Sicherheitsvorfall“, an dem gearbeitet werde. „Wir fühlen uns alle schrecklich, weil das passieren konnte“, schrieb Dorsey. Rund zwei Stunden lang waren die Konten gesperrt, die Aufrufe wurden entfernt. Sobald klar sei, wie das genau passieren konnte, werde die Öffentlichkeit informiert, schrieb Dorsey.

Twitter-Hack: Auch viele Kryptowährungsanbieter waren von dem Angriff betroffen

„Dies ist ein Betrug, nehmen Sie nicht teil“, warnte der Mitgründer der Kryptobörse Gemini Exchange, Cameron Winklevoss, bei Twitter. Viele Kryptowährungsanbieter waren selbst von dem Hackerangriff betroffen.

Darüberhinaus wurden auch das Konto des Fahrdienstleisters Uber gehackt. Zu den Opfern der Attacke gehörten auch Ex-US-Präsident Barack Obama und sein damaliger Vizepräsident Joe Biden. Biden will bei den bevorstehenden Präsidentschaftswahlen im November gegen Amtsinhaber Donald Trump antreten. Das Wahlkampfteam des Demokraten teilte mit, Twitter habe das Konto schnell gesperrt und den kriminellen Eintrag gelöscht.

Twitter hatte schon mehrmals mit Hacker-Angriffen zu kämpfen - auch der Konzern-Chef selbst

Twitter hat immer wieder mit Hackerangriffen zu kämpfen. So wurden im März 2017 die Konten der Menschenrechtsorganisation Amnesty International, des französischen Wirtschaftsministeriums und der BBC-Nordamerika gehackt, möglicherweise von Anhängern des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan.

Im vergangenen August war auch Dorseys Konto betroffen: Unbekannte posteten damals beleidigende und rassistische Aussagen im Namen des Twitter-Gründers. Weitere Informationen zu diesem Vorfall erhalten Sie auch im nachfolgenden Video. (AFP) *Merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.

Auch interessant