Ivanka Trump und Kanye West: „Illegales" Treffen irritiert - machte sich die Präsidententochter strafbar?
US-Wahl 2020: Der Wahlkampf geht in die heiße Phase. Profitiert Donald Trump nun wegen Kanye West? Es gibt Aufregung um ein „illegales“ Treffen.
- Am 3. November 2020 will Donald Trump* sein Amt als US-Präsident verteidigen.
- Er bekommt jedoch große Konkurrenz vom Demokraten Joe Biden.
- Auch der Rapper Kanye West mischt mit - jetzt gibt es Wirbel um ein Treffen mit Trump-Tocher Ivanka.
Colorado - Wahlkampfzeit in den USA. 82 Tage vor der 59. Präsidentschaftswahl der Vereinigten Staaten ist die politische Lage im Land ungewiss. Donald Trump geriet wegen seines Corona-Krisenmanagements und seinen Aussagen nach dem Tod von George Floyd* zuletzt zusehends in die Kritik - das zeigt sich auch in den Umfragewerten. Sein Widersacher, der Demokrat Joe Biden, patzte zwar ebenso, rangiert laut aktueller Meinungsforschung aber vor Trump. Der Präsident und sein Wahlkampfteam sind also gefordert, die Kurve zu kriegen. In diesem Zusammenhang sorgte nun ein Treffen mit Kanye West für Aufsehen.
Der Rapper kündigte Anfang Juli überraschend seine Präsidentschaftskandidatur an, nachdem er sich 2016 noch öffentlich für Trump ausgesprochen hatte. Realistische Chancen auf den Sieg hat der Sohn afroamerikanischer Eltern zwar nicht, dafür tritt er schlicht in zu wenigen Wahlkreisen an. Doch entscheidend für den Wahlausgang könnte er dennoch sein.

US-Wahl 2020: So wollen die Republikaner von Kanye West profitieren
Laut der Washington Post tritt der 43-Jährige tritt wohl in zehn Bundesstaaten an - darunter in den Swing States Ohio und Wisconsin. Diese besonders umkämpften Staaten können traditionell das Zünglein an der Waage sein. Während die Republikaner etwa fest mit einem Sieg im konservativen Texas planen können und die Demokraten so gut wie sicher in Kalifornien gewinnen, ist der Ausgang in diesen Staaten offener. Die Hoffnung der Republikaner liegt nun gewissermaßen in Kanye West, den nicht näher benannte Trump-Vertreter bei der Einreichung der Petitionen unterstützt haben sollen. Mit Kalkül. Denn als dunkelhäutiger Kandidat würde West, so die Hoffnung der Grand Old Party, von Biden eingeplante Stimmen der afroamerikanischen Bevölkerung abfangen und für sich reklamieren. Weil der Rapper ohnehin keine Chance hat, wäre Trump der große Profiteur.
US-Wahl 2020: Wirbel um Treffen - Kanye West mit Ivanka Trump und Jared Kushner
Kanye West distanzierte sich zuletzt von Donald Trump*, deshalb ist es eigentlich wenig vorstellbar, dass er irgendwie mit dem Präsidenten zusammenarbeitet. Doch nun sorgte ein ungewöhnliches Treffen in Colorado für Aufsehen: Kanye West zusammen mit Ivanka Trump und deren Mann Jared Kushner. Der Rapper traf sich also mit der Tochter und dem Schwiegersohn des Präsidenten, die beide auch noch maßgeblich das Wahlkampfteam leiten. Kushner hat als „Senior Advisor" zudem etliche Sonderrollen inne und gilt als wichtigster Berater des Präsidenten.

Nachdem die York Times das Treffen enthüllte, bestätigte es Kanye West indirekt auf Twitter. Der Rapper schrieb, sie hätten über Dr. Claude Anderson Buch „Powernomics“ diskutiert, dass sich für die Stärkung afroamerikanischer Amerikaner einsetzt. Weitere Angaben machte er nicht, bot aber an, mit der NY Times darüber zu sprechen.
US-Wahl 2020: Treffen irritiert - „das deutet stark auf Illegalität hin“
In den USA brannte danach eine kleine Debatte aus. War das alles so rechtens mit dem Treffen? Die Justiz macht Druck - insbesondere Trump-Gegner George Conway. Der Rechtsanwalt gilt als einer der größten Befürworter einer Amtserhebung Donald Trumps. Kurioserweise ist er mit Kellyanne Conway verheiratet, die wiederum Beraterin des Präsidenten ist. Nichtsdestotrotz kann er Trump nicht wirklich etwas Positives abgewinnen und wettert nun erneut gegen den 74-Jährigen.
Auf Twitter schrieb Conway: „Angesichts des Zeitpunkts und angesichts von Jareds Rolle im Wiederwahlkampf deutet dies stark auf Illegalität hin, vorausgesetzt, dass Jared an etwas anderem interessiert war als an Kanyes nächstem Album.“ Absprachen zwischen unterschiedlichen Wahlkampagnen sind vor der US-Wahl verboten. Allen voran Kushner, aber auch Ivanka Trump, ist in die Wiederwahlkampagne von Donald Trump entscheidend involviert.
Endgültig aufgeklärt kann das Treffen wohl nicht werden. Ein kleines Gschmäckle bleibt - und der US-Wahlkampf ist um ein weiteres Kapitel reicher. (as) *Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks