Hacker aus Iran und China zielen auf Wahlkampagnen in den USA ab

In den USA ist es im Vorfeld der US-Wahlen zu Cyberattacken gekommen. Die Angreifer sollen Verbindungen zu ausländischen Regierungen haben.
- Im Vorfeld der US-Wahlen 2020* ist es offenbar zu Cyberangriffen gekommen.
- Das Ziel sind die Wahlkampagnen von Joe Biden und Donald Trump*.
- Die Hacker sollen Verbindungen zu ausländischen Nationalstaaten haben.
Washington – Wieder werden Wahlen in den USA zum Ziel von Hackern. Bereits im Jahr 2016 stellten russische Hacker sensible Informationen der Demokraten ins Netz. Nun ist es laut Informationen der „Washington Post“ erneut zu Cyberattacken im Vorfeld der Wahlen in den USA gekommen.
Wahlen in den USA: Cyberangriffe auf Wahlkampagnen von Trump und Biden
Die sogenannten Phishing-Angriffe sind ein Versuch, Zugang zu E-Mail-Konten zu erhalten. Dabei wird Malware in E-Mails verschickt, die scheinbar von vertrauenswürdigen Konten versendet werden. Beim Anklicken eines entsprechenden Links wird die Malware aktiviert, was dem Hacker Zugang zum E-Mail-Konto des Ziels verschafft. Allerdings scheinen die Cyberangriffe nicht erfolgreich gewesen zu sein, wie die Alphabet-Tochtergesellschaft von Google mitteilte. Das Unternehmen soll die US-Behörden über die versuchten Angriffe auf die Wahlkampagnen von Joe Biden und Donald Trump unterrichtet haben, so Shane Huntley, Leiter der Threat Analysis Group von Google.
So sei die Wahlkampagne des demokratischen Kandidaten Joe Biden von einer Hackergruppe aus China, genannt APT 31, ins Visier genommen worden. Die Gruppe soll durch Sicherheitsfirmen mit der chinesischen Regierung vernetzt sein. Auf die Kampagne des amtierenden Präsidenten Donald Trump* habe es wiederum eine iranische Gruppe mit der Bezeichnung APT 35 abgezielt, wobei APT für „Advanced Persistant Threat“ (fortgeschrittene anhaltende Bedrohung) steht. Der Terminus steht bei Cybersicherheitsexperten für anspruchsvolle Gegner, die Unterstützung von Nationalstaaten erhalten.
Cyberangriff auf Wahlkampagnen in den USA: Hacker sollen Verbindungen ins Ausland haben
Weitere Einzelheiten zu den Cyberangriffen auf die Wahlkampagnen beider Kandidaten sind bisher nicht bekannt. „Uns sind die Berichte von Google bekannt, dass jemand ohne Erfolg versucht hat, sich Zugang zu E-Mail-Konten zu verschaffen“, so ein Sprecher der Kampagne von Joe Biden. „Wir wussten, dass wir Ziel von solchen Angriffen werden können und sind entsprechend darauf vorbereitet.“ Joe Biden selbst sei nicht das Ziel der Angriffe gewesen. Vonseiten der Kampagne Donald Trumps gab es noch keine Stellungnahme zu den Cyberangriffen.
Von Marvin Ziegele
Der Umgang von Donald Trump mit den Unruhen in den USA löst landesweit Kritik aus - und gefährdet die Wiederwahl des amtierenden US-Präsidenten.
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